Hundebegegnungen auf dem Spaziergang

  • Er muss es doch lernen. Er macht das ja nicht, um mich zu ärgern, sondern weil er es nicht anders gelernt hat.

    Und du kriegst es nicht anders hin, ausser mit Gewalt? Meine Güte...

    Das einzige, was nicht geht, ist körperliche Gewalt in Form von Strafe durch Schmerzen.

    Ja, das machen dann die andere Hunde die ihn plötzlich angreifen.

  • @Flunky: Ich bin genauso ‚Anfänger‘ wie Du, Lea ist unser erster Hund (genauso alt wie Deiner) aber ich finde Deinen Ansatz um ehrlich zu sein bedenklich.


    Ich finde es selbstverständlich, dass ich die Hundebegegnungen von Lea reglementiere. Das führt natürlich zu Stress/Ärger mit anderen Hundebesitzern, die der Meinung sind, ihre Hunde ungefragt auf Lea zustürmen lassen zu dürfen. In solchen Situationen kann ich nicht von meiner Hündin erwarten, dass sie eine Situation mit einem größeren/stärkeren Hund klärt. Umgekehrt ist es richtig: Sie kann von mir erwarten, dass ich die Situation kläre. Dabei werde ich - je nach Verhalten des fremden Hundes/Halters - unfreundlich bis sehr aggressiv. Dabei ist es mir auch völlig egal, was der andere Hundehalter oder Passanten von mir denk(t)en. Dies aus einem ganz einfachen Grund: Ich würde mir nie verzeihen, wenn Lea etwas passiert, weil ich nicht eingegriffen habe.

  • Es ist ja schon Gewalt, wenn ich meinem Hund verbiete, ohne Halsband das Haus zu verlassen. Wenn ich einen Einfluss auf sein Verhalten habe, übe ich Gewalt aus.

    Das ist einfach falsch. Man kann auch sanft und freundlich einen Einfluss auf Verhalten nehmen.


    Das ist die Definition von Gewalt: „Macht und Befugnis, Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen„

    Gewalt ist also nicht negativ.

    Glaubst Du auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten? Wahrscheinlich nicht, oder? Gewaltfreies Hundetraining hat nichts mit der von Dir aufgeführten Definition von Gewalt zu tun. Meistens bedeutet gewaltfreies Hundetraining, dass ohne positive Strafe gearbeitet wird.


    Es kann zwar durchaus sein, dass das arbeiten ohne positive Strafe in manchen Fällen nicht der effektivste Weg ist. Was Dir jedoch dadurch nicht passieren wird, ist dass Dein Hund schlechte, traumatische Erlebnisse mit Dir verknüpft. Bei Deiner momentanen Hundeschule ist diese Gefahr jedoch durchaus gegeben. Ich würde sagen, selbst wenn diese gewaltfrei arbeitende Hundeschule nicht zu den besten gehören sollte, ist es auf jeden Fall eine Verbesserung zu dem Dominanz-Quatsch, dem Du Deinen Hund momentan aussetzt.

  • Du kommst aus Östereich?
    Sag doch mal die ungefähre Ecke/Umkreis.
    Sicher gibt es hier gute Hundeschuul-Empfehlungen.

    (Deine Jetzige würde ich ab sofort nicht mehr besuchen - das ist gruselig)


    Bis dahin, etwas Lektür-Empfehlungen für dich:

    Ein sehr gutes Buch für den Einstig (nix was tiefer geht - aber für die Basics in deiner jetzigen Situation völlig ausreichend um ein Verständnis vom lebewesen "Hund" zu bekommen - Wolfs-Lektüre ist interessant - aber Hunde sind keine Wölfe - und Hunde leben bei uns Menschen ganz anders als Wölfe im Wald ...):


    Um gute von schlechten Trainern zu unterscheiden, zu erfahren wie Hunde lernen, wie sie kommunizieren, wie ihre Bedürfnisse und sozialen Strukturen sind.

    Es klärt über altes Wissen (Dominanzgedöns) und Vorurteile auf. Es erklärt Begriffe in der Hunde-Ausbildung (Konditionierung, Gewalt, positive und negaitve Verstärker usw.)

    Es gibt kurze Kapitel zu allerlei alltäglichen Themen mit Hund.

    Es gibt auch ein kapitel, wie man den richtigen Welpen (Rasse/Züchter) für sich finden kann - für dich vielleicht auch interessant.


    Es wurde Geschrieben von mehreren Hundetrainern.


    Lies ansonsten auch mal quer durch diese drei Blogs


    https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/

    https://klartexthund.blogspot.com/
    https://www.trainieren-statt-dominieren.de/blog

  • Das wirkt jetzt etwas hart. Ich tue meinem Hund nicht weh und schreie ihn auch nicht an. Ich sage ihm nur freundlich und konsequent, was ich von ihm erwarte. Es funktioniert auch super. Er hört für sein Alter ganz gut und verhält sich klasse. Ich muss nur bei den Hundebegegnungen aufpassen. Ich muss mich mehr über die Körpersprache informieren und früher eingreifen, wenn es brenzlig wird. Außerdem bin ich auch nicht der einzige, welcher mit ihm rausgeht. Meine Mutter lässt ihn zu ausnahmslos jedem an der Leine hin, ich tue das nicht.

  • Was für ein Buch liest du, wenn ich fragen darf?


    Wenn du keine Lust auf „Wattebausch-Leckerliwerfen“ hast, musst du dich noch lange nicht gleich in die „Rudelführer-Ecke“ stellen. Es gibt auch einen Mittelweg. Wenn nichts in deiner Nähe zu finden ist, dann eben online.


    Deine Trainerin hört sich an wie aus den 60-ern 🤣 oder so. Sorry dass ich das so direkt sage, aber ich fürchte aus deinem Wolfsbuch lernst du mehr über deinen kleinen Havaneser als von dieser Trainerin 🤣

  • Ich komme nicht aus Österreich, sondern aus der Nähe von Stuttgart in Deutschland. Danke für die Ratschläge!

  • Genau dieser Mittelweg ist mein Ding. Ich gehe da auch nicht mehr hin. Nicht, dass ich mich noch irgendwann als Wolf verkleiden muss, um den Alphawurf zu üben. 😂

    Ich lese „Die Weisheit der Wölfe“ von Elli Radinger. In dem Buch lerne ich nichts über Hunde, trotzdem finde ich es interessant.

  • Da du aus der Ecke Stuttgart kommst (anderer Thread).

    schaue mal bei Trainieren statt dominieren in die Trainerumkreissuche:


    https://www.trainieren-statt-d…n.de/trainer-umkreissuche


    Stuttgart mit Umkreis 50km - da sind 19 Trainer gelistet ...

    Such dir jemanden aus und schau mit deiner Mutter mal rein.

    Auch wenn in dem Verein nicht alles Gold ist was glänzt (auch in guten Vereinen gibt es gute und weniger Gute Trainer) ist das allemal besser als deine jetzige Hundeschule und dein jetziges, sehr begrenztes Halbwissen welches du unter beweis stellst.

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