Hat ein Hund es gut bei uns?

  • Verstehe ich es richtig, dass es für euch aber ok wäre mit diesem Pensum (3x die Woche ein paar Stunden alleine + 2x Betreuung), wenn der Hund erwachsen wäre? Denn vor allem da bin ich mir unsicher, ob das für einen Hund generell ein erfülltes Leben wäre. Natürlich vorausgesetzt, er bekommt davor und danach Qualitytime.

    Meiner Meinung nach ist das sehr stark abhängig vom Hund bzw Charakter...


    Als Hauptproblem empfinde ich, dass die genannte Qualitytime auch wirklich statt finden muss, heisst auch einfach oft mal verzichten.

    Im Sommer Freibad is nicht. Bei einem wasserfreudigen Hund ist evtl See noch eine Option, unsere hasst Wasser folglich fällt Baden mit der Familie im Sommer weg. Oder nur mal 2 Stunden und Hund bleibt zuhause. (geht natürlich nur wenn Hund nicht schon vormittags alleine war)


    Oder Freunde wollen abends mal in den Biergarten, klar kann Hund mit (wenn er/sie mag) aber da muss die qualitytime bereits stattgefunden haben. Weisst du was ich meine? Auch Arzttermine usw finden ja meist in der Freizeit statt, Friseur etc. Das ist natürlich nicht jeden Tag aber da kommt schon ein Pensum zusammen was (frei) Zeit kostet.. Überlegt doch mal ein paar Wochen (und bitte ehrlich sein) wie es wäre mit Hund (heisst: ich müsste heute noch Gassi nach der Arbeit oder dies oder das erledigen, was wäre wenn zuhause der Hund wartet ..)

    Gassi VOR der Arbeit (ihr müsst im 7 weg, heisst in der Regel im Dunkeln raus, im Winter oder bei strömenden Regen..


    soll nicht heissen, ein Hund passt bei euch nicht. Aber wirklich nochmal konkret überdenken.


    Betreuungsmöglichkeiten sind gegeben, wenn es für den Hund ok ist, prima. Macht allerdings auch nicht jeder Problemlos mit.


    Erziehung würde ich persönlich niemand anderen überlassen, das kann nur ich wenn ich mit meinen Hund ein gutes Team werden soll. Aber da hat wahrscheinlich jeder seine eigene Meinung...

    Liebe Grüße

  • Wenn ihr keine Zeit habt, eurem Welpen Stubenreinheit, Alleinbleiben und Grundkommandos zu vermitteln, lasst die Finger davon.


    Das Angebot des "Züchters" klingt nach meinem Dafürhalten äusserst unseriös. Solche Versprechungen, ein Welpe sei nach einem 4-wöchigen Training in der Lage, allein zu bleiben, entspricht überhaupt nicht der Realität! Ein Hundekind ist doch keine Maschine, die programmiert werden kann. Selbst wenn er bei dem Züchter allein bleibt und stubenrein ist, so heißt das noch lange nicht, dass er auch in einer neuen und fremden Umgebung dazu in der Lage ist!


    Ich würde noch einmal überdenken, ob ein Welpe zu euch passt, oder nicht eher ein älterer Abgabehund.

    Ich möchte dazu noch was sagen, wir (auch beide Lehrer) haben unseren Welpen auch erst mit 12 Wochen geholt, weil dann die Ferien begonnen haben. Meiner Züchterin habe ich das so als Voraussetzung genannt, schon beim ersten Telefongespräch. Sie fand das sogar schön, da hatte sie den Welpen noch etwas länger. Die anderen Welpen sind aber auch erst mit 9, 10 und 11 Wochen ausgezogen. So ging die ganz normale Welpensozialisation weiter und mit unserem Hund war sie dann auch einmal in einer Welpengruppe, er hat auch andere erwachsene Hunde kennen gelernt und alles was man so macht in den ersten Wochen. Als er zu uns kam, war er natürlich noch nicht stubenrein und auch Sitz, Platz, Bleib hatte sie nicht trainiert, es gibt auch wirklich wichtigere Dinge, die ein Welpe am Anfang lernen sollte. Und da die Umgebung und die Menschen dann bei uns neu waren, musste eh erstmal neu verknüpft werden.

