Länge der Gassigänge

  • Ich oute mich mal:

    Ich habe von der 5-Minuten Regel erst hier im Hundeforum erfahren, und da war mein zweiter Hund bereits 11 Jahre alt. Dann gilt die glaub ich nicht mehr :denker:


    Da besagtes Hundetier genau 16 Wochen älter ist als meine Tochter, waren die ersten 8 Wochen sowieso gemütlich.

    Da bin ich im Watschelgang durch den Wald geschlendert, und habe mit Erstaunen gelernt, dass es Welpen komplett ohne Folgetrieb gibt.


    Danach war ich dann durchaus gerne mal den halben / ganzen Tag unterwegs. Da sind wir mal ein Stück gegangen, dann gabs viel Pausen mit rumsitzen und schauen und dazwischen haben der Welpe (unten) und das Baby (oben) im Kinderwagen geschlafen, während ich Strecke gemacht habe.


    Aber (!) der Kleine konnte das halt, der war deswegen nicht überdreht. Der war schon mit 6 Wochen immer alleine auf Achse, während die Geschwister bei der Mama gekuschelt haben.


    Eine reizoffene Rasse wäre mir mit dem Programm vermutlich die Wände hochgegangen.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Länge der Gassigänge* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Heißt die 5 Minuten Regel gilt nur für gleichmäßiges durchmarschieren?

      Im Prinzip: JA, weil dadurch die Gelenke stärker beansprucht werden als wenn sich ein Hund frei bewegt.


      Dein Hund darf auch 1 Std. draußen sein wenn er machen kann was er möchte, also mal gehen, mal traben, mal toben, mal buddeln, mal herumliegen usw.


      Diese Regel bezieht sich m.E.n. ausschließlich auf "strammes" laufen an der Leine oder strammes Laufen ohne Leine, sodass der Welpe/Junghund ständig zu tun hat, dass er hinterherkommt.


      Wenn dein Hund das kopfmäßig gut aushält, dann darf der Aufenthalt draußen ruhig länger sein.

    • Die Frage ist schlussendlich, was Du mit der Leine willst.


      Längeres vorgegebenes Laufen an der kurzen Leine ist für so einen Knirps körperlich nicht so günstig, weil Du ihn in einen bestimmten Bewegungsablauf zwingst. Das kann zu Fehlbelastungen, Verspannungen und insgesamt zu zu viel Belastung für die unausgeformten Gelenke führen. Und geistig ist die Anpassung ans Leine laufen mit Anpassung an den Hundeführer eine konzentrationsintensive Aufgabe fürs kleine Hundehirn, das macht rasant müde.


      Wenn Du dem begegnest, indem Du den Welpen an der Leine geistig abschalten bzw. dicht machen und körperlich daddeln lässt, wie er will, dann förderst Du halt ein Verhalten an der Leine, das der größte Teil aller Hundehalter später mal nicht haben möchte. Mit einem Hund, der jetzt schon 15 KG wiegt, willst Du das wahrscheinlich ganz sicher nicht :smile:   :hundeleine04: Kann man auch wieder abgewöhnen. Wird halt anstrengender als nötig.


      Daher ist die Empfehlung schon ganz praktisch, die Leinengänge konzentriert, aber kurz zu gestalten - damit Hundehin und Gelenke nicht das Qualmen anfangen - und für ausgiebigere Touren ein Gelände zu suchen, wo er möglichst leinenfrei, im Notfall an einer Schlepp, agieren kann.


      Konzentriert heißt dabei nicht, dass Du in Deinem Tempo durchmarschierst, aber das der Welpe bei Dir und ansprechbar bleibt und kurze Schnüffelpausen Dein okay haben :smile: Also dass Du tatsächlich schon (rücksichtsvoll) führst.

    • Du scheinst doch aber schon ein gutes Gefühl für Deinen Knirps entwickelt zu haben. Im Hinterkopf behalten, dass ein so junger Hund nicht wie ein grosser laufen kann - dann wird das schon!

    • Wobei ich mich grade frage, wo da für die Auslastung die Unterschied ist, ob an Leine oder im Freilauf.

      Heißt die 5 Minuten Regel gilt nur für gleichmäßiges durchmarschieren?

      Ja das ist ein enormer Unterschied- vor allem auch psychisch!


      Es ist eine große Konzentrationsleistung, konstant an der Leine zu gehen.


      Diese blöde "Regel" - das klingt immer so, als stecke da irgendwas wissenschaftliches dahinter, und das ist nicht der Fall - ist auch keine Absolution für 5 Minuten "Durchmarschieren". Das baut man langsam und wirklich schrittweise auf - 5 Minuten "Marschieren" an der Leine wäre für viele Hunde in dem alter schon Überforderung.


      Es ist sehr individuell, schaut auf euren Hund, seht zu dass er seinen Bewegungsdrang (ohne Leine) ausleben kann, aber nicht überfordert wird. Das merkt man ganz gut: Wenn der Welpe zuhause erst mal ne runde pennt, ist es gut.

