Hätte, hätte, Verhaltenskette?...
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- Aufforderung von mir, sich mal zusammenzureißen
- Besonders das wird ja von jedem Hundetrainer als wirkungsvolle Maßnahme empfohlen!
Danke für diese lustige Schilderung aus der Stofftierhölle! Made my day!
(Ich bin mit Cara bei der Gegenstandsdifferenzierung auch etwa so weit gekommen.)
Dagmar & Cara
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- Vor einem Moment
- Neu
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Unsere allererste Hündin hat uns da am allerersten Weihnachtsfest total verblüfft. Wir waren Anno 1974 noch sehr konsequente Neu-Hundehalter, also durfte die halbjährige Jule nur auf "ihren" Korbstuhl ,wenn ihre kleine karierte Wolldecke drauflag. Außer Gebrauch lag die zusammengefaltet hinter dem Sofa, an dem Tag weit weggeschoben ,weil ja Weihnachten und alles schick.
Wir an dem Abend Besuch, ihr Stuhl war also besetzt. Jule lag brav auf dem Teppich, aber irgendwas passte ihr nicht. Sie schlief nicht ,sondern sah ständig zwischen uns hin und her. Plötzlich stand sie auf, ging zielstrebig zum Sofa, zwängte sich mühsam dahinter, zog die Decke hervor, blickte mit der Decke im Maul (niemand hatte sie bis dahin je apportieren lassen) wieder um sich - und ging dann zu meiner Mutter und legte ihr das Ding mit einem Riesenseufzer in den Schoß.
Wir sind fast kollektiv von den Stühlen gekippt, und obwohl sich diese Hündin später als wirklich superschlau erwies, erstaunt mich ein solches Maß an folgerichtigem Um-die-Ecke-denken mit mehreren abstrakten Schritten bei einem untrainierten jungen Hund noch heute.
PS: Muss ich erwähnen ,dass es nur ein paar Wochen dauerte, bis unser vierbeiniges Familiengenie auch so auf den Vorzugsplatz durfte? Nö, oder?
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Unsere allererste Hündin hat uns da am allerersten Weihnachtsfest total verblüfft. Wir waren Anno 1974 noch sehr konsequente Neu-Hundehalter, also durfte die halbjährige Jule nur auf "ihren" Korbstuhl ,wenn ihre kleine karierte Wolldecke drauflag. Außer Gebrauch lag die zusammengefaltet hinter dem Sofa, an dem Tag weit weggeschoben ,weil ja Weihnachten und alles schick.
Wir an dem Abend Besuch, ihr Stuhl war also besetzt. Jule lag brav auf dem Teppich, aber irgendwas passte ihr nicht. Sie schlief nicht ,sondern sah ständig zwischen uns hin und her. Plötzlich stand sie auf, ging zielstrebig zum Sofa, zwängte sich mühsam dahinter, zog die Decke hervor, blickte mit der Decke im Maul (niemand hatte sie bis dahin je apportieren lassen) wieder um sich - und ging dann zu meiner Mutter und legte ihr das Ding mit einem Riesenseufzer in den Schoß.
Wir sind fast kollektiv von den Stühlen gekippt, und obwohl sich diese Hündin später als wirklich superschlau erwies, erstaunt mich ein solches Maß an folgerichtigem Um-die-Ecke-denken mit mehreren abstrakten Schritten bei einem untrainierten jungen Hund noch heute.
PS: Muss ich erwähnen ,dass es nur ein paar Wochen dauerte, bis unser vierbeiniges Familiengenie auch so auf den Vorzugsplatz durfte? Nö, oder?
Extrem gut mitgedacht 😱😍
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Mit Jack spiele ich gerne Stofftiere sortieren. Er muss dann aus einem Haufen Stofftiere eins herausdeuten und mir bringen. Bei Jack hatte ich schon ein wenig Erfahrung durch Luna gesammelt, bei ihm ist es blitzsauber aufgebaut. Bei Luna habe ich geschlampt und zu schnell aufgebaut, zudem ist sie wesentlich schneller im Kopf und verzeiht keine Timingfehler. Sie hat sich in Windeseile eine Verhaltenskette direkt aus der Stofftierhölle angewöhnt. Ich versuche gerade, das zu korrigieren und fange mit ihr praktisch von vorne an.
Die Verhaltenskette bei Jack:
- Hund hört Begriff x und verknüpft ihn mit Stofftier X
- Hund läuft zum Stofftierhaufen, sucht Stofftier X und nimmt es ins Maul
- Stimmliche Bestätigung
- Hund trägt Stofftier X zu mir
- Hund legt Stofftier X ab
- Hund setzt sich hin
- Keks
- Hund wiederholt dasselbe genauso treffsicher und wohlüberlegt mit Stofftier Y und Z, dann ist Pause und Luna tritt auf den Plan.
