Elsa mit dem viel zu großen Herz - die Geschichte meiner Pflegehündin
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Ich les gerne Romane. :)
Dem schließe ich mich an, vor allem hast du so eine geniale Art zu schreiben Ich bin immer zwischen lachen und heulen und würde mich freun zu lesen wie es bei euch so läuft!
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Hi
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Ich mich auch! Möge die Tastatur sich deinem Talent beugen!
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Eine ganze Zeit lang lief es gut, wenn ich Elsa vor dem Anflug von Krawall Fleischwurst gegeben habe, wir haben echt einige Meter auf der Hundebegegnungsskala zurückgewonnen.
Bis Elsa dann beschloss, nun einfach keine Fleischwurst mehr zu mögen und auch alles andere nicht.
Überhaupt hat sie wieder viele Tage, an denen ich sie zum Fressen überreden musste. Und an diesen Tagen hatte/habe ich keine Möglichkeit, sie zu bestätigen.
Wir befinden uns erneut up the down-escalator.
Und heute bin ich melancholisch und gar nicht zu Scherzen und lustigem Schrieb aufgelegt, sondern möchte einfach mal versuchen, zu verstehen, warum ich mit Elsa nicht weiterkomme.
Elsa, das wird mir immer klarer, ist einfach anders als andere Hunde... und Hunde kenn ich ja, zumindest ein paar. Es gab noch den einen oder anderen Hund in meinem Leben mehr, aber das hier sind meine wichtigsten Eckpfeiler...Aufgewachsen bin ich mit Linus und Amara, zwei Yorkies aus der Zucht. Sie waren vor meiner Geburt da.
Linus hasste mich. Meine Oma nannte ihn "der Boxer" weil er wegen seiner HD Anabolika bekam und lief wie ein Bodybuilder. Er legte sich mit jedem Rüden an und wurde von zwei freilaufenden Schäferhunden totgebissen als ich 3 war.
Amara duldete mich, mochte mich sogar.
Leider hat man mir als Kind zu viel durchgehen lassen im Umgang mit den Hunden, wie das Foto eindringlich beweist. Aber Amara hat es mir immer verziehen, sie mochte mich bis zum Schluss ganz gern. Sie starb, als ich 11 oder 12 war.
Ich bekam Luna als ich so 13/14 war. Ein Schäfi-Müsterländer/Bullterrier-Parson(-Mixmixmix)
Von Welpenbeinen an war sie bei mir, sie kam aus einem ( )Ups-Wurf vom Bauernhof.Und sie war immer unkompliziert. Sie war mein Punkerinnen-Hund. Sie lief am Rad in der Innenstadt von Köln frei. Sie kam mit allem klar. Sie hatte vor nichts Angst, obwohl sie damals die unsicherste in dem Wurf war.
Sie war trotz völliger Ahnungslosigkeit in Sachen Hundeerziehung einfach so easy.
Wir hatten ihre fünf Welpen, nachdem sie unbemerkt gedeckt worden war. Sie hat alle ihre Kinder überlebt, sie wurde stolze 18 Jahre alt.
Ich hatte parallel Emily einige Monate in Pflege, die pubertierende Hündin eines Obdachlosen, Pinscher oder Jagdterrier-Mix, die das Leben in der Wohnung nicht kannte und einfach alles geschreddert hat und die noch nie zuvor an der Leine war. Von ihr habe ich kein Foto auf dem Rechner. Als der Obdachlose verstorben ist, habe ich sie ins Tierheim geben müssen, wo sie innerhalb sehr kurzer Zeit vermittelt wurde. Ich wollte nur so lang auf sie aufpassen, wie er im Krankenhaus war.
Wir haben eine Menge zusammen geschafft. Ich hab geschafft, ihr beizubringen, ordentlich an der Leine zu laufen. Sie hat geschafft, eine 1-Liter-Flasche gelber Acrylfarbe zu zerbeißen und in der gesamten Wohnung und auf Luna zu verteilen.
Ich hatte TokTok als ich ca 20 war. Ein Tibet Terrier, sie war blind und taub, bereits 12 Jahre alt und hatte inoperable Tumoren im Gesäuge als ich sie aus dem Tierheim Siegen adoptierte, sie war bissig allen außer mir gegenüber und konnte nicht allein bleiben. Sie hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich hab sie wahnsinnig geliebt. Sie starb mit 14.
