Ankaufuntersuchung beim Tierarzt

  • und warum genau jetzt kann man das nicht VOR einem Kauf machen??

  • Was soll denn bei einer Untersuchung raus kommen, dass der Hund keine Treppen steigen kann, was man ihn vorher in keinster Weise ansieht?


    Und wie man bei den letzten Beiträgen herausliest geht es eben doch darum, den Hund nicht zu nehmen, wenn er krank ist. Natürlich ist diese Entscheidung legitim. Am Anfang des Threads hieß es aber noch, dass es eben nicht heißt, man nehme das kranke Tiere nicht, man möchte nur um den Stand wissen...

    Bei bestimmten Erkrankungen würde ich den Hund nicht nehmen, andere Erkrankungen wären aber vielleicht dafür kein Thema.



    Ich verstehe, dass jeder Hund ein gutes Zuhause verdient hat.

    Aber auch jeder Hundehalter hat es doch verdient, dass er SEIN Leben kann und es nicht komplett am Hund ausrichten muss.

    Denn auch wir Menschen haben nur eine begrenzte Lebenszeit.

    Und oft ist man ja nicht nur selbst betroffen, sondern auch der Rest der Familie ist irgendwie involvier - seien es Einschränkungen im normalen Alltag oder einfach „weniger Zeit“, die man dann für Partner oder Kinder hat.

    Und diese Dinge wiegen für mich genau so wie das Argument, dass jeder Hund ein schönes Zuhause verdient hat


    Wenn jemand sagt, dass er keinen kranken Hund aufnehmen möchte oder kann, dann finde ich es nicht schlimm.

    Schlimm ist, wenn der eigene Hund angeschoben wird, wenn er krank wird.

    Aber das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun.

  • Bei bestimmten Erkrankungen würde ich den Hund nicht nehmen, andere Erkrankungen wären aber vielleicht dafür kein Thema.

    So ist es hier auch. Gilt auch fuer das Wesen. Waehrend gewisse Dinge (aktuell) ein Auschlussgrund sind, sind andere kein Thema.

    Ich versteh das Problem daran auch nicht wirklich :ka:

  • Ich finde das fast genauso falsch wie die Möglichkeit, Kinder mit Trisomie 21 vor der Geburt auszuselektieren. Leben ist mit bestimmten Risiken verbunden, wenn man es mit anderen Lebewesen teilt. Man kann nicht jedes Risiko im Vorfeld ausschließen und aus meiner Sicht auch unethisch.

    Ich hoffe, falls ich irgendwann mal krank werden sollte, das meine Freunde sich nicht aus dem Staub machen und meine Beziehung nicht in die Brüche geht, weil ich emotional belastend bin.


    Ja, mein Leben war die letzten 11, 5 Jahre nicht so wie es ohne Ebby gewesen wäre. Hätte ich mir das so ausgesucht? Nein!!! Hätte ich das Risiko mittels Untersuchung ausschließen können? Nein. Hätte ich einen einmaligen Hund verpasst, der mich vieles gelehrt hat? Ja, absolut.

    Wenn jemand sagt, dass er keinen kranken Hund aufnehmen möchte oder kann, dann finde ich es nicht schlimm.

    Schlimm ist, wenn der eigene Hund angeschoben wird, wenn er krank wird.

    Aber das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun.


    Deine Argumentation für die Ankaufuntersuchung kann man hier genauso ins Feld führen. Was ist denn, wenn der Hund krank wird und der Besitzer die Krankheit emotional nicht aushält?

  • Nein, ich glaube nicht. Das mein ich aber nicht. Ich nehme keinen Hund der zum Zeitpunkt des Kaufes SRMA hat/bei dem es bekannt ist. Ist es nicht bekannt/er hat es nicht und es kommt dann irgendwann, dann ist das eben so. Aber wissentlich nehm ich einen (erkrankten) Hund nicht auf.

    So geht es mir mit Epilepsie. Ja, ich habe eine Rasse, die da sehr anfällig für ist. Ich würde aber keinen Hund kaufen, der es schon hat.

  • Würde ich mir wieder einen Hund aus dem TS holen, würde ich zumindest auf eine Allgemeinuntersuchung bei meinem Tierarzt des Vertrauens bestehen. Inklusive Röntgen bei Auffälligkeiten. Selbstverständlich übernehm ich die Kosten dafür ...


