Wie reagiert Ihr auf hilflose Hundehalter?

  • Und gestern Abend sah ich dann also das Kind mit dem geschätzt 3 Monate alten Akitarüden, wie es da hilflos (oder vielleicht auch wissend erfolglos) versuchte, die Aufmerksamkeit des Akitas zu kriegen, in dem es halt mit leckerlis vor der Nase wedelte.

    Und da dachte ich, daß die "Strategie" der Bekannten - das Gespräch zu suchen und evlt Hilfestellung bieten, falls nötig, vielleicht gar nicht so verkehrt wäre, und wenn man eben nur mal zuhört und eine Huschu empfiehlt.

    Aber das ist ja eine ganz andere Ausgangssituation.

    Da wäre auch meine Antwort eine andere gewesen:

    Kontakt zu den Eltern / HH aufnehmen.

    Ein Kind, das mit Hund überfordert und hilflos ist, überrascht mich nun nicht wirklich.


    Selbst in der Situation hätte wohl ein Gespräch - mit dem Kind - wenig Erfolg gehabt.

  • Als jemand, bei dem sich viele genötigt sahen zu helfen kann ich bloß sagen, dass es bei mir meistens arg arrogant ankam, auch wenn es wohl nett gemeint war:ka:


    Ich war 15 als ich meinen Hund bekommen habe und kann natürlich nachvollziehen, dass ich für viele planlos gewirkt haben muss, wenn Milo dann zB bei Hundesicht ausgeflippt ist und ich nicht viel gemacht habe.

    Kann ja keiner wissen, dass ich da schon mega zufrieden war mit unserem Fortschritt, zwei Wochen früher und ich hatte Zähne im Arm.

    Krasses Beispiel, aber ich war Leute, die sich da in irgendeiner Art einmischen wollten arg arg leid.


    Solange ich also nicht darunter leiden muss, gehe ich einfach mal nicht davon aus, dass andere HH die ich treffe meine Hilfe bräuchten, es sei denn sie fragen.

  • Ich hab bisher 2x Tips gegeben..



    1x bei Nachbarn. Junges Pärchen mit einer Beagle-Hündin. Ersthundehalter und grandios überfordert. Da wurde wirklich NICHTS besser, der Hund wurde von Treffen zu Treffen unkontrollierter und überdrehter. Da sie in der Hundeschule noch den Leinenruck als "Erziehung" empfohlen bekommen hab und die Hündin sich im Halsband ständig fast erhängte hab ich ihnen geraten es mal mit nem Geschirr zu versuchen bevor der Hund irgendwann einfach umfällt.


    (Leider ist die Hündin immer noch.. überdreht, aufgekratzt, zieht an der Leine wie ein Ochse,.. Die Besitzer waren SUPER motiviert, man merkt aber die haben keine rechte Lust mehr und es endet alles mit Management und hinnehmen)


    Das Zweite mal eine "Gassibekanntschaft", eine Nachbarin mit einem jungen Chi-Spitz-Rüden mit der wir öfter Gassi gehen. Sie liebt ihren Hund, kann ihn aber wirklich null komma null lesen und vergleicht ihn häufig mit ihrem alten Yorki.

    Da "übersetze" ich sogar oft einfach um kritische Situationen verhindern zu können. Im Zweifel wäre nämlich wohl ICH diejenige die ne Keilerei trennen würde :ka:


    Einfach hinlaufen und "Tips" geben.. naja, ich sag mal wenn ich sehe es wird WIRKLICH gefährlich (zb Besitzer der dem Hund körperlich absolut nicht gehalten bekommt und fast auf die Straße geschliffen wird) würde ich wohl doch was sagen. Was der Besitzer daraus macht ist seine Sache, aber wenn ich nur 1 von 10 dabei helfen kann sicherer mit seinem Hund zu leben wars das wert.

    Sonst bin ich eigentlich aber auch mehr mit Ausweichen beschäftigt.

  • Hmmm... so in der direkten Nachbarschaft finde ich es jetzt nicht ungewöhnlich, sich über die Hunde zu unterhalten.


