Ankaufuntersuchung beim Tierarzt

  • Eine Ankaufsuntersuchung ist ja generell eh nur ein Cehckup beim Tierarzt. Einmal abhören und angucken.

    Sowas wie Röntgen in Narkose ist da schon ein bisschen was anderes und bedarf der Zustimmung des Verkäufers.

  • oftmals haben kranke Hunde einfach andere Ansprüche, die man erstmal erfüllen können muss. Das beginnt ganz schnöde beim Geld, geht weiter mit der Wohnsituation, beinhaltet auch schlicht Zeit und endet bei den eigenen Nerven.

    Aber das muss man doch in gewisser Weise immer einplanen?

    Auch der gesündeste Hund kann irgendwas bekommen und wenn’s ein Unfall ist…

    Ich weiß nicht.

    Wenn ich mir Hund der Rasse xy hole, mache ich mir doch bewusst, dass der potentiell alle rassetypischen Erkrankungen bekommen könnte. Plus einen Strauß an anderen Wehwechen, die ihn und mich einschränken können.

    Wenn’s dann nachher nicht so ist, prima, aber ich muss mir doch trotzdem über das was-wenn Gedanken machen.

    Wenn dabei rauskommt, dass das mit meinen Lebensumständen nicht passt, dann ist doch nicht die Frage relevant, ob ich diesen einen Hund haben will, sondern ob ich überhaupt einen Hund halten kann.

  • muss in der Regel Dinge, die nicht augenscheinlich sind, einkalkulieren

    Aber das muss man ja gar nicht, man kann ja eben Untersuchungen durchführen. Es ist ja einfach eine Entscheidung, es so oder so zu handhaben.

    Nicht offensichtliche Wesensmängel kannst du beim Hund aus zweiter Hand doch sowieso nicht feststellen.

    Aber es geht mir ja bei den Wesensmängeln wie bei Erkrankungen um die Sachen, die man feststellen kann. Den Rest gibt's halt dazu, Leben ist Risiko. Und dann greifen die von Dir aufgeführten Optionen, das ist klar.


    in "geprüfte Qualität" und "Mängelexemplare" zu unterscheiden

    So wertend würde ich beispielsweise nie definieren. Und ein Hund hat ja in den meisten Fällen mehrere Eigenschaften. "C-Hüfte, menschenfreundlich, ruhig, kann gut alleine bleiben" - ist bestimmt für viele ein Hauptgewinn. Wenn meine Leidenschaft aber nun ausgerechnet lange Trekkingtouren sind, wäre der Hund ja vielleicht woanders viel besser untergebracht.

  • Wer ein schwerkrankes Tier über Monate und Jahre gepflegt hat, der weiß, welche Sorgen, Ängste und auch an Pflegeaufwand notwendig ist und dennoch immer wieder begleitet von der Befürchtung, dem Tier Lebensqualität zu sichern oder eben den Punkt zu finden, ab dem das nicht mehr der Fall ist.


    Mein einer Himmelskater war so ein Tier.



    Der Pflegeaufwand war nur leistbar, weil ich damals studierte und relativ flexibel war. Im Berufsleben nicht machbar.


    Danach hätte ich niemals ein Tier aufgenommen, was wissentlich bereits krank ist und habe alles dafür getan, damit dieser Fall nicht eintrat.

    In Katzenzüchterkreisen herrschte für dieses Vorgehen vollstes Verständnis!


    Obwohl versorgungstechnisch und von den fachlichen Kenntnissen alles möglich gewesen wäre, emotional hätte ich das weder gekonnt, noch gewollt.

