Fiepen und Frust beim Welpen
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Liebe Frangipani,
wie geht es Euch mittlerweile in der Welpenschule? Geht ihr noch hin? Ich frage, weil wir so ziemlich das selbe erlebt haben. Wir waren mit Mini-Maus mittlerweile auch in der Stunde und es war so ähnlich wie bei Dir. Am Anfang konnte sie sich gut konzentrieren, sicher 25min lang. Danach, also in der Mitte der Stunde, wurde gespielt. Es waren etwa 9 oder 10 Hunde aller Grössen da (obwohl es hies, die würden etwas getrennt nach Grösse) und Maus wurde mehrfach untergebuttert ich habe ihr Sicherheit angeboten (=> in die Hocke, sie hat sich bei mir versteckt) und ihrgendwann wurde das Ganze dann abgebrochen.
Danach war sie durch. Nur noch gefiept und gewindet. Die Trainierin ist überhaupt nicht darauf eingegangen, hat uns in der schwierigen Situation alleingelassen und währenddessen mit der Gruppe Pfötchen-Geben geübt (Pfötchengeben..in einer Welpenschule?! Hallo wo ist da der Blick fürs Wesentliche? ) Wir sind dann aktiv auf sie zu und haben gefragt, wie wir Maus am besten Beruhigen können. Sie meinte, festhalten (kenne ich und weiss, dass Festhalten und Sicherheit geben im Arm gut funktionieren kann . Hat es aber nicht, da es wirklich zu viel war. Das hat die Trainierin aber null gekümmert und wir haben die Sache abgebrochen und sind gegangen, nachdem wir sie in einer Ecke beruhigt hatten.
Ich bin total wütend und auch traurig. Der Fokus der (teuren!) Stunde lag auf Theorie und Tricks üben aber nicht auf der Mensch-Hund-Bindung oder der guten Sozialisierung! Zudem wurde fast erwartet, dass alle Hunde schon Sitz und Platz können und so weiter..gehts noch?! Mit 10 Wochen?
Bin ich falsch mit meiner Einschätzung, dass der Fokus in der Welpenschule auf was ganz anderem liegen sollte?!
Ich hab auch ein Abo, lass es aber verfallen!
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Wir waren seit meinem letzten Post hier nicht mehr da und wissen ehrlich gesagt auch nicht so richtig, ob wir nochmal hingehen sollen. Dass wir so viel Geld in das Abo gesteckt haben, ist irgendwie ärgerlich, auch wenn es nicht darüber entscheiden sollte, ob wir weiter hingehen (zumal man es auch mit unserer anderen Hündin für andere Angebote nutzen könnte, oder später mit unserem Welpen für Dinge wie Longieren, Mantrailing etc.). Uns ging es ja wie gesagt eigentlich nur um den Sozialkontakt, wobei ich nicht meine, dass permanent gespielt werden muss. Der ganze Rest ist für uns überflüssig – wie ich einen Rückruf aufbaue, weiß ich selbst. Zumal die Übungen da (womöglich in den meisten Welpengruppen) ziemlich im Schnelldurchlauf gemacht werden.
Wir überlegen, ob wir nächste Woche nochmal hingehen sollen und dann eben mehr Abstand, vielleicht früher gehen (aber dann leider definitiv kein Sozialkontakt, weil das am Ende kommt wenn dann, also auch irgendwie blöd). Nur ist unser Welpe nicht wie deine Queeny anfangs ruhiger, sondern von Anfang an total überfordert. Er versteht einfach nicht, warum er nicht zu den anderen Hunden hin darf. Einerseits ist es uns wichtig, dass er lernt, das zu akzeptieren, andererseits kann er es auch lernen, wenn wir bei unseren Spaziergängen an Hunden direkt vorbeigehen. Das macht er nämlich super. Ich glaube, die Frustrationstoleranz lernt er wirklich besser wohldosiert und so, dass er es noch ertragen kann. Das macht er in vielen Situationen auch schon sehr gut.
Zu dem, was du schreibst: Das klingt für mich schon wegen der Anzahl der Hunde nicht wirklich gut. Man sagt ja immer, mehr als ca. 6 Hunde sollten es (pro Trainer) nicht sein. Ich persönlich bin auch kein Freund davon, wenn alle miteinander wild spielen können, ohne dass das sehr gut beaufsichtigt wird und dann ggf. schnell eingegriffen. Ich glaube mittlerweile zwar, dass unser Hund das gut wegstecken könnte, aber die Gefahr ist doch groß, dass einzelne Hunde entweder lernen, dass andere Hunde Gefahr darstellen (untergebuttert werden, wie du schreibst), oder dass es okay ist, andere unterzubuttern. Beides nicht so toll. Ich bin bei dir, dass der Fokus in einer Welpengruppe auf den Dingen liegen sollte, die wirklich wichtig sind, und nicht auf Kommandos und Tricks, aber ich glaube, dass es oft so ist wie du es beschrieben hast. Ich weiß nicht, ob ich hier Links posten darf, aber diesen Artikel über Welpengruppen aus verhaltensbiologischer Sicht finde ich sehr aufschlussreich.
