Körpersprache im Mehrhundehaushalt - wie erkennt ihr Konfliktpotenzial?
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Wir haben 5 Hunde und ich habe festgestellt, dass Konflikt nicht immer gleich Konflikt ist. Hier ist es in der Regel sehr entspannt (seit die beiden jüngsten langsam aus der Pubertät raus sind) und wir lassen vieles laufen, weil wir unsere Hunde kennen und keiner eine Beschädigungsabsicht hat. Außerdem dürfen sie äußern, wenn ihnen etwas nicht passt. zum Beispiel wenn einer der anderen die Individualdistanz unterschreitet. Wir greifen immer ein, wenn es um Ressourcen geht (passiert zum Glück fast nie), denn die verwalten wir und es soll keiner das Gefühl haben, dass er zum Beispiel um genug Futter kämpfen muss. Einer der Rüden hat gerade eine abklingende Verletzung an der Pfote, sein jüngerer Bruder möchte ab und zu an die Pfote und bekommt dann auch mal Zähne zu Gesicht, das ist völlig ok und dann auch wieder vorbei. Aus Kontaktliegen o.ä. sind bei uns allerdings noch nie Konflikte oder Auseinandersetzungen entstanden.
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Hi
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Leonie228 ich hab da mal ne Frage zur Beschädigungsabsicht. Du sagst, deine haben die nicht. Würd ich über meine auch erst mal sagen - aber das ist doch auch situations- und verfassungsabhängig, oder?
Ich würde sagen, dass es Hunde gibt die gegenüber Fremdhunden fast immer Beschädigungsabsicht haben. Oder eben nicht. Aber wenn man die eigene feste Hundegruppe so beobachtet - die verändert sich ja, ist flexibel, schon allein weil irgendwann man einer alt oder krank wird oder dement oder läufig...
Ich könnte mir vorstellen, dass sich da auch die Ernsthaftigkeit von Auseinandersetzungen verändern kann.
(ich will damit natürlich nicht sagen, dass das passieren muss, sondern die Frage stellen, ob es nicht passieren kann - wie bei diesem Beispiel aus dem Urlaub in Spanien)
Bei Blochs Pizzahunden-Verbänden gab es doch die Beobachtung, dass sehr selten ernsthafte Auseinandersetzungen stattfänden, die aber z.B. während der Läufigkeit der Hündinnen verstärkt zu beobachten waren, oder?
(Gehört irgendwie alles nicht ganz zum Thema, aber wenn man Flexibilität in Hundegemeinschaften voraussetzt, muss man doch auch Flexibilität in den Eskalationsstufen voraussetzen. Würde ich zumindest blauäugig so annehmen.) -
Konflikte innerhalb einer Gruppe sind soooo verschieden, wie es die Individuen sind.
In meiner Gruppe hab ich derzeit einen Jungrüden sitzen, der Kloppereien nicht aus dem Weg geht, sie eher mal sucht und seeeehr genau weiß, was er will und was er nicht will.
Trifft er bei einer Meinungsverschiedenheit auf die jüngsten Hündin, die genauso gestrickt ist und dazu noch bockernst, hat das eher Verletzungspotenzial, als wenn der Jungrüde sich zum Beispiel mit dem Hundeoppa anlegt, vor dem er Respekt hat.
Trifft er dagegen auf die ältere Hündin in potenziellen Konfliktsituationen, passiert genau null. Sie deeskaliert und er hat dementsprechend überhaupt gar keinen Grund, irgendwas zu provozieren.
Ich stell mal drei Videos ein...
Schwarz ist der Jungrüde, Grau auf dem Sofa der Senior und bei den beiden Blondinen sieht man gut, anhand der Körpersprache, wer wer ist.
[Externes Medium: https://youtu.be/IWnsOQiOzOM][Externes Medium: https://youtu.be/YNXIChD98lA][Externes Medium: https://youtube.com/shorts/FJxpgA_4K-A?feature=share] -
Leonie228 ich hab da mal ne Frage zur Beschädigungsabsicht. Du sagst, deine haben die nicht. Würd ich über meine auch erst mal sagen - aber das ist doch auch situations- und verfassungsabhängig, oder?
Ich würde sagen, dass es Hunde gibt die gegenüber Fremdhunden fast immer Beschädigungsabsicht haben. Oder eben nicht. Aber wenn man die eigene feste Hundegruppe so beobachtet - die verändert sich ja, ist flexibel, schon allein weil irgendwann man einer alt oder krank wird oder dement oder läufig...
Ich könnte mir vorstellen, dass sich da auch die Ernsthaftigkeit von Auseinandersetzungen verändern kann.
(ich will damit natürlich nicht sagen, dass das passieren muss, sondern die Frage stellen, ob es nicht passieren kann - wie bei diesem Beispiel aus dem Urlaub in Spanien)
Bei Blochs Pizzahunden-Verbänden gab es doch die Beobachtung, dass sehr selten ernsthafte Auseinandersetzungen stattfänden, die aber z.B. während der Läufigkeit der Hündinnen verstärkt zu beobachten waren, oder?
