Wie geht ihr mit den Einschränkungen und dem Frust durch einen "speziellen" Hund um?

  • Einer der Hunde lebt übrigens in Luxemburg und einer in der Schweiz. Sind nicht alle in Deutschland.

    Aber auch da hast du ein anderes Umfeld für Haushunde als in Rumänien auf der Straße.

    Da ändert es jetzt nichts, ob die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz leben. Es ist ein komplett anderes Umfeld und es werden ander Erwartungen und Ansprüche an die Hunde im Leben gestellt, als im rumänschen Hinterhof oder halbwild auf den Straßen.



    zwei Besitzer haben DNA-Tests gemacht. Und beide unabhängig voneinander das gleiche Ergebnis.

    Für mich nur mal wieder ein Beweis, dass diese Tests ihr Geld nicht wert sind.

    Spätestens beim Silky Terrier...

    . Ich habe das Recht dazu, auch mal frustriert zu sein ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen.

    Natürlich darf man das und ist es jeder Mal.

    Aber zum einen klang es im Ausgangsbeitrag danach, als wäre das Dauerzustand und eben nicht "mal" au Einzelsituationen heraus und zum anderen hast du extra ein ganzes Thema gestartet, um nach Meinungen und Erfahrungen zu genau diesem Punkt zu fragen und entsprechend bekommst du jetzt eben auch Antworten darauf.

  • naja, wenn ich dauerfrustriert wäre, das wäre schon schlecht :D nein, bin ich nicht. Es gibt auch Tage, da läuft alles bestens. Und zuhause oder hier im Büro haben wir überhaupt keine Probleme, die uns irgendwie frustrieren.


    Er wurde als ganz kleiner Welpe mit seiner Mutter und seinen Geschwistern im Shelter abgegeben, er hat also nie wirklich auf der Straße gelebt. Und im Shelter hat man sich auch um die Hunde gekümmert, mit 16 Wochen kam er dann zu uns. Ich weiß also nicht, inwieweit eine "Straßenprägung" da eine Rolle spielt.


    Man hat mir mal gesagt, das es oft einen unheimlichen Einfluss auf die Hunde hat, wie es der Mutter in der Trächtigkeit ging bzw. welchen Stress sie hatte. Und ich denke, das die arme Maus SEHR viel Stress hatte.


    Im Übrigen wollte ich wissen, wie ich mit dem Frust umgehen kann. Und nicht, wie falsch er doch bei uns ist. Ich bin davon überzeugt, das er bei uns nicht falsch ist. Klar würde es ein "Profi" vielleicht besser machen, aber wir geben ihn nicht auf.

  • Im Übrigen wollte ich wissen, wie ich mit dem Frust umgehen kann. Und nicht, wie falsch er doch bei uns ist. Ich bin davon überzeugt, das er bei uns nicht falsch ist. Klar würde es ein "Profi" vielleicht besser machen, aber wir geben ihn nicht auf.

    Mir hat es sehr geholfen mit einer guten Trainerin darüber zu reden und der ganzen Situation, die mich so frustriert hat, nicht mehr so viel Gewicht zu geben.


    Es ist unglaublich wie viel Ruhe man erreicht wenn man bestimmten Dingen Emotional einfach nicht mehr so einen grossen Wert zuschreibt, sondern das ganze einfach mal rational anschaut und mit absolut 0 Erwartungen dem Hund begegnet ausser, dass er bitte atmen soll.

  • Zu deiner Frage, in wieweit sich das Leben der Mutter deines Hundes sich auf diesen ausgewirkt hat kann ich nur sagen, ich habe vor ein paar Monaten einen sehr interessanten Artikel gefunden, in diesem haben Wissenschaflter festgestellt, dass viele Straßenhunde aufgrund ihrer Genetik - also nicht erworbener Fähigkeiten/Erfahrungen - deutlich von Hunden unterscheiden die nie über Generationen auf der Straße gelebt haben.