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Liebe Frangipani,
wie geht es Euch mittlerweile in der Welpenschule? Geht ihr noch hin? Ich frage, weil wir so ziemlich das selbe erlebt haben. Wir waren mit Mini-Maus mittlerweile auch in der Stunde und es war so ähnlich wie bei Dir. Am Anfang konnte sie sich gut konzentrieren, sicher 25min lang. Danach, also in der Mitte der Stunde, wurde gespielt. Es waren etwa 9 oder 10 Hunde aller Grössen da (obwohl es hies, die würden etwas getrennt nach Grösse) und Maus wurde mehrfach untergebuttert ich habe ihr Sicherheit angeboten (=> in die Hocke, sie hat sich bei mir versteckt) und ihrgendwann wurde das Ganze dann abgebrochen.
Danach war sie durch. Nur noch gefiept und gewindet. Die Trainierin ist überhaupt nicht darauf eingegangen, hat uns in der schwierigen Situation alleingelassen und währenddessen mit der Gruppe Pfötchen-Geben geübt (Pfötchengeben..in einer Welpenschule?! Hallo wo ist da der Blick fürs Wesentliche? ) Wir sind dann aktiv auf sie zu und haben gefragt, wie wir Maus am besten Beruhigen können. Sie meinte, festhalten (kenne ich und weiss, dass Festhalten und Sicherheit geben im Arm gut funktionieren kann . Hat es aber nicht, da es wirklich zu viel war. Das hat die Trainierin aber null gekümmert und wir haben die Sache abgebrochen und sind gegangen, nachdem wir sie in einer Ecke beruhigt hatten.
Ich bin total wütend und auch traurig. Der Fokus der (teuren!) Stunde lag auf Theorie und Tricks üben aber nicht auf der Mensch-Hund-Bindung oder der guten Sozialisierung! Zudem wurde fast erwartet, dass alle Hunde schon Sitz und Platz können und so weiter..gehts noch?! Mit 10 Wochen?
Bin ich falsch mit meiner Einschätzung, dass der Fokus in der Welpenschule auf was ganz anderem liegen sollte?!
Ich hab auch ein Abo, lass es aber verfallen!
Da würde ich nie und nimmer nochmal hingehen.
Tricks lernen ist so ziemlich das letzte, das ich von einer gut geführten Welpenstunde erwarte.
Umwelteindrücke, Reize, Untergründe, Bindung, Frustrationstoleranz, spielerisch die Grundkommandos lernen, spielerisch mitlaufen an der Leine lernen, das Abrufen üben, Ruheübungen, soziales Spiel.
Alles in kleine und kurze Sequenzen verteilt, mit vielen Pausen zum schnüffeln, lösen, nichts tun zwischendurch. Ehrlich gesagt sehe ich sehr oft straffes Programm in Welpengruppen, eine Stunde durcharbeiten oder etliche Spielpausen dazwischen. Das ist auch schon mehr als anstrengend für die Welpen und viel zu viel. Selbst mein erwachsender Hund ist platt, wenn wir eine halbe / dreiviertel Stunde arbeiten, für ihn sind das aber keine 'neuen' Dinge, die erst verarbeitet werden müssen.
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Danke Euch beiden für Eure Antworten.
Ja, ich verstehe dass Du, Frangipani, noch unsicher bist ob ihr wieder gehen sollt. Die Idee, dass ihr das Abo später für andere Dinge nützen könnt, mit dem Ersthund auch, finde ich gut. Sozialkontakt könnt ihr doch vielleicht auch anders bekommen? Vielleicht mit einem oder zwei Welpen aus dem Kurs privat?