(Gehört irgendwie alles nicht ganz zum Thema, aber wenn man Flexibilität in Hundegemeinschaften voraussetzt, muss man doch auch Flexibilität in den Eskalationsstufen voraussetzen. Würde ich zumindest blauäugig so annehmen.)Natürlich variiert das Level und auch die Reizschwelle, ich bin der Meinung, dass auch die Vierbeiner gute und schlechte Tage haben. Das können wir vor allem bei unserem Senior Leon beobachten, er möchte an manchen Tagen einfach mehr Ruhe und reagiert dann früher.
Mit (keine) Beschädigungsabsicht meine ich, dass unsere Hunde untereinander nicht auf einen Kampf um Leben und Tod aus sind (extrem ausgedrückt), sondern sich gegenseitig zurechtweisen ohne dass es eskaliert oder einer "drüber" reagiert. Mag aber auch daran liegen, dass sie im Rudel eingespielt sind und sich eben auch gegenseitig in- und auswendig kennen. Gerne bei unserem zweitjüngsten Rüden sieht man deutlich, dass er genau weiß, mit wem er was machen und wie weit er gehen kann. Fremdhunden gegenüber sieht das anders aus, sie sind nicht aggressiv, aber erstmal skeptisch. Mit denen macht auch keiner selbst etwas aus, sie müssen nicht jeden mögen, aber höflich sein. Und es darf auch jeder bei uns Schutz suchen, wenn er sich zum Beispiel zu bedrängt fühlt.
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Das Gleichgewicht verändert sich natürlich. Lilly zog als Angsthund mit Deprivationsschaden hier ein, als Ronja zwar schon älter, aber superfit und unglaublich souverän war. Souverän ist sie immer noch, aber eben nicht mehr superfit. Und mit Lilly bauen wir jetzt seit 4 Jahren Kompetenzen und Selbstbewusstsein auf. Da hat sich eine Menge getan.
Mit Ronja haben wir schon von klein auf trainiert, keine mobbende Stinkmorchel zu sein. Da mussten wir anfangs ein Auge haben, als sie begriffen hat, dass Lilly bleibt, aber sie wusste das auch schon einzuordnen. Ansonsten hätte sie Lilly auf Fingerhutgröße zusammengefaltet und in eine Streichholzschachtel gesteckt. Ganz ohne zu beschädigen.
Jetzt müssen wir teils steuern, wenn Lilly zu übergriffig wird, teils, wenn Ronja zu ignorant einfach ihr Ding durchzieht. Ist aber noch alles moderat.
Auch zu anderen Hunden hat sich das Gleichgewicht verändert: Seitdem Ronja nicht mehr kann, wird Lilly zur Keifmaschine, wenn sich ein Fremdhund zu plump der Oma nähert. Ansonsten ist sie (vom Lieblingsfeind abgesehen) eher skeptisch neutral bis etwas ängstlich, wenn sich ein fremder Hund nähert. Früher hat eher Ronja gemeckert und wollte splitten, wenn Lilly zu intensiv mit einem fremden Hund interagiert hat.
Dafür auch mal ein Beispiel - Bild von aktuell war quasi der Moment der Sichtung, danach gings schon los:
Heute:
Früher:
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Ich mag euch noch mal einen Konflikt in diesen Thread werfen - ich bin mir nicht sicher, worum es hier ging.
Weil Alma dazu neigt, immer noch mal nachzusetzen, hab ich das da abgebrochen. War das okay? Oder hätte man den Mädels die Chance geben sollen, das ohne Muddis Abbruch hinzukriegen? Oder hättet ihr schon früher eingegriffen? (Dann hätte ich ja nix zu filmen gehabt!)Ist das eurer Einschätzung nach noch nettes Konfliktklärungsverhalten oder schon ein NoGo?
(Anfangs gab's hier zwei drei Mal Kommentkämpfe, nun ist es halt so, dass jede dieser - ich nenn's mal: - Rangeleien in so einem "Alter lass mich!!" endet. Hab ich das überhaupt richtig gelesen?)
Ich bitte übrigens zu beachten, wie teilnahmslos Bolle im Hintergrund liegt. Ach, der Schatz. -
Momo und Lotte Also ich find den Abbruch da richtig. Habs jetzt ohne Ton geschaut, meinem Eindruck nach will die schwarzweiße (Lotte?) Alma nicht ohne Weiteres in das Zimmer lassen und blockiert daher den Durchgang.
Sicher bin ich mir da aber nicht, aber den Abbruch find ich ok. Wenns im ersten Anlauf nicht selbst geklärt werden kann und stattdessen immer wuseliger wird, find ich ein Eingreifen schon richtig.
