Erziehungsphilosophie - nach welchen Grundsätzen erziehe ich meinen Hund und warum.
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Ja ein sehr spannendes Thema.
Was ich dabei so schade finde ist, dass viele auf ihre Meinung beharren und diese „die einzig Wahre“ ist und über andere urteilen.
Ich persönlich erziehe z.b. in der sozialen Ebene mit wenig Leckereien, viel mit mündlichem loben und bei der kleinen mit sozialem Spielen ( ich bin ganz ehrlich. Ich vergesse die Leckerlies auch immer 😂)
Ich finde es aber toll, wenn Menschen das machen und ihren Weg damit gefunden haben 👍🏻
Meine Hunde sollen sich hauptsächlich an mir orientieren und ihre Entscheidungen die sie treffen wollen bei mir abfragen. Wenn die Kommunikation zwischen uns passt, dann gibt es auch den Freiraum dafür.
Ich finde Raumdenken und auch die Beschränkung darüber hinaus wichtig. Auch mal mit einem Stupfer.(der wahrlich nicht fest ist)
Ich bestätige gern mit kleinen Leckerchen, auch wenn das Kommando eigentlich schon sitzt und gefestigt ist. Wichtig ist mir aber, dass es weder eingefordert wird noch dass der Hund nur wegen der Belohnung hört.
Zur Kommunikation mit dem Hund gehört für mich Raumverwaltung mit dazu. Für mich ist es ein Zeichen, dass die Beziehung stimmt, wenn der Hund meinen Raum respektiert, also z.B weicht, wenn ich das will und anfragt, ehe er z.B. aufs Sofa hüpft, wenn ich schon drauf bin. Oder dass sie sich ohne Diskussion aus Räumen weisen lässt, wie z.B. Bad oder Küche, wenn ich sie grad nicht drinhaben will.
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Hi
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Das ist ein sehr interessantes Thema und für mich schwierig zu beantworten, da es mich immer wieder beschäftigt seid die Krawallnudel vor 3 Jahren bei mir eingezogen ist. Bei der Hündin davor war meine Erziehungsphilosophie ganz klar von gegenseitigem Vertrauen, viel gemeinsam erleben, kaum Einschränkungen für den Hund geprägt. Sehr selten habe ich etwas gefordert, dann aber auch konsequent drauf bestanden. Es war einfach ein Miteinander (wobei ich schon die grobe Richtung vorgegeben habe).
Mit der jetzigen versuche ich gerade (wieder mal) von absoluter Konsequenz und massiver Einschränkung der Dame (wo nötig, also ich gebe mein Bestes dass das nicht in hirnlose Kontrolliererei ausartet, leider in vielen Bereichen nötig), ihre Freiheiten etwas zu erweitern. Fällt mir sehr schwer, da von meiner Seite das Vertrauen fehlt (bzw. ich einfach anderes gewöhnt war). Aktuell gebe ich klar, konsequent und durchaus deutlich die Richtung vor und versuche "das Gemeinsame" trotzdem nicht zu vernachlässigen. Gelassenheit von Hund und mir! steht sehr weit oben auf der Liste. Ich hoffe dass sich das Ganze im Lauf der Zeit weiter meinen "Wunschvorstellungen" bzw. meiner gewünschten Philosophie des Zusammenlebens mit Hund annährt. Ich bin optimistisch, es ist kein Vergleich mehr zu dem ersten Jahr-und als "Team" funktionieren wir immer öfter.
Und damit es nicht falsch verstanden wird-meine Krawallnudel ist einfach die Beste
War deine erste Hündin von sich aus so brav und weich, dass man ihr viel Freiraum geben konnte?
Worin liegt für dich der wesentliche Unterschied zu deiner jetzigen Hündin, sodass du ihr in vielem nicht so vertrauen kannst?
Findest du es blöd, dass du deine jetzige Hündin enger führen musst und denkst du, dass du mit ihr im Laufe der Zeit dahin kommst, wo du mit deiner anderen Hündin warst?
