Hätte, hätte, Verhaltenskette?...
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Ich hab da mal ne Frage: Ist eurer Meinung nach alles eine Verhaltenskette, was der Hund veranstaltet, um zu einem gewissen Ziel zu kommen?
Mal ein Beispiel: Ich kenne einen Hund, der immer seinen Metallwassernapf mit der Nase über den Fließenboden schiebt, wenn nur wenig oder kein Wasser drin ist. Natürlich kriegt er den dann aufgefüllt.
Ich würde das als Kommunikationsstrategie sehen, um einen Wunsch/ ein Bedürfnis erfüllt zu bekommen.
So ähnlich sehe ich auch @Lookings Sockenbeispiel.
Wenn der Hund den Wassernapf über den Boden schiebt, weil da kein Wasser mehr drin ist, würde ich das noch nicht als Verhaltenskette sehen. Er weist dich ja nur darauf hin, dass sein Bedürfnis nicht erfüllt ist.
Eine Verhaltenskette wäre eher folgendes: 1. Hund schiebt Wassernapf (egal ob dieser leer oder voll ist)
2. Napf wird gefüllt/neu gefüllt
3. Hund trinkt ein paar Schlücke
4. Hund erwartet Leckerli
Bei der Verhaltenskette ist das Ziel eine optionale, als angenehm gewertete Belohung. Der Hund führt eine Reihe an Aktionen in einer bestimmten Reihenfolge aus, erhält Belohnung. Ein direktes Bedürfnis das gerade dringlich ist wird vom Hund auch direkt angezeigt, da weiß der Hund in der Regel auch dass er dafür nicht arbeiten muss. Alle Hunde die ich hatte schoben den Wassernapf zu mir wenn er fast leer war (was zugegebenermaßen nur sehr sehr selten der Fall ist, zumal ich immer mehr als einen rumstehen habe, so dass sie damit bis jetzt noch keine Verhaltensketten aufbauen konnten). Ich denke das ist Zeigeverhalten welches instinktiv vorkommt.
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Zitat
ich bekomme jetzt Ideen wie ich es einrichten kann dass hier auch ein Terrier einziehen sollte...
Ich glaube, Terrier und Terriermixe gehören wirklich zu den absoluten Genies im kreativen Abwandeln von Vorgaben, im Um die Ecke-denken und raffiniertem, blitzschnellen Ausnutzen jeder Chance - und ich bin mir ziemlich sicher, dass das an ihren ursprünglichen Job als Solitärjagdhund liegt. Sie hatten es da ja nie mit einer vergleichsweise harmlosen Beute, sondern mit gleichgroßen, gleich gefährlichen Gegnern zu tun - und da gibt es dann für Kreativität und perfekte Verhaltensketten oft die optimale Belohnung: das unverletzte Überleben.
Spannend fände ich da jetzt die Frage: Ist das bei anderen Rassen ,die selbständig einen gefährlichen Job machen, auch so - bei Teckeln und HSH zum Beispiel? Und sind Rassen, die sich traditionell enger menschlicher Führung anvertrauen, da weniger kreativ?
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Spannend fände ich da jetzt die Frage: Ist das bei anderen Rassen ,die selbständig einen gefährlichen Job machen, auch so - bei Teckeln und HSH zum Beispiel? Und sind Rassen, die sich traditionell enger menschlicher Führung anvertrauen, da weniger kreativ?
Ich glaube nicht. Hunde sind ja alle nicht doof.
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Zitat
ich bekomme jetzt Ideen wie ich es einrichten kann dass hier auch ein Terrier einziehen sollte...
Ich glaube, Terrier und Terriermixe gehören wirklich zu den absoluten Genies im kreativen Abwandeln von Vorgaben, im Um die Ecke-denken und raffiniertem, blitzschnellen Ausnutzen jeder Chance - und ich bin mir ziemlich sicher, dass das an ihren ursprünglichen Job als Solitärjagdhund liegt. Sie hatten es da ja nie mit einer vergleichsweise harmlosen Beute, sondern mit gleichgroßen, gleich gefährlichen Gegnern zu tun - und da gibt es dann für Kreativität und perfekte Verhaltensketten oft die optimale Belohnung: das unverletzte Überleben.
Spannend fände ich da jetzt die Frage: Ist das bei anderen Rassen ,die selbständig einen gefährlichen Job machen, auch so - bei Teckeln und HSH zum Beispiel? Und sind Rassen, die sich traditionell enger menschlicher Führung anvertrauen, da weniger kreativ?
