Hundebegegnungen auf dem Spaziergang

  • Ja, ich bin in einer Hundeschule. Die Trainerin begründet auch viel mit Dominanz. Sie meint, dass sich junge Rüden prügeln müssen, damit sie die Rangordnung klären und sich selber einschätzen können. In der Hundeschule wird er immer von einem Rauhaardackel verprügelt. Sie meint, dass es auch vorkommen kann, dass ein Hund einen anderen dominiert und ihn 45 min. auf dem Rücken festhält. Man dürfe nicht eingreifen, da man so die Rangordnung stört. Ich muss meinem Hund auch das Essen wegnehmen können, weil das Alphatiere ja angeblich so machen. Ich lese gerade ein Buch über die Sozialstrukturen von Wölfen. Darin wird eigentlich das Gegenteil behauptet, trotzdem kann ich mich ja nur an meinen Trainer halten. Ich bin da leider nicht so überzeugt und kann die Hundeschule nicht wechseln, da es hier keine gute gibt.

    Alles, was du aus deiner Hundeschule berichtest, ist extrem gruselig. Und sämtliche hier aufgeführten Behauptungen, dies und das müsse so sein, sind schlicht nicht wahr.

    Das einzige, was dein Hund dort lernen kann ist, daß andere Hunde ihn ungehemt mobben und quälen und daß Du - sein eigentliches Rudel! - das zuläßt. Daß er sich also auf dich nicht verlassen kann, wenn es ernst wird. Möchtest du das wirklich?


    Ich jedenfalls möchte, daß meine Hündin mir so vertraut wie sonst niemandem auf der Welt. Diese Vertrauen versuche ich mir zu verdienen, indem ich sie vor Gefahren und Bedrängungen schütze.


    Ein Hundeschule wie diese ist unendlich viel schlechter als gar keine!

    Leider gibt es aber immer noch "Trainer", die sich seit Jahrzehnten nicht weitergebildet haben und an alten, längst überholten Denkmustern kleben.


    Übrigens nehmen Alphatiere den anderen kein Fressen weg. Warum sollten sie auch? Alphatiere sind im Wildleben die Eltern der Rangtieferen. Sie sorgen für ihre Familien und sind interessiert daran, daß diese nicht zu kurz kommen.


    Das Buch über die Sozialstruktur von Wölfen hört sich venünftig an. Ist es zufällig von Bloch oder Radinger? Beide haben wirklich viel Wissen über Wölfe und Hunde.


    Dagmar & Cara

  • Den Alphawurf musst du nicht lernen. Den braucht Niemand.


    Körpersprache, Hundeverhalten und Einschätzen können des Gegenübers ( inklusive der körperlichen Demensionen) sind das Wichtige.



    Beispiel mit dem Rottweiler und dem Border Collie :

    Klar, wenn dich ein Großes Pferd umrennt, bist du definitiv Matsch.

    Das macht die Wildschweinattacke aber nicht besser...

  • Weiß deine Mutter überhaupt, dass du ihr grade den Hund total versaust?

  • Der Alpha-Wurf war ein Spaß. Das hat mir meine Trainerin nie empfohlen. Ich werde das Wissen wegwerfen und mich besser informieren. Ich gehe erstmal in keine Hundeschule und lese Bücher.

  • Ich gehe erstmal in keine Hundeschule und lese Bücher.

    Warum?

    Du betreust einen Hund - also ran an die Praxis - Theorie wälzt man vorher - wenn der Hund da ist ist Praxis gefragt.

    Übrigens, bei Hundebegegnungen richtiges Verhalten zu lernen, wird nicht nur dem Havaneser, sonder auch dir später helfen.
    Dein eigener Hund soll ein Labrador werden - oft grobmotorische "ich renn alles um!" Hunde. Sie sind nicht böse, sie neigen einfach zu sehr distanzlosem Verhalten.

    Tu dir und deiner Umwelt einen Gefallen und lass nicht zu dass dein eigener Hund ein nervender "Tut-Nix"-Hund wird wie es schon zu viele gibt.

    Dazu musst DU in der praxis lernen, wie verhält man sich als Hundehalter bei Hundebegegnungen.

    Dass der eigene Hund weder Mobbingopfer noch Täter wird.

    Du kannst auch jetzt schauen, welche Hundeschule für dich später in Frage kommt.

    Du kannst auch jetzt schauen ob dir das gemenisame Arbeiten mit dem Hund überhaupt liegt.

    Das alles lernt man nicht in Büchern - ab in die Schule ;)

  • Man kann einiges über Hunde lernen von Elli Radinger, aus meiner Sicht. Sie ist ziemlich cool 👍🏻


    Wenn du richtig, richtig Bock auf Bücher über Hundeverhalten hast, dann schau vielleicht auch mal nach Dr. Feddersen-Petersens „Hundepsychologie“. Da findest du auch viel über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Wolf und Hund.