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Hier war es immer so, dass vorrangig ich von den Hunden erzogen worden bin und unheimlich viel dabei gelernt habe - unter anderem, dass ich überhaupt keine "Philosophie" vorab habe, weil jeder Hund so total anders ist.
Freiräume die ich dem einen Hund problemlos geben konnte, hätten beim nächsten dazu geführt, dass er mir unverzüglich die Hühner vom Hof gefressen hätte. Also laß ich die Dinge auf mich zukommen und entscheide situativ, pragmatisch und philosophiefrei.
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Zitat
Erziehungsphilosophie - nach welchen Grundsätzen erziehe ich meinen Hund und warum.
Ich arbeite streng nach der Nilpferd-Philosophie.
Warum? Weil es sehr einfach ist.
Wenn ich mal nicht weiss, wie ich etwas machen soll, was ich jetzt tun soll, frage ich mich "was würde ich tun, wenn's ein Nilpferd wäre?"
Und darauf finde ich immer eine Antwort -
Ich selbst denke auch, dass eine funktionierende Beziehung das A und O ist. Wie merkst du konkret, dass die Beziehung zwischen dir und deinen Hunden passt?
Das ist ein interessantes Thema, da könnte man einen Extra-Thread draus machen.
Spontan würde ich sagen, es passt, weil mein Hund auf mich hört, sich an mir orientiert, mich unterwegs zwischendurch fröhlich anstupst, gerne kuschelt, zum Spielen auffordert, sich über Lob richtig freut, motiviert ist, auch mal ein lauteres Wort nicht übel nimmt und sich bei unangenehmen Dingen sofort von mir beruhigen lässt (eher nicht von Leuten, die sie sonst noch kennt und mag).
Manches davon kann man aber sicher nicht verallgemeinern. Also zum Beispiel gibt es ja Hunde, die von Haus aus nicht gerne kuscheln oder spielen. Daraus wird man sicher nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Bindung ziehen können.
Würdest du sagen, dass es auf ein Beziehungsproblem hinweist, wenn der Hund Kommandos nicht zuverlässig umsetzt?
(Wenn diese gut aufgebaut wurden und ohne Ablenkung sitzen).
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Hmh. Philosophie ist für mich hier auch das falsche Wort. Grundsätze mag ich auch nicht besonders, das ist mir zu starr
Bei mir gibts eine Handvoll Regeln, die sind nicht verhandelbar:
- Fremde Lebewesen werden möglichst (nach bestem Wissen) gar nicht und Bekannte nur in vertretbarem Rahmen bzw. nach Einladung belästigt
- Sie kommen, wenn ich rufe
- Drinnen herrscht Frieden
- „Innerfamiliär“ werden Bedürfnisse des Anderen und dessen Grenzen respektiert
- Wir wollen so viel Spaß miteinander haben wie möglich
Mehr brauche ich hier nicht.
Trainiert wird das, was dafür gebraucht wird oder hilfreich dafür ist. So freundlich und fair wie möglich und so individuell wie möglich. Grundlage dafür ist für mich Kommunikation miteinander und Verständnis dafür, wie das andere Lebewesen tickt.
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Das ist ein sehr interessantes Thema und für mich schwierig zu beantworten, da es mich immer wieder beschäftigt seid die Krawallnudel vor 3 Jahren bei mir eingezogen ist. Bei der Hündin davor war meine Erziehungsphilosophie ganz klar von gegenseitigem Vertrauen, viel gemeinsam erleben, kaum Einschränkungen für den Hund geprägt. Sehr selten habe ich etwas gefordert, dann aber auch konsequent drauf bestanden. Es war einfach ein Miteinander (wobei ich schon die grobe Richtung vorgegeben habe).
