SOS: Übernommen mit Welpe aus dem Auslandstierschutz?
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Ich durfte immerhin eine detaillierte Beschreibung zu Holly verfassen und meine Einschätzungen mitteilen. Gerne hätte ich noch intensiver von ihren Eigenheiten und Bedürfnissen berichtet.
Von dem was du bisher beschrieben hast denke ich, dass Holly einfach ein ganz normaler Junghund ist, der halt noch viel lernen muss. Spezielle Bedürfnisse und Eigenheiten hat sie vielleicht gar nicht in dem Ausmaß, wie du es gerade wahrnimmst. Und dementsprechend wird es bestimmt auch kein Hexenwerk einen neuen, geeigneten Halter für sie zu finden - ich drücke die Daumen!
Ich glaube wie vermutlich die meisten hier, dass das Problem nicht bei Holly liegt, sondern dass ihr euch etwas verschätzt habt, was ein Junghund an Arbeit macht und Nerven kostet. Es haben dir ja auch schon alle gesagt, dass es besser wird, aber es wird immer wieder schwere Phasen geben (Pubertät, gesundheitliche Beschwerden, Altersstarrsinn...) und wenn du dich dem nicht gewachsen fühlst, dann ist eine Abgabe bestimmt das Beste für alle Beteiligten, auch wenn ich immer noch glaube, dass Holly es bei euch wirklich gut angetroffen hat und all deine Sorgen, dass ihr dem kleinen Hundekind nicht gerecht werdet, unbegründet sind. Aber es ist und bleibt eure Entscheidung und zu der solltet ihr stehen
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Hi
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Da bin ich völlig deiner Meinung. Holly ist nicht das Problem. Ich bin es, mit meiner mangelnden Stressresistenz und meiner Unsicherheit. Mein Mann trägt aber inzwischen auch ein bisschen dazu bei.
Holly klebt leider ziemlich an mir fest und macht keinen Hehl daraus, dass Männe bei ihr an zweiter Stelle steht. Seit sie ihm das so deutlich zeigt, ist er enttäuscht, hat ein wenig das Interesse an ihr verloren, ist ungeduldiger mit ihr geworden und verhält sich in mancherlei Hinsicht so, als sei sie allein mein Problem/meine Aufgabe.
Ich habe ihm geduldig erklärt, dass es für Hunde normal ist, dass sie sich eine feste Bezugsperson aussuchen. Dass das aber nicht bedeutet, dass sie die anderen Familienmitglieder nicht mögen. Er müsste sich halt auch mal ein bisschen mit ihr beschäftigen, mit ihr spielen, auf sie eingehen ...
Wir haben diese Phase auch durch (Fixierung auf mich, mein Mann war vollkommen unsichtbar für sie), allerdings ist Sasa nicht stressig gewesen. Ganz ehrlich: Am Anfang habe ich trotzdem auch mal geheult, weil ich überfordert war (draußen lösen ging nicht, wir waren draußen, saßen auf der Wiese, nix, dann rein und natürlich direkt unter den Wäscheständer gemacht). Ich glaube, wenn man eher sensibel ist, ist das auch normal. Es ist ja eine Umstellung. Und wenn der Hund dann auch noch etwas schwieriger ist...
Bei uns hat es Monate gedauert, bis sie meinen Mann akzeptiert hat. Der war in erster Linie der Schuft, der meine Aufmerksamkeit von ihr abgezogen hat. Sie ist regelrecht vor ihm geflüchtet, obwohl er nie laut oder sonstwie blöd zu ihr war. Ihn hat das am Anfang gefrustet, weil er sie ja lieb und süß fand, sie ihn aber gemieden hat. Allerdings hat er auch von selbst nichts mit ihr anzufangen gewusst. Das klingt so blöd, aber sich einfach mal auf den Boden setzen und sich mit ihr beschäftigen, dazu fehlte die Geduld, weil sie ja nicht zu ihm kam. Irgendwann habe ich ihm Leckerlies in die Schreibtischschublade gelegt. Und immer, wenn sie auf Rufen in sein Arbeitszimmer kam, gab es etwas. Nach fast einem Jahr hört sie auf ihn, auch draußen im Freilauf, obwohl er nie mehr mit ihr aktiv gemacht hat, als ihr am Schreibtisch was zu geben. Seit ein paar Monaten fordert sie es regelmäßig fast schon penetrant ein, dass er sie streichelt und so weiter, drinnen wie draußen.
Aber: Sie ist trotzdem komplett auf mich fixiert. Das wird sich in unserer Konstellation nicht lösen und bei euch vielleicht auch nicht. Vielleicht findet er trotzdem einen Weg, Nähe zu ihr aufzubauen. Zum Beispiel wenn er jetzt wegen der OP auf dem Sofa liegt und ein bisschen Kontaktliegen macht.