    Aber das Wichtigste: Sie hat dafür, dass sie ihn länger behalten hat kein Geld genommen, ich hab lediglich (von mir aus) angeboten, die Impfung, die er zusätzlich bei ihr bekommen hat aufgrund des Alters, zu bezahlen. Ich finde das Angebot ein wenig fragwürdig, dann müsste man ja gestaffelte Preise nehmen, je nachdem wann ein Welpe abgeholt wird, denn lernen und auch kosten tun sie ja immer.


    Edit: Noch vergessen, ich finde das Alleinebleiben auch zu lange insgesamt. Wäre es eine Option, dass einer von euch Stunden reduziert? Dann sieht das meist schon viel besser aus. Ein Hund kostet nunmal Zeit und die verbringt er nunmal am Liebsten mit seinen Menschen.

  • Hallo,

    ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich grad von dem Angebot des Züchters halten soll…..

    Man darf nicht vergessen, das ist immerhin noch ein Baby. Auch ich meine, dass euer Programm etwas to much ist, der Welpe hat ja noch nicht mal eine Eingewöhnungszeit.

    Ich würde eher einen erwachsenen Hund bei euch sehen, aufgenommen vor den Ferien, damit auch er sich etwas einleben kann.

  • Das Ding mit dem Drumherum in der wenigen Zeit kann ich auf jeden Fall bestätigen.


    Ich habe hier einfach das Glück, dass meine Eltern auch abends und am Wochenende noch weiter sitten, wenn ich nach der Arbeit einkaufen oder Termine wahrnehmen muss.

    Wenn es kühler ist, bleiben sie dafür auch mal eine Stunde im Auto.


    An den See im Sommer kann ich nur mit einem Hund, der andere ist wasserscheu, der will dann halt im Anschluss noch bespaßt werden.

    In den Biergarten kommen sie mit.


    Stehen andere Dinge an außerhalb der Arbeit, wo der Hund einfach absolut nicht mitkommen kann (ich gehe noch ins Fitness), dann muss ich halt immer so planen, dass niemand leidet.


    Aktuell sieht das so aus, dass ich gleich nach der Arbeit koche, dann mit den Hunden an den See fahre oder laufen gehe, sie wieder zu meinen Eltern bringe und anschlißend ins Fitness gehe.

    Ist es super heiß oder keine Zeit für See, drehe ich das Ganze um und laufe erst nach dem Sport mit den Hunden. Aber meine Abende enden halt wochentags dadurch gegen 22 oder 23 Uhr.


    Morgens trifft man mich nur im Garten meiner Eltern an mit den Hunden, sonst müsste ich schon um 5 aufstehen.

    Gassi fällt da raus, aber das haben sie nie gekannt und nie vermisst. Entsprechend ist halt die Abendbespaßung auch mehr.


    Ihr habt ja insgesamt mehr Zeit über, wenn man nach den Arbeitsstunden geht.


    Bei mir funktioniert das wirklich nur so gut, weil ich meine Wohnung absichtlich 500m neben meinen Eltern gekauft habe.

