Wie reagiert Ihr auf hilflose Hundehalter?

  • Am Anfang beschreibst du selbst die neuen Hundehalter äußerst negativ und menschenfeindlich. Wut oder Mitleid sind die einzig möglichen Reaktionen, deiner Meinung nach.

    Du sagst:

    „Ich selbst habe hier bei uns in der Gegend keine Lust auf Kontakte, deswegen setze ich auf Flucht.„

    ich habe geschrieben, daß ich bei manchen = manchen, Hundehaltern nicht weiß ob ich sauer werden soll oder Mitleid haben soll. Nicht bei allen. Wenn das menschenfeindlich ist, dann ist das so :)

    Die Flucht ergreife ich, weil ich mir ein Recht auf Auszeit nehme, ich arbeite im Verkauf, da hab ich genug Leute an der Backe, da will ich beim Gassi entspannen können und nicht so wie früher hier jeden Hundehalter kennen und dann Smalltalk führen. Außerdem wäre jeder nähere Menschenkontakt hier für Bonnie einfach nur Stress pur, weil die Möglichkeiten, sich auszuweichen, beschränkt sind.
    Wenn das menschenfeindlich ist in Deinen Augen, dann ist das so :)

  • Weder gebe ich ungefragt Hinweise (Ausnahme: wenn ich sehe, daß der Hund misshandelt wird, dann würde ich was sagen) noch möchte ich sie ungefragt bekommen.

    um ungefragte Ratschläge geht es hier auch nicht :D

    Im Eingangsbeitrag aber schon, zumindest klang es so (die hilflosen neu-HH usw).


    Dass man sich unter Bekannten über die Hunde austauscht, ist doch wohl selbstverständlich. Worüber redet man denn sonst...?


    ( Und ja, bei Leuten, die ich schon lange kenne, sage ich auch durchaus mal ungefragt was, sogar auf die Gefahr, dass sie sich drüber ärgern, wenn ich den Punkt wichtig finde. Ich erwarte das auch umgekehrt).


    Dieser Thread hier heisst "Wie reagiert ihr auf hilflose Hundehalter?"

    Da gehe ich jetzt nicht davon aus, dass man damit seine Gassifreunde und Bekannten meint.


    ich würde sagen: Ich schaue, ob man sich kennenlernt, und wenn die Leute dann Bekannte sind, dann tauscht man sich halt auch mal aus (Wie hast du das und das erreicht, wie würdest du... usw). solange sie Fremde sind, kommts halt auf die Situation an - und wie jemand reagiert.

  • Ich kann es per se in den meisten Fällen nicht ab, wenn mich wer anspricht beim spazieren (vorallem wenns nicht nur ein Hallo im vorbeigehen ist, sondern es auf langen smalltalk rauslaufen soll). Ich wirke da auch recht abweisend weil ich halt die Zeit dem Tier widmen und nicht mit Horst Müller und Lieschen Meier über Gott und die Welt schnacken will.

    Aktuell gehe ich ja "nur" mit zwei Miniponys spazieren, das Prinzip ist aber gleich. Heute hat mich eins der Minipüs etwas herausgefordert, also bin ich wirklich genau darauf fokussiert. Es klappt mal besser, mal schlechter, ist aber okay. Wir finden unseren Weg bzw haben ihn zum Teil schon gefunden und arbeiten halt daran.

    Warum sollte ich es gebrauchen können, wenn genau dann wildfremden Leute kommen, mich und das Pony in der Konzentration stören und mir ungewollte, unnötige Tipps geben, die in den allerallermeisten Fällen gar nicht zu meiner Situation passen? Die Leute kennen mich und das Pony ja gar nicht :ka:.

    Heute hat das Pony am Strick gehampelt und gebockt. Von hinten kam ein Auto, also hab ich uns alle mit Müh und Not an die Seite manövriert, damit das Auto schnell vorbei kam. Es blieb aber stehen und die Fahrerin wollte mich in ein Gespräch verwickeln. Ob die noch jung sind, wo wir stehen, ob sie noch ungestüm sind, weil sie so hampeln, sie hätte ja selbst ein Pferd, das hätte das früher auch so gemacht, sie hats ja mittlerweile im Griff *winkmitdemZaunpfahl* und so weiter.

    Und inwiefern sollte mich das Gespräch jetzt in irgendeiner Art weiter bringen oder mich freuen? Es war nur anstrengend und unnötig, weil es unser aller Geduld unnötig strapaziert hat und ich echt grantig und abweisend werden musste, damit die Dame einfach mal Land gewinnt.

