SOS: Übernommen mit Welpe aus dem Auslandstierschutz?

  • Na das hört sich doch schon alles viel unaufgeregter an.

    Das so leicht gestresst bist, ist natürlich blöd für dich. Aber du arbeitest ja dran.


    Nur aufpassen, dass nicht das kleine Hundchen zum Stressor wird.

    Ist die eventuelle Abgabe denn jetzt vom Tisch?

  • Zum Thema Wald - es gibt Hunde, die sich in einem neuen „Revier“ erstmal eine Weile nicht lösen, bis sie es kennen. Das ist instinktiv und dient dem Schutz vor möglichen Fressfeinden und evtl. dort schon ansässigen Artgenossen. Zum Beispiel hat man sogar Wölfe beobachtet, die sich bei Wanderungen durch fremde Gebiete im Fluss lösen, um keine Spuren zu hinterlassen und keine Konflikte auszulösen, da Kot und Urin ja auch zur Reviermarkierung dient.


    Und dazu kommt das Neue am Wald für deine Maus. Mein Geri war da am Anfang genau andersherum übrigens, der war in der Stadt viel aufgeregter und in Wald und Natur fühlte er sich gleich wohl (und hat sich da auch eher gelöst und heute markiert er fachmännisch und mit Bedacht wie ein Großer erhöhte Stellen im Wald und die Pfadkreuzungen 🤣, so wie Freki es getan hatte; Garmr dagegen löst sich lieber im stadtnahen Grün, obwohl er vor dem Wald auch keine Angst hatte, aber Garmr hatte früher eh nur wenn, dann vor total seltsamen Dingen Angst - ich sag nur Brücken und Garagentore, Welpen und Junghunde sind da manchmal wirklich seltsam).


    Du hast da ein gutes Gefühl für deine Holly, also bin ich zuversichtlich dass du die besten Gassistrecken finden wirst 😊 Solange sie kränkelt würde ich auch eher die bekannten Strecken nehmen. Wenn sie wieder fit ist kannst du ja nach und nach auch den Wald wieder anbieten, da gibt es einfach so herrlich viel neue Gerüche, ein Informationsparadies für das Hundehirn.

  • Nur aufpassen, dass nicht das kleine Hundchen zum Stressor wird.

    Ist die eventuelle Abgabe denn jetzt vom Tisch?

    Holly ist für mich aktuell der pure Stress, ehrlich gesagt. Ich versorge und pflege sie nach bestem Wissen und Gewissen, erfülle all ihre Bedürfnisse, gehe auf sie ein, führe sie aus und kuschele mit ihr.


    Aber ich könnte ständig heulen vor Überforderung. Sie klebt an mir wie eine Klette, folgt mir überall hin. Wenn sie wenigstens mal alleine in ihrem Bettchen oder auf dem Sofa schliefe! Ich weiß, dass sie noch ein junger Hund ist. Aber sogar Menschenkinder kann man zwischendurch mal ablegen.


    Der wichtigste Punkt ist vermutlich, dass ich ihre Gesellschaft nicht richtig genießen kann. Wir haben gute Momente, die auch schön sind, aber ich wünschte von Herzen, der Umgang mit ihr würde mir mehr Freude machen. Ich weiß nicht, warum das so ist. Bin sehr ratlos und schäme mich sehr.


    Wir überlegen durchaus noch, was richtig ist für sie und uns.

  • Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir ging das erst nach 3 Monaten langsam weg. Allerdings kam meine Rumänin bereits mit 1,5 Jahren zu mir. Ich wollte bewusst ein bereits erwachseneres Modell.


    Was passiert, wenn du hinter dir die Tür schließt? (Bad, Küche etc.) Und sei es nur für 10 Minuten?

  • Sie klebt an mir wie eine Klette, folgt mir überall hin. Wenn sie wenigstens mal alleine in ihrem Bettchen oder auf dem Sofa schliefe!

    Ganz ehrlich: Ja, Ruhe und Schlafen ist wichtig für den Hund. Aber wenn du Ruhe und eine Pause brauchst, dann nimm sie dir. Wenn sie in der Zeit dann nicht schläft, seis drum. Ich finde es toll, dass du dir so viel Mühe für Holly gibst. Ohne Zweifel ist es wichtig, dass es ihr gut geht. Aber es ist auch wichtig, dass es dir gut geht!

    Mach mal die Tür hinter dir zu. Ist der Welpenauslauf angekommen (es war einer bestellt, oder?)? Begrenze sie mal räumlich und nehme dir eine Pause. Du musst nicht 24/7 für sie da sein. Deine Bedürfnisse sind auch wichtig.

    Der wichtigste Punkt ist vermutlich, dass ich ihre Gesellschaft nicht richtig genießen kann. Wir haben gute Momente, die auch schön sind, aber ich wünschte von Herzen, der Umgang mit ihr würde mir mehr Freude machen. Ich weiß nicht, warum das so ist. Bin sehr ratlos und schäme mich sehr.

    Bitte schäme dich nicht! Deine Gefühle sind so, wie sie sind. Das kannst und musst du nicht kontrollieren. Schau mal in der Suche nach "Welpenblues", wenn du magst. Lies in den Threads mal quer. Du wirst sehen, es geht vielen anderen Neuhundebesitzern ganz genau so.

