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Hallo, dies ist mein erster Beitrag. Ich bin durch meinen Junghund (7 Monate alter Jack Russell) auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe schon viele Tipps mitnehmen können. Nun hat sich der Jüngling allerdings auf etwas eingeschossen, das ich gerne einordnen würde, um es und ihn besser zu verstehen.
Vielleicht mag mir ja jemand dabei helfen und hat eventuell sogar eine Idee, was der junge Mann eigentlich genau möchte.
Ich berichte mal:
Schon von Anfang an hat die Tür zum Keller und der Treppenabgang dahinter unseren Tom in den Bann gezogen. Ich muss mehrmals täglich dort hinunter, denn da stehen die Waschmaschine und der Trockner, unsere Getränkeflaschen (Altglas und co), sowie sein Futter, Werkzeuge, etc.
Wenn die Tür zum Keller nur leicht berührt wird, kommt er aus den entlegensten Winkeln des Hauses wie ein Besessener angeschossen und hängt dann mit dem Arsch (Verzeihung!) platt auf dem Fußboden des Flures, während Oberkörper und Vorderläufe inzwischen zwei/ drei Stufen nach unten reichen. Gehe ich nun runter, zB mit einem Wäschekorb wird mir wutentbrannt hintergebellt. Wenn ich wieder oben bin, starrt er trotzdem weiter hinab und ist kaum aus der Tür zu bewegen. Abrufbar ist er dann auf keinen Fall. Will man ihn sanft zur Seite schieben, schnappt er auch gerne in die Luft oder nach der sich schließenden Tür. Das alles passiert also in einem Zustand allerhöchster Erregung, den ich nicht wirklich deuten kann. Ist das Angst? Oder Wut? Oder einfach nur eine Fehlprogrammierung, welcher Art auch immer?
Treppen steigen kann er inzwischen selbstständig, folgt mir aber nie in den Keller. Einmal habe ich ihn runter getragen und er ist dann einfach nur interessiert durch die Kellerräume gelaufen. Da gab es viel zu entdecken und zu schnüffeln und als ich wieder hoch ging, ist er mir einfach gefolgt. Seine Futtertonne interessierte ihn dort unten auch nicht und mein Verdacht, dass dort evtl eine Maus leben könnte , hat sich auch nicht bestätigt. Tja, hoch geht nun also, runter nicht. Ist es vielleicht Frust, was ihn da so quält? Weil er sich nicht alleine runter traut?
Das ganze wäre nicht so unglaublich belastend, wenn er nicht im Laufe des Tages mehrere Male ausrasten und wie wild vor der Kellertür bellen würde. Ich denke, das passiert hauptsächlich, wenn er müde oder überreizt ist. Dann stellt er sich vor der Tür auf und kläfft. Wenn ich nicht reagiere, verfolgt er mich bellend durchs Haus und will, dass ich jetzt unbedingt diese Tür öffne. Am Anfang habe ich das auch mal gemacht, aber dann hängt er da nur die Treppe runter und starrt hinab.
Gibt es jemanden, der so ein Verhalten kennt oder eine Idee hat, was der genaue Auslöser sein könnte?
Ich habe mir schon überlegt, die Tür für ein paar Wochen still zu legen und nur durch den Garten runterzugehen. Das würde meinen Alltag allerdings verkomplizieren und ob das überhaupt etwas bringt???
Liebe Grüße
Hanna
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Hm. Könnte es ein Geräusch sein, das ihn so aufregt? Irgendwas, was nicht permanent zu hören ist. Ist zB eine Wasserpumpe im Keller oder sind Wasserleitungen so verlegt, dass man aus dem Keller gelegentlich Wasserrauschen hören kann? Reagiert er auf Geräusche oder Erschütterungen, die von der Waschmaschine oder dem Trockner verursacht werden? (Und woher WEIßT du überhaupt, dass nicht doch eine Maus dort unten unterwegs ist? )
Unterscheidet sich die Kellertreppe von den Treppen, die er erfolgreich runtersteigt? Ist die Kellertreppe glatter, steiler, dunkler, enger?