Ich verstehe auch Deine Gedanken, dass der Hund Frust ja auch aushalten lernen muss. Aber wenn Euer Hund schon gut beim Spazierengehen an anderen Hunden vorbeigehen kann, dann ist das doch schonmal super? Wohldosiert Frust auszuhalten lernen finde ich gut und es ist hier wirklich auch ein grosses Thema. Wenn Queeny überdreht, welpenbissig wird und dann gefrustet ist, dass sie keine Aufmerksamkeit mehr bekommt und runterfahren muss zum Beispiel. Da geht es ja auch darum, Frust auszuhalten. Da haben wir total gute Erfahrungen mit Musik gemacht. Ich höre mit ihr immer den Soundtrack von Studio Ghibli, kennt ihr das? Das ist soo entspannend, nach 10 min hören und exzensiv kauen schläft sie fix
Oder auch beim Spazieren: Queeny hat z.B. auch nach 20-30 min draussen sein genug. Natürlich laufen wir nicht 20-30 min, aber vor ein paar Tagen (es war so heiss!) wollten wir an den nahegelegenen See, der zu Fuss vielleicht 10 min weg ist. Ein Stück vom Weg haben wir sie getragen, aber auf dem Rückweg war sie schon so duch, dass sie nicht mehr auf dem Arm sein wollte und viel fiepte. Ich wollte sie aber nicht zu lange laufen lassen und der Asphalt war heiss. Normalerweise ist sie gerne auf dem Arm, ich glaube aber, die Eindrücke waren ihr zu viel. Vielleicht haben wir beide einfach besonders sensible, reizoffene Hunde? Was meiner Meinung nichts Schlimmes ist! Nur gut zu wissen, um die Sozialisierung und den damit einhergehenden Frust richtig zu dosieren und eben auch nicht zu viel auf unsere Hunde "loszulassen". Und natürlich auch nicht zu wenig - aber ich hör da jetzt auf meinen Bauch, und nicht mehr auf inkompetente Trainer.
Und danke für den Artikel, der war echt gut!
Ggf. geht das bei mir ja auch, also das Abo später irgendwie nutzen (aber nur bei einer anderen Trainerin). Obwohl ich wie, Du sagst, ChatSauvage echt die Lust daran verloren habe, dort hinzugehen und nutzlose Tricks zu lernen. Unsere Queeny ist ein sensibles Mädchen und es ist ihr vieles schnell zu viel, das ist natürlich nicht die Schuld der Trainerin, aber dieses komplett fehlende Gespür fürs Wesentliche war echt erschreckend und frustrierend. Übrigens nicht nur für mich, sondern auch für andere Welpen im Kurs - gepasst hats eigentlich nur für die Rüpel und für einen Colliemix, der schon x Tricks konnte. Ein Labbi war auch nur am Fiepen..
Ich hab jetzt ein paar andere Hundeschulen angeschaut, finde es aber schwierig, zu entscheiden. Vielleicht gehen wir nächste Woche mal wo anders schnuppern. Jetzt lass ich Queeny erstmal ein paar Tage Ruhe. Oder wir buchen 3 Einzellektionen irgendwo. Was meint ihr? Sozialkontakt mit einem gleichaltrigen Hund könnte ich ihr bieten, da eine Freundin auch einen Zwerghund hat, genau gleich alt.
Findet ihr es zu spät, wenn wir erst wieder mit 12 Wochen in den Kurs gehen würden? Oder sollen wir den Welpenkurs generell seinlassen und Einzeltraining machen?
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Wir setzen mal noch ne Woche aus und probieren es dann nochmal. Dann sehen wir weiter :) Wir kennen die anderen Welpen bzw. ihre Besitzer nach so kurzer Zeit nicht, und da war auch kein Hund dabei wo ich auf Anhieb sagen würde: Das könnte passen. Viele sehr ängstliche Hunde dabei leider. Aber: Unser Hund hatte eine wirklich gute Aufzucht in einem tollen Rudel. Da gab es seither schon ein Wiedersehen und nächste Woche noch ein Treffen mit den Wurfgeschwistern. Und wir haben unsere andere Hündin und hier und da mal ein Kontakt, mal länger, mal kürzer.
Inzwischen glaube ich, dass man sich nicht verrückt machen sollte, dass der Welpe x Hundekontakte "abarbeiten" muss, damit er gut sozialisiert wird. Ich glaube, so wie es bei ihm jetzt ist, ist es wahrscheinlich schon okay. Hinzu kommt, dass es natürlich schön ist, wenn Welpen Kontakt mit anderen Welpen haben, aber ein souveräner erwachsener Hund wäre sicher auch sehr förderlich. Das kann der Welpenkurs ohnehin nicht bieten (leider).
Ich bin da bei dir, doggolinchen , mit dem wohldosierten Frust aushalten und dem Bauchgefühl. Danke auch für den Tipp mit der Musik, werde ich mal ausprobieren, wenn er mal wieder am Hibbeln ist :)
Das mit eurem Welpenkurs hört sich wirklich nicht gut an. Wenn es Queeny zu viel war, und man auch überhaupt nicht auf euch eingangen ist, würde ich da auch so nicht weitermachen. Gibt es denn noch andere Trainer, die ggf. besser sind?
