Stresspegel bei Hundebegegnungen kontrollieren - herzkranke Hündin schießt sich ins Jenseits
-
-
Hallo Forum,
ich hab zwei Hunde und eine Pflegehündin, die vermutlich nicht mehr vermittelt werden kann. Sie heißt Elsa und ist schwer herzkrank.
Sie ist relativ jung (ca 3 oder 4 Jahre alt) und die Prognose ist wirklich nicht gut. Wir haben sie soweit stabilisiert bekommen, dass sie ein recht normales Leben führen kann. Allerdings ist ihr Puls sehr niedrig und beschleunigt auch bei Aufregung nicht.
Was Elsa nicht darf, ist sich aufregen. Sich aufzuregen findet Elsa aber unabdingbar.
In den meisten Lebensbereichen funktioniert das inzwischen gut. Bei Hundebegegnungen ist es aber sehr unterschiedlich. Ich versuche sie also zu vermeiden.
Inzwischen tickt sie nicht mehr aus, sondern jümmelt nur noch, wenn ein Hund auf der anderen Straßenseite ist, das ist mit einer Mischung aus CfB, versuchtem Abbruch und im Notfall auf den Arm nehmen und aus der Situation tragen halbwegs gelungen.
Gerade hatten wir aber eine Begegnung auf unserer Abendrunde, wo plötzlich hinter einer Tür ein Hund auftauchte, da ist Elsa komplett hohlgedreht. Danach hat sie noch lange Minuten gehustet und im Gehen (der andere Hund war längst weg) gejapst/gekläfft/geröchelt.
Wenn solche Situationen vorkommen (das war nun das dritte Mal) habe ich jedes Mal Angst, dass sie kollabiert. Es ist ganz fürchterlich.
Das Problem bei Elsa ist: Ich kannte noch keinen Hund, der weniger orientiert an mir war, sie hat einfach so sehr ihren eigenen Kopf und ich komme da nicht so recht an sie ran. Nach nun 6 Monaten kann ich sie noch immer nicht in den Freilauf lassen, unser einziges Goal ist, dass sie inzwischen auf "da lang" reagiert und mich ansieht, wenn ich sie anspreche. Rückruf auch an der Schlepp und Flexi - mal so, mal so. Eher aber "f**k dich, ich will da nicht hin"
Und ich weiß nicht, was die Ursache ihrer Ausraster ist. Ich kann nicht einschätzen, ob sie Angst hat oder ob sie alle einfach nur verdreschen will weil sie ein Haudegen ist.
Die Trainerin, die ich durch den Verein an der Hand hab, fand alles gut, so wie ich's mache. Aber das reicht so nicht.
Wie bekomme ich Ruhe in den Hund?
Wenn es in den Situationen nicht geht, wie bekomme ich sie nach den Situationen schnell aus der Aufregung heraus?
Ich lasse sie meist Leckerchen suchen. Aber so richtig der Königsweg ist das auch nicht.
Ich muss das irgendwie in den Griff kriegen, bin für jeden Rat und jede kritische Frage dankbar.
Dinge genauer zu beschreiben kriege ich hin, evtl. kann ich auch mal ein Video machen.
Liebe Grüße
Momo -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Stresspegel bei Hundebegegnungen kontrollieren - herzkranke Hündin schießt sich ins Jenseits* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Puh es ist echt schwierig, die Motivation hinter den Ausrastern da rauszuglaskugeln…
Erkennst du iiiiiirgendein Muster? Bei welchen Hunden sie eher hochgeht? Oder ist es mehr die Distanz? Oder die Tages/Nachtzeit?
-
Puh es ist echt schwierig, die Motivation hinter den Ausrastern da rauszuglaskugeln…
Erkennst du iiiiiirgendein Muster? Bei welchen Hunden sie eher hochgeht? Oder ist es mehr die Distanz? Oder die Tages/Nachtzeit?
Voll schwierig! Zum Haareraufen!
Jeder fremde Hund ist kacke. Je überraschender oder vehementer, desto problematischer.
Früher war es so, dass wenn sie die Fährte eines anderen Hundes aufgenommen hatte, sie wie verrückt in diese Richtung zog. Oder wenn sie irgendwo entfernt einen bellen hörte, dann wollte sie hin.
Das haben wir inzwischen hinbekommen. Sie bleibt dann stehen, lässt sich aber umorientieren. Und wenn ich sage: "da lang!" - also aus der Situation raus - kommt sie (manchmal moppernd oder quengelnd) mit.