2008 kam Lotte, Namensgeberin meines Accounts hier. Sie war ein Basset Fauve, was ich in diesem Forum erfuhr. Eine Hündin aus Spanien, die anfangs so ängstlich war, dass sie unkontrolliert pinkelte, wenn ein Auto neben uns entlang fuhr oder eine Mülltonne am falschen Ort stand oder Schnee lag... Wir waren uns am Anfang so fremd, wir haben uns wirklich wörtlich nicht verstanden, es wollte keine richtige Bindung aufkommen.
Und dann irgendwann waren wir ein Herz und eine Seele. Nach vielleicht 6 Monaten passte kein Blatt mehr zwischen uns.
Wir haben uns blind verstanden und vertraut. Außer, was die Jagd anging, da hatten wir deutlich unterschiedliche Ansichten. Aber wir waren so kitschig vertraut miteinander, wie das nur im kleinen Prinzen mit dem Fuchs beschrieben wird. Ich vermisse sie immer noch, wie sonst nichts. Sie war wunderbar.
Ich adoptierte Bolle, der anfangs ein Leinenrambo war und nur gebrochen Hund sprach, mein kleines süßes dickes Humpelchen, der einfach alles richtig macht. Wir holten ihn kurz vor Weihnachten zu uns, Lotte war im November gestorben und es passte einfach auf Anhieb zwischen Bolle und uns. Und es war richtig, so schnell wieder einen Hund gefunden zu haben, mit dem es gefunkt hat. Manchmal glaube ich, dass mich das ein bisschen gerettet hat.
Zu Weihnachten verschickten wir dann dieses blasphemische Bild an unsere Familien, die wir zu den Festtagen nicht besucht haben, denn Bolle sollte ja erst mal ankommen.
Bald nach Bolle kam Pflegi Nr.1: Wilma, die angst vorm Autofahren hatte und andere Hunde überflüssig fand und als allererste Maßnahme nach ihrer Ankunft Bolle gehörig vermöbelte.
Sie wog 17,6 kg bei 36 cm Schulterhöhe. Sie war so unglaublich fett, dass es mir peinlich war, mit ihr spazieren zu gehen, weil ich immer dachte, die Leute müssten denken, dass ich sie habe so dick werden lassen. Aber sie war so lustig, sie war mein Wilmaphin, der super beknackte Freudensprünge aufführte, wenn das Futter serviert wurde.Ihre Angst vorm Autofahren war so groß, dass man immer Rundwege gehen musste, damit sie nicht so schnell merkt, dass wir gleich wieder am Auto sind. Denn wenn sie das merkte, legte sich das Tönnchen einfach auf den Boden und Ende Gelände. Dann half nichts, dann musste sie getragen werden. Damals dachte ich, dass das so ein Punkt wäre, weshalb ich sie nicht behalten sollte. War ein Fehler. Ich vermiss die kleine Wurst.
Bufke, optisch mein absoluter Traumhund. Der aber leider geschützt hat und nicht ohne mich alleine bleiben konnte, auch wenn mein Freund da war. Der nur schlafen konnte, wenn ich neben ihm war. Der mir als flippendes Känguru aus dem Transporter ausgehändigt wurde, aus dem Stand auf meine Schulterhöhe an Wände sprang und bellte wie ein Irrer, begleitet von den gebrochen-deutschen (natürlich scherzhaften) Worten des Fahrers "Ja, sorry, einen Red Bull hab ich ihm gegeben!".
Mein Freund fand keinen Zugang zu ihm, die beiden passten gar nicht zusammen. Bei mir lief er nach kurzer Zeit perfekt an der Leine und auch frei, war super an mir orientiert und wir waren ein richtig gutes Team. Wäre das Alleinbleiben nicht so ein riesiges Problem gewesen, ich hätte ihn nicht abgeben können. Dieser meist souveräne, lernwillige Kerl konnte mich so gut lesen, dass er innerhalb kurzer Zeit nur dann vor mir verteidigend Position bezog, wenn er merkte, dass ich wirklich überfordert war. Und das hätten wir auch noch gewuppt.(von vorn nach hinten: Bufke, Bolle, Eve)
Lerroi, er sah Bolle auf den Fotos des Vereins so ähnlich, dass wir nicht wegsehen konnten. Lerroi, der sich anfangs nicht anfassen ließ ohne um sich zu schnappen, der von Leine und Geschirr nie gehört hatte und sie in Windeseile zerbiss. Lerroi, der nun in seinem endgültigen Zuhause frei laufen kann aber auch an der Leine gut funktioniert, der zu allen fremden Menschen hinschwänzelt um gestreichelt zu werden, der nun kein Häufchen Elend mehr ist, sondern weiß, wer er ist und wo er hingehört...
