Hat ein Hund es gut bei uns?

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich zerbreche mir hier gerade den Kopf und brauche deshalb eure Hilfe. Seit ich denken kann, ist ein Hund mein größter Wunsch. Seit wir im letzten Jahr (wir waren beide viel im Homeoffice) jeden Tag mit einem Labrador aus dem Tierheim Gassi gegangen sind und ihn auch oft im Alltag dabei hatten, wurde der Wunsch immer größer. Wir haben uns also monatelang eingelesen, informiert, waren mit Züchtern in Kontakt etc. Ein Junghund soll es sein, da er eventuell (!) später einmal Schulhund werden soll und wir mit ihm von Anfang an mit ihm daran arbeiten möchten. (Der Hund aus dem Tierheim ist und war übrigens keine Option, da Beißaggressionen und mittlerweile vermittelt). Nun zu meinen Bauchschmerzen:


    Mein Mann und ich (29 und 31) sind beide Berufsschullehrer mit je 24 Unterrichtsstunden. Wenn wir unsere Stundenpläne der letzten Jahre vergleichen, ergibt es sich, dass unser Hund 2x die Woche 6,5h und 1x 5h alleine bleiben müsste. An zwei Tagen sind wir beide von 7 bis 16.30 außer Haus und würden ihn an diesen Tagen zu einer tollen Betreuung einer Hundetrainerin geben. 1x könnte er auch zu meinen Eltern. Am Wochenende und in den Ferien sieht es natürlich ganz anders aus.


    Unser favorisierter Züchter hat nun aktuell einen Wurf, Eltern Showlinie und als eher gemächlich beschrieben. Wir würden ihn dort mit der 12. Woche abholen, dann wurde mit ihm bereits 4 Wochen im Einzeltraining an Stubenreinheit, Alleinbleiben, Grundkommandos durch dem Züchter trainiert (was uns natürlich kostet, aber das wäre es mir wert). Anschließend hätten wir 4 Wochen Ferien. Bis er ca. 6 Monate ist würden uns meine Eltern tagsüber unterstützen bis er länger alleine bleiben kann.


    Die große Frage: sollte man sich einen (Jung-)Hund holen, wenn er 2x/Woche fremdbetreut werden muss und 3 Tage alleine bleiben muss? Ich möchte nichts mehr, als dass es dem Hund dann gut geht, statt egoistisch zu sein.


    Ich danke euch für eure Hilfe!!

  • Wenn ihr keine Zeit habt, eurem Welpen Stubenreinheit, Alleinbleiben und Grundkommandos zu vermitteln, lasst die Finger davon.


    Das Angebot des "Züchters" klingt nach meinem Dafürhalten äusserst unseriös. Solche Versprechungen, ein Welpe sei nach einem 4-wöchigen Training in der Lage, allein zu bleiben, entspricht überhaupt nicht der Realität! Ein Hundekind ist doch keine Maschine, die programmiert werden kann. Selbst wenn er bei dem Züchter allein bleibt und stubenrein ist, so heißt das noch lange nicht, dass er auch in einer neuen und fremden Umgebung dazu in der Lage ist!


    Ich würde noch einmal überdenken, ob ein Welpe zu euch passt, oder nicht eher ein älterer Abgabehund.

  • Ich finds schon arg viel. Der Plan mit den Grosseltern und Sitter ist sicher nicjt schlecht, aber es sind schon viele Stunden für einen menschenbezogenen Hund.


    Für mich wäre die Frage glaub - wird der Hund dann vor der Abwesenheit am Morgen auch bewegt? Oder bloss Pipikaka? Was passiert ausserhalb der Schulzeiten? Gibts auch Hundesport wie Dummy und somit hochqualitative Zeit für den Hund? Wir hoch ist die Chance, dass es ein Schulhund werden kann?

  • Wenn ihr keine Zeit habt, eurem Welpen Stubenreinheit, Alleinbleiben und Grundkommandos zu vermitteln, lasst die Finger davon.


    Das Angebot des "Züchters" klingt nach meinem Dafürhalten äusserst unseriös. Solche Versprechungen, ein Welpe sei nach einem 4-wöchigen Training in der Lage, allein zu bleiben, entspricht überhaupt nicht der Realität! Ein Hundekind ist doch keine Maschine, die programmiert werden kann. Selbst wenn er bei dem Züchter allein bleibt und stubenrein ist, so heißt das noch lange nicht, dass er auch in einer neuen und fremden Umgebung dazu in der Lage ist!


    Ich würde noch einmal überdenken, ob ein Welpe zu euch passt, oder nicht eher ein älterer Abgabehund.

    Da steht ja gar nicht, dass der Welpe das dann alles kann, nur dass daran gearbeitet wird.


