Körpersprache im Mehrhundehaushalt - wie erkennt ihr Konfliktpotenzial?

    Stimme da Avocado zu.


    Der Gesamtkontext ist zu betrachten.


    Lefzen lecken und einschleimen machen hier alle beim Oppa. Vor dem se auch wahnsinnigen Respekt haben. Die drei Gossis hat er großgezogen und erzogen.

    Da passiert nichts vorher, aber wenn sie in begrüßen, weil er später nach draußen gekommen ist zb, könnte man meinen, ne Horde Welpen begrüßt ein Elterntier.

    Das ist aber nicht überschwänglich oder aufdringlich, jeder kommt halt kurz mal seine Huldigung bekunden und geht dann wieder.

    |)


    Kontaktliegen: da liegt prinzipiell jeder mal bei jedem. Aber nie aufdringlich oä. Wer keinen Bock hat, sagt das und dann trollt sich der Andere.

    Außer die Zwillinge. Die kleben aneinander und liegen extrem viel als ein Haufen Hund zusammen. Wenn die eine gerade mal nicht mag, was sehr, sehr selten vorkommt, steht sie auf und geht.

    Konflikte: Null. Nicht mal bei Ressourcen.


    :ka:


    Demnach: anderer Kontext, anderes Gesamtbild = völlig anderer Inhalt.

    Zitat von danimonster

    Das ist ein interessantes Thema.


    Ich war mal dabei als ein Hund dem anderen die Schnute leckte und es dann zur Beißerei kam. Was mir dabei aufgefallen ist:

    Es war irgendwie penetrant und die Hunde standen direkt Kopf an Kopf. Die Körper waren unbeweglich etwas steif vielleicht. Die Rute des "Täters" war still die des "Opfers" wedelte.

    Mir war irgendwie klar das es gleich knallt.

    Danke dir! Erinnerst du dich noch, ob der, der den Angriff gestartet hat, der war, der geleckt hat?

    Mein Labbi hatte das auch drauf.

    Tat so als ob er beschwichtigen und schleimen will, ging dabei dem anderen aber massiv auf den Geist und bedrängte ihn. Das sah oberflächlich nett aus, war aber nicht so gemeint.

    Mein Boxer hat es gehasst und es war nur seinem Langmut geschuldet dass es nicht geknallt hat. Der zog nur die Lefze hoch, was den Labbi nicht interessiert hat.

    Als ich kapiert habe was, da läuft habe ich es unterbunden.

    Geknallt hat es dann aufgrund anderer Gründe, der Labbi sucht inzwischen öfter den Kontakt durch liegen, der Boxer steht aber häufig auf und geht.

    Ok. Der Thread blieb ungelöst. Aber da hat es sich mMn von selbst erklärt - die Interaktion der Hunde war ja schon gekippt. Zu der Frage nach den Indikatoren: Da gibt es viele.


    Erstmal muss man seine Hunde kennenlernen. Gucken, wie viel Wert sie auf engen Kontakt (oder eben ihre Individualdistanz, wie meine alte Dame) legen. Welche Plätze ihnen wichtig sind. Wann sie Kontakt, wann Ruhe suchen.


    Dann untereinander: Sind sie bei der Kontaktaufnahme entspannt. Ist es eher einseitig. Wird der andere Hund ggf. sogar „verfolgt“. Geht einer der Hunde oder zieht sich zurück, wenn der Andere kommt.


    Gibt es insgesamt Anzeichen - nicht nur beim Liegen oder Putzen - dass einer den Raum und die Wege kontrolliert, die der andere nimmt? Wird gescheucht, der Weg vertreten, Zugang zu etwas eingeschränkt, der Andere dazu gebracht, Bögen zu laufen, geglotzt ...


    Beim Putzen, Ist das entspannt, beiläufig. Oder hat es einen „inspizierenden“ Charakter, wird der Andere quasi dabei „abgecheckt“. Ist die Körperhaltung entspannt einander zugewandt, oder weicht der Geputzte dem Blick des Anderen aus oder wirkt gereizt.


    Gibt es Anzeichen von mobben und stänkern untereinander.


    Schlafen beide Hunde tief und fest, oder eher unruhig: Springt der Eine (auch ohne Hoffnung auf Futter) sofort auf, wenn der Andere sich muckst. Können sie an getrennten Plätzen zur Ruhe kommen.


    Hier nochmal drei Bilder von absolut unentspanntem Kontaktliegen :smile:


    Ja, Ronja macht aus ihren Gefühlen eh nie einen Hehl :lol: und die Körperhaltung beim „Kampfliegen“ von Jule und Lilly ist auch recht unverkennbar. Hier gibts fast gar kein Kontaktliegen zwischen den hiesigen Hunden. Und Jule reguliere ich, wenn sie zu Besuch kommt, sie würde sie beiden Anderen schon belästigen.

    Ich hab jetzt angefangen den Thread zu lesen mit der Schäfi-Ridgeback-Spitz-Hündin und dem Dackel-Russel-Rüden. Woah… da ist die Situation aber auch schon ohne Kontaktliegen etc. nicht so ohne gewesen.


    Phonhaus - tolle Bilder! Meinst du das ironisch mit dem „unentspannt“ oder ernst?


    Edit: hier mal ein Beispiel wie bei uns „unentspanntes“ Kontaktliegen aussieht:



    [image='7710','small'][/image]


    Da hat Garmr schlafen wollen, Geri wollte spät abends noch spielen, weil er an dem Tag zu viel Abenteuer hatte und überdreht war. Geri ist dadurch unentspannt gewesen und hat rumgewuselt - Garmr war leicht genervt, blieb aber stoisch - und am Ende hat Geri ihn in Ruhe gelassen und gepennt.


    Und das ist eine entspannte Version, beide schlafen tief und fest.


    [image='7390','small'][/image]

    Ich denke, man kann nicht aus einer Beschreibung heraus das Verhältnis von Hunden untereinander interpretieren.


    Bei Kommunikation passiert so viel auf kaum für den Menschen sichtbarer Ebene und die ganze Zeit über. Da müsste man mindestens einen halben Tag mitlaufen und das beobachten, um das einschätzen zu können.

    Bin nicht mehr ganz sicher leider. Ich meine sie wurden plötzlich steif und knurren und der der leckte hat zuerst gebissen.

    Zitat von FrekisSchwester

    Ich hab jetzt angefangen den Thread zu lesen mit der Schäfi-Ridgeback-Spitz-Hündin und dem Dackel-Russel-Rüden. Woah… da ist die Situation aber auch schon ohne Kontaktliegen etc. nicht so ohne gewesen.


    Phonhaus - tolle Bilder! Meinst du das ironisch mit dem „unentspannt“ oder ernst?

    Ähm - schon ernst. Ich meine, da ist jetzt nicht 5 vor 12 oder so, die betroffenen Hunde haben sich noch nie auch nur ansatzweise ernsthaft in der Wolle gehabt. Aber da wird nicht freundschaftlicher Kontakt gepflegt, sondern unerwünscht geschleimt (Bild 1), belästigt und begrenzt (Bild 3) und gestänkert (Bild 2).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!

Benutzerkonto erstellen Anmelden