(v.l.n.r.) Bolle, Bufke, LeroyAlma, die zusammen brach, wenn man sie nur böse anguckte, gleichzeitig aber unerträglichen Jagdtrieb zeigte. Sie war gleichzeitig so sanft und zerbrechlich und so komplett wahnsinnig wenn Beutetiere in der Nähe waren. Sie kam vor ziemlich genau einem Jahr. Irgendwie war klar - ich hatte ja schon so viele Telefonate mit Menschen, die Hunde aus dem Tierschutz haben wollten - dass das schwierig wird. Dass die einen zu hart und aversiv arbeiten würden. Dass die anderen sagen würden "die kommt schon wieder" und sie laufen lassen würden. Und dass wieder andere sagen würden "dann geht die jetzt halt nur noch an der kurzen Leine um die Häuser." All das wollten wir nicht für Alma. Wir wollten, dass sie Zeit kriegt und Unterstützung. Und auch, wenn Freilauf im Wald noch immer nicht geht, wir sind schon ein großes Stück weiter gekommen.
Das Foto entstand am 15.9.2020, da musste ich Alma aus einem Gebiet mit Mäusen und Kaninchen heraustragen. Sie war nicht ansprechbar. Inzwischen reicht meist ein einladendes "weiter" - zumindest, wenn sie sich noch nicht in einen Rausch gebuddelt hat.also... so alles in allem... ich hab schon das eine oder andere mit Hunden erlebt. Und eine Sache war immer klar: alle haben sich weiterentwickelt. Es ging mal schneller und mal langsamer, mal brauchte es mehr Support, mal brauchte es mehr Führung, mal mehr Auslastung, mal weniger Action, mal mehr Aktivierung, mal mehr Runterkommen, mal mehr Leckerchen-Bestätigung, mal mehr 'psychologische' Bestätigung...
Ich bin kein unbeschriebenes Blatt. Aber bei Elsa weiß ich nicht weiter.
Es geht einen Schritt vor und drei zurück.
Wir können gemeinsam rausgehen. Aber entweder nur auf den Friedhof oder es müssen alle dabei sein. Manchmal geht sie nicht mehr mit meinem Freund weil "Muddi soll das machen!" ...
Immer öfter frage ich mich, was passieren würde, wenn sie nun, obwohl sie schon zetert und keift, wirklich in engen Kontakt mit einem Fremdhund käme. Würde sie schnappen? drohen? beißen? Oder würde sie vielleicht einfach halbwegs gesittet Kontakt aufnehmen?
Warum will sie alle drei Minuten in den Garten? Warum will wie aber dann, am Garten angekommen, nicht wirklich in den Garten, sondern nur rausgucken? Warum will sie immer mit auf Fahrten irgendwo in den Wald, will dann da aber lieber nicht gehen oder ist total gestresst?
Was will sie überhaupt?Weiß sie, wie sie heißt? Versteht sie, was ich will und kann es nicht tun, aus Angst? Oder will sie es nicht, aus Misstrauen? Oder hat sie keine Ahnung, was ich will, aus Murmelhirnigkeit?
Ich hab das Gefühl, gar nichts über Hunde zu wissen, wenn ich Elsa so ansehe. Bööööh. Alles doof. Ich verstehe sie einfach nicht. Und das nun seit 9 Monaten. -
mmer öfter frage ich mich, was passieren würde, wenn sie nun, obwohl sie schon zetert und keift, wirklich in engen Kontakt mit einem Fremdhund käme. Würde sie schnappen? drohen? beißen? Oder würde sie vielleicht einfach halbwegs gesittet Kontakt aufnehmen?
