Welpe und Alleinebleiben

  • Eine Userin mit Whippets (die ja ziemlich ähnlich sind) ist l'eau - vielleicht mag sie mal was dazu schreiben?

    Nein. Whippets und Windspiele sind sich nicht sonderlich ähnlich. Außer etwas vom Körperbau. Aber im Wesen sind sie sehr unterschiedlich.



    Windspiele sind zarte, zerbrechliche Wesen mit winzigen Knochen (Beinbrüche kommen recht häufig vor, manchmal schon nur vom Rumtoben).

    Solch einen Porzellan-Welpen würde ich niemals mit Kindern alleine lassen, auch wenn sie beteuern, dass sie "aufpassen."

    Das stimmt nicht per se. Es gibt durchaus Zuchten, die auf stabilen Körperbau Wert legen - und nur bei solchen sollte man mMn ein Windspiel kaufen.


    Inwieweit man Kinder mit Welpen/Hund alleine lassen kann, sollte man sich sehr genau überlegen und stark an den Kindern fest machen. Sind sie emphatisch genug, dass sie den Welpen/Hund nicht unüberlegt drangsalieren (dauernd streicheln/kuscheln/bespielen wollen)? Aber auch: können sie adäquat auf Beißen/Schnappen reagieren? Alle Welpen beißen gern. Und Kinder neigen dann zu schnellen, hektischen Bewegungen sowie spitzen Schreien. Auch Kinder, die mit Hunden aufgewachsen sind. Welpen finden, dass das ein super Spiel ist und beißen dann immer umso heftiger zu, was die Kinder noch hektischer werden lässt und zu noch schrillen Schreien führt...

    Von Bekannten habe ich gehört, dass ihre Windspiele besonders schnell und gern aufdrehen und als sehr "bissig" waren - nachdem sie langjährige Hundehalter sind und auch schon Whippetwelpen (denen man im Welpenalter Krokodileigenschaften nachsagt) hatten, halte ich die Erzählungen für relativ realistisch.



    Bzgl. Alleinebleiben und Stubenreinheit würde ich mit dem Züchter sprechen, wie seine Hunde da so drauf sind. Grade Stubenreinheit kann bei den Spielchen ja durchaus ein größeres Problem sein - wobei bei den Spielchen, die ich kenne, eher Rüden zu Stubenunreinheit neigen als Hündinnen. Zumindest von einer stubenreinen Hündin weiß ich aber, dass sie öfter raus muss als die anderen im Haushalt lebenden Hunde und auch Nachts eine Pinkelpause braucht.

  • Was machst du denn morgens in dieser einen Stunde? Eventuell kann der Welpe da ja mitkommen und somit müsste er nicht alleine bleiben.


    Unser Welpe war etwa 5-6 Monate als er 1Std geschafft hat.

  • Meine beste Freundin hat ein Windspiel und die sind schon sehr... feinfühlig.

    Bis sie alleine bleiben konnte hat es fast ein Jahr gedauert. Wirklich entspannt erst im erwachsenen Alter, zuvor gabs immer mal wieder Rückschläge.


    Allgemein ist sie sehr anhänglich, sensibel und geniesst sichere Strukturen.


    Kommt natürlich schon auch etwas auf die Kinder an, aber einen sensibler Junghund würde ich nun nicht unbedingt in die Verantwortung von Kindern geben.

  • Zum Thema ab wann Welpen ihre Ausscheidungsorgane kontrollieren können ... wenn sie frisch geboren sind, müssen sie geputzt werden - dadurch wird Kot und Harnabsatz ausgelöst. Und da warten die Welpen bis Mutti das tut. Da läuft zwischendurch nix raus. Das haben die unter Kontrolle. Wenn sie beginnen selber zu machen wackeln sie gezielt weg vom Schlafplatz und machen dort. Wenn sie genug Platz haben und es sauber ist! Das ist in der dritten Woche der Fall. Ab da gehen sie gezielt auf Löseplätze, wenn genug Platz ist, es sauber ist und es so was gibt.