  • Prinzipiell finde ich den Gedanken nicht abwegig. Ich komme ja auch aus der Pferdewelt und habe mein Pferd gerade als gut ausgebildetes Freizeitpferd verkauft mit "kleinem TÜV" auf Käuferwunsch (Beugeproben, abhören, Augen schauen, Laufproben etc.) Und natürlich könnte sie vier Wochen später irgendwas haben...sie könnte auch auf der Weide stürzen oder beim neuen Besitzer durch Übertraining/falsche Hufbearbeitung o.ä. einen Sehnenschaden bekommen. Ich selbst weiß von nichts schadhaftem am Tier, da sie 10 Jahre in meinem Besitz war und immer gesund. Aber ich denke es beruhigt die Käufer, wenn ein TA mal rüber geschaut hat. Tatsächlich gab es eine minimale Auffälligkeit bei einer Beugeprobe...das kann alles sein und obliegt dem Verkäufer, das näher zu recherchieren. Ich kann mit bestem Wissen und Gewissen sagen, dass es keine Vorzeichen gab dafür. Der Käufer hat aufs Röntgen verzichtet ( ist ja jetzt auch auch kein Sportpferd im 5 oder 6 stelligen Bereich gewesen). Mir kann damit keiner was. Hätte sie ohne TÜV angefangen zu lahmen, hätte ich wahrscheinlich Rede und Antwort stehen müssen, ob ich was verheimlicht habe. Und ich hätte Gegenbeweisen müssen, dass sie vielleicht falsch trainiert wurde. Neverending Story...Beim Pferdekauf zuckt niemand mit den Schultern und sagt, das ist halt ein Tier, das kann passieren. Bei dem Schmu der da auch manchmal betrieben wird....(ein paar Wochen nach dem Verkauf ist mein Pferd übrigens bereits die ersten erfolgreichen Turniere gegangen, bei bester Gesundheit und alle sind glücklich miteinander...)


    Beim Hund würde ich wirklich nur einen "TÜV" machen, wenn ich entweder berechtigte Zweifel habe am Gesundheitsstatus oder der Hund einen Zweck erfüllen soll. Aber da ich eh der Typ bin, der Hunde gezielt nur von einem ordentlichen VDH-Züchter nimmt und vorzugsweise einen Welpen und im Moment zumindest keinen "Nutzungszweck" habe außer Hundesport mit Spaß an der Freude und Familienhunddasein, werde ich hier wohl nie was machen müssen. Ausnahme könnte vielleicht ein Gentest auf irgendeine Rassekrankheit sein, auf den ich vielleicht Wert lege, auf den der Züchter aber vielleicht verzichtet hat weil keine Pflicht. Kann da jetzt kein Beispiel nennen, aber inzwischen lässt sich ja vieles am Hund testen, was die Vereine noch nicht alles vorschreiben.

  • Ich habe ja meinen Hund ganz klar mit einem geplanten "Verwendungszweck" angeschafft. Daher wäre für mich nie ein älterer Hund in Frage gekommen, da ich mit dem aufwändig ausgebildeten Hund möglichst lange arbeiten möchte. Da versuche ich natürlich von vorn herein einen Hund zu bekommen, bei dem die Wahrscheinlichkeit möglichst hoch ist, daß er lange gesund ist. Deshalb kann ich auch verstehen, dass man für die entsprechende Verwendung keinen Hund möchte der gewisse gesundheitliche Baustellen hat. Das hat ja aber nichts damit zu tun, wie man sich später verhält, wenn der Hund erstmal da ist und krank wird oder nicht mehr einsatzfähig ist.

  • Für mich klingt das wie "wenn der Hund einen Mangel hat, will ich ihn nicht".

    Und was ist daran schlimm?


    Ich hatte ja schon einige schwerkranke Hunde und ganz ehrlich, ich würde mir auch nicht nochmal absichtlich einen kranken Hund holen.

    Ich habe die letzten 11Jahre mit einem kranken Hund verbracht, gute 20 000€ versenkt und kann vor allem den emotionalen Teil in so einem Fall mehr als nachvollziehen. Ich habe dazu trotzdem eine andere Haltung.

    Es entspricht nicht meinen Wertvorstellungen einen Hund wie einen Gebrauchtwagen zu behandeln und wenn es dir recht ist, behalte ich meine Haltung dazu auch. Wenn nicht, dann auch.


    Zwischen absichtlich einen kranken Hund holen und den Hund einer TÜV-Prüfung zu unterziehen, besteht für mich schon ein Unterschied.


    Aber hier wurde ja nach Meinungen gefragt. Ich habe eben einfach eine andere als du.

  • Aber das muss man doch in gewisser Weise immer einplanen?

    Auch der gesündeste Hund kann irgendwas bekommen und wenn’s ein Unfall ist…

    Ich weiß nicht.

    Und da behaupte ich mal einfach, das macht keiner im ganzen Umfang.

    Natürlich macht man sich Gedanken, aber ich behaupte mal, niemand dort draußen plant im voraus sein halbes Leben auf den Hund auszurichten, falls da mal was passiert.


    Und ja, es ist etwas anderes für mich, für meinen Hund Verantwortung zu übernehmen, wenn die Zeit kommt oder ob erwartet wird, es für einen fremden Hund zu tun.

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