Sollen wir mal zusammen ne Runde laufen? Moro ist absolut souverän und vor Allem durch Hündinnen nicht zu provozieren
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Vielleicht ist es Elsa, die selbst nicht weiß was sie will. Oder sie weiß es, aber kann es nicht so durchziehen wie sie es wollen würde. Vielleicht ist es körperlich bedingt, durch ihre Erkrankung, dass sie einfach nicht genug Löffelchen hat für alles. Dass sie eigentlich will - aber dann ist Tank leer und sie kann nicht so wie sie eigentlich wollte. Sowas gibt es ja auch bei Menschen.
Kann deine Melancholie verstehen. Glaube aber, dass es nicht an dir liegt wenn es wieder bergab geht mit ihren Eigenheiten. Du bist schon das Beste, was ihr passieren konnte.
Danke für den tollen Bericht über die bisherigen Hundebegleiter, Ich mag sowas sehr gerne lesen, das waren lauter tolle Hunde 😍
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Eine ganze Zeit lang lief es gut, wenn ich Elsa vor dem Anflug von Krawall Fleischwurst gegeben habe, wir haben echt einige Meter auf der Hundebegegnungsskala zurückgewonnen.
Bis Elsa dann beschloss, nun einfach keine Fleischwurst mehr zu mögen und auch alles andere nicht.
Überhaupt hat sie wieder viele Tage, an denen ich sie zum Fressen überreden musste. Und an diesen Tagen hatte/habe ich keine Möglichkeit, sie zu bestätigen.
Wir befinden uns erneut in the down-escalator.
Du kannst sie bestätigen, rede mit ihr! Es lenkt nicht so arg ab, wie Futter. Aber es hilft trotzdem.
Und sie ist nunmal ein kranker Hund. Wenn sie gar nicht fressen wollte, ging ihr auch nicht gut.
Dann ists immer Unangnehmes Gegenkondtionieren, kann auch in die andere Seite kippen. Der Positive Reiz, der den negativen überlagern soll. Futter ist wichtiger als Artgenossen anpöbeln. Kann auch erzeugen, das Futter wird zu einer Ankündigung von etwas unangenehmen und selbst nicht mehr schön.
Aber wahrscheinlicher ist es das Medikament? Was bekommt sie?
Pimobendan zum Beispiel macht doch gar nicht mal so selten Appetitlosigkeit, Durchfall und Schlappheit, bis zum Erbrechen ... Vielleicht hilft ihr eine kleine Dosisreduzierung ... Hohes Kalzium kann auch übelkeit verursachen, das war ja ein Problem ...
Und heute bin ich melancholisch und gar nicht zu Scherzen und lustigem Schrieb aufgelegt, sondern möchte einfach mal versuchen, zu verstehen, warum ich mit Elsa nicht weiterkomme.
Och man, es tut mir so leid für euch beide!
Elsa, das wird mir immer klarer, ist einfach anders als andere Hunde... und Hunde kenn ich ja, zumindest ein paar. Es gab noch den einen oder anderen Hund in meinem Leben mehr, aber das hier sind meine wichtigsten Eckpfeiler...
Ja, ich hab das selbe durchüberlegt mit Kaami. Ich fühl mich da in einer ein bisschen ähnlichen Situation ... sie ist bei mir auch der Hund, der mich ... an meine Grenzen gebracht hat.
Amara duldete mich, mochte mich sogar.
Leider hat man mir als Kind zu viel durchgehen lassen im Umgang mit den Hunden, wie das Foto eindringlich beweist. Aber Amara hat es mir immer verziehen, sie mochte mich bis zum Schluss ganz gern. Sie starb, als ich 11 oder 12 war.
WEnn hunde etwas mit Kindern anfangen können, wissen sie das meist einzuordnen. Hab ich nie anders erlebt. Kein Freibrief dafür jeden Hund durchknuddeln zu lassen, aber so toxisch wie das heute gesehen wird, ist das auch nicht.
Ich bekam Luna als ich so 13/14 war. Ein Schäfi-Müsterländer/Bullterrier-Parson(-Mixmixmix)
Von Welpenbeinen an war sie bei mir, sie kam aus einem ( )Ups-Wurf vom Bauernhof.Und sie war immer unkompliziert. Sie war mein Punkerinnen-Hund. Sie lief am Rad in der Innenstadt von Köln frei. Sie kam mit allem klar. Sie hatte vor nichts Angst, obwohl sie damals die unsicherste in dem Wurf war.
Ja, kann man heute wohl nicht mehr bringen, freilaufend am Rad durch die Stadt, war mal normaler ...
