Wie geht ihr mit den Einschränkungen und dem Frust durch einen "speziellen" Hund um?

  • Ich muss sagen mich erinnert dein Eingangspost sehr an Frodo in seiner schlimmsten Phase, als einfach alles gruselig war. Gerade, dass er sich nicht vor seinem eigenen Schatten erschreckt hat.

    Wie lange ist er denn schon so drauf?

    Fremde waren schon immer nicht unbedingt seine Freunde... aber wir hatten einen guten Weg. Seit dem Chip wars aber übel. Also 7 Monate... ca...

  • Es hat niemand gesagt, dass ihr unfähig seid.


    Es könnte nur halt sein, dass dieser ganze Wurf, durch Vorkommnisse/die Situation vor dem Import (vielleicht sogar in der Trächtigkeit) eben bestimmte Einschränkungen hat, die einfach bestehen, die man nicht wegtrainieren kann, und mit denen man dann einfach leben muss.


    Die erste Anmerkung, der Hund könnte im falschen Umfeld sein, kam ja vor dieser Info.

    Und - das ist jetzt explizit nicht auf euch bezogen - ich habe viele Dutzend Rumänen bei uns im TH gesehen, und die meisten sind (anfangs, oder auch länger) sehr ängstlich (vor allem Männer, fremde Hunde und Autos) und kamen/kommen in Mehrhundehaushalten möglichst weit weg von allem am besten klar.


    Das zu hören/zu wissen ist doch nichts schlimmes, sondern schlicht wahr.

  • vielen Dank :) wir werden bezüglich Schilddrüse nochmal einen Anlauf nehmen. Ich finde nur "merkwürdig", das alle aus dem Wurf mehr oder weniger die gleichen Probleme haben. Das spricht ja irgendwie dagegen, oder?


    Samson wird am 15. Juli 3 Jahre alt. Der Chip wurde dieses Jahr am 4. Januar gesetzt. In der Anflutungsphase war er ein Traum, auf einmal war alles easy peasy. Aber so nach 6 Wochen wurde es furchtbar. Er war ein hysterisches Nervenbündel. Seit vielleicht 8 Wochen aber wird es wieder merklich besser, ich hoffe das schlimmste haben wir hinter uns.


    Diese Phase, das kann sehr gut sein... er hatte so eine Phase schonmal, mit 1 1/2 (etwa..). Natürlich kommen wir damit klar. Aber auch bei mir liegen aus diversen Gründen die Nerven manchmal blank und dann kann ich den Frust nicht so einfach "wegatmen"...


    Das Thema Trainer gehe ich nochmal an. Eigentlich fühlen wir uns bei der jetzigen ganz wohl... mal sehen...


    Trotzdem, danke dir.

  • Verhaltenstierarzt... gute Idee!! Danke hierfür.


    Und ja, das Thema ist eher "meins".. wie gehe ich damit um...

  • Mein Hüterich ist ja auch so ein Special-Effects-Hund, mit viel Aggressionen nach vorne. Jetzt ist er altersweise und viel einfacher im Handling.


    Anfangs war ich auch tlw. völlig verzweifelt und oft überfordert. Dazu die Aussage einer Trainerin, dass die Vermittlung dieses Hundes an mich ja wohl unverantwortlich gewesen sei......

    Geholfen hat mir - abgesehen von der Behandlung seiner gesundheitlichen Baustellen- der Besuch von Seminaren, Workshops mit Themen zu schwierigen Hunden. Das öffnet den Blick für den eigenen Hund und zeigt, dass man nicht ganz alleine mit dem Thema ist. Der Austausch mit anderen Betroffenen relativiert die eigenen Probleme und verändert den Blickwinkel. Es hilft, den eigenen Hund so anzunehmen wie er ist - ohne das allgemein verbreitete Bild des gesellschaftskonformen Familienhundes immer im Hinterkopf zu haben. Das macht - auch unbewusst - den meisten Stress.


    Dazu hilft so ein Hund den Freundeskreis auf die Menschen zu reduzieren, die dich um deiner Selbst mögen und die einfach akzeptieren, dass dein Hund halt nicht in die üblichen Schubladen passt......

  • es wird vermutet, das die Mutter in der Trächtigkeit extremen Stress hatte. Und die beteiligten Rassen sind wohl nicht für ihre Nervenstärke bekannt (holländischer Schäferhund, Deutsch Kurzhaar, Cockerspaniel, Silky Terrier, Mudi, Kromfohrländer und noch eine, die mir gerade nicht einfallen will).

  • wenn man noch keinen Hund hatte, kann man wohl kaum voraussehen, wie man selbst sich fühlen wird in solchen Situationen ;) Und hier ist der Hund nicht "nur" ein Hund. Hier ist er ein Familienmitglied. Sag mal meiner 12-jährigen Tochter, er sei "nur" ein Hund.. für sie ist er der "Bruder", den sie nicht haben kann :)

    Das sind Ansprüche an den Hund, die ihm auch ganz schön zusetzen können. Vielleicht habt Ihr nicht nur ein Thema mit der Außenwelt, sondern vielleicht wird "drinnen" auch schon ziemlich viel Energie verbraucht, weil der Hund eine Rolle ausfüllt, die ihn (zu) sehr fordert?

    er muss diese Rolle ja nicht "ausfüllen". Sie kann ihn auch sehr gut "in Ruhe lassen", ich achte sehr darauf, das er nicht bedrängt wird. Er ist da, er gehört dazu und wir lieben ihn. Er muss eigentlich keine Rolle ausfüllen.

  • Ihr packt das. :streichel: Und was die gute Einstellung betrifft: Fake it 'til you make it!

  • wir haben derzeit sehr wenig Besuch. Aber wenn unser Haus steht, wird es vermutlich schon mehr werden. Da werden wir aber natürlich darauf achten, das er "in Ruhe gelassen wird". Kleinkinder gibt es keine (mehr), sind alle schon größer. Und viele Ausflüge machen wir eh nicht, wir sind gerne und viel zuhause. Und jetzt mit dem Hausbau hat man eh nicht sooo viel Zeit für sowas.


    Klar liegt es auch daran, das ICH gerade sehr viel Stress habe. Das ist aber eine Tatsache, die sich nicht so einfach ändern lässt. Und ich weiß, das ICH mich zuerst runterbringen muss. Deswegen ja auch die Frage, wie mit sowas umgegangen wird. Ist halt eine Spirale. Die muss und will ich durchbrechen.

  • Genau da liegt der Denkfehler. Keiner sagt, dass ihr unfähig seid. Aber genau das glauben leider viele Hundebesitzer. Ihr habt euch ein ganz schönes Päckchen aufgeladen. Der Hund ist aber wie er ist und wenn alle Wurfgeschwister so sind, würde ich mir wenig Hoffnung auf Schilddrüse und Co. machen.


    Ich kenne euch viel zu wenig, um dazu für euch eine Meinung zu haben. Ich glaube, ich kann deine private Situation (Kinder, Haushalt, Job, Hund, während der Woche alleine) besser nachvollziehen als du glaubst. Der Hund sollte dir Kraft geben und sie dir nicht noch abziehen. Du würdest gerne mehr tun, um ihm das Leben angenehmer zu machen. Er wird zur Last und dafür hast du wiederum ein schlechtes Gewissen. Da spielen so viele Dinge mit rein. Du darfst natürlich frustriert sein, keine Frage. Aber denkst du nicht, dein Hund ist es auch bisweilen?


    Vielleicht hilft der Umzug ins eigene Haus mit einem hundesicheren Garten. Das gibt euch beiden ganz neue Optionen.

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