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Angesichts dieser Aussage und der Tatsache, dass der Herr des Hauses auch so seine Probleme mit sich hat, finde ich die Abgabe gut:
Die Dinge sind heute noch genauso dramatisch für mich wie vor 10 Tagen. Ich kann noch immer nichts essen und bin auch immer noch täglich am Heulen.
Solche Probleme mit sich selbst, sollte keiner auf den Schultern eines Hundes austragen. Der Hund klingt für die Vorgeschichte sehr normal - da hätte auch ganz, ganz anderes bei Euch landen können. Ihr bekommt einen normalen, jungen Hund nicht gebacken. Blöd fürs Tier, aber zu verkraften. Ich hoffe nur, Ihr zieht aus der Geschichte das richtige Fazit und lasst die Finger von der Anschaffung von Tieren. (Solange ihr nicht intensiv an Euch gearbeitet habt!)
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Ich finde das völlig verständlich! Verstehe im Gegenteil die Vorwürfe jetzt überhaupt nicht, denn die TE macht sich sicher selbst genug davon.
Wenn der Hund nur noch Stressfaktor ist und man diese Belastung unerträglich findet, dann ist das so. Wenn das Energielevel des Hundes zu viel ist, dann ist das so und wird sich wahrscheinlich auch frühestens in 10 Jahren ändern. Warum sollte man das aussitzen? Ich würde für meinen Hund auch vieles tun und hab schon einiges mitgemacht. Trotzdem erwarte ich nicht, das jeder Mensch das in dem Ausmaß möchte und kann. Jeder Mensch hat andere Belastungsgrenzen. Ich finde es stark, sich einzugestehen, dass die eigene erreicht ist. Und dass die Entscheidung jetzt so schnell fällt, zeigt für mich, wie extrem belastend die Situation ist.
Klar, letztlich muss jeder die Situation selbst beurteilen und eine Entscheidung treffen, mit der man selbst gut leben kann. Wenn es eine Abgabe ist, dann ist das halt so. Eine Meinung dazu darf ich aber trotzdem haben. In diesem Fall, habe ich das Gefühl, dass man vorab einfach sehr schlecht informiert war und unüberlegt einen Hund aus dem Ausland gekauft hat und nicht wirklich bereit war es ernsthaft zu versuchen. Ich stecke aber natürlich nicht selbst in der Situation.
Ich hege keinen Groll, stelle mich aber auch nicht hin und klatsche Beifall und bewundere den Mut der TE, sich zu einer Abgabe durchzuringen. Wie dem auch sei, Shit happens. Alles Gute an alle Beteiligten!
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Es ist sowas von scheiße, sich eingestehen zu müssen, dass man sich übernommen hat und es nicht schafft.
Aber die Größe zu haben sich eben genau das einzugestehen ist etwas das nicht jeder hat.
Der Traum vom Hund und die Realität sind eben 2 paar Schuhe und ja, nicht jeder kann mit einem Hund leben. Das ist eben so.
Wenn du alles verarbeitet hast kannst du ja mal überlegen ob ihr vielleicht einem älteren, ruhigen Hund ein Zuhause geben wollt. Auch das wird nicht so perfekt wie erträumt sein, aber vielleicht ist es das Richtige für euch.
Oder ihr sucht euch Leute mit Hunden für gemeinsame Gassigänge, einfach um ein wenig mehr zu lernen wie das Leben mit Hund so ist.
Vielleicht könnt ihr dann auch auf den Hund/die Hunde mal aufpassen, und euch so einfach langsam rantasten.
Fühl dich feste gedrückt. Und falls ihr mal im Raum Frankfurt sein sag Bescheid! Mein Kleiner ist chronisch unterkuschelt, der freut sich über jede Streicheleinheit.
Hier kann es zwar auch mal emotionaler zugehen, wild diskutiert und gestritten werden - vereint ist man dann aber doch immer in der Sache, dass man immer das beste für seinen Vierbeiner will.
Und du glaubst jetzt ernsthaft das jemand der einfach nicht mit Streß kann, der durch die anstehende OP des Partners noch ne zusätzliche Mehrbelstung hat und jetzt einfach schon am Ende der Kräfte ist einfach nur durchhalten soll?
Was soll das denn bringen? Nicht jeder ist für ein Leben mit Hund geschaffen.
Und da ist eben die erwachsene Entscheidung nicht alles rauszuzögern, sondern eben zu sagen "Ich kann das nicht."
Auch das ist zum Wohle des Hundes!
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Und du glaubst jetzt ernsthaft das jemand der einfach nicht mit Streß kann, der durch die anstehende OP des Partners noch ne zusätzliche Mehrbelstung hat und jetzt einfach schon am Ende der Kräfte ist einfach nur durchhalten soll?