Mit der jetzigen versuche ich gerade (wieder mal) von absoluter Konsequenz und massiver Einschränkung der Dame (wo nötig, also ich gebe mein Bestes dass das nicht in hirnlose Kontrolliererei ausartet, leider in vielen Bereichen nötig), ihre Freiheiten etwas zu erweitern. Fällt mir sehr schwer, da von meiner Seite das Vertrauen fehlt (bzw. ich einfach anderes gewöhnt war). Aktuell gebe ich klar, konsequent und durchaus deutlich die Richtung vor und versuche "das Gemeinsame" trotzdem nicht zu vernachlässigen. Gelassenheit von Hund und mir! steht sehr weit oben auf der Liste. Ich hoffe dass sich das Ganze im Lauf der Zeit weiter meinen "Wunschvorstellungen" bzw. meiner gewünschten Philosophie des Zusammenlebens mit Hund annährt. Ich bin optimistisch, es ist kein Vergleich mehr zu dem ersten Jahr-und als "Team" funktionieren wir immer öfter.
Und damit es nicht falsch verstanden wird-meine Krawallnudel ist einfach die Beste
War deine erste Hündin von sich aus so brav und weich, dass man ihr viel Freiraum geben konnte?
Worin liegt für dich der wesentliche Unterschied zu deiner jetzigen Hündin, sodass du ihr in vielem nicht so vertrauen kannst?
Findest du es blöd, dass du deine jetzige Hündin enger führen musst und denkst du, dass du mit ihr im Laufe der Zeit dahin kommst, wo du mit deiner anderen Hündin warst?
Mit dem Begriff "weich" kann ich nicht so viel anfangen...ich versuche deine Frage trotzdem zu beantworten.Meine erste Hündin hatte ich schon als Welpen bekommen. Sie war ein Riesenschnauzer-Puli Mix und abgesehen von "normalen Baustellen" in der Erziehung gab es keine größeren Schwierigkeiten. Natürlich hat sie in den ersten 2-3 Jahren mal ausprobiert, hinterfragt oder einen Dickkopf gehabt, nichts dramatisches einfach. Und wenn sie denn mal nicht gehört hätte wäre nur "normaler Hundeunsinn" passiert.
Meine jetzige hatte von Tag an (mit 2 Jahren bekommen) , ich nenne es mal "Probleme mit dem Alltag". U.a. lautstarken Wutausbrüchen bei Sichtung von jagdbarem Getier (inclusive Rückwärtsgehen unter Einsatz der Zähnchen wenn es wegen der Leine nicht weiterging), nahezu identischen Verhalten bei Dingen die Ihr Angst machen (vom LKW über Kühe und anderes Getier bis zum Rasenmäher usw., konnten aber auch dunkel gekleidete Menschen sein) und diversen anderen Baustellen. Inzwischen ist sie im (ihr angepassten) Alltag unauffällig, es gibt kaum Situation in denen sie Angst zeigt (eigentlich keine mehr), ihren Frust lässt sie nicht mehr an mir ab und an dem "Jagdverhalten" arbeiten wir. Aber das Vertrauen sie z.B. in den Freilauf zu schicken ohne bestmöglich sicherzugehen dass "nichts passieren kann"- nein, habe ich nicht. Da muss dann halt die Schleppleine zum Einsatz kommen.
Sie fragt inzwischen sehr oft nach bevor sie eine Entscheidung trifft-aber wenn sie nicht nachfragt ist es dann leider (immer seltener) eine aus menschensicht falsche Entscheidung. Ich muss mit voller Aufmerksamkeit dabei sein, positives Verhalten belohnen, unerwünschten unterbinden-einfach kontinuierlich Aufpassen. Nein, ich kann ihr nicht vertrauen, da eine falsche Entscheidung von ihr nicht in "nur Unfug" enden könnte.
Blöd finde ich es nicht, dass ich sie deutlich enger führen muss als meine erste Hündin. Es ist schade (auch für sie), aber es wird von Jahr zu Jahr besser.
Nein, ich denke nicht dass sie vergleichbar wird mit meiner alten Hündin. Aber das ist gar nicht das Ziel.Ich werde immer aufpassen müssen. Mein Ziel ist ein entspanntes Miteinander.