Hier ist sowas wie Durchgang blockieren ein NoGo und ich schick den Blockierenden dann auch von der Tür weg.
Das kommt zum Glück kaum noch vor - hier ist's eher so, dass Dino sich nicht an Masha vorbeitraut, wenn die im Flur ausgestreckt liegt und er halt an ihr vorbeisteigen muss. Da muss er dann manchmal ein bisschen ermutigt werden
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Karpatenköter danke dir!
Die schwarz-weiße ist Alma, die kleine beige ist Elsa (Lotte ist leider nicht mehr, dabei wäre das gut, wenn die mir hier noch ein bisschen in der Erziehung assistieren würde 💔 )
Es ging nicht um den Durchgang, glaube ich. Alma (s/w) wuselte ein bisschen rum, kam zu mir schmusen, hat Elsa, die vorher einfach auf ihrem Kissen lag in Vorderkörpertiefstellung angesprochen, sie ließ sich auf die Kommunikation ein und dann hab ich recht schnell zur Kamera gegriffen. Ich würde es einschätzen als entweder:
- Alma will irgendwie ein bisschen nerven, Elsa will nicht genervt werden (wobei Elsa auch immer noch mal nachsetzt, ist eigentlich das typische Ding, von dem viele sagen würden, dass sie einfach spielen) - wenn dann kurz Ruhe ist, fängt eine von beiden immer wieder an. Meistens ist das Alma. Manchmal aber auch Elsa.
oder:- Es geht um Abendschmusen mit mir als Ressource (wobei Elsa in diesem Moment tatsächlich mal keine Anstalten gemacht hat, sich dazwischen zu drängeln)
...oder es ist irgendetwas, das ich überhaupt nicht sehe und nicht einschätzen kann.
Jedenfalls freu ich mich sehr, dass du sagst, dass der Abbruch an der Stelle okay war. -
Karpatenköter danke dir!
Die schwarz-weiße ist Alma, die kleine beige ist Elsa (Lotte ist leider nicht mehr, dabei wäre das gut, wenn die mir hier noch ein bisschen in der Erziehung assistieren würde 💔 )
Es ging nicht um den Durchgang, glaube ich. Alma (s/w) wuselte ein bisschen rum, kam zu mir schmusen, hat Elsa, die vorher einfach auf ihrem Kissen lag in Vorderkörpertiefstellung angesprochen, sie ließ sich auf die Kommunikation ein und dann hab ich recht schnell zur Kamera gegriffen. Ich würde es einschätzen als entweder:
- Alma will irgendwie ein bisschen nerven, Elsa will nicht genervt werden (wobei Elsa auch immer noch mal nachsetzt, ist eigentlich das typische Ding, von dem viele sagen würden, dass sie einfach spielen) - wenn dann kurz Ruhe ist, fängt eine von beiden immer wieder an. Meistens ist das Alma. Manchmal aber auch Elsa.
oder:- Es geht um Abendschmusen mit mir als Ressource (wobei Elsa in diesem Moment tatsächlich mal keine Anstalten gemacht hat, sich dazwischen zu drängeln)
...oder es ist irgendetwas, das ich überhaupt nicht sehe und nicht einschätzen kann.
Jedenfalls freu ich mich sehr, dass du sagst, dass der Abbruch an der Stelle okay war.Mein erster Gedanke war witzigerweise - es geht um Bolle. Elsa beansprucht (respektvolle) Nähe zu ihm und Alma soll nicht dazwischen funken.
Alma will aber dazwischenfunken.
So als mögliche alternative Interpretation 😊
Ich hätte da übrigens auch abgebrochen. Eifersüchteleien (und ich hätte es als solche betrachtet) werden hier nicht lange geduldet.
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Ich mag euch noch mal einen Konflikt in diesen Thread werfen - ich bin mir nicht sicher, worum es hier ging.
Weil Alma dazu neigt, immer noch mal nachzusetzen, hab ich das da abgebrochen. War das okay? Oder hätte man den Mädels die Chance geben sollen, das ohne Muddis Abbruch hinzukriegen? Oder hättet ihr schon früher eingegriffen? (Dann hätte ich ja nix zu filmen gehabt!)Ist das eurer Einschätzung nach noch nettes Konfliktklärungsverhalten oder schon ein NoGo?
(Anfangs gab's hier zwei drei Mal Kommentkämpfe, nun ist es halt so, dass jede dieser - ich nenn's mal: - Rangeleien in so einem "Alter lass mich!!" endet. Hab ich das überhaupt richtig gelesen?)
Ich bitte übrigens zu beachten, wie teilnahmslos Bolle im Hintergrund liegt. Ach, der Schatz.Ich hätte das vermutlich instinktiv genauso gemacht wie du. Sie haben den Konflikt ja grundsätzlich schön selbst geklärt. Dass man da nochmal nachsetzt, muss nicht sein. Deswegen Abbruch und fertig.
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