Erlernte Hilflosigkeit? Tipps fürs Training?

  • Man muss den Leuten nicht in die Augen schauen, während man mit imaginär geschwellter Brust und dem Vogel der Weisheit auf der Schulter auf andere herabschaut.

    Na ja, nun tust Du aber gerade genau das selbe und urteilst über die Schreiber hier, ohne ihre Hintergründe und Beweggründe zu kennen. Ist es so unvorstellbar, dass jemand es nicht übel meint und sich aber einfach anders ausdrückt als man selber es wünschen würde? Irgendwie bin ich nicht so ein Fan davon, Fremden prinzipiell das Schlechteste zu unterstellen. Weder Dir, noch dem "Mob" der Dich hier berät.


    Zu dem Rest des Texts: das klingt doch aber so, als würde das bei euch wunderbar laufen. Klingt im Eingangstext für mich noch etwas anders, aber das ist eben die Krux der schriftlichen Information, wir können ja nur auf Basis von dem schreiben, was wir aus Deinen Texten herauslesen.


    Ich würde Dir hier im Forum den Angsthundethread empfehlen. Es gibt auch einen sehr schönen Thread namens "Schönes und schweres - unsere Rumänen" -Deine Lava kommt zwar nicht aus Rumänien, aber es wird sicherlich einige Parallelen geben. Da wirst Du viele verwandte Sorgen und Freuden finden, denke ich.

  • fliegevogel

    Ich habe es allgemein und nicht auf einen konkreten Beitrag bezogen. Von dem her: Nein, ich mache nicht dasselbe. Ich stelle klar, dass ich diese allgemeine, harsche Kritik gegen mich nicht in Ordnung finde. Ich denke, das steht mir zu. Ich kritisiere niemanden konkret. Wenn man sich angesprochen fühlt, ist das selbstredend...

  • Ich stelle klar, dass ich diese allgemeine, harsche Kritik gegen mich nicht in Ordnung finde

    Von wem/welchem Beitrag fühlst Du Dich denn zu harsch kritisiert? Vielleicht bringt es ja was, das direkt anzusprechen und zu klären. :nicken:


    Ich bin noch nicht super lange im Forum dabei, aber echt bösartige Beiträge habe ich selten gelesen. Meist ist es halt einfach der Ausdruck, der einem an jemand anderem nicht passt, gerade bei emotionalen Themen.

  • Wozu ich schliesslich bereit sein werde bzw. was denn tatsächlich an weiteren Einschränkungen/Änderungen nötig wird, wird die Zeit zeigen. Das ist rein spekukativ... Was wäre wenn... das bringt mir nichts. Probleme kann man dann lösen, wenn sie da sind.

    Oder man macht sich vorher einen Plan, denn: "Vorbeugen ist besser, als auf die Schuhe kotzen ..."


    Gemessen an Deinem Ausgangsposting kamen hier viele Hinweise. Ein Hund, der jetzt zwei Monate in einer ihm völlig fremden Welt lebt, eine unbekannte Vorgeschichte hat und noch panisch wegrennt, Fluchtgedanken hat und - Deine Aussage - mit sich und der Welt überfordert ist, den zwinge ich nicht täglich ins Geschirr und schleife ihn mit ins Büro oder auf Gassigänge.

    Dass sie nicht schnüffelt, kein Leckerchen (oder Futter) von Dir nehmen kann, zeigt, wie hoch das Stresslevel sein muss.

    Das ist Kritik - ob es Dir gefällt oder nicht - die Du Dir gefallen lassen musst, um etwas zu ändern. Ändern zu können.


    Ich verstehe auch den Wunsch, dass diese Hündin es besser haben soll. Aber diese Hündin hat sich zwei Jahre mit ihrem Leben arrangiert und war - auf ihre Weise - glücklich. Du "zwingst" sie nun in ein Leben, das Deiner Meinung nach besser ist - aber niemand fragt sie. Hunde sind Opportunisten und für sie besteht gerade alles aus Bedrohung und Zwang, weil sie es nie anders gelernt hat.

    Generell habe ich ein Problem damit, Tierschützer über alles in die Höhe zu heben. Idealisten sind nicht zwingend die Lösung eines Problems. Ja, da kann man eine Seele retten. Aber für mich persönlich ist Tierschutz auch, diese Seele dann wenigstens so zu retten, dass sie nicht panisch davon läuft und das neue Leben in ihrem Tempo lernen kann.


    Und das sage ich, die ebenfalls eine Angsthündin aus dem - allerdings deutschen - Tierschutz hat.

  • Sie nimmt Futter von mir - nur in bestimmten Situationen nicht. Sie lässt sich heute problemlos und stressfrei das Geschirr anziehen - weil wir das geübt haben.


    Einige Informationen habe ich gegeben - vieles interpretierst Du aber rein, ohne dass ich das je so geschrieben habe.


    Du darfst Deine Meinung haben. Auf die Schuhe gekotzt habe ich mir im Übrigen noch nie und werde uch auch jetzt nicht.