Unsere drei schlimmen Begegnungen waren
1.) unangeleinter, nicht abzurufender Border, der minutenlang um uns herumsprang - immer einen Satz auf meine zu, dann wieder in den Wald verschwunden, von irgendwo wieder aufgetaucht - da war Elsa völlig durch. Sie und der Border hatten sogar ein Mal Nase-an-Nase-Kontakt, sie hat nicht reingehackt, was ich eigentlich nicht ausgeschlossen hätte.
2.) DSH der hinterm Zaun ne richtig große Welle macht. Der Zaun war lang, der Weg war schmal, wie konnten keinen Abstand gewinnen. Ich hab sie da aus der Situation getragen, denn es ging einfach gar nix mehr.
3.) heute der Hund hinterm Friedhofstor, auf unserer Standardabendrunde. Der war aber friedlich.
Gemeinsamkeit: alle Hunde sind sehr überraschend aufgetaucht.
Aber vorgestern sind wir in gleichem Abstand an zwei Aussies vorbei, völlig ohne Ausraster. Irgendwann sind wir auch schon mal sehr, sehr nah an einem Goldie vorbei, das war gar kein Problem.
Die Gemeinsamkeit dieser Situationen: Sie ist der einzige Hund an meiner Leine und in einer fremden Umgebung, in der sie aber etwas Zeit hatte, sich zu akklimatisieren. Dann backt sie kleine Brötchen.
Ihre Rute ist verkürzt - beim TA sehe ich, dass sie sie trotzdem runter nehmen kann, normalerweise trägt sie sie immer gerade nach oben. Aber mir fehlt der Rest der Rute, um daraus Schlüsse ziehen zu können.
Bei der Vergesellschaftung mit meinen hat sie zunächst (ca 30 Minuten) kaum auf die reagiert, allerdings danach direkt deutlich gedroht und Abstand eingefordert. Das steigerte sich leider binnen 2 Stunden so sehr, dass wir erst mal separiert haben. Wenn mein Bolle dann aber mal während ihrer Gassirunde in 'ihrem' Zimmer war, hat sie danach alles in äußerster Erregung abgeschnüffelt und den Typen gesucht, der da rumgelaufen ist. Da war viel (ungute) Energie drin.
Puh, mehr kann ich gerade auf die Schnelle nicht sagen. -
Ich kannte noch keinen Hund, der weniger orientiert an mir war, sie hat einfach so sehr ihren eigenen Kopf und ich komme da nicht so recht an sie ran.
Ist sie drinnen auch so? Sonst hätte ich nämlich getippt, dass sie draußen grundsätzlich schon ziemlich Stress hat und die Hundebegegnungen dann immer das sind, was das Fass komplett zum Überlaufen bringt. Von Überforderung zu Hysterie, so kenne ich das bei uns nämlich zeitweise
-
Das ist die Kleine, gell? Hast Du ein stabiles Geschirr mit Haltegriff? Ich hatte beim Gassi im Tierheim mal so einen Kandidaten mit hysterischen Ausrastern - ohne die gesundheitliche Komponente - da hat für den Moment ein Griff und ruhiges, aber bestimmtes Halten am Geschirr ganz gut funktioniert, wenn ich mich gleichzeitig so stellen konnte, dass ich ihm das Sichtfeld auf den Fremdhund versperrt habe. Den hatte ich auch immer in Doppelsicherung, weil er auch Stückchen rausgerissen hätte.
-
-
wie bekomme ich sie nach den Situationen schnell aus der Aufregung heraus?
Dazu noch ein Gedanke: mit meinen Hunden übe ich ganz viel Ruhe im Gassialltag, wenn es gerade keine besonderen Vorkommnisse gibt. Ruhiges Rumstehen, gelangweilt in der Gegend rumkucken, bei mir entspannt sein, wenn ich stehenbleibe, solche Dinge. Ich habe den Eindruck, dass sie durch diese Basis wesentlich schneller runterfahren können, wenn sie tatsächlich mal irgendwas aufregend finden.
-
Ich kannte noch keinen Hund, der weniger orientiert an mir war, sie hat einfach so sehr ihren eigenen Kopf und ich komme da nicht so recht an sie ran.
