Mein Hund kann nicht mehr alleine bleiben

  • Hallo an alle,


    meine 13 jährige Hündin Maya konnte immer sehr gut alleine bleiben, doch seit zwei Jahren funktioniert das überhaupt nicht mehr. Sobald sie zuhause alleine ist beginnt sie zu hecheln und läuft auf und ab. Auf Anweisung des Tierarztes habe ich letztes Jahr einen Hundekäfig gekauft und ganz langsam angefangen mit ihr zu trainieren. Das heißt, ich habe sie erstmal den Käfig von allein erkunden lassen, nach mehreren Wochen habe ich den Käfig in meinem Beisein geschlossen. Das hat prima funktioniert und ich konnte den Käfig auch über einen längeren Zeitraum schließen, auch wenn ich mich in einem anderen Zimmer aufhielt. Maya hatte den Käfig sehr schnell als ihren neuen Platz angenommen, sie zieht sich gerne dorthin zurück und fühlt sich sichtlich wohl darin. Doch sobald ich das Haus verlasse zeigt sie wieder das gleiche Verhalten: bereits nach keinen 5 Minuten wird sie unruhig und beginnt zu hecheln.

    Da ich die letzten Jahre studiert habe und aufgrund der Corona-Pandemie war Maya nie länger alleine zuhause. Ende des Jahres werde ich mein Referendariat beginnen und bis dahin muss ich es irgendwie schaffen, ihr das alleine bleiben zu erleichtern. In eine Hundetagesstätte kann ich sie nicht bringen, da sie sich mit anderen Hunden nicht mehr versteht (auch das hatte sich seit 2-3 Jahren verändert) und das löst ja auch nicht das eigentliche Problem. Einkäufe, Termine etc. die länger dauern erledige ich momentan nur noch, wenn mein Mann von der Arbeit kommt. Es zerreißt mir einfach das Herz, wenn ich sehe, wie sehr sie leidet und bin einfach total mit der Situation überfordert. Ich befürchte, dass ihr Verhalten einfach am hohen Alter liegt und dass sie einfach nicht mehr alleine bleiben kann, aber vielleicht habt ihr noch Tipps was ich (anders) machen kann? Über jede Antwort bin ich wirklich sehr sehr dankbar!


    Eure Linda

  • Du hast einen alten Hund und diese werden sehr anhänglich.

    Hast du Familie in der Nähe die mal nach ihr sehen würden?

    Bleibt sie im Auto allein, dann könnte sie dort auf dich warten?

    Gibt es gute Hundesitter welche immer mal nach ihr sehen könnten?

    wann gehst du aus dem Haus und wann dein Mann, dann könntet ihr die Zeit dazwischen mit einem Sitter überbrücken. Oder ggf. hat dein Mann Gleitzeit und kann auch mal später/früher gehen?



    Ich finde den Thread gerade nicht aber es gibt einen speziell für alte Hunde, da gibt es bestimmt auch Tipps und Tricks.

  • Danke für deine schnelle Antwort :)

    Die Eltern meines Mannes leben in der Nähe, die sie ab und auch mal für ein Abend nehmen, wenn wir zB. auf einem Geburtstag sind oder so. Doch sind beide auch berufstätig.

    Im Auto warten kann Maya super, aber im Sommer bei den hohen Temperaturen auch nicht möglich.

    Nach einem Hundesitter werde ich mich natürlich umschauen, wenn ich mein Referendariat beginne und sie bis dahin immer noch nicht alleine bleiben kann.

  • Nach einem Hundesitter werde ich mich natürlich umschauen, wenn ich mein Referendariat beginne und sie bis dahin immer noch nicht alleine bleiben kann.

    Ich würde damit möglichst schon jetzt beginnen, dann kann sie sich schon mal an den Sitter gewöhnen und wird nicht ins kalte Wasser geschmissen, wenn dein Referendariat losgeht. =)

    Und du kannst dich jetzt eben auch in aller Ruhe nach dem passenden Sitter umsehen, das machts auch für dich entspannter.

  • Ich würde auch nach einem Sitter schauen. Übrigens, nicht jede Hundetagesstätte lässt die Hunde zusammen. Die seriösen eigentlich sowieso nur verträgliche Hunde. Schau doch da auch mal nach.


    In eine Box sperren wenn man den Hund alleine lässt finde ich ein no-go. Und schon gleich gar keinen Hund, der gestresst dabei ist. Meine Hündin konnte noch nie gut alleine bleiben, durch Corona (jeder Zuhause) hat sich das ganze jetzt wieder verschlimmert. Sie ist 9.


    Man kann das Thema sonst nur komplett von hinten aufrollen, aber das entspricht einer sehr langen Trainingsphase und oft sind diesem Training durch die Verlustangst auch einfach Grenzen gesetzt. Vor allem, je älter der Hund wird. Man baut konditionierte Entspannung auf, mit einem Signal (verbal, objektiv, akustisch...). Der Hund soll lernen, dass er auch entspannt sein kann, an seinem Rückzugsort, wenn man sich nicht mit ihm befasst. Das fängt man an, während man noch um den Hund rum werkelt, später verlässt man die Räume und im letzten Schritt das Haus. Aber das zieht sich eben lange und in dieser kompletten Zeit sollte man vermeiden, den Hund alleine lassen zu müssen. Das wäre für's Training kontraproduktiv.