    Entschuldige, dann habe ich wohl etwas missverstanden. Sollte es heißen, sie können sie kontrollieren, aber nur bis zu einem gewissen Punkt? Also wenn sie dann mal dringend müssen, dann müssen sie? Und der Punkt ist logischerweise bei Welpen früher als bei erwachsenen Hunden?

    Ist besser formuliert. Da ein entspannter Welpe nicht muss, kann er schlafend tagsüber auch gut zwei bis drei Stunden durchhalten. Meine Welpen konnten im Grunde ab Tag zwei auch alleine bleiben. (Gesicherter Bereich - wie vorher halt auch. Also eine bekannte Situation. ) Die haben davon aber vorher schon eine Grundidee vermittelt bekommen.

  • Da hätte ich jetzt bei gut erzogenen, zuverlässigen Kindern dieses Alters und einem ebensolchen Hund jenseits des Welpenalters keine Bedenken. Meine Kinder durften in diesem Alter nicht mit dem Hund Gassi gehen, aber gemeinsam zuhause alleinebleiben war bei unseren Gegebenheiten absolut kein Problem.

    das ist toll, wenn das bei dir geklappt hat. Aber man darf da unterschiedlicher Meinung sein und ich persönlich würde einem 8jährigen, der vermutlich als erstes zu Hause ist nicht die Verantwortung übertragen, also nicht für einen Welpen oder Junghund. Vll nicht mal für einen erwachsenen. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, Kinder sind Kinder. Die handeln mal impulsiv, die lassen auch den Hund nicht immer zuverlässig in Ruhe, wenn der auf seinem Platz ist und Ruhe braucht- ich persönlich würde das nicht als Plan A nach 3 W haben, dass mein 8jähriger eine Stunde mit dem Hund allein ist und für sich auch dieses Gefühl bekommt "ich bin jetzt eine Stunde für Wuff zuständig, bis Mama kommt." :smile:

    Selbstverständlich darf man da unterschiedlicher Meinung sind. Sind u.a. ja wir beide offenbar. :D


    Ich schrieb, jenseits des Welpenalters und wenn sowohl Hund als auch Kinder gut erzogen und zuverlässig sind. Bei uns waren diese Voraussetzungen damals gegeben. Meine Große hat beispielsweise von Anfang an mehrmals die Woche mit unserem Hund im Verein trainiert und als Elfjährige die Begleithundeprüfung mit ihm abgelegt. Auch meinen jüngeren Söhne waren im Umgang mit dem Hund geschult, erfahren und absolut verlässlich. Dennoch durften sie als Kinder nicht Gassi gehen, weil ich auf das Verhalten anderer Menschen und ihrer Hunde keinen Einfluss habe. In unseren eigenen vier Wänden nebst eingezäuntem Garten hatte ich jedoch keine Bedenken.


    Ob das eines Tages mit den Kindern der TE und dem zukünftigen Hund dieser Familie funktionieren wird, kann keiner von uns hier und jetzt beurteilen. Es kann hervorragend klappen oder auch ein Ding der Unmöglichkeit sein.

  • Wie lange hat es denn bei euch gedauert bis die Stunde problemlos ging?

    3 Wochen, länger bestimmt nicht. Hatten aber auch Glück mit unserer Hündin. Unser Rüde war bislang immer nur mit der Hündin zusammen alleine.

    Es kommt definitiv auf den Hund an, wie der so ist.

  • Guten Morgen zusammen.

    Verstehe grad nicht so ganz, wo ich geschrieben haben soll, dass meine Kids die Verantwortung für den Welpen bekommen sollen und meine 8 jährige eine Stunde auf den Welpen aufpassen soll….

    Die Kinder sind eben an 2 Tagen pro Woche eine Stunde vor mir zuhause. Übrigens kommt meine 14 jährige zuerst nach Hause und würde dann eben ab einem gewissen Alter des Hundes (wenn er dann schon während meiner Arbeitszeit alleine bleibt) nach ihm schauen bis ich komme.

    Der Plan ist ja für den Anfang: mein Mann nimmt an meinen 2 Arbeitstagen den Kleinen mit in die Arbeit und kommt dann 13/14 Uhr nach Hause und ich übernehme. An den anderen 3 Tagen kann er den Kleinen auch mitnehmen und ich hole ihn dann nach einer Stunde bei ihm ab.