    Ich hab im Herbst letzten Jahres bewusst eine alte Hündin mit verletzter Pfote aufgenommen. Darüber wurde ich von Anfang an informiert und nach dem damaligen Stand der Dinge war das für mich auch kein Problem.


    Hätte ich aber damals gewusst, dass ihr Problem auch nach einer OP mit aufwendiger Behandlung weiterbesteht, hätte ich wahrscheinlich vom Kauf abgesehen. Sie muss jetzt dauerhaft einen Schuh an der Pfote oder eben einen Kragen tragen, damit sie sich die Pfote nicht wieder aufleckt. Eine komplette Amputation der Pfote kommt übrigens auch nicht in Frage, weil sie sehr groß ist und eh schon schwere Probleme mit Hüfte, Schultern und Co. hat. Durch eine Amputation der Pfote würde man das nur verschlimmern und ihre Lebensqualität wäre drastisch gemindert. Und mir kann auch keiner sagen, ob das grundlegende Problem - die Leckerei! - behoben wird, indem man gleich die komplette Pfote entfernt.


    Hätte ich vorher gewusst, was für ein Rattenschwanz an dieser einen Pfote dranhängt, ich hätte Masha eher nicht aufgenommen.


    Aus genau diesem Grund ist es mir wichtig, dass ich - wenn ich wieder einen Hund mit Vorerkrankungen aufnehmen würde - vor Kauf abklären lassen kann, welche Behandlungsmöglichkeiten man hat und wie der Tierarzt den Erfolg einschätzt.

    Stehen die Chancen gut, dass es nur mit einer oder zwei OPs getan ist, würde ich auch einen kranken Hund aufnehmen, wenn alle anderen Umstände (Wesen, keine großen Baustellen etc.) passen.

    Sagt mir der Tierarzt aber direkt, dass das eine never ending story wird ... nein. Sowas möchte ich nicht noch mal.


    Natürlich sind Mashas Probleme im Vergleich zu anderen chronischen Geschichten vergleichsweise eher geringgradig. Manche Hunde brauchen täglich mehrere Medikamente oder intensive Rundumbetreuung ... trotzdem ist es für mich einfach nicht schön, wenn der Hund einmal wöchentlich zum Tierarzt muss, damit die Verspannungen durch ihre Probleme gelöst werden und die Muskeln der Hinterhand gezielt trainiert werden können.


    Ich denke, dass man diese Ansicht erst nachvollziehen kann, wenn man in einer ähnlichen Situation war. Ich habe kein Problem damit, einen alten oder kranken Hund aufzunehmen, wenn ich vorher abschätzen kann, ob das für mich auch langfristig tragbar ist.


    Und wer das verwerflich findet, dass ich sowas im Voraus wissen will - ja mei. Ist dann halt so. Dann halt ich mich von der TS-Orga eben künftig fern. :ka:




    Es ist übrigens in meinen Augen etwas völlig anderes, wenn ein beim Kauf halbwegs gesunder Hund nach einiger Zeit schwer krank wird. Das kann immer passieren und gehört zum Risiko der Hundehaltung dazu.

    Bonny hatte eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und braucht bis an ihr Lebensende fettarmes Futter. Ist ok für mich, war ja beim Kauf im Herbst 2019 nicht absehbar. :ka:

    Ich hab sie ja trotzdem lieb und achte eben auf ihre neuen Bedürfnisse.


    Und auch wenn es eine Krankheit wäre, die mehr erfordert als nur eine Futterumstellung, würde ich gucken, inwieweit ich das mit meinem Alltag und Lebensstandard leisten kann. Wenn ich die ausreichende Versorgung nicht gewährleisten kann, weil der Hund dann wirklich 24/7 intensive Betreuung benötigt, dann guck ich, ob ich mir Hilfe ins Boot holen kann.

    Ist das auch nicht möglich, bleiben entweder der letzte gemeinsame Weg oder eine Abgabe. Und selbst die Entscheidung würde ich nicht leichtfertig treffen können.

  • Ich finde das fast genauso falsch wie die Möglichkeit, Kinder mit Trisomie 21 vor der Geburt auszuselektieren.

    Sorry, das finde ich jetzt richtig, richtig daneben.

    Für mich gibt es einen riesen großen Unterschied, ob ich einen mir fremden Hund nicht nehme (der wird dann in aller Regel übrigens nicht getötet, nur weil ein Interessent abspringt) oder der von Dir beschriebenen Situation.