    Wir managen auch 'nur', heißt, der Hund ist nur im Notfall alleine und wird ansonsten abwechselnd von mir, meinen Eltern oder Geschwistern gesittet.

  • Könnte sie eventuell schmerzen haben? Als mein Opi einen Arthritisschub hatte, konnte er es auch nicht mehr und jaulte herzerreißend. Als die Sache wieder ausgestanden und er mit Schmerzmitteln eingestellt war, ging's wieder.

  • Nimmt sie denn Kauartikel, wenn du das Haus verlässt? Oder lässt sie die auch sofort liegen?
    Wie geht es ihr, wenn du sie bei anderen Leuten zuhause lässt? Vielleicht findet sich eine nette, hundelose Nachbarin, die das gegen einen kleinen Obolus oder eine kleine Gegenleistung macht?


    Ist sie gesund?
    Bekommt sie Medikamente?
    Gibt es Anzeichen beginnender Demenz?
    Ist sie sonst normal oder haben sich auch in deiner Anwesenheit Dinge verändert?
    Wie fütterst du? Gibst du Nahrungsergänzungen?


    Ref und alter Hund sind einfach so eine nervenzehrende Kombination. Habe ich auch durch, meine Lotte konnte zwar alleine bleiben, war aber krank und zunehmend dement, so brauchte sie einfach doch mehr Betreuung als Zuvor. Ich hab mich etliche Male krank melden müssen wegen Tierarztbesuchen oder musste irgendwelche Mitfahrgelegenheiten organisieren, damit mein Partner das Auto für Notfälle verfügbar hat. War ganz grauslich.
    Was bei mir aber gut gewesen wäre (hätte meine Lotte das noch gekonnt) - ich hätte sie mit ins Seminar bringen können, das hätte da niemanden gestört.

  • ChatSauvagee ich war über das Einsperren in der Box auch erst einmal verunsichert, habe hier aber meinem Tierarzt vertraut und mich im Internet belesen. Wie bereits beschrieben, fühlt sie sich in der Box sehr wohl, wenn ich anwesend bin. Ich habe das Training sehr kleinschrittig begonnen und trainiere bereits seit letztem Jahr. Auch wenn ich mich in anderen Räumen der Wohnung aufhalte und die Wohnzimmertüre geschlossen ist, ist das überhaupt kein Problem. Da kann ich auch mal 2 Stunden im Büro im Online-Seminar sein, kochen oder putzen, Maya liegt weiterhin entspannt in ihrer Box. Der nächste Schritt war, die Wohnung kurz zu verlassen um beispielsweise die Wäsche zu machen. Auch das war erfolgreich. Nur wenn es länger als 5-10 Minuten wird, fängt Maya an unruhig zu werden. Ob mit geschlossener oder offener Box, das Verhalten ist stets das selbe.


    Wurli ich glaube nicht, dass sie Schmerzen hat. Sie ist körperlich noch top fit und rennt draußen gerne noch ihre Runden (wenn auch nicht mehr ganz so schnell und lange).


    Momo und Lotte sie nimmt Leckerlies, die sie direkt fressen kann. An einem Kong oder ähnlichem, womit sie länger beschäftigt wäre, hat sie kein großes Interesse. Maya kann super bei anderen Menschen bleiben. Sie bekommt Leckerlies auch nur, wenn sie entspannt in der Box ist. Fressen bekommt sie auch nur in der Box.

    Maya ist auch gerne bei anderen Menschen. Ich habe sie zeitlang zu einer Freundin gebracht, als diese noch im Home-Office war. Hier sind die Nachbarn ziemlich anonym und man hat kein engeren Kontakt, da müsste ich mich vielleicht mich überwinden, um jemanden zu fragen. Ich hoffe sehr, dass mein Fachleiter es erlauben wird sie mitzubringen, dann wäre ein Tag die Woche wenigstens schonmal geklärt. Ich hatte sie bereits an der Uni ab und an mitgenommen, da lag sie dann auch total entspannt neben mir.

    Maya hat Leishmaniose und Anaplasmose und dies wird auch regelmäßig beim TA untersucht. So ist sie einfach noch topfit, bis auf dass sie ergraut, merkt man ihr Alter kaum an. Geändert hat sich wie gesagt nur, dass sie nicht alleine bleiben kann und andere fremde Hunde nicht mehr an sich ranlässt.

  • Wurli ich glaube nicht, dass sie Schmerzen hat. Sie ist körperlich noch top fit und rennt draußen gerne noch ihre Runden (wenn auch nicht mehr ganz so schnell und lange).

    Hunde sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Mein Opi jammert wirklich erst, wenn Not am Mann ist.


    dass sie nicht alleine bleiben kann und andere fremde Hunde nicht mehr an sich ranlässt.

    Das spricht für mich auch dafür, dass sie sich allgemein unwohl fühlt.


    Ich würde sie mal diesbezüglich durchchecken lassen.

  • Könnte sie eventuell schmerzen haben? Als mein Opi einen Arthritisschub hatte, konnte er es auch nicht mehr und jaulte herzerreißend. Als die Sache wieder ausgestanden und er mit Schmerzmitteln eingestellt war, ging's wieder.

    Das ist für mich grade wahnsinnig interessant.

    Meine Hündin schleppt nämlich seit gestern einen Magen-Darm Infekt mit sich herum und eigentlich hätten wir heute Termin beim Orthopäden gehabt wegen ihrem Pfotenschleifen.

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