Wie geht ihr mit den Einschränkungen und dem Frust durch einen "speziellen" Hund um?
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Hallo ihr lieben, diese Frage richtet sich an all die, die einen nicht ganz so einfachen Hund haben.. zu unserem: er ist unsicher, fremde (Männer meist, manchmal auch Frauen) machen ihm Angst (sobald einer etwas forscher an uns vorbei geht oder uns entgegen kommt, bellt er), Besuch wird erstmal verbellt (ich halte ihn natürlich fern, er darf nicht belästigt werden und kommt auch selbst an niemanden Ran) draußen hat er immer wieder wechselnde Ängstlichkeiten, d.h. monatelang gelaufene Gassi strecken sind auf einmal gruselig und ein weiterlaufen unmöglich (was dafür sorgt, das hier viele gassis schon nach 15 Minuten vorbei sind, da ich leider kein Auto habe), Hunde sind manchmal ein Problem und am nächsten Tag wieder nicht. Wir arbeiten daran, seit das Problem aufgetreten ist, aber es bessert sich wenn überhaupt nur minimal. Das ist alles manchmal wirklich sehr frustrierend und anstrengend (ich gehe parallel dazu noch Vollzeit arbeiten und bin unter der Woche alleine mit Kind, Hund, Job und Haushalt). Manchmal möchte ich einfach nur hinschmeißen, was ich natürlich nicht mache, weil wir alle unser Spezialpaket sehr lieben.
Ich weiß nur manchmal nicht, wie ich damit umgehen soll. Das Thema nimmt extrem viel Raum ein in meinem Alltag.
Wie geht ihr mit dem Frust um? Wie baut ihr euch selbst immer wieder auf?
Wenn ich diesen Post und das (von mir) fett markierte richtig verstehe, dann führst du extrem viel gedanklichen Krieg mit dem Thema "Hund". Die erste Strategie, um damit zurechtzukommen, ist für sich zu überprüfen, ob das ein Stellvertreterkrieg sein könnte. Nehmen denn die Hundeprobleme wirklich so viel Raum in deinem Alltag ein, dass sie es verdienen, mit so viel Stress bedacht zu werden?
Das Maximum an Stress, das du dir machen kannst, ist physiologisch begrenzt und deswegen immer ungefähr gleich. Wie du den Stress auf verschiedene Themen verteilst, ist deine eigene Sache.
Und du hast doch da die freie Auswahl Vollzeitjob, Partner dauernd weg, Kind, Haushalt, und irgendwas von Hausbau hab ich gelesen ...
Und in Bezug auf Samson schreibst du:
ZitatUnd zuhause oder hier im Büro haben wir überhaupt keine Probleme, die uns irgendwie frustrieren.
Also 22/24 Stunden ist mit Samson alles toll. Hat er es dann echt verdient, dein Reizthema Nummer 1 zu sein?
Vielen Dank dafür. Regt zum nachdenken an.
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Hi
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Vielen Dank an euch alle. Nehmt es mir nicht übel, das ich nicht jedem einzeln antworte. War'n langer Tag und ich bin platt. Ich habe aber alles gelesen und werde darüber nachdenken. Auch über die kritischen Stimmen..
Gute Nacht an alle
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Hey 😊
Du hast echt viel um die Ohren 😬 Da ist es natürlich schwierig wenn einen der Hund immer wieder mit Kapriolen überrascht wie plötzlicher Gruseligkeit der Gassi-Strecke. Das erhöht einfach den Stress.
Ich hatte und habe auch Hunde, die - von Haus aus durch die Rassenauswahl - ähnliche Eigenheiten mitbringen. Fremde sind nicht so toll, Besuch ist nicht so toll, manche Strecken will man plötzlich nicht mehr gehen - kenne ich. Diese Eigenheiten machen es einem nicht so einfach - wenn man sich nicht absichtlich für einen selbständig denkenden, misstrauischen, sensiblen und territorialen Hund entschieden hat. Bei deinem Hund ist ja erst später rausgekommen was für Rassen drin sind, und da ist echt doch ziemliches Roulette 🤷♀️
Deswegen kann ich mich leider nicht ganz mit dir vergleichen, ich wusste ja, was auf mich zukommt bei Rassen, bei denen ähnliche Verhaltensweisen keine Bugs, sondern Features sind. Du vermutlich nicht. Wenn man eigentlich einen normalen Familienhund braucht und dann ein Special-Effects-Hundi bekommt, ist es weitaus schwieriger. Dann stresst das einfach ziemlich.
Trotzdem glaube ich, dass sich da noch was tun wird bei Samson. Er ist doch gerade mal so richtig erwachsen und muss sich in seiner Identität zurechtfinden. Es kann sein, dass er nach und nach stabiler wird. Und viele tolle Eigenschaften bringt er ja auch mit! Drücke euch jedenfalls die Daumen 👍🏻
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Was mir dazu noch einfällt...es macht einen großen Unterschied, ob man einen Hund hat, der bestimmte Trigger hat, von denen man weiß und denen man so gut es geht ausweichen kann, wenn man gerade keine Nerven hat (zB andere Hunde, bestimmte Menschengruppen, Autos, Fahrräder, usw)
Hat man aber einen Hund, der generell gestresst ist bzw. Probleme mit etwas hat, was ständig in seiner Umgebung ist, ist das ein völlig anderer Punkt.