    Sprich, die Genetik bei Hunden die über mehrere Generationen auf der Straße leben scheint sich anzupassen, sprich auch Strassenhunde haben rein genetisch ihre Special Effekts wie Jagdhunde/Gebrauchshunde etc.


    Finde leider den Artikel gerade nicht :(

  • Hallo ihr lieben, diese Frage richtet sich an all die, die einen nicht ganz so einfachen Hund haben.. zu unserem: er ist unsicher, fremde (Männer meist, manchmal auch Frauen) machen ihm Angst (sobald einer etwas forscher an uns vorbei geht oder uns entgegen kommt, bellt er), Besuch wird erstmal verbellt (ich halte ihn natürlich fern, er darf nicht belästigt werden und kommt auch selbst an niemanden Ran) draußen hat er immer wieder wechselnde Ängstlichkeiten, d.h. monatelang gelaufene Gassi strecken sind auf einmal gruselig und ein weiterlaufen unmöglich (was dafür sorgt, das hier viele gassis schon nach 15 Minuten vorbei sind, da ich leider kein Auto habe), Hunde sind manchmal ein Problem und am nächsten Tag wieder nicht. Wir arbeiten daran, seit das Problem aufgetreten ist, aber es bessert sich wenn überhaupt nur minimal. Das ist alles manchmal wirklich sehr frustrierend und anstrengend (ich gehe parallel dazu noch Vollzeit arbeiten und bin unter der Woche alleine mit Kind, Hund, Job und Haushalt). Manchmal möchte ich einfach nur hinschmeißen, was ich natürlich nicht mache, weil wir alle unser Spezialpaket sehr lieben.


    Ich weiß nur manchmal nicht, wie ich damit umgehen soll. Das Thema nimmt extrem viel Raum ein in meinem Alltag.


    Wie geht ihr mit dem Frust um? Wie baut ihr euch selbst immer wieder auf?

    Wenn ich diesen Post und das (von mir) fett markierte richtig verstehe, dann führst du extrem viel gedanklichen Krieg mit dem Thema "Hund". Die erste Strategie, um damit zurechtzukommen, ist für sich zu überprüfen, ob das ein Stellvertreterkrieg sein könnte. Nehmen denn die Hundeprobleme wirklich so viel Raum in deinem Alltag ein, dass sie es verdienen, mit so viel Stress bedacht zu werden?

    Das Maximum an Stress, das du dir machen kannst, ist physiologisch begrenzt und deswegen immer ungefähr gleich. Wie du den Stress auf verschiedene Themen verteilst, ist deine eigene Sache.

    Und du hast doch da die freie Auswahl :D Vollzeitjob, Partner dauernd weg, Kind, Haushalt, und irgendwas von Hausbau hab ich gelesen ...


    Und in Bezug auf Samson schreibst du:

    Zitat

    Und zuhause oder hier im Büro haben wir überhaupt keine Probleme, die uns irgendwie frustrieren.

    Also 22/24 Stunden ist mit Samson alles toll. Hat er es dann echt verdient, dein Reizthema Nummer 1 zu sein? ;)

  • Er wurde als ganz kleiner Welpe mit seiner Mutter und seinen Geschwistern im Shelter abgegeben, er hat also nie wirklich auf der Straße gelebt. Und im Shelter hat man sich auch um die Hunde gekümmert, mit 16 Wochen kam er dann zu uns. Ich weiß also nicht, inwieweit eine "Straßenprägung" da eine Rolle spielt.

    Damit hast du im Prinzip schon den Grund genannt, warum der Hund solche Probleme mit seinem Umfeld hat. Er hat in einer sehr wichtigen Phase nur das Leben im Shelter kennengelernt. Wenig Außenreize, vermutlich kaum bis gar keine Spaziergänge in verschiedener Umgebung. Das ist eben deutlich anders als die Ansprüche, die wir in Mitteleuropa an Hunde stellen.

