Hund kann plötzlich nicht mehr aufstehen

  • Ich sehe auf den Videos einen Hund der Schmerzen hat. Der sich nicht mal einfach so hinlegen kann, der nicht einfach so ein Leckerlie nehmen kann, was genau vor seiner Nase liegt. Nein, keine 10-14 Tage würde ich mir das so anschauen.

    Dann würden sehr sehr viele Bandscheibenpatienten, denen es hinterher wieder gut gehen eingeschläfert werden. Bzw. hätte unser Vizsla dann nicht mehr zwei weitere schöne Lebensjahre nach seiner Diskospondylitis gehabt und der Pointer hätte auch letztes Jahr eingeschläfert werden müssen.

    Einen Hund mit Bandscheibenproblem lässt du aber operieren, oder siehst in den nächsten 10-14 Tagen mit Physiotherapie und Schmerzmedis eine deutliche Verbesserung und wenn nicht, ja dann gehe ich den letzten Weg mit dem Hund.


    Die Wissenschaft und die Medizin kann lange am Leben halten, ob das ein würdiges Leben ist, oder überhaupt noch irgendwie lebenswert zu nennen ist, ist das Dilemma.

    Evtl. sollte man sich überlegen was genau der Hund noch vom Leben hat.

    Kann er laufen - nein

    Kann er selbstständig aufs Klo - nein

    Kann er toben, rennen, springen - nein

    Kann er erkunden, unterwegs sein, spielen - nein

    Kann er sozialkontakte pflegen - nein

    Kann er sich kratzen - nein

    Kann er sitzen - ja

    Kann er fressen - ja

    Kann er wedeln - ja

    Kann er liegen - ja


    Für mich wäre bei diesen durchs Video beantworteten Fragen, ganz klar was ich tun würde.


    Ich würde meinem Hund die letzte beste Woche mache. Ich würde an unsere lieblingsplätze fahren, ich würde Cheeseburger füttern und Pizza, ich würde mit ihm im Feld sitzen und ihm tausend mal sagen wie lieb ich ihn habe, ich würde in sein Fell weinen und abends mit ihm Chips teilen und streicheln, streicheln, streicheln und am Ende der Woche ein faires, liebevolles last goodbye sagen. Ihn begleiten und wissen, ich habe für meinen Hund entschieden.

    Über 2 Monate mit schmerzen und nicht mal flott ein leckerlie vom Boden. Nein, das würde ich nicht übers Herz bringen ihn so lange, so zusehen.


    Lg

  • Dieser Beitrag hat mich gerade sehr sehr gerührt...Dankeschön

  • Ich denke es macht einen Risigen Unterschied ob der Zustand des Hundes so bleibt sich eher tendenziell verschlechtert oder ob eine stetige Verbesserung in Aussicht steht.

  • Ich sehe auf den Videos keine stetige Verbesserung und sich nach über 2 Monaten irgendwie mit wahrscheinlichen schmerzen ins Sitz zu quälen, dass ist für mich einfach kein würdiges hundeleben mehr. Der Hund kann sich nicht mal mehr selber kratzen.


    Lg

  • Ich denke es macht einen Risigen Unterschied ob der Zustand des Hundes so bleibt sich eher tendenziell verschlechtert oder ob eine stetige Verbesserung in Aussicht steht.

    Ja.

    Aber man muss auch die dafür gebrauchte Zeit beachten.

    Wie lange wird der Hund brauchen, bis er wieder laufen kann?


    6 Monate? 12 Monate?


    Ist das überhaupt das Ziel?

    Oder gibt man sich mit dem schon Erreichten zufrieden und erwartet gar nicht, dass der Hund wieder läuft?


    Ich habe ganz am Anfang schon mal gefragt, wie lange man sich das angucken möchte und ob es ein Zeitfenster gibt.

  • Ich denke nicht das wir das hier Discotiren oder entscheiden sollten ob das Leben Hundewürdig werden kann oder nicht. Das steht uns nicht zu Dafür Sind wir zu weit weg wir sehen nur ganz kurze Ausschnitte.

    Ich denke du TE solltest mit dem Artzt besprechen welcher Zeitraum realistisch wehre damit Rana soweit wider Hergestellt ist das sie einigten leben hat und diese Zeit würde ich ihr geben, wenn sie nicht zu lange dauert.

    Desweitren würde ich den oder die Behandelnden Ärzte nach Ihrer ehrlichen Meinung fragen und was sie tun würden wenn es ihr hund wehre.

  • Ich habe mich vor vielen Jahren bei meiner Hündin für Lebensqualität entschieden...... wohl wissend, dass das ihre Lebenszeit wahrscheinlich um Jahre verkürzt..... sie war glücklich, sie durfte leben, lieben, Ralledinge tun..... sie durfte das tun, was sie am Liebsten tat und das war irgendwann dann faktisch auch ihr Ende


    Ich habe viele Dinge bereut in meinem Leben..... nur diese niemals..... es war eine Entscheidung FÜR den Hund, gelitten habe nur ich...... Schmerz ist immer der Preis für Liebe..... aber das hatte mein Hund verdient.

  • Da widerspreche ich dir.

    Was ICH sehe ist ein Hund, der eigentlich nur seine Ruhe haben will. Der ohne massiven Druck, Locken, Drängen von Seiten der Menschen keine Bewegung macht.

    FREIHEIT sehe ich hier gar nicht, eher Fähigkeit in gewissem Maße.

    Ein Hund der mitarbeitet wäre für mich zB einer, der versucht, den Weg zum Leckerli durch strecken zu bewältigen. Der versucht, zu seinen Menschen zu kommen, der VON SICH aus irgendeine Bewegung anbietet.


