Chronische Niereninsuffizienz

  • Meine Shih-tzu Hündin hatte schon von Welpenbeinen an CNI und verschiedene TÄ auch die in Düppel meinten sie wird höchsten 4 J sie ist 16 J geworden. Ich habe erst nur Nierendiätfutter gegeben und später im Wechsel (monatlich) mit Urinary. Ihre Geschwister haben unbehandelt leider die Prognosen der TÄ erfüllt. Aber ich habe konsequent keine Leckereien gegeben

  • Joe würde, je nachdem wie aktiv er ist: 750 bis 900 g vom Nassfutter bekommen dürfen. Er ist jetzt deutlich alt und würde so sogar punktgenau auf die Werte kommen, die ich errechnet habe und füttere. (verdauliches Rohprotein).


    Was ich denke ist: Wenn man Fertigfutter füttert und der Hund eine CNI hat, dann ist man mit einem "medizinischem" Fertignierendiätfutter gut beraten, aber einmal nachrechnen :winken:


    Denn im "normalen" Fertigfutter muss nur der Proteingehalt angegeben werden. Und wenn man Eiweiss aus zerschredderten Hühnerfüssen oder Federn nimmt und aus Reis/Mais ect. sagt das nichts über die Verdaulichkeit des Proteins aus. Also kann ein minderwertiges Futter durchaus einen hohen Proteingehalt aufweisen.


    Bei Hunden mit Nierenerkrankungen ist der Rohproteinwert wichtig,da der Hund dieses Protein besser verdauen kann im Gegensatz zu pflanzlichen Eiweißen.


    Nimmt man fettiges Fleisch, z.B. durchwachsenes Rindfleisch, reduziert dies automatisch den Rohproteingehalt, wobei die Fleischmenge gleich bleibt...

    Ja, man kann das auch einfach so machen, dass man von der Menge an Fleisch mit einem Zielfettgehalt von 15% vom Gewicht genau 15% abzieht und durch Fett ersetzt.


    Letztlich schliesst sich hier auch der Kreis, warum oft Hunde übermässig viel Fleisch erhalten.

    Man bekommt kaum noch Fleisch mit höherem Fettgehalt und der Hund erhält immer einen Takken mehr Protein, als er bräuchte. Wenn man jetzt noch einen sehr aktiven Hund hat, dann explodieren die Proteinwerte tatsächlich.


    Meine Border Collies hätte ich tatsächlich "überproteinisiert" :winken:

    Bei den ruhigeren Collie ist das gar kein Thema.


    Zurück zu Lück, zum Nierenhund.


    Also das Futter von Lammpack weisst nur den Proteingehalt auf. Nicht den Gehalt von verdaulichem Rohprotein. Das wäre mir beim Hund mit "Niere" aber wichtig.

    Tschüüüsss :winken:

  • Danke.

    Ich bin vom TA zurück, Urin wird jetzt auf den UPC-Quotienten untersucht.

    In der Praxis: Protein schwach positiv, keine Leukos, keine Bakterien, altes (?) Blut


    Dafür hab ich im Befund jetzt entdeckt: Thromobzyten von 202 gefallen auf 23 (Ref. beginnt bei 143 - 448)

    Eosinophile waren beim letzten Mal massiv erhöht, sind nun zwar deutlich gefallen, aber noch immer außerhalb der Ref.


    Meine nächste Spur: Mittelmeerkrankheiten?

    Babesiose schädigt die Niere, würde für die Eosinophilie und die niedrigen Thrombos sprechen.

    Aber sie hatte die Symptome wie Mattigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit nicht.


    Ich werde wahnsinnig :(

  • So, danke erstmal. So langsam kann ich wieder denken ...


    Ich hab jetzt echt lang mit der Schilddrüsenärztin telefoniert und auch in der Praxis mit zwei Ärztinnen gesprochen.

    Sie halten den gestiegenen SDMA für beobachtungswürdig, aber er allein ist nicht ausschlaggebend.

    Gut ist, dass der Harnstoff runter gegangen ist und Krea und Phosphat noch immer in der Referenz liegen.