Ich hatte TokTok als ich ca 20 war. Ein Tibet Terrier, sie war blind und taub, bereits 12 Jahre alt und hatte inoperable Tumoren im Gesäuge als ich sie aus dem Tierheim Siegen adoptierte, sie war bissig allen außer mir gegenüber und konnte nicht allein bleiben. Sie hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich hab sie wahnsinnig geliebt. Sie starb mit 14.
Was für ein großes Herz, es an so einen hund zu verschenken, das tun nicht viele!
Und dann irgendwann waren wir ein Herz und eine Seele. Nach vielleicht 6 Monaten passte kein Blatt mehr zwischen uns.
Wir haben uns blind verstanden und vertraut. Außer, was die Jagd anging, da hatten wir deutlich unterschiedliche Ansichten. Aber wir waren so kitschig vertraut miteinander, wie das nur im kleinen Prinzen mit dem Fuchs beschrieben wird. Ich vermisse sie immer noch, wie sonst nichts. Sie war wunderbar.
Ja, die ganz besonders nahen Seelen ...
Zu Weihnachten verschickten wir dann dieses blasphemische Bild an unsere Familien, die wir zu den Festtagen nicht besucht haben, denn Bolle sollte ja erst mal ankommen.
Wie haben die Familien reagiert? Selber Humor?
Dann half nichts, dann musste sie getragen werden. Damals dachte ich, dass das so ein Punkt wäre, weshalb ich sie nicht behalten sollte. War ein Fehler. Ich vermiss die kleine Wurst.
Klingt, als wolltest du Pflegehunde eher aufnehmen, um zu kucken, ob sie in dein Leben passen, nicht primär, um sie zu vermitteln? Musst natürlich nicht antworten, wenn du nicht magst. Mein Ziel war ja sehr klar, sie sollte 120% vermittelt werden und das hat unsere Beziehung doch mit sehr belastet ...
Bufke, optisch mein absoluter Traumhund.
Sehr süßer, aber doch kernig aussehender Strubbel.
Lerroi,
Ein schuss Wolfig dazu ...
Alma, die zusammen brach, wenn man sie nur böse anguckte, gleichzeitig aber unerträglichen Jagdtrieb zeigte. Sie war gleichzeitig so sanft und zerbrechlich und so komplett wahnsinnig wenn Beutetiere in der Nähe waren. Sie kam vor ziemlich genau einem Jahr. Irgendwie war klar - ich hatte ja schon so viele Telefonate mit Menschen, die Hunde aus dem Tierschutz haben wollten - dass das schwierig wird. Dass die einen zu hart und aversiv arbeiten würden. Dass die anderen sagen würden "die kommt schon wieder" und sie laufen lassen würden. Und dass wieder andere sagen würden "dann geht die jetzt halt nur noch an der kurzen Leine um die Häuser." All das wollten wir nicht für Alma. Wir wollten, dass sie Zeit kriegt und Unterstützung.
Ja, es bleiben doch die, die es brauchen, nicht die, die sich gut anpassen können oder das leben leichter machen ...
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Zitat
Und eine Sache war immer klar: alle haben sich weiterentwickelt. Es ging mal schneller und mal langsamer, mal brauchte es mehr Support, mal brauchte es mehr Führung, mal mehr Auslastung, mal weniger Action, mal mehr Aktivierung, mal mehr Runterkommen, mal mehr Leckerchen-Bestätigung, mal mehr 'psychologische' Bestätigung...
Ich bin kein unbeschriebenes Blatt. Aber bei Elsa weiß ich nicht weiter.
Es geht einen Schritt vor und drei zurück.
Ich denke bei Elsa spielt ihr Herz eine zu große Rolle, aufregung wird bestraft auch gute, sicherlich auch unberechenbar für sie, das sie mal keine Leistung hat und es mal zuviel ist ... Wenn ich dran denke, wie schwer es Menschen fällt, mit einem ... unrund laufenden Herzen zurecht zu kommen. Das auf ein Straßenhund/Shelterhund leben oben drauf ... Ich denke das sabotiert dein Training und ihre Wahrnehmung. Ihr gebt beide euer Bestes, da bin ich mir sicher. Aber fair ist das alles überhaupt nicht, oder berechenbar. Das, was du mit den anderen Hunden erreichen konntest, der Pfad in Richtung das neue Leben bewältigen. Ich fürchte, das ist ihr verwehrt. Gute Momente schaffen. Lebensqualität im kleinen.