Die Verhaltenskette bei Luna ist schon ein wenig komplexer. Wenn man sie laufen ließe, wäre das in etwa so:
- Hund hört Begriff x und verknüpft ihn mit Stofftier X
- Hund läuft zum Stofftierhaufen und schnappt sich Stofftier Z, ihr Lieblingsstofftier
- Hund ignoriert meinen Abbruch, beutelt Stofftier Z und findet es großartig
- Aufforderung von mir, sich mal zusammenzureißen
- Hund trägt Stofftier Z zu mir
- Hund wartet vergeblich auf Keks und wird an Stofftier X erinnert, das immer noch im Haufen liegt
- Hund läuft zurück, schnappt sich aus Versehen Stofftier X
- Hund wird gelobt, aber eine Zehntel Sekunde zu spät
- Hund lässt Stofftier X wieder fallen und schnappt sich Stofftier G
- Hund beutelt Stofftier G und findet es großartig
- Hund sieht Lieblingsstofftier Z bei mir liegen und stürzt sich darauf
- Hund wird verrückt und will alle Stofftiere auf einmal ins Maul nehmen
Tja, so schnell kanns gehen.
Made my day.
Ich hab bei Fine als Welpe damals beim Handtarget geschlampert. Bis heute denkt sie, die Nase so fest wie möglich gegen meine Hand zu rammen ist der einzige Weg zum Ziel.
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Ja, aber überleg dir mal, wie viele wirklich abstrakte Schlüsse sie da gezogen haben muß, bevor sie handelte - das hätte ich einem untrainierten Hund einfach nie zugetraut, und sowas hab ich auch nie wieder erlebt.
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Erbse ist Meisterin der Ketten für unnütze Dinge, für anders gemeinte Dinge, im Prinzip für alles.
Sie wohnte ja unter der Küchenzeile- auf den Fliesen. Dementsprechend sind WEIßE Fliesen toll. Jetzt wohnt da der Eggnog.
Andere Küchenzeile ist aber nicht DIE Küchenzeile, also wohnt sie jetzt im Bad, das hat nämlich weiße Fliesen.
Das Wort "Platz" nutze ich extrem selten, meistens im Kontext, wenn ich beim Gassi jemand wo festnageln will oder aber im Sinne von "Nerv ned, leg dich hin"
Wenn ich Platz sage zu einem der anderen, macht sie sich unsichtbar. Weil: wer unsichtbar ist, kann ned nerven.
Erbse hat mal ihr Wuwuwuw gesungen. Wir haben gelacht. Jetzt singt es halt, wenn sie sich freut. Morgens, dass wir alle auch aufgewacht sind, wenn es Futter gibt, Wenn's im Bad wohnt. Wenn wir lachen.
Der Oppa hat ihr beigebracht, dass wenn Eichelhäher Alarm schlagen, kommt nen Reh. Nu ja, egal wo man jetzt Eichelhäher hört, besser schaut man dann, wo die Rehe sind- und wenn's im Fernsehen ist und man die Wohnung absucht.
Verhaltenskette: Wegrennen - Rückruf - Keks haben alle nur 1x gebraucht, um es dann immer mal auszuprobieren. Das habe ich so nicht stehen lassen.
Opis größte Kette: Wenn's draußen rummst (Silvester/Gewitter) gabs Eierlikör gegen die Panik. Also hat er so lange ausgehalten, wie es ging, um dann irgendwann zum Kühlschrank zu rennen - weil da steht der Eierlikör.
Eggi: wenn man Tabletten nicht freiwillig schluckt, werden die Zähne aufgemacht, die Pille eingeschoben und wenn man geschluckt hat, kriegt man nen Kuss auf die Nase.
Ergebnis: alles, was Einzeln in der Küche verabreicht wird (und sei es nen Keks) MUSS ne Tablette sein. Er kommt freudestrahlend angerannt, ich muss den Fingernagel zwischen die Zähne schieben, dann geht die Schnüss alleine auf, Tablette rein, Schnüss geht zu - Kuss auf die Nase. Morgens und abends. Immer. Bei jeder Tablette. Und jedem einzelnen Keks. Das muss so.
Trockenfutter heißt Trockenfutter, weil es so ist, wie es heißt. Der Nog frisst wirklich alles. Von der Peperoni bis zur Zitrone. Aaaaaber: Bitte nicht auf seinem Trockenfutter. Dann frisst er nicht.
Hazeli: Wenn's kläfft draußen, darf es wieder rein gehen. Ist einfach nicht.
Wenn sie drinnen kläfft, rennt sie automatisch los und wechselt den Raum. Ist ja auch irgendwie so wie draußen.
Jaaaaa. So grob.... gibt bestimmt mehr.
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Silver wirft mir beim Unkrautjäten ihren Ball in den Eimer, damit ich kurz mit ihr spiele.
Haben wir inzwischen auf kleinere Gefäße ausgeweitet und sind aktuell dran, Ringe zu stapeln. Die Grundidee war aber ursprünglich von ihr.
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Picard, ca. 3,5 Monate jung, läuft auf dem Tierhof herum und guckt sich dort alles an.
Picard entdeckt die eingetopfte Rose, wirklich das einzige Gewächs, das der Besitzerin heilig ist, und knabbert an einem Rosenzweig.
"Picard, nein!"
Picard spuckt die Rose aus, rennt zu mir und kassiert einen Keks.
