Hündin extrem ängstlich (und hat geschnappt)

  • Meine Mutter „darf“ nicht aus der Tür gehen, Bonny wird dann panisch.

    Was tut sie denn genau, was du als panisch interpretierst?

    Kennst du das, wenn ein Hund so richtig hoch und schrill bellt? Das macht sie nämlich nur in dieser Situation oder wenn es klingelt. Sie ist dann von jetzt auf gleich total drüber und extrem gestresst.

  • Macht Ihr irgendwas an Hundeschule, Hobbysport oder so? Also hat sie irgendeine Beschäftigung, wo sie die „Feinnervigkeit“ einsetzen kann?


    Ich hab hier eine Hündin mit (aus anderen Gründen) außerordentlich schlechtem Nervenkostüm, Lernbehinderung und generalisierten Ängsten. Für sie läuft es am Besten, wenn sie einen an sich ruhigeren Gassigang hatte, aber mit der Gelegenheit, sich 3-4 mal ordentlich auszupowern und zwischendrin ein paar Übungseinheiten waren - sie sich dann aber untertags auch zurückziehen und schlafen kann. Und wenn wir es nach Tagen, die stressiger waren, insgesamt ruhiger angehen lassen. Was nicht so proteinreiches zum Kauen hilft auch.


    Bei der Frage nach dem Training - aber besprich das mit der Trainerin nochmal genau - gehts also eher um das „Gesamtpaket“, nicht um das Training an vermeintlich einzelnen schwierigen Punkten. Also wie beschäftigt Ihr sie, was tut Ihr für Sicherheit, Nervenstärke, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, wie motiviert Ihr zur Zusammenarbeit und zum Gehorsam, wann und wo kann sie auch mal die Sau rauslassen, Stress und Adrenalin abbauen. Wie zeigt sie Euch, dass was zu viel war und was tut Ihr dann … Könnt Ihr schon feine Anzeichen sehen und welche Möglichkeiten zum Reagieren habt Ihr, welche Möglichkeiten hat Eure Hündin, Konflikte zu lösen, selbst zur Ruhe zu kommen etc.


    Und was verunsichert oder nervt sie an der neuen Wohn- bzw. Umgebungssituation.

  • Was tut sie denn genau, was du als panisch interpretierst?

    Kennst du das, wenn ein Hund so richtig hoch und schrill bellt? Das macht sie nämlich nur in dieser Situation oder wenn es klingelt. Sie ist dann von jetzt auf gleich total drüber und extrem gestresst.

    Dann würd ich das eher als hysterisch denn panisch beschreiben … ich geh davon aus sie geht zum Reiz hin? Panisch wäre für mich eher n Hund der einfach nur weg will und panisch flüchten möchte …

  • Unsere verstorbene Hündin (auch Hütehund- Mischling) hatte ähnliche Tendenzen. Nie gegen uns oder Menschen, die sie gut kannte, aber Fremde = doof und Fremde im Haus/ Grundstück = ganz überflüssig.


    Wir haben mit ihr unterwegs fremde Menschen schöngefüttert und ihr gleichzeitig an der Leine gezeigt, dass sie nicht agieren muss. Sie war sehr verfressen, da hat das gut funktioniert. Die ersten 3 Jahre bin ich nie ohne Leckerlies aus dem Haus.

    Das hat so gut funktioniert, dass sie draußen Menschen in jeder Form ignoriert bzw. toleriert hat und eigentlich immer frei laufen konnte.


    Zuhause war das nicht bzw. nur mit längerem gewöhnen möglich, die Freundin meines Sohnes zum Beispiel hat sie sicher erst nach einem halben Jahr akzeptiert…

    Deshalb gab es Management bei einmaligen oder seltenen Besuchen:

    Hier hat sie eine Zuflucht ( ein Zimmer in dem sie sich wohl und sicher fühlte) bekommen und wurde dort bei fremden Besuchern untergebracht.

    Zur Tür durfte sie nie mit.


    Ihr findet sicher auch entsprechende Lösungen um euren Hund sicher und mit Freude zu halten. Dass der Hund nicht überall dabei sein kann, muss man natürlich akzeptieren.


    Viel Erfolg 🍀

  • Phonhaus & Linchen7


    Vielen Dank für eure Beiträge!


    Das mit dem auspowern ist ein guter Tipp! Bei Aussies muss man immer etwas aufpassen, dass sie nicht zu sehr hoch fahren, aber gezielter Sport oder Kopfarbeit gleichen den Hund auf jeden Fall aus. Dann macht man lieber eine gute Tour und lässt den Hund dann zuhause entspannen.