    Ungefragte Tipps vom Fremden muss meiner Meinung nach nicht sein. Auch, wenn Leute mich ausschließlich ansprechen würden, um mir durch die Blume einen Tipp zu geben, würde mich das nerven. Oder mich gezielt beobachten um "eingreifen" zu können. Nein, danke.


    Ich bin ja nicht blöd. Man merkt doch, mit wem man sich lockerer und respektvoll unterhält und wer einen einfach nur anlabert um einem (oft auch noch von oben herab) Ratschläge zu erteilen.

  • "Gefahr in Verzug" ist natürlich nochmal was anderes. Wenn kleine Kinder mit viel zu großen Hunden unterwegs sind und sowas. Das hat ja auch nichts mit "Ratschlag" zu tun, sondern ist schlicht unmöglich. Genauso wie seinen Hund zur Brut- und Setzzeit durch die Wiesen hüpfen zu lassen. Das macht man einfach nicht und hat überhaupt nichts mit "Erziehungs-Tipps verteilen" zu tun.

  • .....

    Der Boxer verprügelt andere Hunde die in seinen Tanzbereich kommen, der Labbi möchte zu Rüden keinen Kontakt.

    ....

    Dann sind Deine aber schlecht sozialisiert - da mußt Du unbedingt dran arbeiten! *nick..... *auchmalungebeteneundsinnloseratschlägegebenwill

    :ugly: |)


    Ihr glaubt gar net, wie oft ich mir diesen "Rat" hab anhören dürfen, als ich noch mit meiner Fini-Frieda unterwegs sein durfte, und sie jeden andren Hund fressen wollte.... Wie oft wollt ich damals angesichts der tobenden furchtertegenden Terrine grad im Boden versinken, und dann kam so ne Schwachsinnsbemerkung!! Ich, guter Mann, glaubst, ich hätte ohne Deine Hilfe nicht gemerkt, daß mein Hund grad tobt??? :wallbash: :wallbash: :wallbash:


    Also häng ich mich net rein, weiche aus oder mach Bögen, bin gedanklich beim eigenen Hund und überleg schonmal, wie ich entschärfen könnte, falls der Halter zB den Hund nimmer halten kann.


    Einzig wenn mir grad der Kragen platzt, sag ich mal was. Z.b. neulich Spaziergang auf einem engen Weg. Gefühlte 100.000 Leute. Ich drei Hunde an der Leine, alle drei rechts von mir an den Wegrand quetschend, weil ich sehe, daß mir mit jemand mit zeternden Hunden entgegenkommt. Da habe ich mir dann schonmal die Bemerkung erlaubt, das derjenige es unter Umständen uns beiden einfacher machen würde, wenn sie ihren Luxuskörper samt Anhang auf IHRE Wegseite bewegen würden, statt uns zeternden Hundes frontal entgegen zu laufen. Stundenlang wandern, aber für diese Bewegung keine Energie mehr, scheints..... :igitt:


    Aber generell gebe ich keine Erziehungstipps, sondern sage nur was wenn der Hundehalter sich oder mir grad das Leben unnötig erschwert... Aber net belehrend, man kann ja ne Idee in Frageform gießen: "wäre es für Sie machbar, den Hund kurz auf die andre Seite zu nehmen, meiner pöbelt gern mal bei so engen Begegnungen" damit gibt man einen eigenen Fehler/Problem zu, und das Gegenüber fühlt sich weniger gemaßregelt sondern sieht: er hat mir geholfen, und freut sich darüber. Und bei der nächsten Begegnung kommt er vielleicht von alleine auf die Idee den Hund auf die abgewandte Seite zu nehmen und so den Abstand zu vergrößern.

