SOS: Übernommen mit Welpe aus dem Auslandstierschutz?
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Da läuft gerade definitiv nicht die Zeit weg. Der Welpe ist ein Junghund und somit geht's sowieso nur noch bedingt um nachholen.
Kannst du das näher erklären?
Ab wann würdest du denn meinen, ist die Sozialisation nachhaltig beendet und mal hat keine Chance mehr, den Hund noch nachzusozialisieren?
Ab 4 Monaten schon?
Ich würde dennoch kämpfen.
Ich denke gar nicht das Sozialisation zu irgendeinem Zeitpunkt nachhaltig beendet ist und dann gar nichts mehr geht.
Ich lese hier aber auch keinen Hund mit Deprivationsschaden raus.
Dieser Junghund hat in seinen ersten Lebensmonaten ja offensichtlich Erfahrungen machen dürfen. Nur eben in einem anderen Umfeld (Straße) als er jetzt lebt (Familie).
Grundsätzlich würde ich sagen, dass in der sensiblen Phase (grob bis zur 16. Woche) genug Reize dagewesen sein dürften um Verknüpfungen im Gehirn - auch fürs Generalisieren - bilden zu können.
Deprivation ist echt was anderes.
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Hi
hast du hier SOS: Übernommen mit Welpe aus dem Auslandstierschutz?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Erste Verknüpfungen verankern sich besonders gut. Wenn man einen Hund haben will, den man sich zeitlebens auf den Buckel binden möchte bzw. der niemals das Alleinbleiben können soll, dann kann man das sich er so machen ...
Jetzt machst du mir aber ein bisschen Angst.
Also, ich denke nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Unser kleiner Spanier konnte anfangs auch nur am Menschen wirklich zur Ruhe kommen. Je älter er wurde, desto häufiger hat er sich von selbst woanders schlafen gelegt. Mittlerweile schläft er genauso gern auf seinem Bett wie an uns. Und anfangs war es enorm wichtig, ihm diese Sicherheit zu geben. Versuche, ihn auf seinem Hundebett zum schlafen zu bringen, haben ihn total gestresst (kleiner Hibbel, der er nunmal ist).
Alleine bleibt er übrigens auch.
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Das Ganze mit Ruhe und ankommen und Sozialisierung etc ist alles gut - eine Frage stellt sich mir aber:
Wie alt ist der Hund jetzt? Wenn ich richtig gelesen habe mindestens 4 Monate. Das ist kein Welpe mehr!
Und meiner Meinung nach - egal woher der Hund kommt - muss der auch mal toben und rennen können damit er mal zufrieden müde ist, und damit sich auch der Körper gesund entwickeln kann.
Natürlich in Grenzen, sie soll sich ja nicht kaputt machen. Aber tiefer Schlaf ist einfacher, wenn man mal richtig müde ist.
Ansonsten würde ich mir ganz schnell einen sinnvollen Plan erstellen, mit welchem sehr gut sozialisierten Hund ihr Holly bekannt machen könnt, welche Aussenreize sie kennenlernen muss etc etc.
Überspitzt gesagt: nur vom drinnen Ruhe halten lernt das Hirn auch nichts
Drinnen wäre mein nächster Schritt ein hohes Türgitter zB bei der Küchen. Es muss möglich sein dass ihr eich bewegen könnt ohne den Hund anzuknipsen.
Und sie muss nicht permanent Zugriff auf euch ausüben wenn ihr am essen seid. Da muss dringend ein Konzept rein, den Hund aus dem Mittelpunkt nehmen.
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Wer war ihr Mutter?
Wann hat Holly diese verloren?
Was waren das für Umstände?
Wie hat sie im Shelter gelebt?
Wie wurde sie betreut?
Was sagen die Betreuer zum Hund?
Welche Grenzen meint ihr?Hatte sie überhaupt soziale Kontakte?
Wenn ja, zu Menschen? Und zu Tieren?
Welche Qualität war das?
Über ihre Mutter weiß man leider nix. Holly und ihr Bruder wurden in einem Karton auf einem Feld ausgesetzt, wo Mitarbeiter des Tierschutzvereins sie gefunden haben. Holly muss zu diesem Zeitpunkt etwa 2 bis 3 Monate alt gewesen sein. Danach kamen die beiden Welpen in den Shelter. (Dort waren sie ca. 4 Wochen.) Ein gefliester Zwinger in einem großen Tierheim. Etwa 5 oder 6 Welpen in einem "Laufstall". Es gab Körbchen, Spielzeuge und regelmäßig Futter. Die Zwinger wurden gut gereinigt, aber menschliche Zuwendung gab es natürlich nur im Rahmen der Möglichkeiten. Ein bisschen Spiel, ein paar Streicheleinheiten, vielleicht mal ein Leckerli. Das war's.