    Nein danke. Wenn man Leute schon in Gespräche verwickelt um dann irgendwelche Ratschläge platzieren zu können, dann bitte aber mit dem nötigen Feingefühl, wenn man gerade einfach nur nervt und stört.

  • Ich verstehe es immer noch nicht. Wenn Du eh beim Gassi deine Ruhe haben willst und deinen Hund Kontakte stressen, kommt das „hilflose Hundehalter Beraten“ für dich doch gar nicht in Frage. Warum ärgerst du dich so, wenn andere sagen: Für mich auch nicht weder als Ratgeberin noch als Empfängerin?

  • Ich mache das davon abhängig, ob mir die HH sympathisch sind xD ne, im Ernst, ich bin da ein bisschen hin und her gerissen.


    Meine beiden Gassibekanntschaften, mit denen ich immer mal wieder zusammen Runden drehe, hab ich damals angesprochen, ob wir mal zusammen laufen wollen, damit die Hunde sich kennenlernen.


    Eine davon hatte einen Hund an der Leine, der gerade gepflegt eskaliert war und den sie gerade zum Klappehalten aufforderte. Meine Große und ihr Süßer haben sich in der Folge dann ausnehmend gut verstanden und wir habe uns über Hundeerziehung über die Zeit sehr gewinnbringend ausgetauscht, das war aber gegenseitig, weil jeder was für sich mitnimmt aus einem positiven Kontakt. Sie hat mich auch auf dieses Forum hier aufmerksam gemacht :nicken:

    Auch mit der anderen tausche ich mich gern über Hundeerziehung aus und wir freuen uns immer, wenn wir wieder mal zusammen eine Runde drehen.


    Anderen Leuten weiche ich aus und denke mir meinen Teil. Der gedachte Teil kommt eventuell ( :D ) hier im Nervfaden für Hundehalter hin, dann ist er auch wieder raus aus meinem Kopf.


    Immer kann ich leider aber auch nicht meinen Mund halten. Ich hab mich schon mit einer HH angelegt, deren Hund gerade ohne sie jagen war, während sie pfeifend auf der Anhöhe stand und wartete, weil, "der hetzt ja nur und jagt nicht" und sie wartet da, bis er wiederkommt und man muss ihr das erstmal nachweisen, dass es ihr Hund war, wenn ein Reh gerissen wurde... habe bei einem freilaufenden Welpen an der Straße den Gebrauch einer Leine angeregt... habe den Besitzern des Kampfmaltesers, der unsere Hunde beide damals schon angegriffen hatte, mehrfach ans Herz gelegt, ihren Hund nicht allein auf der Straße herumeskortieren zu lassen... eine HH gebeten, ihren Hund, der uns mitten auf einer Straße gestellt hat, doch bitte einzusammeln, als er auf Dutzidutzi- Rufe nicht reagiert hat.


    Wenn ich nicht sage, was mich akut stört, wenn sich die Gelegenheit ergibt, wird der andere auch nichts ändern können. Andererseits, so wie heute, steh ich da und beiß die Zähne zusammen und will einfach nur noch heim, und da ist mir das andere Gespann dann wurscht, sollen die doch mit ihren Hunden machen, was sie wollen und gucken, wo sie bleiben, ich guck auf meine zwei, da bin ich aktuell ganz gut bedient.



    Ich ergänze, es kommt auch drauf an, wieviel Löffelchen noch da sind bei meinen Hunden und bei mir und ob ich Lust auf Kontakt habe. Und, wenn ich eins gelernt hab hier im Forum, dann, dass niemand ungefragte Ratschläge, so gut sie auch gemeint sein mögen, haben will. Jeder hat das Recht, seine eigenen Fehler zu machen.

  • Man muss doch jetzt hier aber auch nicht die ganz großen Geschütze auffahren. Menschenfeindlich? Ernsthaft?


    Es ging hier dachte ich darum, dass man die eigenen Sichtweise darstellt. Zumindest ist das laut Eingangsbeitrag gewünscht. Da ist es dann doch vollkommen in Ordnung, wenn einige schreiben, sie mögen keine Ratschläge. Ist doch jede:r anders :ka:

  • Sorry, aber anderen Leute einen HH-Knigge näher zu bringen hat nichts damit zu tun ungefragte Erziehungsratschläge zu verteilen. Genauso wenig mit einem generellen Austausch unter Bekannten über die Hunde.