  • Das was du zuletzt geschrieben hast finde ich ganz wichtig. Das ist Kommunikation und sollte aus meiner Sicht mit viel mehr Selbstverständlichkeit angewandt werden. Wenn mir jemand von weitem sagt, sein Hund hat große Individualdistanz, nehme ich meine Hunde natürlich aus dem Weg! Wenn der Mensch stattdessen wütend und still versucht seinen geifernden Kleinhund an meinen entweder friedlichen oder höchstens winselnden und sehnsüchtigen Riesenbabys (sie sind schon ziemliche Wuchtbrummen, aber eben noch jung und die Rassen -bzw bei einem eine der beiden Rassen im Mix- sind Spätzünder) vorbeizuziehen, und erwartet dass ich Gedanken lese und auf die andere Straßenseite gehe, damit sein armer Hund weniger Angst hat, dann hat er manchmal das Pech dass ich ihn und seinen Hund zu spät bemerke und meine Telepathiekräfte dann nicht mehr rechtzeitig einsetzen kann... Wenn die Menschen einfach mehr kommunizieren würden - über sich und ihre Hunde, statt den Anderen zu bewerten und zu belehren - wäre die Hundehalterwelt schöner 🥰 Ich freue mich über jeden HH der mit mir vernünftig kommuniziert.


  • ...oder er sagt: "Ist doch nicht mein Problem, wenn Ihrer pöbelt, MEINER bleibt ja ruhig." Auch schon erlebt. Wenn seiner dann angepöbelt wird, weil er unbedingt dicht vorbeilaufen muss, ist es auch nicht sein Problem. Muss der Hund halt durch. Hauptsache, Mensch läuft da lang, wo ER will. Weil halt.

  • Einfach hinlaufen und "Tips" geben.. naja, ich sag mal wenn ich sehe es wird WIRKLICH gefährlich (zb Besitzer der dem Hund körperlich absolut nicht gehalten bekommt und fast auf die Straße geschliffen wird) würde ich wohl doch was sagen.

    Bei den Kandidaten mach ich so einen Riesenbogen drum, denen komme ich nicht nah genug, dass ich was sagen könnte.

    Wir haben hier so eine Dame, die schrie mich dann noch von weitem an, weil ich ja schuld bin, dass ihr Hund nicht weitergehen würde. Ja nee, da sag ich dann echt nix mehr dazu.


    Wenn mir jemand von weitem sagt, sein Hund hat große Individualdistanz, nehme ich meine Hunde natürlich aus dem Weg! Wenn der Mensch stattdessen wütend und still versucht seinen geifernden Kleinhund an meinen entweder friedlichen oder höchstens winselnden und sehnsüchtigen Riesenbabys (sie sind schon ziemliche Wuchtbrummen, aber eben noch jung und die Rassen -bzw bei einem eine der beiden Rassen im Mix- sind Spätzünder) vorbeizuziehen, und erwartet dass ich Gedanken lese und auf die andere Straßenseite gehe, damit sein armer Hund weniger Angst hat, dann hat er manchmal das Pech dass ich ihn und seinen Hund zu spät bemerke und meine Telepathiekräfte dann nicht mehr rechtzeitig einsetzen kann... Wenn die Menschen einfach mehr kommunizieren würden - über sich und ihre Hunde, statt den Anderen zu bewerten und zu belehren - wäre die Hundehalterwelt schöner 🥰 Ich freue mich über jeden HH der mit mir vernünftig kommuniziert.

    Ich nehme meinen Hund eigentlich einfach ganz grundsätzlich immer nach außen, wenn ich einen Hund kommen sehe, und wenn jemand mit seinem Hund irgendwie Probleme hat, sowieso.

    Dass jemand, der sich gerade auf seinen explodierenden Hund konzentrieren muss, keine Ruhe hat, mich freundlich drum zu bitten, Abstand zu halten, verstehe ich eigentlich gut. Ist halt blöd - und vielen ist schlicht echt nicht klar, dass Abstand bzw sich selbst dazwischen schieben helfen würde. (Was ich auch wieder erstaunlich finde, dass viele auf die Idee nicht kommen)

  • Ja leider gibt es das auch. Aber ich hoffe immer auf das Gute im Menschen 🥲


    Und @Langstrumpf - ja so ist die Situation ja auch im Idealfall. Leider leide ich nur etwas schnell an Reizüberflutung und konzentriere mich als Krücke (unabsichtlich) auf meine Hunde, und da merke ich das einfach oft zu spät was um mich herum passiert. Aber ich versuche es ja sonst auch genauso, wie du es beschreibst. Das meinte ich mit „Telepathiekräften“, also vorausschauendem Handeln 👍🏻

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