    Inzwischen hab ich auch die Ergebnisse der Urin-Untersuchung: UPC-Quotient bei 0,1 (muss unter 0,5 liegen)

    Demnach liegt - noch - keine Schädigung der Nieren vor.

    Die Ärzte sind sich aber einig, dass ich jetzt erstmal 4 Wochen Nierendiät füttern soll, um die Niere, die ja "irgendwas zu tun hat" zu entlasten. Danach soll ich mit einem Futter mit moderatem Phosphat und Proteingehalt weiter machen. Selbstverständlich regelmäßige Kontrollen.


    Wegen der niedrigen Thrombos empfiehlt das Labor tatsächlich ein Zeckenprofil zu machen, also gehen wir heute nochmal zum Blutabnehmen.

    Wenn wir Glück haben, war es aber nur ein Laborfehler, denn man hat "Aggregate" gefunden, was heißt, dass die Thrombos verklebt und nicht mehr auswertbar waren.

    Das ist nun mal der erste Schritt.


    Außerdem sollen wir noch auf den MDR1 Gendefekt testen lassen, da inzwischen Trainer, Physio, zwei Tierärzte und wir selbst der Ansicht sind, dass sie unmöglich reinrassig sein kann. Optisch überwiegt zwar der Berner, aber so manche Verhaltensweise ...

    Joah, das ist also der Fahrplan erstmal.

  • Wir leben jetzt seit zwei Jahren mit CNI. 2 Jahre war sie Stabil jetzt haben such die Werte deutlich verschlechtert. Der Blutdruck ist auch zu hoch (Wird behandelt). Was ich komisch finde ist, dass der Calciumwert zu hoch ist, die TA meinte es kommt von den Nieren. Ich habe mich jetzt belesen und Normalerweise ist Calcium bei CNI eher zu niedrig. Phosphor ist genau grenzwertig (ist innerhalb des Referenzrsmens gestiegen). Ich würde gerne mit einem Phosphatbinder starten (da ich befürchte dass er sonst aus der Referenz rutscht), aber die sind ja alle auf Calcium Basis...

    Hatte das schon mal jemand?

  • Hat noch jemand Tipps wie man einen Hund mit Niereninsuffizienz zum fressen bewegen kann?

    Unter Bobby (Shih Tzu) ist erst 5,5 Jahre alt und wurde im Februar 2020 mit CNI diagnostiziert. Davor war er immer ein sehr guter Esser, das Nierenfutter hat er Anfangs sehr gut angenommen. Zu Beginn hat er eine Mischung aus Nass- und Trockenfutter von Royal Canin bekommen. Dazu gab es immer einen Phosphatbinder über das Essen, Abends seine Dosis Semintra und je morgens und abends 1/2 Tablette MCP gegen die Übelkeit.

    Nach einigen Monaten wollte er Royal Canin nicht mehr essen und wir sind auf die Renal-Reihe von Vet Concept umgestiegen. So haben wir 2021 und 2022 sehr gut herum bekommen. Morgens gab es immer 60gr Trockenfutter mit 60gr Nassfutter und Abends 140gr Nassfutter. Dazu eine Handvoll Leckerlies die für nierenkranke Hunde geeignet sind (Ebenfalls von VetConcept). Alle 6 Wochen sind wir zum TA um seine Blutwerte checken zu lassen und ggf. die Medikation anzupassen. Sein Kreatinin ist zwar alle paar Monate mal um 0,1 gestiegen, aber uns wurde gesagt, dass das ganz normal ist da die Nieren einfach langsam kaputt gehen.


    Im September 2020 hatte er einige wenige Tage nach Schmerzmittelgabe einen Krampfanfall, das gleiche im Dezember 2020. Bis Dezember 2021 hatten wir dann Ruhe, aber dann kam der nächste. November 2022 wieder einer. Daraufhin wurde ein Blutbild gemacht und festgestellt, dass sein Hämatokrit-Wert zu niedig ist und wir mussten in einer steigenden Dosis über 3 Wochen hinweg Erypo spritzen. Das sollte die Blutproduktion ankurbeln. Seine Blutwerte haben sich auch verbessert und sogar der Kreatinin-Wert ist das erste Mal seit Monaten um 0,1 gesunken.

