Hund abgewöhnen zu anderen Hunden zu ziehen
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Übrigens sind Vorzeichen nicht Bellen oder Knurren. Da findet viel früher die Kommunikation statt. Meine Hündin hat z. B. Stress mit Kindern (mit Hunden natürlich auch). Da reicht schon wenn ein Kind in der Ferne rennt. Manchmal ist schon ein bestimmter Blick von der Seite, eine Körperpositionierung und ich weiß jetzt wird es zuviel. Dann muss ich führen und die Situation beenden.
Da hilft euch ein Trainer bestimmt. Drücke euch die Daumen.
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Ich würde mir da auch unbedingt noch etwas Input von einem Trainer holen.
Ein Hund zeigt Abneigung schon viel früher, weit vor losrennen und den Hund angehen. Da wird aufgehört, entspannt zu hecheln, das Maul schließt sich, der Hund spannt sich an, der ganze Körper richtet sich auf, die Augen fixieren, starren also, alles wirkt angespannt. Manche Hunde heben eine oder beide Lefzen, entblößen die Zähne also, das muss aber nicht. Dann kommt Knurren, aber auch nicht bei jedem Hund. Manche warnen nur kurz, andere sehr ausgiebig, je nachdem, wie lang die individuelle Zündschnur ist.
Vielleicht hat deine Hündin den jungen Schäferhund gemaßregelt, weil sie keinen Bock hatte, sich anbellen zu lassen. Das ist dann keine echte Aggression, sondern ein Auf den Deckel geben, eine Art erzieherischer Akt. Die Schäferhündin hätte von dir weggeschickt gehört, wahrscheinlich warst du zu passiv, so hat dein Hund die Situation gelöst mit dem Mittel, das ihr adäquat erschien.
Ein Hund, der keine anderen Hunde mag, wird nie richtig "Freund" werden mit dem anderen Hund. Da wird sich aus Gehorsam geduldet, da entsteht bestenfalls ein Nebeneinander. Aber kein Miteinander.
Die Situation kannst du zusätzlich entschärfen, indem jeder Hund seinen eigenen Wasser- und Futternapf hat und auch wirklich kein Hund an den Napf des anderen hingeht und alles weggeräumt wird, was einer der Hunde verteidigen wollen könnte. Also Bälle, Spielzeug, etc.
Leckerli würde ich auch nicht geben, wenn die Situation noch akut ist.
Später kann man das dann üben, dass man den anderen Hund mal streichelt und dein Hund steht weiter weg und muss das dulden. Das geht dann auch über den hoffentlich zunehmenden Gehorsam.
Eine gute Hundeschule wäre echt eine gute Idee, dort bekommst du bestimmt auch noch viele andere Tipps und ein bißchen Rückhalt, wenn es mal Rückschläge gibt. Und in einer kleinen Gruppe würde deine Hündin lernen, sich zusammenzunehmen und die anderen Hunde zu dulden, solange sie ihr vom Leib bleiben. Und dafür wiederum sorgen ist dann dein Job.
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Ich weiß nicht, ob das jetzt schon kam: Ich würde einfach großräumig ausweichen. Und zwar so großräumig, dass sie eben nicht mehr zieht. Mit der Zeit wirst du den Radius dann verkleinern können.
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Wenn ihr in der Zukunft Hundefreundschaften aufbauen wollt, dann dürft ihr den Hund nicht in den Konflikt zwingen. Ihr wartet ab, was passiert. Blöd, weil, WENNs erst mal gekracht hat, wird es oft einfach nicht mehr gut.
Grad, wenn es zwei Hündinnen sind.
Geht das langsamer und sorgfältiger an. Baut es langsam auf. Lasst Ressourcen (Näpfe usw) aus dem Spiel.
Wenn ihr es mit der Schäferhündin noch mal versuchen wollt, dann geht zusammen spazieren, lasst die Hunde an der Leine und geht mit etwas Abstand voneinander. Kein aneinander Schnuppern etc.
Schaut, ob sich beide Hunde entspannen, dann könnt ihr sie evtl. abmachen. Ideal wäre dann, wenn sich die beiden weiterhin (für Menschenaugen) ignorieren, jede ihr Ding macht. Da passiert soviel Kommunikation, die ihr nicht seht.
Direkte Kontaktaufnahme würde ich nur kurz zulassen, dann wieder anleinen, weitergehen. und auf keinen Fall wieder warten, bis irgendwas passiert.
Kontakt an der Leine oder im Revier (Garten) eines der beiden Hunde würde ich sein lassen. Es kann auch gut sein, dass ihr viele Mal an der Leine nebeneinander laufen müsst, bis sich Entspannung einstellt.
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Ich hatte beides bereits im Haus - einen hochgradig artgenossenunverträglichen Rüden und einen Rüden, der gemäß der Philosophie eines Sumpfdotterblümchens lebt und nach einigen blöden Erfahrungen nun gut gemanagt werden muss, aber nicht unverträglich ist.
Der Unterschied ist simpel:
Hund mit Unverträglichkeit hat reagiert, sobald irgendeins seiner Sinnesorgane „Hund“ wahrgenommen hat. Der konnte meterweit weg sein, hinter Zäunen, drei Etagen über ihm, das war egal. Es war egal ob Rüde, Hündin, Welpe, groß oder klein. Hund war Feind und basta.
Im Gegensatz dazu: der andere Hund konnte bis zum schlimmsten Vorfall problemlos in der Gruppe laufen, andere Hunde in seine Wohnung lassen, gemeinsam Auto fahren. Aber da war für uns alle klar - Ressourcen werden nicht geteilt. Warum den Stress provozieren? Keine Bälle, kein gemeinsamer Napf in Sichtweite, kein Füttern vor anderen.
Seit dem Vorfall (zwei Hunde haben ihn angegriffen und ihm ein Loch in die Schnauze gebissen) kann er auf Abstand fremde Hunde tolerieren. Wir haben hier ebenfalls angelehnt an Klick für Blick gearbeitet, das hat gut funktioniert. In geschlossenen Räumen geht das gar nicht, weil er tendenziell eher ausweicht als angreift und dort eben nicht ausweichen kann. Also Bahnen zB erfordern viel Management.
Spazieren gehen können wir mit anderen problemlos, an der Leine sowieso, weil es da niemals nicht Kontakt gibt und offline mit bekannten Hunden ebenfalls, da er wie beschrieben von sich aus Abstand hält und nicht provoziert. Er kann im Training die Ablage in der Gruppe machen, ohne auszuflippen, solange ich den Abstand gewährleiste.
Du merkst den Unterschied?
Letztlich sieht es aber für den anderen Halter identisch aus: er nähert sich mit seinem Hund und meiner macht jeweils Theater.
Die Feinheit kommt vorher.
Mailo, mein Dotterblümchen, zeigt sehr deutlich, dass er sich unwohl fühlt. Er schließt das Maul, wird steif und langsam, bleibt stehen. Danach kämen typischerweise lauern und fixieren.
Meine Chance, ihn da raus zu holen, ist ganz ganz früh am Anfang, beim Maul schließen. Da reagiert er super auf Ansprache. Danach kann ich nur noch managen oder ausweichen.
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