Nicht zu wissen, welche Hundeschule, ist ätzend, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wir haben auch super lange überlegt. Mit 12 Wochen finde ich nicht zu spät, außerdem hattet ihr ja auch schon Kontakte. Worum geht es dir denn mit dem Welpenkurs am meisten? Sozialkontakte oder generell Training? Davon würde ich es abhängig machen, ob du lieber Einzelstunden buchst oder nochmal zur Welpengruppe gehst.
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Es ist eine Gratwanderung. Es kann sein, dass der Hund, wenn du weiter zu diesen Welpenstunden gehst, vielleicht etwas weiter weg sitzt mit ihm und zwischendurch in Absprache mit der Trainerin das Gelände zu einem kurzen Gassiausflug verlässt, nach und nach ruhiger wird.
Ich war mit Jack auch erst 2x in der Welpenstunde unserer Hundeschule. Er ist mein 4. Welpe und ich hatte in dieser Hundeschule schon meine Hündin davor ausgebildet. Ich bin also erfahren, mein Welpe bzw Junghund (er wird nächste Woche 6 Monate alt) ist noch grün hinter den Ohren. Weil er als Welpe ziemlich lange giardienpositiv war, konnten wir nicht früher zur Welpenstunde gehen. Er kennt also fremde Hunde nur vom Sehen (wir haben zwei Hunde).
Das erste Mal war eine mittlere Katastrophe, es hat geregnet wie verrückt, wir saßen in einer Halle, es war laut durch den Regen, der aufs Dach prasselte und es roch überall lecker nach Fremdhund. Ich trug Maske und es standen überall Sachen rum, die Jack verunsichert haben. Er bemühte sich, war aber auch fiepsig und sehr sehr aufgeregt.
Das zweite Mal war draußen, anfangs kam ein Theorieteil, bei dem viel erklärt wurde und wo er dadurch zur Ruhe kam, und alle Übungen danach kannte er schon, weil ich natürlich schon auch mit ihm allein geübt hatte und und konnte sie einwandfrei abrufen, er war fokussiert und gehorsam.
Es kann dir also passieren, dass sich das Fiepen und Drübersein mit der Gewöhnung legt, dein Welpe wird ja auch älter und ruhiger wahrscheinlich auch, wenn er wesensfest ist und keine nerventechnische Baustelle.
Es kann dir aber natürlich auch passieren, dass dein Hund jedes Mal aufdreht und sich auch bei regelmäßigen Besuchen nicht beruhigt. Dann würde ich überlegen, ob ich ab und zu eine Einzelstunde buche und die Trainerin vielleicht einen eigenen Hund hat, der beim Training mithilft.
An sich hört sich das gut an mit dem Programm, bei dem die Welpen erstmal keinen Kontakt haben (=> Hundesichtung =/ Hundekontakt) sondern erst dann am Ende. Das macht unsere Trainerin auch so und finde ich sehr gut.
Du musst also abwägen, ob du dranbleibst und es sich dann von selber legt oder ob der Hund so überfordert ist, dass er so nicht lernen kann in der Gruppe.
Einen Tipp möchte ich dir noch weitergeben:
Jack hat von mir beigebracht bekommen, wenn wir irgendwo warten müssen, dass er, wenn er sich ablegt, von mir Leckerli zwischen die Vorderpfoten geworfen bekommt.
Immer mal wieder und das so lange, wie ich will, dass er liegt. Anfangs natürlich ganz viele, nach und nach kann man die zeitlichen Abstände etwas ausdehnen.
Da er ein helles Köpfchen ist, legt er sich jetzt nicht erst hin, wenn quengeln oder mich anspringen nichts gebracht haben, sondern sofort, um möglichst von Anfang an Leckerli abzugreifen.
Das gut aufgebaut könntest du verwenden, wenn ihr in der Hundeschule warten müsst und der Hund möglichst ruhig liegen soll. Abgeschaut habe ich mir das aus diesem Video:
[Externes Medium: https://m.youtube.com/watch?v=yr1olzgidMw&t=0s] -
Danke für deine Einschätzung DerFrechdax . Wir setzen ja gerade ein, wahrscheinlich zwei Wochen aus, und das hängt auch damit zusammen, dass ich hoffe, dass er einfach allgemein etwas ruhiger wird. Was in vielen anderen Situationen der Fall ist. Wir waren ja bisher 2x da, allerdings jeweils an einem anderen Standort. Vielleicht reagiert er beim zweitem Mal an einem bekannten Ort etwas weniger aufgeregt.
Danke für den Tipp mit dem Hinlegen und den Leckerlis! Klingt interessant und werden wir auf jeden Fall ausprobieren. Wäre ja in vielen Situationen hilfreich
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Wir danken auch!
Bei uns hat sich der Gruppenkurs nun erledigt, wir machen nur noch Einzelstunden in den nächsten 3 Wochen. Und auch erst in einer Woche!
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