    Im Januar wurde es dann allmählich immer schwieriger ihn zum Fressen zu bewegen. Frühstücken war schon von Anfang an nicht immer direkt interessant, wurde aber dann nach 1-2 Stunden weggegessen. Jetzt wurde es immer später und später. Dann kam dazu, dass er auch das Abendessen verweigert hat. Leckerlies wurden aber weiterhin freudig gegessen, er ist auch immer zum Napf und hat kräftig geschnüffelt und sich über die Lippen geleckt, hat sich dann aber direkt wieder verkrümelt. Von Tag zu Tag konnte man zusehen wie er schlapper und müder wurde.
    Anfangs dachten wir, dass vielleicht eine läufige Hündin in der Nachbarschaft seine Hormone durcheinander gebracht hat oder er einfach das Futter auf einmal nicht mehr mag. Wir haben das Futter gewechselt, den Napf gewechselt, haben versucht die Nachbarschaft beim Gassi zu vermeiden. Es hat immer gewirkt als hätten wir die Wurzel des Problems gefunden. Er hat wieder gefressen, bei der nächsten Mahlzeit war dann aber wieder das gleiche spiel.
    Wir sind dann am 27.02. zum TA um einen anderen Phosphatbinder zu holen da ggf. dieser den Geschmack des Futters beeinflusst. Auch hier hat es einmalig Wirkung gezeigt und am nächsten Tag war alles wieder Mist. Also am 28.02. direkt wieder zum TA. Dieses Mal eine Spritze gegen Übelkeit und zur Appetitanregung. Wieder keine Besserung. Egal welches Futter wir ihm angeboten haben es wurde ignoriert. Nur Leckerlies waren in Ordnung. Uns wurde nahe gelegt 24h abzuwarten und uns dann noch einmal zu melden.

    Am 02.03. hatte er dann morgens einen weiteren Krampfanfall. Wir sind dann so bald es ging zum TA und es wurde festgestellt, dass sein Hämatokrit-Wert gefährlich tief gesunken ist. Er hat eine Spritze mit Anabolin bekommen und wir sind dann direkt weiter in die Tierklinik. Dort auf dem Parkplatz der nächste Krampfanfall. Das erste Mal überhaupt, dass er in kurzer Zeit so viele Anfälle hatte. Er hat eine Bluttransfusion erhalten. DIe Ärztin dort meinte aber das würde ihn nur für wenige Tage aufrecht halten und sie hat wenig Hoffnung, dass er lange überleben wird. Als wir abends wieder Zuhause waren hat er 1x gespuckt und weiter nichts gegessen. Wir haben so geweint weil wir schreckliche Angst hatten, dass unser Bobby das Wochenende nicht überlebt. Ohne Bluttransfusin wäre es so wohl auch gekommen.

    Am Freitag hat er dann zögerlich angefangen zu fressen. Am Samstag schon etwas mehr. Auf Tipp unserer TA haben wir von Kattovit den Renal-Drink geholt den er freudig angenommen hat. Wir dachten schon so könnte das werden. Zusätzlich haben wir etwas gekochte Hühnerbrust in sein Futter gegeben und er war im 7. Himmel. Unsere Hoffnung war natürlich groß, dass wir ihn über den Berg bringen, wenn er nur genug frisst, dass die neuen Eyrpo Spritzen greifen können. DIe bekommt er zwar schon seit 2 Wochen allerdings vermuten wir, dass sein Körper einfach kein Blut bilden konnte wenn er viel zu wenig frisst.

    Seit Montag geht es aber langsam wieder etwas bergab. Morgens frisst er überhaupt nichts. Erst Mittags und dann auch nur durch viel Überzeugungsarbeit. Er ist soweit fit, spielt, geht freudig Gassi, nimmt Leckerlies. Er wirkt nicht als hätte er selbst schon aufgegeben. Abends bekommen wir mit Mühe und Not auch noch etwas in ihn hinein.

    Wir haben ausgerechnet, dass er mit seiner Futterkombination von früher auf etwa 470kcal gekommen ist. Damit hat er seine 7,5 Kilo Körpergewicht über 2 Jahre konstant und ohne größere Schwankungen gehalten. Am Montag hat er gerade einmal 325 kcal gefressen und gestern sogar nur 290kcal. Seit Mitte Januar hat er bereits 0,5 Kilo Körpergewicht verloren und man spürt auch, dass er schon deutlich knochiger geworden ist.