  • Ich danke euch für die vielen Einschätzungen. Grundsätzlich beruhigt es mich, dass euch das Pensum "später" zum Alleinsein nicht zu viel wäre, also ist mein Traum vom Hund nicht ganz dahin :)


    Vielleicht noch ein paar Mehrinfos:


    Auch, wenn viele nun sicherlich widersprechen: Ein Tierschutzhund birgt immer gewisse "Mehrrisiken". Ich weiß nicht, was er vorher erlebt hat und auf welche Trigger er reagiert. Genau aus diesem Grund wurde mir sowohl von der Beratung des Schulhundevereins als auch von meiner Schulleitung davon abgeraten. Unser Züchter arbeitet mit der Mutterhündin selbst im Therapiebereich und bildet Schul- und Therapiehunde aus. Deshalb haben wir ihn sorgfältig ausgesucht und denken, dass er grundsätzlich einen sehr gut geprägten Start dort hätte. Ich weiß (bevor jetzt jemand ABER sagt), dass man nie eine Garantie hat, ob ein Hund doch mal zuschnappt oder oder. Aber eine lückenlose Prägephase gibt mehr Chancen.


    Wenn wir wieder arbeiten müssten wäre er 4 Monate alt. Die Erziehung würden sowohl früh als auch nachmittags wir übernehmen, meine Eltern sollen "lediglich" da sein und mittags eine Runde drehen.In dem Alter braucht ein Junghund ja vor allem noch Schlaf. (Bitte korrigiert mich unbedingt, wenn das zu blauäugig gedacht ist!!) Am Wochenende machen wir tatsächlich hobbymäßig nur "hundegeeignete" Sachen, wir reflektieren seit Monaten, wo er überall mitkönnte. In unserem letzten 5 Urlauben waren wir immer campen oder in irgendwelchen Hütten in den Bergen.


    Die "HuTa" ist keine Tagesstätte in dem Sinne. Die Trainerin nimmt maximal 4 Hunde in ihrem Haus auf, die sie individuell beschäftigt.


    Ganz zum Schluss: Ich frage hier natürlich, weil ich Zweifel habe, ob das ein hundegerechtes Leben ist. Deshalb bin ich auch dankbar über jede Überlegung von euch.


    Edit: Bei manchen kam es glaube ich so an, als würde der Hund "ab Tag 1 die halbe Woche woanders sein". Wir haben Beginn der Sommerferien, wenn er einzieht, also einige Wochen wo wir komplett daheim sind.

  • Die Erziehung würden sowohl früh als auch nachmittags wir übernehmen

    Ich glaube, da habt ihr einen Denkfehler - der Hund muss gerade im ersten Jahr quasi 24/7 erzogen werden. Der machts euch nicht bequem und sagt sich "Ok, ich mach nur Mist, wenn ich bei Frauchen und Herrchen bin" - der macht das auch, wenn er bei euren Eltern ist. Die müssen dann auch dafür sorgen, dass Welpi keine Kabel anknabbert, die Tapete in Ruhe lässt, seinen Kautrieb an seinem Spielzeug auslebt usw...


    Die Erziehung beschränkt sich nicht nur aufs erste Lebensjahr - sondern hört eigentlich nie auf. Nur betrifft es dann nicht mehr die Hauseinrichtung, sondern andere Menschen, andere Hunde, Verhaltens"baustellen", die sich im Hundeleben so auftun ... denn auch ein Hund vom superguten Züchter wird mal ausprobieren, wie weit er mit Leinenpöbeln kommt. Oder ob man vielleicht mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn man an fremden Menschen hochspringt.

  • Die Erziehung würden sowohl früh als auch nachmittags wir übernehmen

    Ich glaube, da habt ihr einen Denkfehler - der Hund muss gerade im ersten Jahr quasi 24/7 erzogen werden. Der machts euch nicht bequem und sagt sich "Ok, ich mach nur Mist, wenn ich bei Frauchen und Herrchen bin" - der macht das auch, wenn er bei euren Eltern ist. Die müssen dann auch dafür sorgen, dass Welpi keine Kabel anknabbert, die Tapete in Ruhe lässt, seinen Kautrieb an seinem Spielzeug auslebt usw...


    Die Erziehung beschränkt sich nicht nur aufs erste Lebensjahr - sondern hört eigentlich nie auf.

    Ich danke dir für deinen Einwand :) Dafür frage ich.