Was soll das denn bringen? Nicht jeder ist für ein Leben mit Hund geschaffen.
Und da ist eben die erwachsene Entscheidung nicht alles rauszuzögern, sondern eben zu sagen "Ich kann das nicht."
Auch das ist zum Wohle des Hundes!
Ich vermute du bist einfach ein deutlich empathischerer Mensch als ich. ;-)
Ich würde von einem Erwachsenen Menschen sich vor dem Import eines Hundes aus dem Ausland diese Gedanken zu machen. Überraschungen gibt es immer - in diesem Fall geht es einfach nur einem recht normalen Junghund und nicht um einen Angsthund mit Deprivationsschaden, der vom Verein falsch beschrieben wurde und in eine Großstadt vermittelt wurde, oder einen Hund der Kinder und Katzen durch die Wohnung jagt. Wenn dann noch konsequent Tipps und Empfehlungen anderer Hundehalter/Nutzer ignoriert werden, fällt es mir schwer Mitleid zu haben. Die komplette Aktion hätte mit etwas Vorabinfo komplett vermieden werden können.
Ich hoffe dass alle Parteien jetzt die richtige Entscheidung getroffen haben und wünsche nochmal alles Gute!
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Naja, du kannst dich informieren wie du willst, aber das Leben mit dem Hund ist trotzdem was anderes als darüber zu lesen.
Theorie und Praxis eben.
Und wie sehr einen auch kleine Dinge belasten können ist eh sehr individuell. Ich zB liebe Welpen und Junghunde. Rasende, springende Wirbelwinde mit Zähnchen, da geht mir das Herz auf!
Andere sind heilfroh wenn die Zeit endlich rum ist.
Und wieder andere können damit eben garnicht. Aber das kann man vorher eben nicht immer wissen.
Die Besitzerin hat versucht alles soweit umzusetzen wie es ihr möglich ist. Aber wenn es nicht passt, dann passt es nicht.
Und sich das einzugestehen und nun nicht noch monatelang in einer krankmachenden Streßsituation zu bleiben ist eben auch zum Wohle des Hundes.
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Ich denke, dass ihr euch richtig entschieden habt, den Hund abzugeben.
Eure Kleine ist ein völlig normaler Junghund und du hättest es im Normalfall mit deinem Mann zusammen gut schaffen können und ihr wärt alle Drei glücklich geworden.
Aber nach dem, was ich bei dir heraus lese, ist es bei dir nicht der Normalfall, was deine momentane psychische Stabilität angeht. Du hast es ja selbst auch schon gut erkannt.
Das meine ich ganz lieb, nicht böse
Gut, dass du dich so hinterfragst und dass du dir Hilfe gesucht hast.
Ich denke, bevor du nicht medikamentös und therapeutisch gut eingestellt bist und mit deinem Mann alles in Ordnung ist, solltest du keinen Hund aufnehmen. Danach würde ich mir vielleicht einen Trainer bei der Aussuche zur Hilfe nehmen und dich eng begleiten lassen.
Stell dir jetzt vor, du bist ab sofort die Pflegestelle von Holly und gibst sie ab in gute Hände. Das Loslassen wird weh tun, aber es wird ihr viel weniger weh tun als dir. 🍀
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Wie sagte ein deutscher Politiker mal so schön: „Hätte, hätte, Fahrradkette.“
Ja, ist unglücklich gelaufen. Hätte man besser machen können und sollen. Weiß man leider immer hinterher am Besten. Aber man braucht definitiv nicht an einer schlechten Entscheidung - beneidenswert, wer noch nie eine falsche Entscheidung getroffen hat - aus Pflicht- oder Verantwortungsgefühl kleben bleiben. Oder sich gar krank oder noch kränker machen. Oder sich selbst zermartern.
Jetzt gilts halt, daraus zu lernen und die Situation für alle Beteiligten so gut wie möglich zu lösen. Wenn der Verein gut kooperiert, sollte sich für so eine süße junge Maus schnell ein Plätzchen finden Ich drücke die Daumen. Auch, dass sich gesundheitlich für Euch alles zum Positiven entwickelt.
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Danke für alle Meinungen und Statements. Ich habe alle durchgelesen und werde auch über alle nachdenken. Danke auch an alle, die Holly und uns Gutes wünschen. 💐
Eines möchte ich der Ordnung halber und für alle, die sich diesbezüglich Sorgen machen, ganz klar sagen: Nein, wir werden uns keinen Hund mehr ins Haus holen. Wir werden aus dieser Erfahrung lernen.
Ich werde weiterhin, wie schon vor Corona, ehrenamtlich im Tierheim arbeiten. Die freuen sich immer, wenn jemand die Zwinger saubermacht und ich hab auch ein paar liebe Gassi-Kandidaten, die sich über Spazierrunden und Streicheleinheiten freuen. 💛
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