Junghund „rastet“ bei Hundebegegnungen aus

  • Hier gibt es Hundekontakte anfangs auch ausschließlich an der Leine, wobei dabei BEIDE Hunde angeleint sind, weil ich dann sofort eingreifen kann. Und wenn es passt, dann kann man ja die Leinen abmachen.

    Ich hatte bisher auch noch nie ein Problem mit Pöbeln an der Leine.

    Außerdem gibt es bei mir beim allerersten Pöbelversuch ein klares schwarz und weiß, sodass der Hund von Anfang an weiß, dass ich Pöbeln nicht dulde. Auch benutze ich persönlich lieber ein Halsband weil ich damit einen Hund wenn ich die Leine gleich hinter dem Karabiner fasse, besser unter Kontrolle habe.

  • Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Zum einen ist es totaler Stress für ihn und für mich ebenfalls. Auch ist einfach entspanntes Spazieren nicht möglich – inzwischen fahre ich immer an irgendwelche abgelegenen Orte wo die „Gefahr“ geringer ist, dass wir jemandem begegnen. Und er wird noch größer/schwerer und die 20 kg zwar noch zu halten aber es ist eben kein Zustand.

    Gegen den Streß für Dich kann Dir ein guter Trainer helfen. Denn der wird dir das notwendige "Handwerkszeug" mit auf den Weg geben, wie Du in solchen Situtationen umgehen kannst. Und wenn Du das weißt und Dich nicht mehr hilflos fühlst, dann kommt auch die notwendige Sicherheit.

    Dann macht das Üben auch Freude :)

  • Aber manchmal sieht er dann irgendwo einen Vogel sitzen, einen Schmetterling fliegen - dann macht er zeitweise schon dicht. Ich versuche jetzt eben genau in diesen Momenten den Rückruf zu üben und mich interessanter zu machen.

    Genau das würde ich auf keinen Fall tun. Meiner Meinung nach versaust du dir damit den Rückruf. Ich würde aktuell nur rufen, wenn du dir 100 % sicher bist, dass er auch kommt. Und auf 10 Rückrufe sollte es 9x nur zum Üben sein in ablenkungsarmer Umgebung mit hochwertiger Belohnung. In der Junghundezeit ist das alles noch nicht so gefestigt.

    Aber wenn er doch reagiert und kommt finde ich ist das doch genau das was ich erreichen möchte. Dass der Rückruf bei Ablenkung sitzt. Ohne Ablenkung schaffen wir definitiv 100% - jetzt muss eben auch mal Ablenkung her und der Reiz eines Vogels etc. ist für ihn nicht zu groß.
    Bei einem anderen Hund ist das natürlich klar, auch bei Spaziergängern bin ich mir nicht sicher und es kommt auch auf die Entfernung an aber wenn ich merke er fängt an zu fixieren und hole ihn mit dem Rückruf wieder raus ist das doch positiv.
    Oder sehe ich das komplett falsch?

  • Aber wenn er doch reagiert und kommt finde ich ist das doch genau das was ich erreichen möchte. Dass der Rückruf bei Ablenkung sitzt. Ohne Ablenkung schaffen wir definitiv 100% - jetzt muss eben auch mal Ablenkung her und der Reiz eines Vogels etc. ist für ihn nicht zu groß.
    Bei einem anderen Hund ist das natürlich klar, auch bei Spaziergängern bin ich mir nicht sicher und es kommt auch auf die Entfernung an aber wenn ich merke er fängt an zu fixieren und hole ihn mit dem Rückruf wieder raus ist das doch positiv.
    Oder sehe ich das komplett falsch?

    Du möchtest ein eigentlich anderes Problem mit Rückruf retten:


    Der Hund sollte lernen, dass man Reizen nicht einfach nachgeht. Heißt das Trainingsziel sollte sein: Man sieht etwas, was man eigentlich möchte und hält die Füße still. Obwohl man es sieht! Das ist genau das selbe Thema wie anderen Hunden ruhig zuschauen können, wenn sie spielen. Wenn Du willst, dass Dein Hund auf Reize nicht losdonnert, dann üb genau das und nicht was anderes.


    Der Rückruf ist kein Mittel um andere Probleme "retten" zu wollen. So wirst Du niemals einen Hund bekommen, der beim Anblick von Außenreizen die Nerven behält.

  • aber wenn ich merke er fängt an zu fixieren und hole ihn mit dem Rückruf wieder raus ist das doch positiv.
    Oder sehe ich das komplett falsch?