    Ja, der Hund „kann“ mehr als er ganz zu Beginn konnte. Es gibt bei Palliativpatienten oftmals das Phänomen, dass sie sehr kurz vor ihrem Tod noch einmal richtig gut drauf sind und Fortschritte machen, an die niemand mehr geglaubt hat.

    Mein Barry ist letztendlich verblutet, obwohl es ihm augenscheinlich viel besser ging als direkt nach der Giftaufnahme, er sogar wieder laufen konnte und spielen wollte.


    Ich möchte noch einmal nicht entscheiden, was mit dieser Hündin geschehen soll, aber ich möchte den Blick dafür schärfen, dass man vor lauter Hoffnung nichts übersieht, weil man sich sonst ewig Vorwürfe machen wird. Und ebenso möchte ich anregen, nicht blind irgendwelchen „Fachleuten“ oder Fachleuten zu vertrauen, weder im Netz noch vor Ort.

  • Ich sehe auf den Videos keine stetige Verbesserung und sich nach über 2 Monaten irgendwie mit wahrscheinlichen schmerzen ins Sitz zu quälen, dass ist für mich einfach kein würdiges hundeleben mehr. Der Hund kann sich nicht mal mehr selber kratzen.


    Lg

    Ich weiß echt nicht wie oft ich es schreiben soll. Ich habe es schwarz auf weiß auf Papier von der Klinik, beide Tierärzte haben es bestätigt ….

    MEIN HUND HAT EIN NERVEN- UND KEIN SCHMERZPROBLEM!


    Und ja, ich vertraue diesen Fachleuten vor Ort 👍


    Die Schmerztabletten wurden gleich nach Klinikbesuch abgesetzt. Und trotzdem verstehe ich nicht, warum immer wieder das Thema aufkommt dass mein Hund eine leidige und schmerzhafte Phase gerade durchmacht ?!


    Was geht dem Hund wohl durch den Kopf, wenn er seine Gliedmaßen nicht kontrolliert bewegen kann?! Der Rana fehlt es derzeit an Kraft. Sie hat ein Nervenproblem. Jede Bewegung in eine Bestimmte Richtung kostet sie derzeit noch massiv an Kraft. Das Verhalten sollte daher nicht direkt mit Schmerzen verbunden werden.


    Und doch, Rana kann sich sehr wohl selber kratzen. Aber selbst wie sie es schon vor Wochen wieder konnte, sind bei einigen hier die Alarmglocken angegangen …. Rana hätte womöglich ein Problem mit den Ohren 😭



    Gute Nacht @all 🌙

  • Meine Gedanken beim Schauen des aktuellsten Videos waren übrigens :


    Es ist warm, und sie kann schlicht nicht so wie sie gerne möchte. Da würde ich jetzt auch keinen vor Freude strahlenden Hund erwarten.

    Es macht hier auch keiner vor, dass der Hund nicht immernoch stark eingeschränkt ist, und das noch weit weg ist von normal.

    Aber - und das ist der springende Punkt, es tut sich was.

    Und ich würde da wirklich nochmal raten sich näher mit dem Thema Rollstuhl auseinander zu setzen.


    Ein Großteil der Rollihunde die ich kennen gelernt hab, waren im Besten Alter oder schon Senioren.

    Ich kannte auch Hunde, die wurden wegen Lähmung eingeschläfert.

    ZB ein 4 Jähriger Dackel Rüde - Ein ehemals operierter Bandscheibenvorfall, dann bekam er noch einen, der inoperabel war, und im Hals saß schon der 3...

    Die Besitzerin sagte mir, dass es selbst wenn der 3. in der Hals Wirbelsäule nicht gewesen wäre, ein Rollstuhl keine Option gewesen wäre. Weil dieser Hund seinen Namen "Rakete" nicht umsonst trug. Weil er so gern flitzt, rannte und durch die Gegend sprang, dass er im Rolli nicht glücklich geworden wäre.


    Ein anderer Hund war der Vorgänger unserer Westie Seniorin. Ein DSH Mix Rüde, der mit 14 Jahren nicht mehr aufstehen konnte. Unabhängig vom Alter und dass wir damals noch nix von Rollis für Hunde wussten, hat er ganz klar gezeigt dass er nicht mehr will. Er hat Futter und Wasser verweigert, aber so leicht macht es einem. Natürlich auch nicht jeder Hund...



    Zum "will wegen des Besitzers weiter leben" : Kleinpudelrüde, auch schon älter, Allergiker und Cushing Patient. Es sah sehr schlecht aus, und der Termin für den letzten Weg stand schon fest, als er am angedachten Tag wieder anfing zu Fressen und es ihm wieder besser ging. Wie viel Zeit er noch hatte, weiß ich nicht, aber er machte auf mich keinen gequälten Eindruck.



    Was ich noch einwerfen mag : Habt ihr einen Hundebuggy? Auch das kann ihr ein bisschen mehr Freiheit schenken. Wieder Gassi, auch wenn ohne Gehen.



    Ansonsten : Ich kann das Ganze nicht beurteilen, nur das was ich sehe und lese. Und ich verstehe nach wie vor jeden, der sagt,, Das würde ich meinem Hund ersparen. ".

    Ich bezweifle zB selber ob ich diesen Weg mit einem meiner Hunde gehen würde.

    Ich finde, das ist etwas, das man individuell beantworten muss. Sicherlich gibt es Hunde, für die das keine Option ist.

    Für Rana ist es das vielleicht. Die Frage ist nur, wie viel Besserung noch fehlt, bis sie wieder ein glückliches Hundeleben leben kann, bzw ob das überhaupt möglich ist? Das kann niemand beantworten.

    Aber aktuell stehen die Chancen gut, dass sich noch deutlich mehr bessern kann.

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