ZitatImmer öfter frage ich mich, was passieren würde, wenn sie nun, obwohl sie schon zetert und keift, wirklich in engen Kontakt mit einem Fremdhund käme. Würde sie schnappen? drohen? beißen? Oder würde sie vielleicht einfach halbwegs gesittet Kontakt aufnehmen?
Kuck dir doch den Fremdhund an, was sagen sie dazu? Klar gibts auch immer die, die alle toll finden udn die die immer zurückmotzen. Aber oft sagt einem der andere hund deutlich, wie ernst es dem Hund ist. Kucken sie neugierig bis irritiert ... verstecken sie sich, gehen sie deutlich in Verteidigungsstellung?
Manche Hunde pöbeln und meine wollen trotzdem hin. Der ist in Not, wir können helfen, oder im Gegenteil, drängen mich ab. Frauchen, besser wir wechseln sofort den weg! Der meints toternst!
Aber generell, in Auflösung ist ein Kontakt selten gut und ein schnappen ist schnell schiefgegangen.
Kann natürlich sein, dass sie mit geringerer Distanz, kleinere Brötchen backt. Da sie aber auch mit vertrauten Hunden, oft seltsame Stimmungsschwankungen hat, würde ich da keine guten Ergenisse erwarten, aber auch keinen totalen Ernstkampf. Dann kommts eben ganz auf die Kompetenz des Gegenübers an.
Würde es dir denn helfen einen Maulkorb zu benutzen? Das du sagen kannst, sollen sie doch kommen ... kann nix weiter passieren als weitergemotze ...
Ich find die Idee eines Hundebuggys auch immer noch nicht schlecht. Auch reinpacken, egal, keiner kommt rein, keiner Raus, weitergehts.
ZitatWarum will sie alle drei Minuten in den Garten? Warum will wie aber dann, am Garten angekommen, nicht wirklich in den Garten, sondern nur rausgucken? Warum will sie immer mit auf Fahrten irgendwo in den Wald, will dann da aber lieber nicht gehen oder ist total gestresst?
Was will sie überhaupt?
Weiß sie, wie sie heißt? Versteht sie, was ich will und kann es nicht tun, aus Angst? Oder will sie es nicht, aus Misstrauen? Oder hat sie keine Ahnung, was ich will, aus Murmelhirnigkeit?
Ich hab das Gefühl, gar nichts über Hunde zu wissen, wenn ich Elsa so ansehe. Bööööh. Alles doof. Ich verstehe sie einfach nicht. Und das nun seit 9 Monaten.
Sie ist eben nicht Hunde, sie ist Elsa.
Ich kenne die Gedanken auch nur zu gut. Was hab ich alles schon an Hunden im Leben gehabt und dann kommt die Kaamikatze und nix giltet mehr.
Deine Aufgabe ist noch viel schwerer, eure Zeit ist so kurz. Die Krankheit unberechenbar, ihre Vorerlebnisse damit wahrscheinlich traumatisch für sie.
Wenn ich mich an deine Stelle setze, würde ich daran verzweifeln, das sie dir so wenig die Chance gibt es ihr schön zu machen und da nichts ne Linie verfolgt, an der man arbeiten könnte. Und dieses alle drei Minuten dies und das ... ganz schön nervenzerfetzend.
Habt ihr schon sowas wie ein Thundershirt probiert. Das sie ihren Körper anders spürt?
So wie es klingt, würde ich sie mir wahrscheinlich in den Arm klemmen und nen Serienmarathon starten, bis sie pennt. Und wahrscheinlich muss sie dann gerade doch ...
Eine unmögliche Situation. ...
Hast du denn das Gefühl es gibt gute Momente? Zufriedene? Kannst du das umdrehen, von den guten Momenten aus weiterdenken, nicht von den Rätseln? Oder gibts zu wenige davon?
Ich wünsch dir den Zauberschlüssel zu mehr Zufriedenheit in einer so unendlich schwierigen Situation, ein paar mehr Momente Leichtigkeit, die ein Atmen erlauben, ein Lachen ...
Lass Video laufen, vielleicht entdeckst du drauf irgendwas ... gerade bei den immer wiederkehrenden Problemen.