Also quasi - ich hab Angst vor Spinnen und muss ab und zu an welchen vorbei, wenn ich in den Keller will oder ich hab Angst vor Spinnen und muss in einem Zimmer voller Terrarien mit Spinnen leben.
Was wird das Stresslevel wohl stärker beeinflussen und damit auch das Training erschweren?
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Hat man aber einen Hund, der generell gestresst ist bzw. Probleme mit etwas hat, was ständig in seiner Umgebung ist, ist das ein völlig anderer Punkt.
Jo und wenn man beides hat, machts es erstrecht net einfacher.
Es gibt Tage, da hat Ally noch netmal das Haus verlassen und sie ist schon endgestresst
Dann tanzt sie herum mit Stressgesicht, versucht sich einzureissen aber schaffts nicht und man steht so daneben.
Dann gibts je nachdem wie wir drauf sind einen Ordnungsruf der je nach Nervensituation aller Beteiligter besser oder schlechter funktioniert. Oder halt PiKa und ab nach Hause..
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Und bei den "unerfindlichen Gründen" von Angst, ist eben die Frage, obs wirklich so grundlos ist. Wir leben in einer Augenwelt, der Hund in einer Nasenwelt. Vielleicht hilft es dir, dir zu überlegen, dass vielleicht Markierungen eines anderen Hundes schuld sind, Wildspuren ... Was hast du da schon versucht? Lasst euch mal aufnehmen beim Spaziergang. Vielleicht erkennst du dann, das er vorher geschnuppert hat, wo er hingekuckt hat, wenn er blockiert.
Und dann einfach mal bleiben an Ort und Stelle, Atmen. Du zeigst das du gelassen mit dieser Situation umgehen kannst, ihn nicht drängen, aber dich auch nciht anstecken lassen, aufrichten. Aus dem Teufelskreis aussteigen, "Es" passiert, Mensch denkt, nicht shcon wieder, wetter ist so schön, ach, andere .... drängt vielleicht oder dreht halt gestresst um, Hund wird bestätigt in seienr Wahrnehmung von der Welt, Mensch dünstet Stresshormone aus und es wird geflohen. Ihr könnt umdrehen, aber erst, wenn ihr beide wieder atmen könnt. Kuck, ob schon kleine Distanzen einen unterschied machen. Vielleicht einen großen Bogen um diese Stelle anbieten. Kucken, ob er nicht doch nach einer Weile nach gestreuten Leckerlis suchen kann. Zeit nehmen, warten. Du wolltest ne Stunde laufen, dann bleibst du entweder da oder gehst zurrück zu ienem Punkt, wo er noch ganz entspannt war und da bleibt ihr halt. Draußen sein, muss nicht Strecke machen sein.
Öh ja, das ist mein Weg mit Stress umzugehen. Kucken, verstehen wollen, an Stellschrauben drehen und sehen, was macht einen Unterschied?
Mit meiner jetzigen Pflegehündin, die nun bleibt, gelang mir das am Anfang nicht, weil ihre Baustellen endlos waren und sie ja eiiigentlich der schnell vermittelbare lustige Anfängerhund sein sollte, der gut mit anderen Hunden kann ...
Mein ziel war halt einen guten gewissens vermittelbaren Hund draus zu machen. Und das hat neben meiner persönlichen situation, so enorm gestresst, es war furchtbar.
Von Kotet und pinkelt nur in Körbchen, Betten, Sofas, attackiert die anderen Hunde wegen futter oder halt aus übersprung, will die Hauseigenen Katzen und Kaninchen killen, findet Geschirr oder gar angeleint werden unerträglich, Garten war aber für das Kaliber Ausbruchswillen nicht gut genug eingezäunt. Sich an der kurzen Leine überschlagen, aus Frust in mich oder die anderne hunde hacken. Alles stehlen udn zerstören was geht, insbesondere verbotenes Gefährliches. Messer waren ihr Fetisch, ich musste über dne Herd gebäugt gemüse schälen oder sie einsperren, weil sie einfach in das Messer reinflog. Durchdrehen im Auto bei jeder Sichtung von Lebewesen oder halt Moroträdern, autos, die ihr zu dicht waren. Und dann durchschreien, bis mal halt wieder zuhause war und sie wieder in irgendwas lebendiges Hacken konnte ... Sieben Geschirre gekillt, drei Leinen, bisi ch dann auf Kette umgestiegen bin ... Jagdtrieb ohne Ende, fängt (Garten ist nun zwei Meter eingezäunt)Amseln aus dme Flug und killt sie, Mäuse sowieso ...