Ist sie drinnen auch so? Sonst hätte ich nämlich getippt, dass sie draußen grundsätzlich schon ziemlich Stress hat und die Hundebegegnungen dann immer das sind, was das Fass komplett zum Überlaufen bringt. Von Überforderung zu Hysterie, so kenne ich das bei uns nämlich zeitweise
Hmmmm.... also, drinnen kommt sie schon, wenn ich sie rufe. Da ist sie auch sehr schmusig. Aber trotzdem sind das Welten zwischen ihr und den anderen Hunden. Ich schaffe es zum Beispiel nicht mal, ihr "Platz" beizubringen. Dabei bin ich eigentlich ganz gut darin, Hunden voll beknackte Tricks beizubringen.
Und im Garten ist es auf jeden Fall auch so, dass sie nur in vielleicht 70-80% der Fälle halbwegs zügig kommt, wenn ich sie rufe. Ach, ich kann's nicht mal rufen nennen, es ist mehr ein Säuseln.
Sie ist auf jeden Fall nicht nur schwer erziehbar weil sie gestresst ist, sie ist auch einfach gleichzeitig ein kleines Miststück.
Auf jeden Fall bin ich mir recht sicher, dass sie annährend durchgehend ein relativ hohes Stresslevel fährt.
Drinnen aber schläft sie viel, auch extrem entspannt, da fährt sie nur hoch, wenn ich nach hause komme oder sie in den Garten will oder Hunger hat. Sonst liegt sie platt wie ne Flunder auf dem Rücken und schnarcht.
Draußen ist sie aber glaube ich schon immer gestresst - und manchmal will sie auch absolut nicht raus. Aber es fällt mir ultraschwer, das einzuschätzen. Alleine rauszugehen findet sie auf jeden Fall blöder, als wenn möglichst alle dabei sind. Dann steht sie schon mal in der Tür und lässt sich lang bitten. Wenn es dann losgeht: Ohren meist zurück, Rute steil nach oben, sie stratzt voran, sie hat total Bock, Eichhörnchen zu jagen, nimmt Futter an aber nicht mit krasser Begeisterung, nimmt ganz selten auch den Dummy an, aber auch nicht mit Begeisterung.
Manchmal freezed sie bei bestimmten Wegabschnitten und wirkt völlig überfordert, manchmal bockt sie aber auch einfach bei bestimmten Wegabschnitten (weil sie Richtung Eichhörnchen für die bessere hält).
Bei Hundebegegnungen, ja, das ist schon Hysterie manchmal. Manchmal eine eher milde, gestern eine ausgewachsene.Das ist die Kleine, gell? Hast Du ein stabiles Geschirr mit Haltegriff? Ich hatte beim Gassi im Tierheim mal so einen Kandidaten mit hysterischen Ausrastern - ohne die gesundheitliche Komponente - da hat für den Moment ein Griff und ruhiges, aber bestimmtes Halten am Geschirr ganz gut funktioniert, wenn ich mich gleichzeitig so stellen konnte, dass ich ihm das Sichtfeld auf den Fremdhund versperrt habe. Den hatte ich auch immer in Doppelsicherung, weil er auch Stückchen rausgerissen hätte.
Jau, das ist die kleine Kröte. Nee, ich hab so ein Sicherheitsgeschirr von Stylesnout, das hat keinen Griff.
Vielleicht kann ich da einen Griff anbringen... Ich reagiere unterschiedlich in solchen Situationen.
Ist sie relativ ruhig, spreche ich sie an, wenn wie sich umdreht, gibt's ein Leckerchen oder einige Leckerchen zu auflesen.
Bahnt die Begegnung sich frontal an, wechsle ich die Richtung und motiviere sie, mitzukommen. Das funktioniert, wenn der andere Hund weit genug weg ist.
Können wir nicht ausweichen geht es ganz selten, dass wir zügig vorbei gehen, wenn sie sich aber schon abgeschossen hat, bücke ich mich zu ihr und halte sie um die Brust gefasst fest.
Sie wendet sich zum Glück in solchen Situationen nicht zurück, um mich davon abzuhalten. Sie ist - tja, wie beschreibt man das am besten - wie so'n angetrunkener Typ vor einer Kneipe, der zu seinen Kumpels sagt "halt mich zurück!" also sie versucht sich freizumachen und nach vorn zu pöbeln, nutzt dabei aber nicht vollen Körpereinsatz. Versteht man, wie ich das meine?
Ich weiß tatsächlich nicht, wie sie im Ernstfall reagieren würde. Die Möglichkeit reinzuhacken hatte sie nur bei dem Border, der uns umzingelt hat. Und da hat sie sich einfach nur steif gemacht.