Picard stomert weiter über den Hof, knabbert hier, schnuppert dort, und irgendwann ist er wieder bei der Rose angekommen, klappt die Schnute auf, Rosenzweig rein, Schnute wieder zu...
"Picard, nein!"
Picard spuckt die Rose aus, rennt zu mir, kassiert einen Keks.
Picard zieht unauffällig Kreise um die Rose, kommt ihr immer näher und schielt zu mir. Ich reagiere nicht.
Picard nähert sich der Rose komplett an, klappt die Schnute auf, nähert die Schnute laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangsam der Rose, schielt wieder zu mir, hat die Rose fast in der weit geöffneten Schnute, schielt wieder zu mir...
...
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...
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und bekommt ein Donnerwetter, das ihn drei Meter von der Rose wegspringen lässt. Verhaltenskettenbildung gerade noch rechtzeitig abgebrochen.
Erwünschte Ketten sind hier, sich bei Wild- oder Hundesichtung vom Reiz ab- und mir zuzuwenden.
Eine weitere Kette hab ich versehentlich gebildet, die stört aber nicht. Beim Füttern habe ich früher IMMER Picard den Napf zuerst hingestellt, weil er der Jüngere war, sich nicht gut beherrschen konnte und ich nicht wollte, dass er Spuk und mir nachrennt und mit einem Köpper in Spuks Napf landet. Seitdem läuft füttern hier folgendermaßen ab:
Ich nehm die Näpfe in die Hände, verlasse die Küche, beide Hunde folgen mir, ich geh ins Arbeitszimmer, stell Picards Napf ab, er rennt an mir vorbei und fängt an zu fressen, ich geh wieder raus, Spuk steht auf dem Flur, folgt mir und seinem Napf nun ins Wohnzimmer und fängt an zu fressen, wenn ich den Napf abstelle.
Wenn ich es mal drauf anlege, Picard zu verwirren, bekommt Spuk zuerst im Wohnzimmer seinen Napf und der kleine Collie steht völlig perplex mitten im Raum und muss neu gestartet werden.
Hat Picard später je wieder die Rose berührt um zu schauen, welche Reaktion du zeigtest? Oder sich das dann als „verboten“ gemerkt?
An diese Rose ist er nie wieder drangegangen, um Kekse abzugreifen. Irgendwann war er ein ganzer Kerl und hat den Pott markiert, in dem sie gepflanzt ist, aber da ist er auf dem Tierheimauslauf in guter Gesellschaft.
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Auch schöne Dinge können etwas nervig werden. 😅
Ich stehe total drauf wenn Hunde Fuß laufen und Teddy liebt Käse. Als gut erzogenes Frauchen habe ich natürlich immer einen Snackbeutel mit Käse dabei. 😊
Jetzt muss aber der arme Hund nur ganz selten Fuß laufen und so generiert er selber Situationen.
Teddy kann so tun als würde er sich gleich wälzen oder was fressen, er kann sich absichtlich in der Leine verheddern oder ausversehen falsch abbiegen und vieles mehr. Beachte ich ihn rennt er sofort zu mir, trabt im schönsten Fuß neben mir her mit einem strahlenden Blick. Es ist so schlau und niedlich aber ein Spiel was nie endet. 🤪
Wir haben jetzt ein Kommando eingeführt mit dem ich ihn wegschicke. Das muss ich mit richtig viel Nachdruck machen.
Teddy wirft sich immer um 20 Uhr in sein Körbchen, strampelt und bellt dabei weil wir 1x drüber gelacht haben. Jetzt verstärkt Toni die Kette weil er dann zu Teddy rennt und ihn anhimmelt.
Früher ist Teddy immer um Punkt 22 Uhr Pipi gegangen weil wir das als Welpe so gemacht hatten. Ihm war dabei egal ob er drinnen oder draußen war. 😩
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Ich habe mir bei meinem Labbi "den Klassiker" bei der Leinenführigkeit eingebaut gehabt. Neben mir starten - in die Leine laufen - zurück nehmen - Blickkontakt - in die Leine laufen - zurücknehmen - Blickkontakt - usw. usf. War ätzend daraus wieder eine normale Leinenführigkeit zu bekommen.
Wie hast du das wieder wegbekommen?
Ich habs auch aus versehen geschafft, dass Fine jetzt jedes Mal, wenn sie im Freilauf extrem aufgeregt ist, ins Fuß wechselt (aus dem Sport). Ist für mich okay, auch hier: Nutzen überwiegt Schaden, ich merke dann dass sie gaga ist
Hier ähnlich - wenn die Umgebung so stressig ist dass Herr Hund nicht mehr locker an der Leine laufen kann geht er von alleine hinter mich.
Im Prinzip ist eine Verhaltenskette doch nichts anderes als eine bestimmte Abfolge von Handlungen, an deren Ende der Hund eine Belohnung erwartet.
Ich weiß nicht ob der Zusatz "erwartet eine Belohnung" so stimmt. Eigentlich ist es doch nur ein Ablauf von Reiz - Reaktion, den der Hund automatisiert bzw. verinnerlicht hat, der eben "so gehört". Am Anfang stand sicher mal die Belohnung, das muss aber sicher nicht immer dazu gehören.
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