Ankaufuntersuchung beim Tierarzt

  • Ich könnte mir als Käufer, aber auch als Verkäufe,r nur dann eine solche Vorabuntersuchung bei einem erwachsenen Hund vorstellen wenn es sich um einen geprüften einsatzfähigen Arbeitshund oder einen Zuchthund mit Zuchtzulassung und erster Zuchterfahrung handelt. (und der Preis ein Mehrfaches des Welpenpreises ist).

    Beim Tierschutz könnte ich mir eine solche sehr gründliche Vorabuntersuchung bei einem gefährlichen Hund für seinen einzigen Interessenten vorstellen. Bei "normalen" Hunden würde ich es auch ablehnen.

    Der Wunsch wurde auch noch nie an uns herangetragen.

  • Auch ein kranker Hund hat ein Recht auf ein schönes Zuhause und sollte nicht irgendwie als B-Ware behandelt werden, bis sich einer findet, der ihn will.

    Ja das klingt hübsch und emotional, was dabei aber irgendwie ständig übersehen wird, oftmals haben kranke Hunde einfach andere Ansprüche, die man erstmal erfüllen können muss. Das beginnt ganz schnöde beim Geld, geht weiter mit der Wohnsituation, beinhaltet auch schlicht Zeit und endet bei den eigenen Nerven.

    Hätte ich nicht einen Job mit besonderen Arbeitszeiten, ich wüsste nicht, wie es das über die Jahre mit Ekkos Behandlungen zeitlich hätte schaffen sollen. Mit normalen Arbeitszeiten, wäre da jedes Mal ein Urlaubstag drauf gegangen und irgendwann sind die einfach aus.


    Auch könnte ich mit diesem Hund nichtmal im Hochpaterre wohnen.

    Wieso wird den Leuten immer gleich schlechte Moral und niedere Beweggründe unterstellt und nicht, dass sie sich ausführlich Gedanken gemacht haben und sich bewusst sind, dass sie einem chronisch kranken Hund nur schwer gerecht werden können?

    Ich empfinde es als wesentlich verantwortungsvoller, Problem xyz als Ausschlussgrund anzugeben, als im "der braucht ein schönes Zuhause und ich werde ihn genug lieben" Taumel dem Hund Umstände zu zu muten, die ihm schaden.

  • Da hast du vollkommen recht. Nur sollte dann jeder Hundekauf (auch der von Welpen geprüfter und getesteter Eltern) gründlichst überlegt werden. Auch der sollte dann nur gekauft werden wenn eine solche Beeinträchtigung gestemmt werden kann, denn auch ein zum Kaufzeitpunkt gesunder Hund kann so erkranken.

  • Da hast du vollkommen recht. Nur sollte dann jeder Hundekauf (auch der von Welpen geprüfter und getesteter Eltern) gründlichst überlegt werden. Auch der sollte dann nur gekauft werden wenn eine solche Beeinträchtigung gestemmt werden kann, denn auch ein zum Kaufzeitpunkt gesunder Hund kann so erkranken.

    Zumindest geldlich kann ich bei einem Welpen aber immerhin diverse Versicherungen abschließen um einen Teil abdecken zu können.


    Ich korrigiere: Bei einem gesunden Hund habe ich die Chance, entsprechende Versicherungen abzuschließen. Natürlich nicht nur bei Welpen

  • Das kann ich doch auch bei einem jüngeren, erwachsenen Hund. Keine Versicherung hat bei mir je eine gründliche Vorabuntersuchung verlangt.

  • Das kann ich doch auch bei einem jüngeren, erwachsenen Hund. Keine Versicherung hat bei mir je eine gründliche Vorabuntersuchung verlangt.

    Ich meine aber, dass es Wartezeiten gibt und Vorerkrankungen auch so eine Sache sind.


    Also Vorerkrankung im Sinne von "vor Versicherungsbeginn".


    Hatte ich aber noch ergänzt, gilt natürlich auch für generell gesunde Hunde.

  • Nur sollte dann jeder Hundekauf (auch der von Welpen geprüfter und getesteter Eltern) gründlichst überlegt werden. Auch der sollte dann nur gekauft werden wenn eine solche Beeinträchtigung gestemmt werden kann, denn auch ein zum Kaufzeitpunkt gesunder Hund kann so erkranken.