    Denn was Feiern etc. angeht würde ich sie jetzt auch erstmal komplett aus dem Spiel nehmen, bis wir daran gearbeitet haben und sie wieder Spaß daran hat, unter Leuten zu sein, die sie kennt.


    Fremde interessieren sie draußen zum Glück wenig, mit Hunden kommt sie auch gut zurecht.


    whyona

    Ja da hast du recht, hysterisch trifft es gut, allerdings ist Bonny allgemein ein Hund, der bei Angst eher konfrontiert, statt sich zurück zu ziehen. Ein Hundetrainer meinte damals zu mir, das würde an fehlender Impulskontrolle liegen (was wir auch trainieren, aber bei der Tür-Situation noch keine Wirkung gezeigt hat, bzw. vllt nicht die richtige Technik angewandt wird). Ich denke, da könnte uns eine Trainerin sicher gut unterstützen.

  • Feiern sind für die meisten Hunde keine Spaß. Viele Hunde empfinden es als stressig, laut und überflüssig. Stell dich daher lieber darauf ein, dass dein Hund nicht mitten drin liegen wird sondern eher im Auto oder daheim auf dich warten muss.


    Wir habe/hatten im Agility einen Aussi, der hat nach dem Training so schrill geschrien, der ist rumgehüpft und hat dann nach seinem Frauchen gebissen. Reine Übersprungshandlung, wegen Stress. Das Frauchen hat nicht auf die Trainerin gehört, nicht den vollen Parcour laufen, weniger Runden usw.

    Als ich es zum ersten Mal gesehen habe war ich geschockt. Beim zweiten Mal dachte ich mir, dass hätte er einmal gemacht, beim zweiten Mal schnappen hätte es eine klare Ansage gegeben und beim dritten Mal dachte ich, hör auf die Trainerin. Naja, ist ein Aussi, der muss Agility machen. Aber nach einigen Gesprächen mit der Trainerin wurde es besser und jetzt kommt sie nicht mehr so oft, macht langsamer usw.


    Was ich sagen will, mir scheint das Schreien beim Aussi sehr durch Stress zu kommen und da muss man etwas anders üben.


    Viel Glück liebe TE. Viele hier kennen sich gut aus.

  • Ich würde mich mal von dem Gedanken lösen, dass der Hund Angst hat. Das klingt nicht nach Angst, sondern einfach nach einem hysterischen Aussie, dem die Führung durch euch fehlt.


    Hinzufügen möchte ich noch:

    Zitat

    Denn was Feiern etc. angeht würde ich sie jetzt auch erstmal komplett aus dem Spiel nehmen, bis wir daran gearbeitet haben und sie wieder Spaß daran hat, unter Leuten zu sein, die sie kennt.


    Man kann gegen solchen genetischen Eigenschaften nicht arbeiten. Ihr habt schlicht die falsche Rasse gekauft, wenn das euer Anspruch ist. Das ist unfair dem Hund gegenüber.



    Lernt euren Hund zu führen und rassegerecht zu erziehen. Sucht euch einen Trainer, der diesen Hundetypus auch wirklich kann und kennt.

  • Nein, ich kenne die Rasse und das ist auf keinen Fall mein Anspruch. Wenn sie wieder Spaß daran findet ist das schön, wenn nicht auch völlig ok für mich (zumal sie super alleine bleiben kann und ich sowieso auch eher introvertiert bin und viele Ruhephasen brauche).

    Genauso hätte ich mir keinen Aussie geholt, wenn ich kleine Kinder im täglichen Umfeld hätte.


    Ich bin nur echt gewillt, an ihren Unsicherheiten zu arbeiten, damit es ihr besser geht und wir solche Situationen wie an der Tür in den Griff bekommen. Auch wenn ich viele Jahre Hundeerfahrung habe, ist mir sowas noch nie passiert und ich brauche professionelle Hilfe. Ich kenne eine gute Hundetrainerin (bei der wir im Junghundetraining waren), bei der ich morgen mal anrufen werde.


    * Zusatz: für die Tür-Situation gebe ich dir Recht, das könnte auch Hysterie sein.

    Ansonsten ist sie wirklich ein (wenn ich es mit anderen Aussies vergleiche) sehr ruhiger Hund, der häufig Anzeichen von Unsicherheit zeigt. Was an fehlender Führung in manchen Situationen liegen könnte, das müsste man mal erforschen.

  • Ich hatte damals mit unserer alten Aussie Hündin ein paar Monate Agility gemacht, die einen stärkeren Hütetrieb hatte. Da wurde auch zu schnell hoch gefahren, sodass wir dann sehr bald auf Degility umgestiegen sind, was echt viel besser funktioniert hat.


    Vielen Dank! :-)

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