Was mir auf den Videos auffiel: Meist lief tagsüber das Radio. Die Betreuer sagten, sie sei freundlich und verschmust. Beides trifft meiner Meinung nach zu. Auf den Videos sah ich allerdings auch, dass sie (weil körperlich größer) ziemlich auf den anderen Welpen rumtrampelte, sehr um Aufmerksamkeit bettelte und irgendwie "wild" war. Die Trainerin sagte, Holly wirke auf sie sehr unsicher.
Mit Grenzen meine ich, dass sie noch lernen muss, nicht in Hände und Füße zu beißen, nicht ihre Decken/Körbchen zu zerfetzen, nicht an Kleidung und Schuhen zu nagen. Wenn sie wie angestochen durchs Haus tobt, kriegen wir sie nicht beruhigt. Sie springt wie eine Gazelle, übers Sofa, über Bänke, Stühle und andere Möbelstücke. Ich mache mir deshalb Sorgen um Sehnen und Gelenke. Einmal hat sie sich sogar überkugelt.
Wisst ihr, Holly muss sich jetzt erstmal an die Reize im Haus und Garten gewöhnen. Sie kennt das alles ja nicht. Das Rauschen einer Dusche, das Geräusch von Wasch- oder Spülmaschine. Das Brummen der Autos auf der Straße, die Vögel in unserem Garten. Wie ein Toast hochploppt. Am ersten Tag hat das Bügelbrett sie noch sehr geängstigt. Doch sie lernt schnell: Wir sind einmal hingegangen, haben das Bügelbrett kurz inspiziert, angefasst und sind dann wieder gelangweilt weggegangen. Danach hat sie sich nie wieder darüber aufgeregt. Das IST doch bereits Sozialisierung, nicht? Erstmal muss sie sich in Haus und Garten und mit uns wohlfühlen und darauf vertrauen können, dass sie bei uns sicher ist. Danach setze ich sie weiteren Reizen aus. Auto fahren, den Tierarzt sowie Oma und Opa kennen lernen, kurze Spaziergänge.
Sie braucht auch Zeit und Ruhe, um all das Neue verarbeiten zu können.
Das hört sich jetzt nach einem ganz normalen Welpen an. Ich hatte schon sone und solche.
Zwei meiner bisherigen 4 Welpen, fanden es nett, dass der Couchtisch so schön niedrig ist, dass Hund da gut raufkommt. Ein Welpe (Züchter!) hat vorzugsweise aufs Sofa gepinkelt( nicht lange, weil wir uns dann getrennt haben…vom Sofa
Die kleine Kathastrophe= Welpin lebte dann noch fast 14 Jahre mit anderen Sofas bei uns…..
Also diese Special Effects , da kann man dran arbeiten. Da ihr als Anfänger gleich mal die größte Herausforderung an planbarer Welpenhaltung angefangen habt, bereitet euch auf viele weitere Überraschungen vor.
Alles andere schrieb ich ja schon…
Ach Bilder wären schön. Ich mag eurenHund jetzt schon. Genau mein Beuteschema….nicht brav, sondern wild….herrlich.
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Die Decke klappt schon ganz gut, dort darf sie auch an ihren Zahntools nagen.
Warum darf sie eigentlich nur auf der Decke nagen? Da hab ich mir bei meinen Welpen nie Stress gemacht. Hatten zwar alle eine Decke, aber wenn sie da nicht drauf mögen, dann bleiben sie eben unten.
Ist heute noch so, Silver hat eine explizite Abneigung gegen jede Decke, die ihr hinlege. Egal, ob im Urlaub, auf dem Hundeplatz, auf'm Turnier... sie legt sich immer gepflegt daneben. Die Zwerge sitzen dagegen schon drauf, da hab ich sie noch nicht einmal richtig ausgebreitet. So hat jeder seine Macke. Da würde ich mich nicht dran reiben. Da würde ich meine Löffelchen für wertvollere Aufgaben aufsparen.
