Boubou musste gehen

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    Hi


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    • mein aufrichtiges Beileid zum Verlust Deines Schatzes :streichel:


      Ich hatte bei meinen vorigen beiden Hunden nicht wirklich viel Zeit mich zu verabschieden, meine erste Hündin ist innerhalb 2 Tagen an akutem Nierenversagen eingeschlafen, und meine andere Hündin war im Alter Herzkrank, war auch gut eingestellt, fing aber den einen Morgen plötzlich zu Husten an, und im nächsten Moment hat auch schon ihr Herzchen aufgehört zu schlagen, ich konnte sie gerade noch in den Arm nehmen, da sackte sie schon leblos zusammen :(

      Das ganze ist jetzt 11 jahre und 7 Jahre her, und kommt mir vor wie Gestern :(

    • Vielen Dank für eure Antworten und euren Trost. Es hilft mir sehr mich auszutauschen.

      Nun sind 1,5 Wochen seit dem Tod von Boubou vergangen. Das schlimmste ist, dass ich die Entscheidung treffen musste, sie einzuschläfern. Diese Entscheidung über Leben und Tof zu treffen belastet mich, ich denke aber dass es fast allen so geht. Mir stellt sich schon die Frage, war es zu früh? Freitag morgens ging es ihr super schlecht, mit der Bauchspeicheldrüsenentzündung, Krämpfen, Schmerzen, blutigem Durchfall, nichts gefressen, Probleme beim Trinken. Und Montag nachmittag habe ich sie erlöst, da ich einfach keine Hoffnung hatte dass sie es diesmal packt (sie hatte das schon mal so akut vor 1,5 Jahren ca.) Da war war sie aber insgesamt fitter, kräftiger. Jetzt war sie eh schon so dünn, man hat jede Rippe gespürt und ein paar Tage nichts essen, haben ihr so viel Kraft geraubt. Die Schmerzen dazu und im letzten Blutbild gab es Auffälligkeiten und Verdacht auf Niereninsuffizienz und geschwollene Lymphknoten, und noch anderes. Das Wort tumorös fiel auch schon, also Verdacht auf tumoren... Zwischendurch, am Samstag ging es ihr wieder besser-. Sie war den ganzen Freitag und Samstag in der Klinik, Sonntag wollte ich sie bei mir haben. Dieser Stress, in die Klinik zu fahren, bei der Hitze, sie abzugeben, sie mehrere stunden da zu lassen, ich wollte ihr ihre Ruhe zu hause gönnen. Es war auch Sonntag morgen besser,nachts fraß sie sogar, morgens sogar fast normale Häufchen und dann ging es wieder los, Schmerzen, Krämpfe, Durchfall... Montag wieder in die Klinik, sie hing am Tropf und es wurde schlimmer, sie wirkte dann auch verwirrt. TÄ meinte, man könnte den Blutdruck messen und nochmal schauen ob der Cortisolwert stimmt (sie hatte Cushing) aber sie sagte auch dass man sie erlösen könnte, sie glaubt auch sie hatte Demenz (im Nachhinhein gab es kleine Anzeichen, z.B. stand sie im Aufzug plötzlich manchmal auf der falschen Seite, obwohl wir da seit 5 Jahren wohnen und sie immer wusste wo der Aufzug aufgeht) Ich habe einfach gespürt dass sie es nicht packt diesmal. Sie war schon so dünn und nicht mehr so kräftig, die TÄ meinte auch, sie hat so viele Baustellen und es ist die richtige Entscheidung. Ich hatte so Sorge und konnte den Gedanken nicht ertragen dass sie dort nochmal über Nacht bleibt, alleine, es sind ja auch keine Ärzte dort, in ihrem verwirrten Zustand und sie vielleicht dort stirbt oder einfach mehr leidet. Ich hatte keine Hoffnung mehr, nach hause nehmen war keine Option, sie muss so schmerzen gehabt haben, ich konnte ihr zu Hause nicht helfen. der sonntag war schon so schlimm.