    Wenn du dir jetzt Druck machst, dass du ganz viel Freude an ihr haben musst, dann wird es nur unwahrscheinlicher, dass du wirklich Freude spürst.

    Mach mal was nettes für dich Mach dir 'n Kaffee, nimm ein Bad, hör Musik... Holly kommt schon klar, auch wenn sie nicht permanent auf deinem Bauch liegt oder du dich mit ihr beschäftigst. Dann steht sie halt irgendwo doof rum oder rennt durch die Gegend. Soll sie doch.


    Ich würde auch nochmal auf den Beitrag weiter vorne von terriers4me verweise (Beitrag 255). Da sind auch super Tipps drin, wie du Holly mal ein bisschen beschäftigt bekommst, ohne dass du dich kümmern musst. Altpapier schreddern zB war hier auch der Megahit in dem Alter :nicken:

  • Aber ganz ehrlich, ich möchte hier auch irgendwie einmal loswerden, dass man eine Abgabe nicht ewig rausziehen sollte.

    Irgendwie finde ich das auch unfair gegenüber dem Hundekind, dass sich jetzt in seiner Entwicklungsphase immer weiter an euch bindet.


    Je älter sie wird, desto schwerer wird es nur für alle Beteiligten.


    Das soll nicht heißen, dass ich euch in irgendeine Richtung drängen möchte, ganz im Gegenteil.

    Ich würde mich wahnsinnig für dich freuen, wenn du die schönen Seiten am Hundekind sehen und auch fühlen kannst und der innere Stress weniger wird.


    Aber ich denke schon, dass man auch wissen muss, dass nach der Welpenzeit nicht von heute auf morgen ein 'unsichtbarer' Hund bei dir Zuhause sitzt.

    Sie wird in die Pupertät kommen....Dinge wieder vergessen haben, die vielleicht schon problemlos funktionier haben. Dinge anstellen, die sie bisher noch nicht angestellt hat. Dich zur Weisglut bringen, wenn es grade gar nicht reinpasst.

    Das wird genauso vorbeigehen, aber auch immer mal wieder da sein.


    Gleichermaßen gibt es unendlich viele schöne Momente, die das ausgleichen. Aber das gleicht sich halt nur aus, wenn du diese Momente auch emotional zulassen kannst.


    Es braucht für einen Hund (wie auch für Kinder) einfach ein gewisses Maß an Humor und Gelassenheit, sonst macht man sich selber verrückt und das Lebewesen, für das man Verantwortung trägt, gleich mit dazu.

  • Aber ganz ehrlich, ich möchte hier auch irgendwie einmal loswerden, dass man eine Abgabe nicht ewig rausziehen sollte.

    Ich sehe das ganz genau so wie du! Deshalb werden wir diese Entscheidung auch nicht weiter rauszögern, sondern zeitnah treffen, in den nächsten Tagen. Wir haben heute Abend bereits ein ernstes Gespräch vereinbart.


    Laut Verein haben sich 80 Familien auf Holly beworben. Sollten wir uns zu einer Abgabe durchringen müssen, hoffe ich sehr, dass sich darunter jemand findet, der zu ihr passt.

  • Bitte schäme dich nicht! Deine Gefühle sind so, wie sie sind. Das kannst und musst du nicht kontrollieren. Schau mal in der Suche nach "Welpenblues", wenn du magst. Lies in den Threads mal quer. Du wirst sehen, es geht vielen anderen Neuhundebesitzern ganz genau so.

    Ich kann nicht anders, ich schäme mich sehr. So viele Familien wollten Holly haben. Wir kriegten den Zuschlag.


    Wir wollten sooo gerne einem Hund ein gutes Zuhause geben. Und uns selbst einen Traum erfüllen. Und nun fühle ich mich so elend und kann mich nicht freuen. Das ist doch schräg! Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, dass man ein Lebewesen mal "ausprobieren" darf - und dann leichtfertig wieder abschieben, wenn es einem doch nicht in den Kram passt oder man in den Urlaub will. Deshalb habe ich das Gefühl, ich bin es mir selbst und Holly schuldig, um diese Entscheidung wirklich zu ringen und sie mir nicht leicht zu machen.


    Das Thema Welpenblues habe ich sehr aufmerksam verfolgt und es tat mir gut, dass ich mit solchen Gefühlen nicht alleine bin. Immerhin ein kleiner Trost.

  • Was passiert, wenn du hinter dir die Tür schließt? (Bad, Küche etc.) Und sei es nur für 10 Minuten?

    Dann dreht sie durch, jault, bellt ohrenbetäubend, kratzt die jeweilige Tür kaputt und tobt wie angestochen durchs Haus. Türen gibt es bei uns nur im Schlafzimmer und im Bad. Unser Wohnraum ist sonst komplett offen.

  • Ich würde auch nochmal auf den Beitrag weiter vorne von terriers4me verweise (Beitrag 255). Da sind auch super Tipps drin, wie du Holly mal ein bisschen beschäftigt bekommst, ohne dass du dich kümmern musst. Altpapier schreddern zB war hier auch der Megahit in dem Alter :nicken:

    Interessiert sie alles leider wenig. Sie spielt nicht alleine mit sich. Vielleicht, weil sie es nie musste?

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