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Liebes Forum,
ich glaube, wir machen ein paar zaghafte Fortschritte. Heute schien zum ersten Mal seit Hollys Ankunft die Sonne und wir verbrachten angenehme Vormittagsstunden im Garten. Schnüffeln, gucken, Grashalme kauen - unser Hündchen wirkte glücklich und entspannt. Das Deckentraining klappt, sie frisst endlich auch ein bisschen was und um die Mittagszeit war sie so müde, dass sie sich selbstständig und sogar ohne Körperkontakt auf ihre Decke zurückgezogen und zwei Stunden geschlafen hat. Juheee!
Danach war sie leider wieder völlig drüber und tobte zwei Stunden lang durchs Haus. Schwanz fangen, Menschen beißen, über Tische, Bänke und Stühle springen wie eine Gazelle, dabei aber hinfallen ... *Seufz* Sie erschöpft mich echt total. Ich mache mir auch wirklich Sorgen um ihre Bändern, Sehnen und Gelenke. Welpen/Junghunde sollen doch nicht springen wie ein Hase?
Wir versuchten die von der Trainerin empfohlene Begrenzung mit der Hausleine, um sie daran zu hindern, wie ein Flummi umherzuhüpfen. Das gefällt ihr natürlich gar nicht. Doch anschließend kam sie etwas zur Ruhe und machte nochmal ein kleines Nickerchen.
Nur ein Pfützchen ging bisher ins Haus. Eine gute Quote für heute.
Noch eine Frage an alle Erfahrenen: Wie kann ich sie beruhigen, wenn sie ihr Spiegelbild anbellt? Wir haben viele Fenster. Sie sieht sich auch im ausgeschalteten Fernseher oder spiegelt sich im Display der Stereoanlage. Sie dreht dann völlig durch, kläfft panisch und steigert sich richtig rein. Ich gehe mit ihr hin, spreche leise und beruhigend mit ihr, sehe mir das Spiegelbild an und gehe dann weg bzw. lenke sie ab. Gut so oder soll ich etwas ändern?
Es grüßen
Holly & ich
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Junge Hunde rennen und huepfen und fliegen hin. Sie haben mehr als genug Energie und die muss halt irgendwo hin. Wo soll sie sonst rumrasen, wenn nicht im Haus?
Ich bin absolut kein Fan davon einen Hund hirnlos hochzuziehen und ihn staendig irgendwo rumrasen zu lassen. Aber ein 4 Monate alter Hund muss mAn sehr wohl die Moeglichkeit haben frei und ungezwungen zu rennen und zu springen! Muskeln, Baender, Sehnen werden nicht (ausschliesslich) durch langsame Bewegung trainiert, ebenso wenig das Koerperbewusstsein und die Koerperkontrolle. Ausserdem macht es auch einfach Spass und ja, Hunde duerfen/sollen auch Spass haben.. Und (und das wuerde ich im Hinterkopf behalten) es ist oefters Uebersprung/Stressabbau..
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Ginny hat früher auch ihr Spiegelbild angekläfft. Hat sich von alleine gelegt, irgendwann hat sie verstanden dass da gar kein anderer hund ist
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Sie haben mehr als genug Energie und die muss halt irgendwo hin.
Danke, dass du das so sagst. Denn ich habe ebenfalls ganz stark das Gefühl, dass sie ihre Energie einfach ablassen muss. Ich würde ihr so gerne die Möglichkeit bieten, sich auszupowern und ein bisschen zu rennen. Aber wie soll das gehen, wenn sie nur im Haus und Garten sein darf? Wenn wir nicht Ball spielen dürfen? Wenn ich sie nicht von der Leine nehmen kann? Nur nagen, etwas Kopfarbeit und Pipi-Runden im Garten scheinen ihr nicht gerecht zu werden. Sie ist Ganztags-Toben mit anderen Welpen im Kennel gewöhnt ...
Die Adoptanten ihres kleinen Bruders berichten mir Ähnliches.
Bin heute Abend wieder ziemlich verzweifelt, weil sie sich einfach nicht beruhigt und ich am Ende meiner Kräfte bin.
Für morgen Vormittag hab ich bei der Trainerin eine Erlaubnis für eine kurze "echte" Gassi-Runde ausgehandelt. 20 Minuten auf einer reizarmen Strecke.
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Drinnen wäre mein nächster Schritt ein hohes Türgitter zB bei der Küchen.
Ich hab jetzt noch einen hohen Zimmerkennel bestellt, den ich ihr gemütlich einrichte. Denn wenn ich sie nur durch die Hausleine begrenzen kann, muss ich ja auch die ganze Zeit dabei bleiben.
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