    Mehr schreibe ich zu diesem Punkt besser nicht...



    Wenn jemand sagt, dass er keinen kranken Hund aufnehmen möchte oder kann, dann finde ich es nicht schlimm.

    Schlimm ist, wenn der eigene Hund angeschoben wird, wenn er krank wird.

    Aber das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun.


    Deine Argumentation für die Ankaufuntersuchung kann man hier genauso ins Feld führen. Was ist denn, wenn der Hund krank wird und der Besitzer die Krankheit emotional nicht aushält?

    Ich habe doch schon mehrmals geschrieben, dass ich es für MEINEN Hund machen würde und dass ich auch weiß, dass mein Hund im Laufe seines Hundelebens wohl krank werden wird.


    Aber dann ist es MEIN Hund.

    Wir hatten 2018 bei Lexi eine sehr, sehr lange, sehr schlimme Phase und ich habe lange gebraucht, um wieder aus diesem Loch herauszufinden.

    Ich bin nachts (trotz Vollzeitberufstätigkeit) alle 2 Stunden mit Lexi raus, zwischendrin immer wieder Mini-Portionen gefüttert, mein Mann und ich haben unsere Arbeitszeiten so geplant (Urlaub/Überstunden/Homeoffice), dass Lexi nicht alleine sein musste, wir hatten über Wochen hinweg täglich Infusionen in der Tierklinik (einfache Fahrzeit 45 Minuten - gesamt also täglich 1,5 Stunden). Vom Geld mag ich gar nicht anfangen (aber das hat mich zumindest nicht emotional belastet)

    Wir haben es gerne für Lexi gemacht - und am Schluss haben wir sie trotzdem verloren.


    Mir muss also niemand erzählen, wie es mit einem kranken Hund ist...


    Nein, ich habe Lexi deshalb nicht abgeben. Und nein, ich würde Lucy deshalb nicht abgeben.

    Für mich ist es selbstverständlich, dass man genau DANN für seinen Hund da ist.


    Ganz unabhängig davon, was ich für MEINEN Hund tun würde, würde ich mir aber keinen Hund aussuchen, bei dem ich schon bei Übernahme wüsste, dass er eine (Grund-)Erkrankung hat, die relativ schnell zu so einer Situation führt.

    Ein Hund mit einer Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung würde mich z.B. beim kleinsten Anhaltspunkt total triggern und ich könnte tagelang nicht schlafen, nur weil der Hund einmal im falschen Moment gehechelt hat und ich deshalb Schmerzen vermuten würde.

    Das würde dann aber mir UND dem Hund nicht gut tun...

  • Ich finde so eine Ankaufsuntersuchung total legitim. Es wird einem so viel "Mist" als angeblich Gesund verkauft.


    Für den Verkäufer (ganz gleich ob Privatperson, Züchter oder Tierschutzmitarbeiter) entstehen ja keine Kosten. Wenn der Hund dann nicht genommen wird aufgrund von XY, weiß man wenigstens mehr über die Gesundheit und das ist doch dann auch was Gutes.


    Es will und kann sich halt nicht jeder einen von Anfang an kranken Hund leisten. Ich würde nicht wissentlich einen kranken Hund kaufen. Wenn meine Hunde allerdings krank werden, dann kümmere ich mich natürlich um sie und schiebe sie nicht ab, wie wohl jeder hier. Aber das sind einfach auch zwei Paar Schuhe die man nicht miteinander vergleichen kann.

  • Deine Argumentation für die Ankaufuntersuchung kann man hier genauso ins Feld führen. Was ist denn, wenn der Hund krank wird und der Besitzer die Krankheit emotional nicht aushält?

    Zumindest bei mir ist es dann eben so. Dann bekommt der Hund alles was noetig, machbar und sinnvoll ist und ich versuche mein Bestes ihm ein geiles Leben zu bieten. Bis es nicht mehr geht und er eingeschlaefert werden muss.

    Das eine sagt nix ueber das andere aus...

  • Warum wird eigentlich immer infrage gestellt, dass jemand keinen fremden, kranken Hund aufnehmen möchte oder eben möglichst wissen will, was auf einen zukäme? Irgendjemand ist dafür verantwortlich, dass ebendieser Hund ein neues Zuhause braucht. Und die Verantwortung dafür ist sicherlich nicht dem zuzuschreiben, der sich bewusst dagegen entscheidet, weil der Hund einfach nicht in das eigene Leben passt.

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