    Nur aus Interesse: wie siehst Du es denn bei "Problemverhalten"? Auch ein Welpe vom Züchter kann ja beispielsweise aggressiv werden oder sehr ängstlich oder eine absolute Alleinsein-Phobie entwickeln. Würdest Du es trotzdem den Interessenten an einem Tierschutz-Hund zugestehen, solche Verhaltensweisen kennen zu wollen und sich ggf. gegen den Hund zu entscheiden? Oder würde da bei Dir die gleiche Logik greifen, dass das alles auch bis dahin unproblematische Hunde entwickeln können und man sich nur einen Hund anschaffen sollte, wenn man damit ggf. umgehen kann?


    Das klingt jetzt irgendwie provokativ oder streitlustig, ist aber gar nicht so gemeint. Wirklich nur Interesse an den Denkstrukturen dahinter. :tropf:

  • Da hast du vollkommen recht. Nur sollte dann jeder Hundekauf (auch der von Welpen geprüfter und getesteter Eltern) gründlichst überlegt werden. Auch der sollte dann nur gekauft werden wenn eine solche Beeinträchtigung gestemmt werden kann, denn auch ein zum Kaufzeitpunkt gesunder Hund kann so erkranken.

    Aber es ist trotzdem was anderes, diesen Fall als „Worst Case“ einzuplanen, als diesen Fall von Anfang an als Normalzustand zu haben.


    Und ich sehe da auch einen großen Unterschied für wen man etwas tut.

    Natürlich habe ich für Lexi ohne mit der Wimper zu Zucken meine kompletten Arbeitszeiten über den Haufen geworfen, Urlaub genommen usw.

    Und notfalls hätte ich weniger gearbeitet, um Lexi betreuen zu können (mein Mann arbeitet im Schichtdienst, deshalb musste ich „nur“ den Teil abdecken, der sich überschnitten hat)


    Aber bei aller Hundeliebe würde ich mir keinen Hund holen, bei dem ich von Anfang an wüsste, dass ich deshalb meine Stunden reduzieren muss.


    Wenn der Hund „nur“ eine leichte PL oder leichte HD hätte, würde mich das wiederum nicht stören.

  • ich würde mir wünschen, das mehr Leute so weit denken. Es gäbe vermutlich weniger Abgaben schwerkranker Tiere ins Tierheim oder "bitte einschläfern" Wünsche, wenn Leute sich über gewisse Dinge vorher Gedanken machen und einfach einige Faktoren versuchen auszuschließen.


    Das mag jetzt vielleicht ein blöder Vergleich sein, aber wir haben uns zum Beispiel ganz bewusst gegen ein zweites Kind entschieden, weil ich schon das erste spät bekam (mit fast 37) und ich nicht weiß, ob ich es nervlich gepackt hätte, ein vielleicht schwerbehindertes Kind groß zu ziehen. Ich hätte aber nie abtreiben können. Also sind wir das Risiko schlicht nicht eingegangen. Wir haben ein Kind, sie ist gesund, sie entwickelt sich super und wir sind zufrieden. Und bevor die Frage aufkommt, wenn mit ihr was passiert wäre (Unfall oder ähnliches), dann wäre es eben so gewesen.


    Manchmal ist ein "nein" eben doch die bessere Wahl.

  • Wer sich für einen erwachsenen Hund entscheidet muss in der Regel Dinge, die nicht augenscheinlich sind, einkalkulieren. Wenn wir zumindest beim Tierschutz anfangen in "geprüfte Qualität" und "Mängelexemplare" zu unterscheiden wird das System durch Überbelegung sehr schnell gesprengt.


    Nicht offensichtliche Wesensmängel kannst du beim Hund aus zweiter Hand doch sowieso nicht feststellen.


    Da bleibt nur die Wahl der Alternative: Trainer, Zurück- oder Abgabe, Betreuung - was auch immer.


    Bei einem zweckgebundenen Kauf in Form eines ausgebildeten Arbeits-- oder Sporthundes oder eines Zuchthundes im Wert eines gebrauchten Kleinwagens fände ich ausführliche Tests angebracht.

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