    Kommt drauf an was du am Ende haben willst... :ka:


    Ich bin da bei flying-paws


    Ich will meinen Hund nicht abrufen müssen damit er nicht losdonnert. Eigentlich möchte ich an den Punkt wo der Hund den Reiz sieht, ihn gerne auch beobachten darf aber nicht hinterher geht und am besten natürlich ohne, dass ich da was managen muss. Denn auch das abrufen ist ja reines Management. Nun ist dein Hund auch gerade noch seeeehr jung und legt ggf. was den Jagdtrieb angeht in den kommenden 1 1/2 Jahren auch noch eine gute Schüppe drauf.


    Ich habe selbst so eine "Jagdsau" hier und habe da leider auch zu spät angefangen entgegen zu wirken. Mittlerweile sind wir aber an dem Punkt wo sie nicht einfach auf einen Reiz draufballert, sondern stehen bleibt.


    Natürlich würde ich es am tollsten finden, wenn sie einfach entspannt weiterläuft aber das wäre aktuell zu viel erwartet (man wird aber jawohl noch träumen dürfen :lol:).

  • OK, ich glaube es gab ein Missverständnis.
    Ich möchte natürlich nicht, dass Problem mit dem Jagdtrieb ausschließlich durch den Rückruf lösen sondern nutze die Ablenkung seinerseits einfach vielleicht 1-2x pro Spaziergang um zu Üben.
    Das andere Thema ist Impulskontrolle - klar. Nicht dem Drang nachgehen den Vogel zu jagen.

  • Ablenkung seinerseits einfach vielleicht 1-2x pro Spaziergang um zu Üben.
    Das andere Thema ist Impulskontrolle - klar. Nicht dem Drang nachgehen den Vogel zu jagen.

    Aber du musst eben auch beim Spaziergang üben, auf Reize nicht loszudonnern. Ich mag das Wort "Impulskontrolle" inzwischen gar nicht mehr. Eigentlich willst du deinem Hund beibringen, was er bei Reizen tun soll. Nicht, was er nicht tun soll. Deshalb keinen Rückruf machen, sondern am eigentlichen Thema arbeiten wie flying-paws schreibt.


    Und mit Rückruf versauen meine ich: die Hunde sind nicht blöd. Wenn du in Situationen wie Vogelsichtung 5x Rückruf machst, kann es dir passieren, dass dein Hund nach einem Rückruf erstmal kuckt, was du gesehen hast. Das willst du sicher nicht, daher würde ich es persönlich nur im Notfall für sowas nutzen und ansonsten die Situation vermeiden.

  • Ablenkung seinerseits einfach vielleicht 1-2x pro Spaziergang um zu Üben.
    Das andere Thema ist Impulskontrolle - klar. Nicht dem Drang nachgehen den Vogel zu jagen.

    Aber du musst eben auch beim Spaziergang üben, auf Reize nicht loszudonnern. Ich mag das Wort "Impulskontrolle" inzwischen gar nicht mehr. Eigentlich willst du deinem Hund beibringen, was er bei Reizen tun soll. Nicht, was er nicht tun soll. Deshalb keinen Rückruf machen, sondern am eigentlichen Thema arbeiten wie flying-paws schreibt.


    Und mit Rückruf versauen meine ich: die Hunde sind nicht blöd. Wenn du in Situationen wie Vogelsichtung 5x Rückruf machst, kann es dir passieren, dass dein Hund nach einem Rückruf erstmal kuckt, was du gesehen hast. Das willst du sicher nicht, daher würde ich es persönlich nur im Notfall für sowas nutzen und ansonsten die Situation vermeiden.

    OK, ich mach schon wieder scheinbar alles falsch.

  • OK, also scheinbar wieder ein selbstgemachtes Problem ist entstanden - aus Unwissenheit unsererseits. Eigentlich in guter Absicht ihm im Welpenalter ein paar Sozialkontakte zu ermöglichen...

    Ach... :streichel: es tut mir richtig weh, das zu lesen... Du bemühst dich so sehr und denkst nach und fragst und versuchst die Ratschläge umzusetzen. Mehr kann man ja gar nicht erwarten. Und trotzdem scheint es irgendwie bei euch zu haken. Gibt's inzwischen wenigstens Tage, wo alles super läuft und du stolz bist auf ihn und alles einfach nur entspannt ist? SOlche Tage würde ich dir zum Luft holen zwischendurch von ganzem Herzen wünschen!

    Nicht doch!
    Ich glaube wirklich, dass wir insgesamt auf einem guten Weg sind. Vielleicht erwarte ich zu viel. Vielleicht bin ich zu streng mit dem Hund und auch mit mir selbst. Wir haben dennoch schon einiges erreicht.
    Zu Hause ist er inzwischen viel viel ruhiger.

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