      Wenn er aufdreht und nicht zur Ruhe kommt, war es zu viel - und zwar nicht die körperliche Bewegung, sondern der geistige Input. Das ist der limitierende Faktor - lange bevor der Hund körperlich an seine Grenzen kommt, ist er geistig erschlagen.

    • Hey ich habe hier eine Entlebuchersennenhündin und habe mir auch großen Stress wegen dieser Regel gemacht. Allerdings glaube ich wie die anderen auch, dass es im Freilauf kein Problem sein sollte.

      An der Leine würde ich viele Pausen einbauen. Nicht nur, weil es zu anstregend werden könnte, sondern auch, damit der Welpe die Reize beobachten und verarbeiten kann. Gerade im städtischen Bereich finde ich das ganz wichtig. Solange man wirklich ganz langsam geht, kann da nicht viel passieren denke ich 😊

    • Hier auch eine Stimme, die der 5- Minuten- Regel nicht so viel Gewicht beimisst.

      Kaya war ja auch ein Sommerwelpe und ich hatte die von Anfang an viel dabei. Wandertag mit meiner Klasse mit 14 Wochen mit geliehenen Hubdebuggy und anschließendem Pennen auf der Decke im Wirtshaus. Beim Baden am See, da pennte sie unter den Büschen. 20 Minuten zur Bachstelle gedaddelt, Decke ausgepackt, Welpe plantschte und pennte anschließend ne Stunde auf der Decke. Insgesamt war die auch als Welpe und Junghund mal mehrere Stunden mit mir unterwegs. Leinenlos und mit Pausen. Bis sie mit ca. 8 Monaten ihre "Ohren auf Durchzug"- Phase hatte, hatte der Hund kaum je die Leine dran. Leinenführigkeit reichte in meiner ländlichen Umgebung auch später noch. Dauerte halt dann auch bis zu 2 Jahren, bis das saß. Stadttrubel habe ich mir gespart, bis sie älter war. Stadt fand sie anfangs auch eher überfordernd, jetzt auch kein Thema mehr. Ich finde es wichtig, dass der Hund lernt, überall abschalten zu können. Zuhause sowieso, da fand auch nicht viel statt. Und abends mal irre 5 Minuten finde ich auch nicht unnormal. Da hat Kaya heute noch ihre 10 Minuten Blödelphase nach dem Fressen. Wenn der Welpe permanent drüber ist, merkst du das, denke ich. Wenn er mal Matsche im Hirn hat, ist das für einen jungen Hund auch normal.

    • Nach den ersten Antworten dachte ich noch, ich antworte auf jeden persönlich, aber ist dann doch etwas viel geworden.


      Erstmal... ich bin begeistert wie viele Antworten mit Erfahrungen und Tipps in so kurzer Zeit gekommen sind. Vielen Dank schonmal dafür!


      Ich hab alle gelesen und viele Anregungen für mich gefunden, worauf ich achten muss, wie man das bewerten sollte etc. pp.


      Mylo ist gsd ein sehr ausgeglichener und entspannter Hund, das war uns wichtig und da hat die Züchterin einen tollen aus dem Wurf für uns ausgesucht. Soll heißen, geistig brauche ich mir bisher keine Gedanken machen, er überdreht nicht, ist ruhig, aber neugierig, wenn mal was unbekanntes daher kommt, freut sich aber einen Ast ab, wenn er mit anderen Hunden spielen kann.


      Wir waren grade im Wald und haben direkt am Anfang zwei andere Hunde (einer in seinem Alter, ein ausgewachsener) getroffen. Die beiden kleinen haben dann ausgiebig gespielt, dass ich echt überlegt habe, ob ich überhaupt noch eine Runde laufen soll. Hab es dann wirklich kurz gehalten und nun zum ersten Mal gemerkt, dass Mylo k.o. war und nur schleppend hinterher kam. Also erstmal Pause mitten im Gebüsch gemacht. Das hat mir endlich mal gezeigt, wie er denn aussieht, wenn er "drüber" ist. Denn bisher hatte ich immer das Gefühl, er könnte durchaus noch ein Stündchen weiter machen.

      Da sieht man wieder... man muss nur mal drüber reden...


      Alles in allem scheinen wir es nicht ganz verkehrt zu machen. Im Freilauf an dem Hund orientieren, wodurch wir oft nicht wirklich weit kommen und im Schleichtempo unterwegs sind, was total okay ist. Und an der Leine nur kurze knackige Runden. Wir wohnen übrigens in einen ruhigen Wohngebiet mit kaum Verkehr, dass heißt unsere Gassirunden dort haben keine übermäßigen Reize.


      Wenn der Welpe laufen kann, wie er mag, ist das für die Gelenke weniger anstrengend, als wenn er von uns zu bestimmten Bewegungsabläufen gefordert wird. Das ist auch gut zu wissen.


      Mitgenommen hab ich auch, dass ich mit dem Laufen an der Leine nach seinem "Gut-Dünken" vorsichtig sein muss, wenn ich später mal eine gescheite Leinenführigkeit haben will. Was unbedingt sein muss, denn auf ein ewiges Geziehe hab ich wirklich keine Lust, das kenn ich von unserem "Leihhund", das macht kein Spaß.


      Nochmal vielen Dank für eure Antworten!!

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!