  • Ich habe seit 2003 durchgehend Spezialfälle hier sitzen. Irgendwie ziehe ich die magisch an :skeptisch2: Lustig ist es nicht und Spaß macht es auch nicht. Aber es ist halt so :ka:

    Caya war die Schlimmste sie hat unser Leben wirklich massiv eingeschränkt.

    Auch mit Lucca ist der Alltag immer von Management geprägt und einfach mal irgendwo in die Stadt mitnehmen ist nicht. Und nicht selten ist mir zum heulen wenn es wieder durchrastet wegen nem Knacken. Aber ich bins gewöhnt nach 17 Jahren habe ich Übung :pfeif:

  • (...)

    Also 22/24 Stunden ist mit Samson alles toll. Hat er es dann echt verdient, dein Reizthema Nummer 1 zu sein? ;)

    Genau so gehe ich, bzw. ging ich, mit dem Frust um. Ich hab mir irgendwann gedacht: Puh, also ich gehe x-Stunden mit Willy raus, der Rest ist super. Konzentration darauf. Und weniger/anders spazieren gehen.

    Und ich vergegenwärtige mir, was ich an ihr schätze, bzw. was sie gut kann. Sie geht gern jagen und muss an der Leine sein? Mist, aber dafür rennt sie nicht kläffend auf Neuankömmlinge zu. Und irgendwie bewundere ich dann doch ihre Ernsthaftigkeit beim Thema Jagen. Das ist volle Konzentration. Zusätzlich ist sie sehr niedlich und witzig.

  • Auch wenn ich noch so frustriert bin über die Tiere, wenn ich meine hunde dann ansehe, sehe ich in ihnen die schönsten und besten Hunde auf dieser Welt.


    Und genau deshalb sind sie bei uns und deshalb kann ich alles aushalten und schaffen.


    Allein der gedanke, dass wir schon die meiste gemeinsame Zeit aufgebraucht haben und der Abschied unwiederbringlich näher rückt, treibt mir die Tränen in die Augen.


    Dann sitzen sie da und gucken süß oder Zucken im Schlaf mit den Beinen und schon sind aller Stress und alle sorgen vergessen.


    Zusätzlich hat es mir ungemein geholfen auf Meinungen anderer Leute zu schei***.

    Und weils mir Spaß macht, bekommt jeder, der nen blöden Kommentar abgibt auch direkt nen dummen Spruch zurück.

  • Liebe und Humor - ich glaub, das ist mein "Rezept" ;-)


    Heute morgen, als ich aufwachte, war das von meinem speziellen Hund zu sehen:


    und schon mußte ich lächeln. Ich liebe sie. Sie hat so viel Spontanität, sie ist extrovertiert, sie braucht ganz viel Körperkontakt, sie braucht ganz viel streicheln und kraulen und liebe Worte und sie hat es faustdick hinter den Ohren, sie kann so quietschfidel sein, mit soviel Ideen, die sie umsetzt.

    Es vergeht kein Tag, wo sie mich nicht zum Lachen bringt, weil sie so rumblödelt, so direkt ist, so frech.


    Ja, sie kann auch ganz anders sein, in einem Tunnel, sie kann panisch sein und schwierig und vieles geht mit ihr nicht. Aber das ist so. Das ist eben ein Teil von ihr, der sich nie ändern wird, mit dem sie leben muß und ich.


    Allerdings empfinde ich es nicht als Einschränkung, weil ich sie mir bewußt geholt habe und mich dafür entschieden habe und somit keine Erwartungen habe.


    Und ehrlich, wenn Du in der Früh aufwachst, und der Hund liegt so neben Dir und streckt dir die Füße ins Gesicht und freut sich, daß Du wach geworden bist - was gibt es schöneres :) Und dieses Lächeln, das sie mir in der Früh schenkt, das nehme ich mit in den Tag hinein. Damit will ich sagen, so ein Hund kann auch unglaublich bereichernd und positiv im Leben sein, man muß es nur zulassen und den Raum dazu geben.

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