Und vielleicht ist wirklich ein Weg möglichst andere Hunde kennenzulernen und zu sehen, ob da einer dabei ist, der mehr Elsa spricht ...
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Woher kommt denn dieser seltsame Ehrgeiz, dass Elsa eine positive Entwicklung durchmachen muss?
Es gibt kein Fleißbienchen dafür, dass sie irgendein (von dir!) gesetztes Ziel erreicht. Und sag jetzt nix in Richtung "angepasste Erwartungen", "kleinschrittig", "was ganz Einfaches", ... Elsa muss erstmal gar nix und du musst Elsa erstmal nur so weit versorgen, dass ich dir nicht das VetAmt hinschicken muss.
Alles andere ist Luxus.
Immer öfter frage ich mich, was passieren würde, wenn sie nun, obwohl sie schon zetert und keift, wirklich in engen Kontakt mit einem Fremdhund käme. Würde sie schnappen? drohen? beißen? Oder würde sie vielleicht einfach halbwegs gesittet Kontakt aufnehmen?
Warum will sie alle drei Minuten in den Garten? Warum will wie aber dann, am Garten angekommen, nicht wirklich in den Garten, sondern nur rausgucken? Warum will sie immer mit auf Fahrten irgendwo in den Wald, will dann da aber lieber nicht gehen oder ist total gestresst?
Was will sie überhaupt?Weiß sie, wie sie heißt? Versteht sie, was ich will und kann es nicht tun, aus Angst? Oder will sie es nicht, aus Misstrauen? Oder hat sie keine Ahnung, was ich will, aus Murmelhirnigkeit?
Ich hab die Fragen mehrmals gelesen, an unterschiedlichen Tagen. Ganz im Ernst, ich glaub, nichts davon spielt wirklich eine Rolle.
Also, ich kapier das, du willst Elsa verstehen, und dafür willst du sie durchanalysieren, dir deinen Elsa-Guide schreiben und damit das Phänomen Elsa schlüssig erklären können, zumindest so für dich selber. Das wird halt nix. Nie. Das klappt bei einem "normalen" Hund schon nur sehr eingeschränkt.
Und Elsa ist ja kein Hund. Elsa ist ja Elsa.
Stress dich doch nicht mit irgendwelchen Erklärungsversuchen für ein Verhaltensmuster, das sie bis Dienstagvormittag 11:53 Uhr zeigt, und ab Dienstag 11:54 Uhr nie wieder zeigen wird, weil sie ab da eine andere Sauerstoffkonzentration in diesem ganz bestimmten Hirnareal hat, was sich dann nochmal ändert genau am Freitag um 22:04 Uhr ...
Wozu willst du überhaupt wissen, was Elsa überhaupt will?
Viele Hundehalter könnten sicher sehr genau sagen, was ihr Hund will. Fressen und f***en bis zum Umfallen, oder jagen und fressen, oder nur fressen ... Es nützt gar nix, die Antwort auf die Frage zu kennen. Niemand kriegt genau das, was er will.
Wenn du wüsstest, was Elsa täte, wenn sie mit einem bestimmten Fremdhund Kontakt hätte, würdest du denn dann bei anderen Fremdhunden was ändern? Immer Kontakt zulassen?
Wenn Elsa nicht macht, was du möchtest, wäre deine Strategie bei Angst, Misstrauen und Ahnungslosigkeit nicht ziemlich gleich? ("Komm Schätzchen, ich erklär dir das nochmal, ich möchte das und das und es ist nicht schlimm ...")
Wenn du wüsstest, warum sie nach Garten und nach Waldfahrt fragt und dann doch nicht will - würde das dein Verhalten irgendwie ändern in den Situationen? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Würdest du ihr das zum Beispiel konsequent verweigern? Oder sie konsequent durch Garten und Wald hindurchzwingen? Wie müssten denn die Antworten auf deine Fragen sein, damit du zum Beispiel beschließt "ok, ab sofort werde ich ihr nie wieder den Garten anbieten, und wenn sie noch so sehr bettelt"?
Ich wette, das geht gegen jede Faser deines innersten Selbst, aber "Hinnehmen und weniger ändern wollen" wär bestimmt ein geeigneter Weg mit Elsa.
Daher mein Vorschlag, du erdolchst einen Zen-Mönch und saugst sein Gehirn aus. Ich zumindest hab das seit Jahren auf der Agenda, es hilft bestimmt! Wenn du das passende Kloster (es muss unbewacht sein) gefunden hast, lass es mich bitte wissen.
