Müllschlucker, Gift-Köder und Co - Hund du sollst nicht Alles fressen...
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Gutes Thema.
Meiner kommt ja von der Straße und er frisst draussen auch alles was er finden kann. Am liebsten aber Essensreste. Jeglicher Kot von wem auch immer zählt bei ihm offenbar nicht zu fressbaren Dingen, genauso Obst. Zum sich damit " einparfümieren" kann es aber nicht ekkig genug sein🤪.
Wo bevorzugt Dönerreste oder sonstiges zu finden sind kann ich ihn nicht frei laufen lassen, da wird ganz systematisch gesucht. Leider unterscheidet sich das kaum vom sonstigen Spurenlesen sodass ein Abbruch eigentlich immer zu spät kommt.
Seit ich ihm einen halben Döner den er mitsamt Verpackung fressen wollte abgenommen hab wird alles sofort geschluckt sobald er meine Aufmerksamkeit bemerkt, da helfen auch keine Superleckerlis.
Die Idee das er nach anzeigen halbwegs ungefährliche Sachen behalten darf find ich super, das werde ich mal probieren. Hab auch immer Panik vor Giftködern. Wäre schon froh wenigstens zu sehen was da im Hund landet, er wiegt auch nur 6kg, da braucht es von manchem ja nur kleine Mengen.
Bisher gab es aber zum Glück nur mal Kotzen und Durchfall.
Zuhause klaut er nichts, nur was auf dem Boden landet wird begutachtet und jenachdem gefressen.
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Hi
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Ich hatte eigentlich noch nie Hunde die sich draußen für fressbares Zeug interessiert haben. Eigentlich deshalb, weil mein Moritz während der Wirkzeit des Kastrachip zu einem Fressmonster mutiert ist. Der hat sich sogar beim Koten umgedreht und seinen eigenen Kot inhaliert. In der Zeit musste er zu seinem Schutz und meiner Beruhigung einen Maulkorb tragen.
In der Wohnung ist vor den Hunden sicher was sich auf normaler Tischhöhe oder drüber befindet, der Rest wird, wenn es den Geschmack trifft, geklaut.
In Stinkezeug jeder Art wird sich höchstens gewälzt. Manchmal wär es mir lieber sie würden es fressen.
Die Futtermäkelei meiner Hunde draußen hat den Hundetrainern manchmal richtig das Konzept verhauen.
Insgesamt bin ich froh über die Mäkelei meiner Hunde. Ich möchte nie einen Müllschlucker.
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Wie kommt es denn eigentlich zu dem Phänomen "Staubsaugerhund"? Wie und wann wird der Grundstein dazu gelegt? Mal abgesehen von ehemaligen Straßenhunden.
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Hier waren die Grundsteine eindeutig die Kastration ( + gesundheitlich bedingt das Cushing bei Omi).
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Wie kommt es denn eigentlich zu dem Phänomen "Staubsaugerhund"? Wie und wann wird der Grundstein dazu gelegt? Mal abgesehen von ehemaligen Straßenhunden.
Ich weiß es nicht, finde die Frage aber maximal spannend.
Es gibt so viele Hunde, die in irgendeiner Form Junkies werden, ob Bällchen, neurotische Jagd, staubsaugen, zwanghafte Suche nach dem nächsten Mobbingopfer...
Ich weiß nicht, ob das alles mit Dopaminausschüttung verknüpft ist.
Ob das alles mildere/natürlichere/nachvollziehbarere Formen von Zwangshandlungen wie Fensterlecken und Schwanzjagen sind?
Es macht ja auch bei ehemaligen Straßenhunden nur begrenzt den Eindruck, als würde das die zwangsläufige Folge sein. Ich hab hier derzeit drei Streuner, vorher hatte ich bereits eine Straßenhündin und zwischendurch noch drei Pflegestreuner.
Manisch nach Essen gesucht haben nur zwei von sieben.
Ich wette das ist irgendwas mit Hormonen/Neurotransmittern in irgendeiner sensiblen Phase. Ich möchte Dr. House dazu befragen. Dazu gibt's bestimmt irgendeine Studie.
Wenn's dazu eine Studie gibt, kennt dragonwog die.
Rück sie raus! :) -
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Vielleicht ist der betreffende Hund in irgendeiner Weise unterfordert?
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Bei meinem Moritz hatte es eindeutig was mit den Hormonen zu tun. Nach Auslaufen des Kastrachips war der Hund wieder normal. (Nach meiner Vorstellung, andere würden vielleicht sagen der Hund war wurde wieder zum Mäkler)
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Ich wollte damals den hungrigsten Welpen im Wurf haben weil ich mir einbildete der sei leichter zu erziehen.