Zu HSH kann ich sagen - zumindest unser Kangal ist hier der Verhaltenskettenmeister. Außerdem hat er als erster gelernt Türen (auch die Kühlschranktür 🤣) aufzumachen. Und hat sich von Geri das Vorstehen angeschaut - nur dass er dabei sogar noch richtig die Pfote hebt. Hat er halt so überlegt dass es besser ist. Ich habe noch nie einen intelligenteren Hund gehabt, aber beim Trainieren stinkt er gegen den TWH-Schäfimix total ab, da ist der „Hüti“ viiiiel besser. Der Kangal scheint die ganze Zeit tausend Gedanken im Kopf zu haben, scannt die Gegend ab, permanent, beachtet die Reaktionen jedes Familienmitglieds (und aller Kinder, auch fremde Kinder sind immer sofort seine „Herde“, er hat abstrahiert) und braucht deswegen viel länger um etwas zu lernen oder das Gelernte umzusetzen. Er ist langsam, aber präzise. Schnell wird er nur bei „Gefahr“, aber dann ist Instinkt da bis man ihm signalisiert bis Gefahr vorüber ist, da denkt er nicht sondern handelt einfach nur noch automatisch. Aber wahrscheinlich im Vergleich zum Terrier zu langsam um so richtig komplexe Abfolgen zu entwickeln, seine Verhaltensketten sind zwar kreativ und ballettartig ausgeführt, bestehen aber nur aus wenigen Aktionen.
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Hier bei mir habe ich mal folgendes beobachtet: Hündin 1 bellt (älteres Modell), weil sie anzeigt, dass jemand vor der Tür stehen würde (ich bin mir sicher, dass sie das ganz bewusst so gemacht hat), Hündin 2 (Junghund) rennt mal los um zu schauen - steht vor der geschlossenen Haustür.
Daraufhin zielgerichtet ergattert Hündin 1 am Frühstückstisch immer ein "Leckerlie".
Folglich hat diese Hündin verinnerlicht, wenn ich belle, rennt der Junghund weg und mein Ziel wird erreicht - Leckerli vom Ehemann.
Raffinierter kann man es ja nun nicht wirklich mehr machen!
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Zitat
Ich glaube nicht. Hunde sind ja alle nicht doof.
Natürlich nicht, ein Hund ist ja nicht minder intelligent, wenn er eng mit dem Menschen zusammenarbeitet, das erfordert hohe Fähigkeiten und Intelligenzleistungen. Aber anders gepolt als die unabhängigen Arbeiter ist er eben doch.
Der rundum perfekteste Hund, den ich je hatte, war diese schwarze Mixhündin, von der ich ein paar Seiten vorher ein Bild gepostet habe - die war nicht nur sehr, sehr intelligent ,die wollte auch zusammenarbeiten, und das Ergebnis war schon ziemlich genial. Meine erste Russellhündin übertraf sie dann sogar noch an Intelligenz, war generell der cleverste Vierbeiner, der mir je begegnet ist, war aber kaum erziehbar. Die tat mir zwar gern mal einen Gefallen, aber grundsätzlich zog sie ihre eigenen Schlüsse und machte ihr eigenes Ding. Was aber interessant war: als sie erblindete und auf meine Hilfe angewiesen war, "verstand" sie auch diese Situation sofort, wurde extrem führig und reagierte auf das winzigste Signal. Sie konnte also beides - und entschied sich für das, was für sie jeweils am vorteilhaftesten war.
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Wenn Bubi nachts mal muss, dringendes Pipi oder Durchfall, wache ich von seiner Unruhe auf. Er läuft dann hin und her, springt schlagartig au dem Körbchen auf, macht das Bewegungsmelder-Licht im Flur an...klar wacht Mutti davon auf (Herrchen bekommt sowas nicht mit) und ich gehe dann runter und lasse ihn in den Garten.
Tjaaaa...Herrn Hund fällt neuerdings aber auch mal nachts um 2 ein, dass in der Küche doch noch Essensreste auf dem Herd stehen.....also macht er einen auf unruhig, ich wache brav auf und gehe mit ihm runter und er stratzt zielstrebig in die Küche um mir zu zeigen dass er ganz genau weiss, dass da oben was ist auf was er jetzt Bock hat.
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Zitat
Ich glaube nicht. Hunde sind ja alle nicht doof.
Natürlich nicht, ein Hund ist ja nicht minder intelligent, wenn er eng mit dem Menschen zusammenarbeitet, das erfordert hohe Fähigkeiten und Intelligenzleistungen. Aber anders gepolt als die unabhängigen Arbeiter ist er eben doch.