    Und grade bei Ratschlägen gibts ja auch immer zwei Seiten. Als Ratschlaggeber muss man auch damit leben können, dann jemand diese Ratschläge nicht haben will/umsetzt. Das sind mir ja die liebsten. Ungefragt seine Weisheiten verteilen und dann beleidigt sein, wenn man diese nicht annimmt.

  • Fiarego

    Ihre Ratschläge scheinen aber so gut zu sein das die Leute weitere wollen. Heißt für mich das die Bekannte ein gutes Gespür für die Leute hat die Hilfe wollen. Ungefragt aber scheinbar willkommen.

    danimonster

    Das ging für mich aus den Erläuterungen/Ergänzungen nicht hervor :-).


    Wenn die angesprochenen Leute mehr Ratschläge haben wollen, sollen sie mal machen. Für mich wäre es nicht das richtige. Das wollte ich mit meiner Antwort ausdrücken.

  • Eines meiner Highlights aus dem Bereich: "Muss man jedem seine Meinung sagen?"


    Mein Hund läuft an der Flexileine. Eine Zeitlang habe ich mal die Schleppleine ausprobiert. Da sprach mich plöätzlich ein Nachbar an, mit dem ich mich sonst nie unterhalte: "Endlich haben Sie diese Flexileine nicht mehr. Die soll man auf keinen Fall verwenden. Das hat mich schon immer total gestört, wenn ich Sie gesehen habe" - gleichzeitig beendet er auch durch Weitergehen das Gespräch wieder. Das "musste er nur mal loswerden". Da frage ich mich wirklich, was in den Leuten vorgeht.

    Der Mythos, dass die Flexileine die Leinenführigkeit immer zerstört, den durfte ich mir auch von vielen HH anhören. Hat nämlich ihr Trainer xy gesagt - der selbe Trainer, der nicht mal vermitteln kann, wie man eine Leinenführigkeit aufbaut, weil er es schlicht nicht weiß. So nachgeplapperte Meinungen sind mir ja besonders sympathisch. Aber das Highlight ist jedes Mal, dass die Leute dann keinen Gegenwind vertragen und darauf verschnupf reagieren. Wenn ich dann nämlich erkläre, dass das bei uns sehr gut klappt, ich nämlich mit Geschirr und Halsband trenne, die Leinenführigkeit korrekt aufgebaut ist und ich außerdem diverse Hunde kenne, die damit null Problem haben - da ist dann quasi Majestätsbeleidigung. Wie kann ich es wagen ihr langjährige Erfahrung nicht zu würdigen!


    Und sowas ist "ungefragte Ratschläge verteilen". Schon wunderbar erkenntlich daran, dass diese Leute sich gar nicht austauschen wollen. Und schon dreimal nicht auf Augenhöhe kommunizieren wollen. Das werden ungefragte "Erfahrungen" verteilt, weil sonst keiner fragt. Oder so.


    Sich einfach auszutauschen ist für mich absolut kein Thema. Mache ich regelmäßig. Ich sage auch was, wenn hier jemand seinen Hund die Wiesen umgraben lässt oder seinen Hund in Fremdhunde reinkacheln lässt. Das macht man nämlich einfach nicht. Grade bei Jugendlichen, die das einfach noch lernen müssen.

    Oder ich tausche mich mit anderen Haltern über gemeinsame Erfahrungen aus - wie Ernährung, Zubehör, etc.. Habe dabei auch schon gute Tipps mitnehmen können und auch weitergegeben.

    Das sind aber alles keine Erziehungsratschläge und die gebe ich ungefragt auch nicht! Egal wie "hilflos" jemand wirkt.

  • Ich finde man muss erst einmal grundlegend unterscheiden ob etwas mich gerade konkret ärgert, ( entweder weil es per se einfach nicht in Ordnung ist, oder ich davon betroffen bin ) Oder ob ich Ratschläge gehe, weil ich Probleme und Lösungsmöglichkeiten sehe, ohne dass es mich persönlich betrifft, oder generell nicht in Ordnung wäre.

    Im ersten Fall finde ich es absolut legitim und auch richtig, im angemessener Weise, meine Meinung dazu zu sagen.

    Im zweiten Fall finde ich es sehr schwierig, weil man immer nur kleinste Sequenzen des Ganzen sieht, sofern man das Gegenüber nicht näher kennt und somit einen größeren Einblick hat. Ob ich etwas sage oder nicht, ist daher sehr Situationsabhängig. Wenn ich das Gefühl habe es passt gerade und ist vielleicht sogar erwünscht unterstütze ich. Ansonsten gehe ich einfach weiter.


    LG


    Franziska mit Till

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