Er war immer schon sehr hungrig, in der Jungend bekam er das doppelte der empfohlenen Menge und war gertenschlank. Ich musste mir nie Gedanken um Leckerlies und Kaukram abwiegen machen, oder wenn der Hund von nem Arbeitskollegen ein ganzes Schnitzel und ne halbe Portion Pommes und vom nächsten die halbe Semmel bekam. Tja, dann kam die Kastra, Hund war noch immer ständig hungrig, setzte aber an, wir fuhren das Futter runter, Hund klaute und setzte weiter an, wir fuhren weiter runter, usw. Ich hab ewig versucht ihm das Futter zu strecken, das lässt er dann einfach stehen und ich weiß ich muss ihn draußen im Auge behalten. Immerhin sucht er beim Gassi nicht nach Fressbarem sondern nur hier am Hof. Hier haben wir auch schon Geschütze aufgefahren, alles an Getreide steht in verschlossenen Tonnen. Nur Misthaufen und Kompost kann man schlecht wegsperren. Dazu ein Kleinkind was gerne alles an geschlossenen Tonnen öffnet und gerne die Tiere füttert, dann die Tonnen offen stehen lässt oder den halben Inhalt seines Kübels am Weg zu den Tieren verliert, Türen auf macht und offen stehen lässt, usw.
Unterfordert ist der Hund fix nicht. Auch nicht überfordert. Bis auf das ständige Fressen wollen ist er absolut normal - drinnen ruhig, draussen Gas.
Ich vermute das ist nicht viel anders als bei uns Menschen - der eine ist mit mehr Appetit gesegnet, der andere nicht. Da Hunde schlecht zum Supermarkt laufen und sich Chips, Schoki und Co kaufen können suchen sie es halt anderswo.
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Vielleicht ist der betreffende Hund in irgendeiner Weise unterfordert?
unterfordert waren meine Müllschlucker auch eher nicht. Das waren/sind eher gemütliche und zufriedene Tiere. Mein jetziger Müllschlucker ist kastriert, meine Lotte war es nie.
Aber meine intakte Lotte mal ausgeschlossen, Kastration wurde hier ja schon häufiger angesprochen.
Ohne Jagd auf Hasen mit Suche nach Futter gleichsetzen zu wollen:"Ansonsten zeigen Erfahrungen vieler Hundehalter als auch systematische Untersuchungen an Hauskatzen, dass die meisten Sexualhormone das Jagd- und Beutefangverhalten eher dämpfen. Das erklärt, weshalb gerade jagdlich motivierte Hunde und entsprechende Hunderassen häufig verstärkt jagen, wenn sie kastriert oder chemisch kastriert sind, und nach dem Abklingen der chemischen Kastration das Jagdverhalten wieder reduzieren."
"Da auch die aktivierenden Botenstoffe Serotonin und Dopamin durch die Sexualhormone gefördert werden, sind die weiteren Gegenspieler des Cortisols im Gehirn dann ebenfalls nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden, um verhaltensstabilisierend und stressdämpfend zu wirken."Quelle: Neurobiologische Aspekte der Kastration, Ganslosser/Strodtbeck
"Möglicherweise führen die hormonellen Veränderungen nach der Kastration zu einer erhöhten Futteraufnahme
und reduzierter Aktivität. In einer Studie, bei der die Besitzer von 122 kastrierten Rüden befragt wurden, stellten MAARSCHALKERWEERD et al. (1997) fest, dass es nach dem Eingriff bei 47 Prozent der Hunde zu einer Erhöhung des Körpergewichts, bei 25 Prozent zu gesteigertem Appetit und bei 21 Prozent zu verminderter Aktivität
kam."Quelle: Verhalten sich kastrierte Hunde anders als nicht kastierte?, Brinkmann (2015)
Aber irgendwie... hm. Meine kastrierten Mädels hier sind keine Staubsauger (haben aber andere Neurosen).
Das bringt uns nicht sehr viel weiter, oder? -
Meine kastrierten Mädels sind und waren auch nicht übermäßig an Fressbarem interessiert. Beim Rüden mit Chip waren die Veränderungen dagegen sehr deutlich. Der hatte nur noch Futtersuche im Kopf. Was anderes hat für ihn nicht mehr existiert. Ich hoffe sehr dass er jetzt im Alter nicht noch kastriert werden muss. Der Zustand war weder für ihn noch für mich schön.
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