    Hat irgendwer noch Tipps wie wir ihn dazu bewegen können mehr zu fressen oder wie wir mehr Kalorien und Nährstoffe in ihn hinein bekommen? Wenn es so weiter geht wird sein kleiner Körper nicht mehr sehr lange durchhalten und der Boost durch die Bluttransfusion wird auch nicht ewig halten. Um selbst wieder mehr Blut bilden zu können brauch er ausreichend Nahrung.
    Aktuell leben wir nur von Tag zu Tag in ständiger Angst und Sorge.

  • Was man bei Nierenproblemen immer ausprobieren kann ist die SUC Therapie.

    Zum Testen je die 10er Packung. Bei Coenzym sind die großen 5ml Ampullen drin, die kann man auf 2-3 Tage aufteilen.

    Es muß nicht gespritzt werden, Oral geben geht genauso.

  • Das tut mir echt leid für euch und da mein Hund ebenfalls erhöhte Nierenwerte hat kann ich das gut nachempfinden (und lese die Entwicklung gar nicht gerne).

    Wie ist seine Verträglichkeit ggü. Fett? Ich müsste in meinen ungeheure Mengen von Kohlenhydraten stopfen um auf seine benötigten Kalorien zu kommen und füttere deshalb relativ viel Fett. Appetitanregend ist hier vor allem Lachsöl, das könnt ihr mal probieren. Alternativ Schweineschmalz oder Rindertalg ins Futter.


    Wenn er Leckerlis frisst und du hast welche die für die Niere o.k. sind würde ich da jetzt einfach mal sehr großzügig mit sein. Du könntest auch mal versuchen ihm sein normales Futter über Spiel zu geben - draußen als Schnüffelsuche im Gras, im Futterball oder aus dem geworfenen Futterbeutel wenn er apportiert, in einem Karton mit Zeitungspapier .... Nur eine Idee, vielleicht macht es das interessanter.

    Die Frage ist halt ob er nicht frisst weil ihm übel ist. Dagegen spricht dass er Leckerlis nimmt. Hast du etwas gegen Übelkeit bekommen?

  • Die Frage ist halt ob er nicht frisst weil ihm übel ist. Dagegen spricht dass er Leckerlis nimmt. Hast du etwas gegen Übelkeit bekommen?

    Das fragen wir uns auch. Er bekommt 2x täglich 1/2 Tablette gegen Übelkeit. Außerdem hat er letzte Woche eine Spritze dagegen bekommen und das Anabolin sollte eigentlich auch gegen Übekeit helfen. Nichts scheint einen Unterschied zu machen.
    Die Ärztin meinte auch wir sollten so intensives Futter wie mögllich machen weil das den Anreiz erhöht, aber die Leckerlies die er frisst riechen kaum nach etwas. Wenn mir persönlich schlecht ist essen ich auch nichts was super intensiv riecht oder schmeckt, bin mir aber nicht sicher ob man das so auf den Hund übertragen kann?

    Was man bei Nierenproblemen immer ausprobieren kann ist die SUC Therapie.

    Zum Testen je die 10er Packung. Bei Coenzym sind die großen 5ml Ampullen drin, die kann man auf 2-3 Tage aufteilen.

    Es muß nicht gespritzt werden, Oral geben geht genauso.

    Von einer SUC Therapie habe ich noch nie gehört. Ich werde mich direkt mal einlesen. Warte aktuell sowieso auf den Rückruf meiner TA. Danke für den Tipp!



    Ich hab eben schon überlegt eine Spritze zu kaufen und sein Futter mit gut Flüssigkeit zu pürrieren und ihm direkt in den Mund zu geben. Vielleicht wenn er nur noch Schlucken muss klappt das besser. Möchte ihn auch nicht zwingen er ist gerade sehr sensibel bei dem Thema und so bald wir Richtung Napf laufen und ihn versuchen zu animieren schaut er schon bedröppelt. Aber ihn einfach in Ruhe lassen ist keine Alternative. Dann würde er vermutlich gar nichts mehr essen.

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