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Meine Hunde kommen auch aus der hintersten Ecke gerannt, wenn ich die Balkontür öffne. Ich denke, es liegt daran, dass sie es einfach extrem spannend finden da draußen? Sicher kennen einige das Phänomen auch von Terassentür und co. Kannst du ihn irgendwie eingrenzen, sodass er gar nicht bis zu der Tür kommt (z.B. Türgitter)? Dann müsstest du auf seinen Aufstand gar nicht weiter eingehen, soll er doch vor dem Türgitter bellen. Das würde sich dann bestimmt legen, wenn du einfach in den Keller gehst und wiederkommst, als ob nichts wäre (evtl. ein Leckerli, wenn er ruhig war, und das dann ausschleichen).
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In der frühen Welpenzeit haben wir Gitter an die Treppe ins Obergeschoß und in den Keller angebracht.
Die Gitter wurden zeitgleich entfernt.
Die Treppe in den 1. Stock lief unser Hund von Anfang an. Er ist heute 7, 5 Jahre alt und war noch nie im Keller, obwohl von dort oft sein Futter kommt und das Herrchen sein Arbeitszimmer im Untergeschoß hat.
Er regt sich nicht auf, bellt nicht, kommt aber auch , wenn wenn die Familienmitglieder längere Zeit dort unten sind, nicht nach.
Er wartet und guckt manchmal runter.
Die Treppen sind beleuchtet. Im Keller ist allerdings weniger Tageslicht, da kleinere Fenster.
Deinem Hund scheint der Keller des Hauses auch nicht geheuer zu sein.
Kannst du mit einem Abbruchsignal arbeiten, die Türe einfach offen lassen?
Was LupiLiloLife schreibt, finde ich auch vernünftig.
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Das alles passiert also in einem Zustand allerhöchster Erregung, den ich nicht wirklich deuten kann. Ist das Angst? Oder Wut? Oder einfach nur eine Fehlprogrammierung, welcher Art auch immer?
Auf jeden Fall scheint es mit großer Erregung wegen dem Futterholen verbunden zu sein und weil er gerne dort runter möchte und sich nicht traut. Vor der Kellertreppe und der Tür haben hier im Haus (Mietshaus) fast alle Hunde Angst, da ist es dunkel, riecht modrig, usw. Denke das verknüpft sich bei ihm mit der Futterholerregung und dem Umstand, daß er nicht weiß, was mit dir da unten passiert. Meine Hündin schnappt dann im Übersprung auch in die Luft, schlimmer wird es auch bei genereller Überreizung/gestresstheit.
Wie wäre es, du streust Futter, damit sich seine Erwartungshaltung ändert oder läßt ihn eine Schleckmatte ablutschen
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Vielen Dank für die Antworten!
Da sind viele gute Ideen dabei. Ich probiere es heute mal damit, die Tür offen zu lassen, auch wenn er gerade wieder kopfüber runter hängt und in regelmäßigen Abständen nach unten wufft.
Die Gedanke, dass er Geräusche von unten hört, ist absolut zutreffend. Er regt sich viel mehr auf, wenn der Luftentfeuchter im Keller läuft und bellt auch, wenn die Waschmaschine piept. Das ist mir vorher gar nicht so aufgefallen, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.
Seine Futtertonne werde ich auch erstmal nach oben räumen, damit er das Futter nicht mehr mit dem Öffnen der Kellertür in Verbindung bringt.
So werde ich mich langsam vorwärts tasten und hoffe, dass der Kleine sich bald entspannter im Flur aufhält.
Vor der Kellertreppe und der Tür haben hier im Haus (Mietshaus) fast alle Hunde Angst,
Er ist heute 7, 5 Jahre alt und war noch nie im Keller, obwohl von dort oft sein Futter kommt und das Herrchen sein Arbeitszimmer im Untergeschoß hat.
Das finde ich beides total interessant. Dann ist unser Hund ja kein Einzelfall, sondern vielleicht nur besonders mitteilungsbedürftig, was seinen Argwohn angeht, denn
daß er nicht weiß, was mit dir da unten passiert
stimmt auf jeden Fall, dass ihm das komisch vorkommen muss. Er hat nämlich schon sehr gerne alle Familienmitglieder im Blick und wenn wir daran gearbeitet haben, löst sich vielleicht auch das Kellerproblem.
Nochmal vielen Dank an alle, manchmal fühlt man sich echt überfordert und es hilft so sehr, wenn andere ein paar Ideen und Gedanken streuen!
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