Und sie ist nichtmal mein Typ Hund, ich habe sie nicht ausgesucht und mich verliebt, sie sollte halt aus dem Privaten Shelter raus, solange sie jung ist, weil man ältere schwarze Hunde kaum da wieder rausbekommt. Also ich fand sie nett, aber dachte eben, kann ich gut loslassen und vermitteln. Sie kuckt mich an als sie aus dme Transporter kam und fletschte mich an.
Gut, dass mein Mann sie witzig fand und sie ihn. Was das sonst hier gegeben hätte an stress, weil er nicht wirklich begeistert von dieser Idee gewesen war und es quasi das Versprechen gab, sie ist leicht zu vermitteln, einen schweren Fall hatten wir schon davor, die Hündin meidet ihn noch nach über zwei JAhren ....
Und sie ist so verbaut, das sie nun mit einem Jahr schon nicht ohne regelmäßig Schmerzmittel auskommt und ich Physio machen muss, weil sie keiner am Rücken sonst anfassen darf. Ich auch selten genug.
Meinen Sohn hat sie auch immer beschnappt und berammelt, die beiden konnten gar nicht miteinander (er war 16 und teenagermäßig endgenervt von "diesem Hund", auch weil der seine Katzen einschränkte)
So wie sie sich meiner Freundin bei der Rumänin auf dem Hof zuhause zeigte, war sie eben nicht mehr, als sie dann einen Monat im Shelter eingesperrt saß, alleine oder mit einem Hund, mit dem sie wahrscheinlich massig in Konflikt war. Und es wird seinen Grund gehabt haben, dass sie nicht am Haus bleiben durfte, wie andere Hunde ... Und sowas wie Autofahren oder Feldhasen kucken war eben nicht als situation erfahrbar.
Also nur mal, damit du was zum vergleichen hast mit deinem großartigen Kinder und Bürofreundlichen Hund! Vergleiche dirch ruhig mit anderen, wo es eben nciht perfekt läuft und schaue bei den Hunden genauer hin, wo es für dich in deinem Frust ja angeblich so perfekt ist. Bei vielen wirst du was finden, das deiner nicht als Problem hat und das hilft oft bei aktuellem Frust. Immer wieder, der Focus auf das Glück, das man hatte. Nicht vergleichen mit dem perfekten Hund, den man sich mal so vorgestellt hat, oder den "alle anderen" haben. Das passiert im Frust sehr leicht. sie Hündin, die mein Mann nicht nehmen wollte, da "zu schwer vermittelbar", ist längst vermittelt und läuft frei und ist zwar einäugig, aber nicht so verbaut wie unsere ... TJa, so spielt das Leben.
Und es ist immer für irgendetwas gut.
Ich hielt mich schon für ziemlich geduldig, diese kleine Hündin hat mir gezeigt, nö, du hast Grenzen.
Dann habe ich alles was ich weiß und kann in Frage gestellt und habe versucht mich zu verbiegen, neue Wege zu gehen im Training.
Und sie hat mir gezeigt, nö, in Unecht geht hier gaaar nichts!
Und so bin ich letztlich wieder bei mir gelandet. Habe gelernt, das ich mehr auf meine Grenzen achten muss in allem, mich mehr um meine Gesundheit kümmern. Und das ich doch gar nicht so schlecht bin im Hunde das Leben beibringen.
So kanns gehen.
Und trotzdem ist sie der Nagel zu meinem Sarg, Hundehaltung in dne nächsten 15 Jahren wird aller wahrscheinlichkeit mords anstrengend bleiben, aber ich kann das inzwischen so annehmen und auch drüber grinsen. Nicht immer, aber meistens.
Also wünsche ich dir viele Erkenntnisse für dich, euer Leben und deinen Hund. Und Respekt, dass du das Thema eröffnet hast, ist immer noch ein Tabu, Frust zu haben, genervt zu sein, keine Erfolge zu haben, die man mit viel Herzchen berichten kann, wo es spaß macht zuzuhören. Wo man postives Feedback bekommt.
Vor sechs Monaten war ich an einem Punkt, andem ich zuvor noch bei keinem anderen Hund war. Einen Hund so wenig leiden zu können, ist mir noch nie passiert und nun ist genau der auch noch meiner ...
Also das passiert nicht nur Ersthundehaltern, auch eigener Hund Nummer acht, kann einen immens frustrieren und hilflos dastehen lassen.
Auch das ist für mich ein Mittel gegen Frust, man ist nicht alleine.
Und Zeig mal ein helleres Samsonfoto! Fotos, wo dein Wauz glücklich und stolz aussieht. Das tut auch gut. Fotos machen, hilft mir auch, gute Momente festhalten, ein Bild erzeugen, das man öfter sehen will. Bei mir, wie mich Kaami frei und frech ankuckt. wo Blickkontakt ihr ein Graus war und ich als Mensch mit Hütehunden Blickkontakttraininert war ... Und eben Bilder, über die man lachen konnte, auch wenn nicht alles an dem Tag zum lachen war.
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