    Älterer Hund würde für mich auch Sinn ergeben - aber auch da kann Alleinebleiben ein grosses Thema sein. Meine TS Hündin konnte auf Pflege noch alleine sein. Bei uns gings dann nicht mehr, war wohl ein Wechsel zuviel. Wir sind heute nach 2 Jahren bei ca 4h und ehrlich gesagt glaub ich, viel länger wäre für Vespa nicht wirklich lustig. Auch wenn es irgendwie ginge.

  • Wenn das Training als zusätzliche Dienstleistung angeboten und in Rechnung gestellt wird gehe ich davon aus, dass die Massnahme auch erfolgversprechend sein soll!

  • Danke für eure bisherigen Antworten!


    Natürlich ist es NICHT so, dass der Züchter nach dem Training irgendetwas verspricht. Aber er kommt eben nicht "frisch" von Mama, sondern lernt bereits jeden Tag etwas mehr. Dass das hilft, kann man denke ich nicht bestreiten.


    Ich würde vor der Arbeit etwa 45min mit ihm laufen und hier vor allem Kopfarbeit machen. Ich liebe es z.b. auch, mit dem Hund Fährtenarbeit zu machen. Ansonsten fahren mein Mann und ich fast jeden Tag Rad (was mit Hund natürlich erstmal nicht geht), wandern viel und wohnen direkt am Wald. Mein Mann geht außerdem viel joggen.

  • Die große Frage: sollte man sich einen (Jung-)Hund holen, wenn er 2x/Woche fremdbetreut werden muss und 3 Tage alleine bleiben muss? Ich möchte nichts mehr, als dass es dem Hund dann gut geht, statt egoistisch zu sein.

    Ich persönlich würde es nicht machen.

    Meine Hündin ist happy, wenn sie überwiegend bei uns ist. Die hätte kein Problem mit 5 Stunden pro Tag. Erfahrungsgemäß kommen aber immer noch viele Stunden in der Woche dazu, wo der Hund nicht mitkann (Fitnesstudio, Einkaufen, Arztbesuche, Shopping, Kino, Essen gehen…).


    Was ist mir Urlaub?


    Ich würde auch die Erziehung eines Hundes nicht den Eltern überlassen wollen - und genau das passiert, wenn die das erste halbe Jahr tagsüber sitten.

    Meine konnte erste so mit 8/9 Monaten 5 Stunden alleine bleiben. Es gibt Hunde, da gehts schneller, andere schaffen selbst das nie.


    Wenn ihr einen wollt, rate ich zum erwachsenen Hund auf dem Tierschutz. Einen, bei dem klar ist, dass er tatsächlich mal stressfrei alleine bleiben konnte. Das heißt nicht, dass es bei euch klappt, aber die Chance ist höher.

  • Verstehe ich es richtig, dass es für euch aber ok wäre mit diesem Pensum (3x die Woche ein paar Stunden alleine + 2x Betreuung), wenn der Hund erwachsen wäre? Denn vor allem da bin ich mir unsicher, ob das für einen Hund generell ein erfülltes Leben wäre. Natürlich vorausgesetzt, er bekommt davor und danach Qualitytime.

  • Mir wäre es auch nichts, wenn der Welpe einzieht und von Tag 1 die Hälfte der Woche bei wechselnden Personen vebringt.

    Eine Huta kann für einen Welpen bei so viel Durcheinander schnell Gift werden, je nachdem, wie sie gemanaged ist.


    Es wurschteln dann verschiedenste Personen am Welpen rum, egal ob beim Grundgehorsam, der Stubenreinheit, der Bindung...

    Die Stubenreinheit ist oft ortsbezogen. Wir mussten uns kürzlich von unserem Dritthund trennen, hatten sie gerade toll stubenrein und bei der neuen Familie musste man wieder bei 0 anfangen.


    Die Zeiten, die der Hund später alleinebleiben müsste, fände ich nicht weiter schlimm und gegen eine Betreuung für ein paar mal die Woche spricht auch nichts, aber da würde ich mich zwischen HuTa und Verwandtschaft entscheiden.

    Nur ist das alles nix für einen Welpen, eher für einen älteren Junghund oder erwachsenen Hund.


    Meine Hunde werden Mo.-Fr. von meinen Eltern betreut, ich arbeite ganztags. Das war noch nie ein Problem.

    Ich hatte aber die ersten Wochen, als die beiden noch Welpen waren, Urlaub und habe damals noch mit meinen Eltern zusammen gewohnt.

  • Ich denke das es bei euch passen könnte, solange das mit der Betreuung sicher geregelt ist.

    Und es ist auch gut für die Entwicklung des Welpen wenn er noch bis zu 12 Woche mit den anderen Hunden der Züchterin leben kann dann kann er Körpersprache usw. üben und festigen.

    Die Sachen wie alleine bleiben Stubenreinheit und Kommandos wird er denke ich bei euch noch mal neu lernen müssen.

    Zumindest das erste halbe Jahr braucht ihr auch eine Betreuung für die 5 bis 6stunden, danach müsst ihr dann schauen wie weit der kleine schon mit den Alleinebleiben ist.

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