  • Weiß deine Mutter überhaupt, dass du ihr grade den Hund total versaust?

    Ich bin mir sicher, dass ich mich besser verhalte, als sie. Sie verhätschelt ihren Hund, überfüttert ihn, lässt ihn zu jedem Hund hinziehen, erzieht ihn nicht und trainiert auch nicht mit ihm. Meine Mutter war bei der beschriebenen Begegnung dabei. Sie möchte Hunde eigentlich komplett draußen halten und gar nicht mit denen raus. So hat sie das damals gemacht. Er darf nur in die Wohnung, weil er sehr wenig haart. Der Hund kommt übrigens aus Rumänien, geliefert in einem LKW. Ich mache das beste draus und hoffe, dass ich ihn mitnehmen darf, wenn ich ausziehe. Und ja, ich weiß, dass man da eigentlich keine Hunde herholen sollte. Zum Glück ist er bis jetzt gesund.

  • Hi Flunky,


    nur als eine Idee der Ergänzung, um der bisherigen Meinungstendenz dieses Threads eine gegenläufige Nuance anzubieten:



    Ich reagierte damals auf den Eingangsbeitrag und schrieb:



    "Ein Wespennest. :-)


    Ich persönlich finde, ja, es gehört dazu. Mit allen Pannen und Missverständnissen. Weil ich die Alternative einfach nicht besser, sondern um Längen verdrießlicher finde. Ich möchte meinen Mitmenschen in Hundebegleitung eigentlich gerne mit optimistischen Vertrauensvorsprung begegnen und freue mich an Zusammentreffen, denen man anmerkt, dass das die andere Seite auch so sieht und lebt. Das läuft durchaus nicht immer elegant und flutschig, manchmal mackert unser Terriermix für meinen Geschmack zu sehr und wird fix von mir zurückgepfiffen, manchmal wirkt mir vielleicht der andere Hunde 'nen Ticken zu raufig für meinen Geschmack und ich schaue, dass ich zügig weiterkomme. Aber unterm Strich geht's bei uns gut, die okayen Hundebegegnungen überwiegen, manchmal gibt's richtig tagversüßende Szenen - und das reicht mir als Anspruch. Schlimmer finde ich persönlich, zu glauben, diesem Thema mit Verkniffenheit und Misstrauensvorschuss ("sicher ist sicher") beikommen zu können. Geht vielleicht, machte mich aber nicht glücklich.


    Was das konkrete Händling angeht: In der Regel bekommen der/die andere Hundehalter/in und ich mit wenigen Blicken oder Gesten geregelt, ob wir einen Kontakt nun zulassen mögen oder nicht. Dann lasse ich unseren zuerst an lockerer langer Schleppleine ran, schau mir die ersten Sekunden an und entscheide dann "atmosphärisch" erneut, ob die Leine wegkommt und das zwischen den beiden noch eine Weile gehen darf, oder ob ich mich langsam wieder mit unserem Hund entferne. Aber selbst wenn die Leinen bei beiden los sind, schaue ich eigentlich immer, dass ich in Bewegung bin und jedenfalls nicht wie festgewurzelt direkt um die Hunde herum stehen bleibe.


    Dass ein unangeleinter Hund auf uns zu rennt, hab ich selten. Ich vertraue dann einfach darauf, dass das seinen Grund darin hat, dass der Hund in Sachen Artgenossen okay ist, sein Halter meint, der Freilauf klappt eigentlich, der Rückruf dann aber halt doch mal (wieder) in die Binsen ging. Wir hatten noch keine fiesen Zusammenstöße, Bisse gab's auch noch nie, ein paar Sekunden flatternde Nerven aber schon. ;-) "



    In der folgenden Diskussion trudelten dann noch einige Argumente pro "Hundekontakt unterwegs" ein, die ich allesamt nachdenkenswert fand.


    Wie gesagt, es ist als ein Beitrag zur Dehnung des Meinungsspektrums gedacht. Vielleicht hilft's Dir ja. :smile:


    Grüße

    LPaxx


  • Du betreust einen Hund - also ran an die Praxis - Theorie wälzt man vorher - wenn der Hund da ist ist Praxis gefragt.

    hast du gelesen, wie es in der Hundeschule läuft?


    Da sollte man besser nicht mehr hingehen.

  • Ich bin da leider nicht so überzeugt und kann die Hundeschule nicht wechseln, da es hier keine gute gibt. Eigentlich nur „gewaltfreies, modernes Hundetraining“ und Schäferhundvereine.

    Und was ist das Problem mit gewaltfreiem, modernen Hundetraining?


    Wo wohnst du eigentlich? Vielleicht hat ja jemand einen Tipp.

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