Übrigens reagiert sie auch, wenn sie aus dem Auto einen anderen Hund sieht mit fiepen und Anspannung. Das war auch vom ersten Tag an so.wie bekomme ich sie nach den Situationen schnell aus der Aufregung heraus?
Dazu noch ein Gedanke: mit meinen Hunden übe ich ganz viel Ruhe im Gassialltag, wenn es gerade keine besonderen Vorkommnisse gibt. Ruhiges Rumstehen, gelangweilt in der Gegend rumkucken, bei mir entspannt sein, wenn ich stehenbleibe, solche Dinge. Ich habe den Eindruck, dass sie durch diese Basis wesentlich schneller runterfahren können, wenn sie tatsächlich mal irgendwas aufregend finden.
Das tu ich tatsächlich auch, wenn es die Zeit und die Umgebung zulassen. Aber sie ist auch der Typ Hund, der sich im Garten nicht entspannt. Wenn die anderen sich irgendwann hinlegen und gemütlich werden, sitzt sie und starrt hier hin, dort hin, eine Fliege an, sie bleibt so lang in der Körperspannung, bin sie irgendwann nicht mehr kann und signalisiert, dass sie nun wieder rein will. Drinnen kommt sie dann sofort zur Ruhe.
Ich bin mir auch nicht so sicher, wie es für sie am besten ist. Wir gehen meist nur die Runde mit ihr, die sie gut kennt, eher selten kommt sie mal auf Ausflüge mit. Und da scheint sie zwar eher auch angespannt zu sein, wenn wir dann aber nach einer großen Runde Hundebegegnungen haben, insbesondere wenn sie die Gegend nicht gut kennt, ist sie weniger hysterisch (ohne dabei entspannt zu wirken) - so weiß ich bei ihr nie so recht, ob sie mehr Routine und mehr Langeweile braucht oder mehr Abwechslung. -
Also, bei Hundebegegnungen in freier Wildbahn habe ich keine Nerven zu filmen.
Aber eine Hundebegegnung hab ich, das ist die Nachbarshündin auf der anderen Seite des Zauns.
Dieses Fiepen, das Elsa hier zeigt (und Yumi ja auch, die machen sehr ähnliche Geräusche) ist relativ typisch für die Anfänge solcher Situationen. Auf der Straße wird dann ein Bellen daraus, das sich sehr steigern kann, bis ich mir eben sehr große Sorgen mache wegen ihres Herzens.
Hier hab ich das mal laufen lassen weil es auf diesem Level blieb und Elsa sich auch zwischendurch abwenden konnte. Ich wollte das mal auf Video haben.
Als die Nachbarshündin ein mal ganz nah zum Zaun kam, hat Elsa gedroht und geschnappt.
Hier allerdings weiß ich nicht, ob das meine Schuld war, da ich sie vorher hab frei agieren lassen und als beide sich sehr nahe kamen, Elsa festgehalten habe. Da wäre ja denkbar, dass sie durch die Einschränkung durch mich deutlicher geworden ist (?)Elsa trifft Yumi am Gartenzaun
Wenn ich mal nicht allein spazieren gehe, bitte ich mal um eine Videoaufnahme unseres Verhaltens, dann kann man das vielleicht besser einschätzen. -
Hast Du mal versucht, ob sie etwas runterfährt, wenn Du ihr die direkte Sicht auf den „Kontrahenten“ blockierst? Bzw. klappt das überhaupt oder flutscht sie dann wie ein Aal um Dich herum?
-
Hast Du mal versucht, ob sie etwas runterfährt, wenn Du ihr die direkte Sicht auf den „Kontrahenten“ blockierst? Bzw. klappt das überhaupt oder flutscht sie dann wie ein Aal um Dich herum?
Sie macht den Aal. Ich versuche nach Möglichkeit, Autos oder Büsche zu nutzen.
Stelle ich mich direkt vor sie (ich hab das mit dem Rücken zu ihr und frontal zu ihr versucht) schaut sie um mich herum. Wenn ich sie versuche, abzubrechen (frontal zu ihr und "Ey") ist sie für ca eine Sekunde schockiert und wenn ich die nicht schnell genug nutze, um sie umzuorientieren und zu belohnen, fällt sie sofort wieder in Pöbeln.
Sie hinter mich bringen oder auf die abgewandte Seite: no chance. Außer hinhocken und sie an der Position halten. -
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo
schau mal hier: Stresspegel bei Hundebegegnungen kontrollieren - herzkranke Hündin schießt sich ins Jenseits* .
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!