Der rundum perfekteste Hund, den ich je hatte, war diese schwarze Mixhündin, von der ich ein paar Seiten vorher ein Bild gepostet habe - die war nicht nur sehr, sehr intelligent ,die wollte auch zusammenarbeiten, und das Ergebnis war schon ziemlich genial. Meine erste Russellhündin übertraf sie dann sogar noch an Intelligenz, war generell der cleverste Vierbeiner, der mir je begegnet ist, war aber kaum erziehbar. Die tat mir zwar gern mal einen Gefallen, aber grundsätzlich zog sie ihre eigenen Schlüsse und machte ihr eigenes Ding. Was aber interessant war: als sie erblindete und auf meine Hilfe angewiesen war, "verstand" sie auch diese Situation sofort, wurde extrem führig und reagierte auf das winzigste Signal. Sie konnte also beides - und entschied sich für das, was für sie jeweils am vorteilhaftesten war.
Ja, aber das ist doch nichts besonders Geniales, sondern ziemlich normal und nachvollziehbar.
Oder auch wenn Passanten staunen: "Ach, der Hund weiß ja, wo er wohnt" , wenn Hund vorläuft und an der Haustür wartet. Da denk ich mir immer: "Ja, was habt ihr denn gedacht? Dass Hunde stumpf und blöd wie eine Maschine durch die Weltgeschichte taumeln und nichts mitbekommen?"
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Wir arbeiten noch an unserer Kette...
Vor einer Weile hat es sich hier eingeschlichen, dass Baldur mit ins Bad kommt und sich den Pelz schubbern lässt, wenn ich auf dem Klo sitze. Er wartet dann immer in perfektem Hundeplatzsotz mit Rücken zur Toilette. (Ihr solltet den Blick sehen, wenn ich wegen was anderem ins Bad gehe oder, noch schlimmer, er nicht mit darf.)
Wir sind jedenfalls jetzt bei sobald ich mich morgens anfange aus dem Bett zu bewegen, ist Baldur verschwunden. Genauso abends nach dem letzten Gassi, kaum hat man die Leine abgenommen rennt er ins Bad und wartet dort brav mit dem Rücken zum Klo, bis ich an unseren geheimen Ort der Zweisamkeit komme und ihn kraule.
Tagsüber ist er gerade dabei herauszufinden was da wohl die richtigen Anzeichen sind. Also man sieht richtig wie er teilweise wenn ich in den Flur gehe zum oder ins Bad läuft und mich beobachtet.
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Herrlich, Herr Hund hat auf seine alten Tage was neues gelernt. Hundesichtung = Keks.
Wir haben hier wahnsinnig viele Leinenpöbler bzw allgemein ziemlich unerzogene Hunderotznasen mit
dummenüberforderten Hundehaltern und eben immer schmale Wege. Wir haben uns angewöhnt, dass er im "Unterordnungfuß" (also eng links neben mir mit Blick zu mir hoch) laufen muss, damit er sich nicht provozieren lässt. (was übrigens gerne zu Gesäusel beim den anderen Besitzern zum eigenen Hund führt "schau mal wie lieb der ist, nimm dir mal ein Beispiel....")Inzwischen weiß er schon was zu tun ist und sobald auch nur irgendwo ein Hund sichtbar ist, geht er ins Fuß und geiert mich an. Zugegebenermaßen habe ich sonst auch immer Leckerlis mit, weil die Verführung, sich provozieren zu lassen, bei einigen Köterchen doch recht hoch ist. Aber Leckerli zieht. Also wird gleich
Gehorsam gezeigtgebettelt, wenn er einen Hund sieht, obwohl da keine Gefahr bestand. Entspannte Hunde hinterm Zaun oder so. Zumindest hat er verstanden worum es geht.Und er versucht uns zu veräppeln, wenn er in den Garten geschickt wird zum pinkeln. Das machen wir zwischendurch mal, um zum Beispiel das Gassi gehen mal etwas nach hinten zu schieben oder bevor wir irgendwo hinfahren. Er weiß, er soll pinkeln. Wir wissen, es müsste eigentlich was angestaut sein. Aber er hat keinen Bock. Also kommt es auch mal vor, dass er demonstrativ zu einem Busch läuft und nur das Bein hebt, ohne zu pinkeln. Und dann dieser Blick "Siehste, ich habe was gemacht". Dummerweise sehe ich, ob er nur antäuscht oder ob er wirklich pinkelt. Oh, da wird dann diskutiert, dass er doch bitte richtig pinkeln soll. Ich sehe es dann richtig an seinem Blick: MENNO!!!
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