SOS: Übernommen mit Welpe aus dem Auslandstierschutz?
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der krampfhafte Versuch, in der Fürsorge ja nichts falsch zu machen
DAS ist ein Punkt, den ich mir absolut vorwerfen lasse ... Ich hab ganz doll versucht, mit Holly alles richtig zu machen. Interessant fände ich an dieser Stelle einen Lösungsansatz. Wie lässt man los, wenn man Angst hat? Wie lässt man locker, wenn man seine Sache gut machen will? Auf Kommando geht es nicht. Das muss man vermutlich üben ... 🤔
Du, das war überhaupt kein Vorwurf Deshalb schrieb ich ja gleich hinterher, dass Perfektionismus eine Zeitkrankheit ist. Da bist Du weiß Gott nicht alleine. Rate mal, woher ich das so genau weiß
Zum Lösungsansatz: Das ist ein weites Feld. Ich spoiler mal, das wird viel Geschwurbel:
Und alle Ansätze laufen aber schlussendlich darauf hin: Es „einfach“ anders machen. Die Angst akzeptieren, einen Überblick behalten, was vernünftige Sicherheitsmaßnahme und was der Versuch ist, wirklich alles unter Kontrolle zu behalten - und der Angst bei Letzterem eben auch nicht nachgeben. Man gewöhnt sich dran.
Aber man muss sich auch die Chance geben, sich dran zu gewöhnen. Auch rein körperlich. Wenn Du die ansteigenden Stresshormone immer durch „Aktion“ runterregulierst, dann lernt Dein Körper nicht, dass er das auch von alleine und ohne Aktion schafft. Und dann bist Du ganz schnell in der Spirale, dass Du „immer auf dem Sprung“ bist, immer mit der Aufmerksamkeit beim Anderen und nicht bei Dir. Und nicht in der Gegenwart. Was Dein Stresssystem und Dauerfeuer hält. Und nebenbei auch den Hund kirre macht.
Es anders machen, also: Lockerlassen. Risiken akzeptieren. Bei aller Empathie trotzdem bei sich bleiben, ein Gefühl auch für die eigenen Bedürfnisse bewahren und eine klare Grenze zwischen sich und dem abhängigen kleinen Wesen haben. Gescheit kochen, essen und trinken. Tagesstruktur bewahren und den Terrorknirps dabei gedanklich auch mal hinten anstellen. Wenn der Schlafmangel überhand nimmt, mal den Welpen woanders oder bei jemand Anderem parken und dann auch geistig die Kontrolle abgeben und schlafen. Was auch immer beim Entspannen hilft: Schokolade, Chips oder Gummibärchen, Lieblingsserie, Meditation, progressive Muskelentspannung, Yoga: Für all sowas Zeiten einbauen. Was beim Entspannen hilft (und keine körperliche Gewalt gegen Andere ist ), ist erlaubt.
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Genau das meine ich. Du hast es nicht geschafft die Grenze Hund zu finden
Das mag sein. Das habe ich ja auch selbst erkannt. Und die richtige Konsequenz daraus gezogen, nicht?
Als "Kind" habe ich Holly allerdings nie gesehen und auch nie so behandelt, wie ich finde. Im Gegenteil. Ich war sehr darum bemüht, ihr artgerecht zu bieten, was sie in ihrer Hundewelt braucht.
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Ich finde solche "chen" mindestens genau so gewöhnungsbedürftig.
Ich finde "Herrchen" und "Frauchen" auch echt grenzwertig. Diese Verniedlichung für erwachsene Menschen! Als seien sie nicht mehr zurechnungsfähig, bloß, weil sie jetzt einen Hund an der Leine haben.
Aber genau das ist der Punkt, den ich vorhin ansprach: Die Konnotation eines Wortes ist das, was in der persönlichen Wahrnehmung des Begriffes "mitschwingt". Und das ist nunmal sehr individuell und lässt sich durch diskutieren nicht verändern ...
Ja, sehr OT. 😉
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Wir nennen unsere Hunde auch unsere Hundekinder. Und ich sage zu Lucca auch öffentlich Schatzi und/oder mein Kind. Sogar meine Eltern schicken Lucca mit "Geh mal zu deiner Mama " zu mir. Wir sind uns aber trotzdem bewusst, dass das wörtlich genommen schon rein biologisch schwierig ist
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Es anders machen, also: Lockerlassen. Risiken akzeptieren. Bei aller Empathie trotzdem bei sich bleiben, ein Gefühl auch für die eigenen Bedürfnisse bewahren und eine klare Grenze zwischen sich und dem abhängigen kleinen Wesen haben. Gescheit kochen, essen und trinken. Tagesstruktur bewahren und den Terrorknirps dabei gedanklich auch mal hinten anstellen. Wenn der Schlafmangel überhand nimmt, mal den Welpen woanders oder bei jemand Anderem parken und dann auch geistig die Kontrolle abgeben und schlafen.
Ich danke dir für deine Einschätzung. Ganz ehrlich, ich finde deine Zeilen sehr interessant. Und ich denke, du hast Recht! Allerdings: Von deiner Beschreibung bin ich so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Ich werde vermutlich viele Jahre brauchen um auch nur in die Nähe einer solchen Gelassenheit zu kommen.
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Ich mag normalerweise keine hippen Modesprüche. Aber hier passt Einer: „Fake it until you make it.“ Du musst nicht gelassen sein, um im Augenblick zu leben und Dich nicht aus der Ruhe bringen lassen zu wollen, umgekehrt ist es richtig. Du wirst gelassen, indem Du in der Gegenwart lebst und nicht auf jeden Impuls von Außen hin sofort losspringst.
Das kann dann sogar ganz schnell gehen. Solange Du konsequent mit Dir trainierst
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Ich bewundere dich jedenfalls sehr und ziehe meinen virtuellen Hut tief vor dir, weil du es geschafft hast Holly abzugeben.
Weil du hier so ruhig und überlegt antworten kannst, weil du dich ungeheuer intensiv selbst reflektieren kannst.
Das sind keine Schwächen, sondern ganz große, enorme emotionale Stärken.
Bleib wie du bist!
Nur ein klein wenig gelassener, so dass es dir selbst mit deiner Seele gut gehen kann. Verzeih dir selbst.
Danke für deine Großzügigkeit und deine innere Stärke, uns hier alles miterleben zu lassen.
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Gesundheit und Kraft ....und dass eines Tage doch ein (vielleicht erwachsener und gefestigter ruhiger) Hund bei dir einziehen kann und ihr zusammen das super meistert und aneinander wachsen könnt.
Und ich wünsche deinem Mann unbekannterweise viel Glück und eine gute Genesung für seine OP.
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Ich finde die Begriffe mit ‚chen‘ auch sehr veraltet und komisch.
Mir wird in der Regel der umgekehrte Vorwurf gemacht: dass ich viel zu viel nachdenken würde. 😂
Genau das meine ich. Du hast es nicht geschafft die Grenze Hund zu finden, nicht, was die eigentlichen Bedürfnisse eines Hundes sind. Der Hund hatte eine Rolle, die er nicht erfüllen konnte. Das hat ihn fertig gemacht. Er war kein Hund, sondern eine Art "Kind".
Das finde ich unfassbar anmaßend. Wie kann man einem Menschen, den man lediglich durch Postings im Internet kennt, soetwas unterstellen, nur weil diese Begrifflichkeiten verwendet werden?
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Das mag sein. Das habe ich ja auch selbst erkannt. Und die richtige Konsequenz daraus gezogen, nicht?
Ja, und das finde ich sehr gut!
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