    Grundsätzlich ist uns das natürlich klar! Erziehung findet immer statt, ein Leben lang. Ich sprach von "aktiven Trainingsphasen". Dass meine Eltern natürlich auch unsere Regeln verfolgen ist ihnen und uns bewusst. Ich meinte damit nur, dass in den 5 Stunden bei meinen Eltern der Hund vermutlich 80% schläft. In den 20 anderen % ist natürlich nicht free life.


    Edit: Das hat uns auch unser Hundetrainer geraten. Dass er in der Betreuungszeit durch die Eltern natürlich nicht die ganze Zeit bespaßt wird sondern auch lange Zeiten der Ruhe halten soll. Denn sonst lernt er ja nie, dass er irgendwann ein paar Stunden alleine ist.

  • Ich meinte damit nur, dass in den 5 Stunden bei meinen Eltern der Hund vermutlich 80% schläft. In den 20 anderen % ist natürlich nicht free life.

    Wenn er sich bei euren Eltern daran gewöhnt hat, vielleicht. Aber gerade am Anfang würde ich mich eher darauf einstellen, dass der Welpe deinen Eltern nachdackelt und alles genau wissen will. Weil wenn Mutti in die Küche geht, dann geht bestimmt der Kühlschrank auf und vielleicht bekommt man dann ja heimlich ein Guddi zugesteckt - also tapst man mal lieber hinterher.


    Welpen sind wie (Klein-)Kinder: sie machen genau dann den größten Mist, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst. Immer. |)


    Noch dazu: versprechen kann man viel. Aber ob man die abgesprochenen Regeln dann auch wirklich konsequent umsetzen kann, steht auf einem anderen Blatt.

  • Wenn der Hund schon 12 Wochen alt ist, wenn er kommt, sehe ich die Fremdbetreuung nicht als Problem.

    Wenn ich das richtig lese, sind es 3 Tage in der Woche mit 5 - 6,5 Stunden? Das ist später gar kein Problem, und solange er klein ist, habt ihr Betreuung.


    Was ich komisch finde, ist, dass der Züchter da extra Geld von euch will. Grundkommandos muss der Hund in dem Alter echt nicht lernen, dafür ist viel Zeit, und normale Sozialisation sollte ganz selbstverständlich dazu gehören. Dass ein Welpe erst mit 11 oder 12 Wochen abgeholt wird, ist jetzt nicht so außergewöhnlich (ich würde das immer der Abgabe mit 8 Wochen vorziehen).


    Also, ich verstehe die Unkenrufe hier nicht. Klar muss sich das alles zurechtruckeln mit der Betreuung und der Erziehung, das ist eben so. Aber ich finde eure Voraussetzungen eigentlich ganz gut.


    Einen erwachsenen Hund, der sooo unproblematisch ist, muss man auch erst mal finden.


    Wichtig aber: Ist das ein vernünftiger Züchter, der im Verein züchtet? Wenn ihr einen gesunden Labrador wollt, solltet ihr darauf achten.

  • Da hast du total Recht, Karpatenköter ! Das sind alles meine Gedanken, die mich wirklich schon Nächte wachgehalten haben. Mein Mann ist da entspannter. "Mach dir mal nicht über alle Eventualitäten einen Kopf, wir kriegen das hin!" Ich glaube, die meisten Menschen machen sich weniger Gedanken. Bei einer Kollegin von mir hat genau diese Konstellation gut geklappt. Trotzdem bin ich eben jemand, der im Zweifel immer die "Angst-Enstcheidung" trifft. Oft ärgere ich mich darüber und frage mich, ob ich mir irgendwann denke "man, hättest das halt gemacht". Aber diesmal hängt halt ein Lebewesen dran.


    Danke @Langstrumpf für deine Einschätzung! Ja, der Züchter wurde uns sogar vom LCD empfohlen als einer, der eben mit Schulhunden arbeitet und züchtet.

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