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Woher kommt denn dieser seltsame Ehrgeiz, dass Elsa eine positive Entwicklung durchmachen muss?
Es gibt kein Fleißbienchen dafür, dass sie irgendein (von dir!) gesetztes Ziel erreicht. Und sag jetzt nix in Richtung "angepasste Erwartungen", "kleinschrittig", "was ganz Einfaches", ... Elsa muss erstmal gar nix und du musst Elsa erstmal nur so weit versorgen, dass ich dir nicht das VetAmt hinschicken muss.
Alles andere ist Luxus.
Also ich kann das sehr gut nachvollziehen. Sie hat ein massives Herzproblem, Aufregung schadet ihr bis zum Bewusstlos werden. Das würde ich auch gerne verhindern und ihr noch ein möglichst schönes kurzes Leben bereiten, mit Dingen, die sie will und nicht immer wieder davor zu stehen, dass der Hund selbst nicht weiß wohin mit sich und eine kleine Stimme einem immer wieder sagt, du verstehst sie einfach nicht, dabei wäre es gerade bei diesem Hund sooooo wichtig, denn die Zeit ist verdammt kurz, die ihr noch bleibt und viel Leben hatte sie nicht und das davor war auch nicht prall. Da würde ich auch den Luxus spüren wollen, mehr für den Hund rausgeholt zu haben als nicht vetamtwürdig.
Ich verstehe das gut, meine Border Hündin hab ich die ersten Monate null verstanden, das Gefühl ist so mies, auch wenns nicht vetamtwürdig ist. Und meine "Bleibtweil nicht vermittelbar, nicht weil verliebt" Hündin, hats mir auch nicht gerade einfach gemacht und meinen Hunden auch wirklich nicht.
Luxus fängt da ganz woanders an, wenn man auf dem Zahnfleisch geht, nicht nur, weil der hund keine Schemata erfüllt, die man gerne hätte, sondern weil man halt merkt, dem Hund gehts scheiße. Bei mir zum Beispiel, Lykka hat nach 12 Jahren Knast die Bettwäsche zerfetzt, es war eine Wonne das mitanzusehen, weil sie sich ienfach so über weichheit geruch und durch die betten toben gefreut hat (hab ich natürlich trotzdem irgendwann gebremst, geht halt ins Geld ...), bei Kaami war die Zerstörungswut, was zwanghaftes, das sah nicht nach freude aus, sondern nach was ganz anderem, für alle ungesundem, stressigem.
Wenn der Hund ständig rausmöche und dann das bibbern bekommt, möchte man gerne, das das aufhört. Nicht aus luxus, sondern weil das unglaublich belastend ist, für beide Seiten.
Und wenn neinem ann noch alles was Funktioniert, wie Fleischwurst wieder weggenommen wird, weils ienfach nciht mehr funktioniert und der ewige Kummer wann es soweit ist.
Für mich kann man die Situation nicht schöndenken. Sie ist schlimm, man kann nur durchhalten und das irgendwie beste rausholen, während die Zeit gegen einen arbeitet.
Lass dir einen Drücker da, Momo und hoffe einfach das Leben hat dir auch ein paar Gute Momente zur ERholung hingeworfen!
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Nicht aus luxus, sondern weil das unglaublich belastend ist, für beide Seiten.
Eben, die Situation ist unglaublich belastend für beide Seiten, und man macht es nicht besser dadurch, dass man sich auferlegt, dem Hund "schöne letzte Monate" gemacht zu haben, wenn das vielleicht einfach nicht möglich ist. Manchmal muss man auch akzeptieren, dass ein bestimmtes Lebewesen nicht glücklich sein kann, obwohl man ihm das aus tiefstem Herzen wünscht.
Dann versucht man sein Bestes. Aber dieser zusätzliche Stress, sich davon zerfressen zu lassen, dass es jemandem nicht gut geht, obwohl man doch alles dafür tut, dass es demjenigen gut geht - der nützt niemandem. Man versucht sein Bestes, aber man muss einsehen, dass man in manchen Situationen das Ziel der "schönen letzten Zeit" nicht erreichen wird, egal wieviel man dafür tut.
Für mich kann man die Situation nicht schöndenken.
Eben.
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