      Ich glaube schon es war richtig, aber manchmal denke ich mir, ob sie nicht noch am leben wäre, wenn ich ihr eine chance gegeben hätte. sie war schon ein sehr sehr taffes mädel, sie hat schmerz kaum gezeigt, hat viele dinge überstanden, aber diesmal dachte ich einfach, nein, sie schafft es nicht mehr.....


      der tod an sich, das sterben, das war so ein harter moment. ich habe mich zusammen gerissen, blieb so ruhig wie ich konnte, sie war in meinem arm. sie bekam diese riesen spritze in ihren katheter, hat dann noch geweint vor schmerz, als dieses zeug in ihre venen floß. diesen schrei werde ich nicht vergessen. die TÄ meinte, das mittel ist so kalt, deshalb schrie sie auf. ich frage mich ob sie wusste dass es sie umbringen wird und sie aufschrie: nein, bringt mich nicht um. das wäre meine horrorvorstellung. aber sie hatte doch so große schmerzen. als ich sie auf dem arm hielt, durchfuhr ihren kleinen körper wieder so einen heftigen krampf.


      ich wollte das alles nicht.

      ich hoffe es war ok so. es gibt nunmal auch den tod. so oder so wäre er gekommen. ich glaube sie hätte sonst in diesem käfig in der tierklinik, wo sie über nacht bleiben müsste so gelitten.....

    • Damit hast du dir diese Frage eigentlich selbst beantwortet.

      Du hast ihr Angst und Schmerzen erspart.


      „Zu früh“ ist ein Begriff, mit dem sich nur die herumquälen müssen, die zurück bleiben.

      Du hast das richtig gemacht, Boubou zuliebe.

    • Mach Dir doch nicht so viele Vorwürfe. So, wie Du das schilderst, war es höchste Zeit, sie zu erlösen - und eines Tages wird sie dir ihre Dankbarkeit dafür zeigen. Ganz bestimmt.

      Und dieser Aufschrei - man hat es lange im Kopf, ich weiss das. Aber irgendwann kannst Du es verdrängen, sie war mit Sicherheit in diesem Moment nicht mehr bei sich und sie ist ihre Schmerzen los. Daran musst Du denken. Sie hats gut im Regenbogenland.

    • loslassen ist der Größte Liebesbeweis, den man (s)einem Tier geben kann, auch wenn es verdammt weh tut :streichel:

    • Danke für eure antworten. Mittlerweile geht es mir besser bezüglich der Schuldfrage. Es war mir vorher nicht bewusst dass das eine große Rolle spielt, also was das einschläfern mit mir macht. Diese Entscheidung über Leben und Tod. Das kann ja nur überfordern, so etwas möchte man nicht entscheiden müssen. Ich habe viele Beiträge zum Thema gelesen und gemerkt dass es den meisten so geht. Entweder man hadert damit zu lange gewartet zu haben, oder man denkt hätte man noch was tun können. Mittlerweile überwiegt bei mir das Gefühl dass es ok war so. Sie war alt, sie war krank und einfach schwach. Sie war eine über 80 Jahre alte Oma. Das war schon richtig so, sie gehen zu lassen. Und ich bin froh dass meine Schuldgefühle (meistens) weg sind. Das macht den Prozess des Trauerns nur schwerer. Ich verzeihe mir und ich vertraue mir die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wobei richtig relativ ist. Irgendwann sehen wir uns wieder. Mittlerweile kann ich schon ab und zu an alte Zeiten mit ihr denken. Also sie erst ein paar Jahre alt war und neben meinem Fahrrad hergerannt ist z.B. Solche alten Erinnerungen kommen auch hoch und sind so wertvoll und ich bin so dankbar über diese tollste Hündin, die Teil meines Lebens war und die ich sehr liebe. Lange Zeit gab es auch nur sie und mich. Seit 2 Jahren bin ich in einer Beziehung und heilfroh nicht alleine zu sein.

      Heute hole ich ihre Asche ab, das wird noch noch mal sehr bewegen.

    • mein Beileid.


      Natürlich ist es schwer die Entscheidung zu treffen zu müssen wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

      Aber seh es mal so, du hast ihr mit deiner Entscheidung den letzten Liebesbeweis gegeben - du hast sie davor bewahrt zu leiden und hast sie bis zur letzten Sekunde begleitet.

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