    Was genau ich in Dir triggere, dass du nun so reagieren musst, weiss ich leider nicht.

  • Übrigens danke für all die, die mir wirklich Tipps gegeben habe.


    Ich werde mich wohl nun zurückziehen. Auch wenn die allermeisten sehr nett, hilfsbereit und höflich waren. Aber Lust, mich so anfeinden zu lassen, habe ich nicht.

  • Ich lese in diesem Thread keine allgemeine, harsche Kritik gegen dich. Ein, zwei Beiträge von inzwischen über 40 mal ausgenommen, wobei da in erster Linie die Vermittlungspraxis kritisiert wird und nicht du.


    Es ist nun mal nicht optimal, einen ängstlichen Hund mit Defiziten in der Menschen- und Umweltgewöhnung in ein städtisches Umfeld zu vermitteln, in dem er sehr schnell funktionieren muß.

    Besser wäre ein ruhiges Umfeld, in dem der Hund sich im eigenen Tempo nach und nach mehr zutrauen kann.


    Wie du selbst sagst, verläuft das Leben aber nun mal nicht immer optimal, die Hündin ist da, und es geht nun darum, ihr die Eingewöhnung so leicht und stressarm wie möglich zu machen, indem man ihr Zeit gibt und Stressfaktoren so weit wie möglich reduziert. Dein vorherige Ansatz war ja, ein straffes Programm durchzuziehen, das hat ihr offenbar nicht gutgetan.

    Du hast hier andere Ansätze und Erfahrungen bekommen und einiges für dich mitgenommen, das finde ich sehr gut und es wird euch helfen.


    Man muß in einem öffentlichen Forum auch mal selektiv lesen.


    Wie die langfristige Prognose ist, kann man nach zwei Monaten noch gar nicht voraussagen.


    Dagmar & Cara

  • Einige Informationen habe ich gegeben - vieles interpretierst Du aber rein, ohne dass ich das je so geschrieben habe.

    okay :ka:


    Dann kann ich entweder nicht lesen oder Du hast Dein Eingangsposting extrem überspitzt:


    Am Anfang war alles Horror, Geschirr anziehen (haben das Geschirr die ersten Tage zwecks Stressreduktion dran gelassen), in den Fahrstuhl (Spiegel!!), draussen sein, Menschen schon nur von Weitem lösten einen hysterischen Anfall aus (Flucht!!), von Hunden nicht zu sprechen. Autos, Zug, Motorräder (wir wohnen ländlich, aber in der Nähe einer vielbefahrenen Strasse und Gleis).


    blieb in ihrer Box, ging nur nachts raus zum Trinken


    wenn aber zu viel los ist (was aus ihrer Sicht schnell der Fall ist) klemmt sie die Rute ein und wird unruhig


    schnüffeln tut sie draussen wenig


    Hunde findet sie Horror und würde am liebsten fliehen


    ca. 5 Meter weg stehen, winselt, schaut und verschwindet dann. Man merkt ihr den innerlichen Konflikt (kommen vs. verstecken) richtig an.


    Ist sie in der Wohnung unterwegs, kann man sie auch nicht anfassen. Sie flieht, wenn man sich ihr nähert.


    bekommt sie ihr Futter nur noch, wenn ich mich mit ihr irgendwo im Wohnzimmer auf den Boden setze. Dann leg ich ihr Futter nach und nach aus und sie nimmt es vom Boden. Einen Teil gibt es aus der Hand. Mein Problem: Sie hat bei dieser Übung waaaahnsinns Panik.


    mit der Leine holen, würde ich die wegmachen, würde sie sofort aufs Sofa fliehen.


    aber der Stresslevel ist enorm.


    Sie macht total zu, wendet den Kopf ab, beschwichtig..



    Du triggerst in mir gar nichts.

    Mir tut nur die Hündin leid, die jetzt - weil sie gerettet wurde - in einem Tempo, das sie nicht leisten kann, ein völlig neues Leben lernen muss (notfalls mit Gewalt), damit sie nicht wie andere Hunde eingeschläfert wird.


    Und dabei beziehe ich mich ausdrücklich nur auf das, was Du selbst geschrieben hast - ganz ohne Interpretation.


    Ein Hund, der so reagiert (und zwei Monate sind meiner Meinung nach echt nix im Gegensatz zu zwei Jahren, die sie vorher woanders war), braucht Ruhe, Zeit und Geduld.


    Aber wie Du sagtest: Du wirst in ein paar Jahren sehen, wie es ausging. Ich hoffe gut.

  • Vielen Dank - da hast Du Dir ja echt Zeit genommen, das alles zusammenzutragen! Ganz toll! Du hast mir nun echt die Augen geöffnet. Ich werde den Hund wohl weggeben - ein derart gewalttätiges, schlechtes Zuhause hat das arme Tier nicht verdient.


    .... achtung, Ironie...

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