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Das ist ein interessantes Thema, da könnte man einen Extra-Thread draus machen.
Spontan würde ich sagen, es passt, weil mein Hund auf mich hört, sich an mir orientiert, mich unterwegs zwischendurch fröhlich anstupst, gerne kuschelt, zum Spielen auffordert, sich über Lob richtig freut, motiviert ist, auch mal ein lauteres Wort nicht übel nimmt und sich bei unangenehmen Dingen sofort von mir beruhigen lässt (eher nicht von Leuten, die sie sonst noch kennt und mag).
Manches davon kann man aber sicher nicht verallgemeinern. Also zum Beispiel gibt es ja Hunde, die von Haus aus nicht gerne kuscheln oder spielen. Daraus wird man sicher nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Bindung ziehen können.
Würdest du sagen, dass es auf ein Beziehungsproblem hinweist, wenn der Hund Kommandos nicht zuverlässig umsetzt?
(Wenn diese gut aufgebaut wurden und ohne Ablenkung sitzen).
Das ist schwer zu sagen. Es gibt ja Hunde, denen scheißegal ist, was Frauchen will, wenn kein Leckerli fliegt. So ist mein Hund zum Glück nicht. Aber wer das ok findet, der hat damit ja kein Problem. Ich weiß nicht, ob man da sagen kann, die Beziehung stimmt nicht. Stimmen tut es ja irgendwie, wenn beide Seiten zufrieden sind.
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Das ist wahr und dann sollte man das auch so stehen lassen, auch wenn es den eigenen Grundsätzen widerspricht.
Das Problem ist nur, dass man sich als Mensch leicht vormachen kann, dass der Hund zufrieden ist. Sicher weiß man es nur von der eigenen Seite aus.
Wenn ich von außen auf Hunde und ihre Menschen blicke, sehe ich öfter Verhalten, das ich auf Beziehungs- respektive Führungsprobleme zurückführen würde. Auch bei mir selbst liegt es meist daran, wenn etwas falsch läuft, würde ich meinen. Dann bin ich zu inkonsequent, habe dem Hund meine Wünsche/Verbote noch nicht deutlich genug kommuniziert.
Dabei ist mein Ziel möglichst wenig zu reglementieren, aber diese Regeln so fest zu verankern, dass sie verinnerlicht werden, so dass ich da auch nicht mehr reglementieren muss. Nicht zu fremden Menschen zu gehen, wurde recht schnell verinnerlicht. Nur auf dem Gehsteig zu laufen auch. Keine Katzen zu jagen noch nicht sicher, da braucht es Ermahnungen. Ob kein Wild zu jagen jemals verinnerlicht wird, wage ich zu bezweifeln. Da ist die Motivation halt schon sehr hoch.
Überhaupt in sehr hoher Motivations- und Reizlage (gerade beim Thema Jagen) auf seinen Menschen zu hören, hängt meiner Ansicht nach auch von der Mensch- Hund- Beziehung ab. Da würde ich persönlich denken, dass es nur über Angst vor den Konsequenzen geht.
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Überhaupt in sehr hoher Motivations- und Reizlage (gerade beim Thema Jagen) auf seinen Menschen zu hören, hängt meiner Ansicht nach auch von der Mensch- Hund- Beziehung ab. Da würde ich persönlich denken, dass es nur über Angst vor den Konsequenzen geht.
Nein. Das wäre bei meiner Ronja der komplett falsche Ansatz gewesen, da war der Terrier sehr präsent. Auf die Konsequenzen hätte sie mir zu gut deutsch geschissen. Es sei denn, ich hätte sie so eingeschüchtert, dass da aber auch nix mehr mir gemeinsamer Freude gewesen wäre.
Da war der Ansatz wirklich, ihr konsequent so hohen Anreiz zur Kooperation zu bieten - Dummysuche mit starkem Anteil an selbstbestimmtem Arbeit, mit attraktiver Belohnung und mit „gefeiert Werden“ (Lob war ihr auch Wurscht, aber sie war ne Rampensau).
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Hallo
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