    Ich sehe bzgl meiner Kinder (die großen ja eh, aber auch meine 8 jährige) überhaupt kein Problem und habe keinerlei Bedenken. Wir haben mehrere kleine, zerbrechliche Hunde im Familien und Freundeskreis; unsere Kinder Hasen und Meerschweinchen, die sie komplett selbst versorgen. Das ist seit Jahren schon kein Thema mehr….

  • Wie lange hat es denn bei euch gedauert bis die Stunde problemlos ging?

    Das ist unerheblich, wie lange es bei wem klappt.

    Wenn du einen Welpen von einem Züchter hast, der den Hund evt. länger bei sich behält und der Hund das Alleine bleiben schon kennt, ist das nach Eingewöhnung schnell möglich.

    Wenn der Züchter darauf nicht achtet kann das richtig schwer werden, denn dann muss der Hund das vollkommen neu lernen. Und das lernt jeder Hund unterschiedlich schnell. Die kleinen Hund können genauso Ängste vor Gespenstern unterm Bett haben wie kleine Kinder. Und in solchen Phasen macht man sich ganz viel kaputt, wenn man die alleine lässt.


    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, es ist purer Stress, den der Hund dann auch noch merkt, wenn man hier unter Druck ist. Deshalb: fürs erste Jahr nur ohne Stress alleine lassen müssen ist viel einfacher, als später Verlassenängste teuer beim Hundepsychologen therapieren zu müssen.


    "Normalerweise" sollte das kein Problem sein und ich würde unter diesen Bedingungen SOFORT!! einen Welpen gross ziehen. Das wäre für mich ideal.

  • Ich sehe bzgl meiner Kinder (die großen ja eh, aber auch meine 8 jährige) überhaupt kein Problem und habe keinerlei Bedenken.

    Genau deshalb schreiben wir hier so genau - wir kennen deine Kinder nicht und geben daher unsere Erfahrungen wieder, damit du einschätzen kannst, ob deine Kinder das tatsächlich leisten können.



    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, es ist purer Stress, den der Hund dann auch noch merkt, wenn man hier unter Druck ist.

    Das hier möchte ich nochmal besonders hervorheben. Hunde nehmen selbst unbewussten Druck wahr und grade Windhunde spiegeln diesen dann auch oft extrem.


    Ein Beispiel dazu:

    Als ich mit Jin mit Agi angefangen habe, fand sie den Sport richtig, richtig toll (sonst hätte ich ihn nicht weiter gemacht, mir war das eigentlich zu kompliziert und für mich zu sportlich) - Agi ist ihr Lieblingshobby (Coursing nimmt sie ernster, da ist sie in ihrem Element, das ist ihr Job). Und dann hab ich in einer Agi-Stunde den Fehler gemacht, zu erwarten, dass das erlernte einwandfrei funktioniert; "das kann sie schon, das muss jetzt klappen". Jin wurde merklich lustloser, führte selbst einfache Übungen nur schlecht aus. Ich hab glücklicherweise den Fehler erkannt und meine Erwartungshaltung runtergeschraubt - so dass Jin in der nächsten Stunde wieder hochmotiviert lief.

    Eine andere Halterin (mit Windhundmix) hatte das gleiche Problem. Erkannte aber den Fehler nicht - auch nicht, als ihr die Trainerin dies sagte. Auch nicht, als ich ihr von Jin und mir erzählte. Sie war der festen Überzeugung, hier nur aus Spaß mitzumachen. Der Hund wurde von Stunde zu Stunde immer unmotivierter, irgendwann machte er komplett dicht und sprang schließlich nichtmal mehr über Hürden. Sie haben dann aufgehört.


    Und hierbei ging es um einen Whippet sowie einen Windhundmix (vmtl. Saluki). Windspielchen sind meiner Erfahrung nach deutlich sensibler; z.B. läuft das Windspiel einer Bekannten nicht auf der Rennbahn, wenn man mit einem fremden Auto zur Veranstaltung fährt.


    Daher mein Tipp: vermeidet beim Thema Alleinebleiben jedwede Art von Druck und Stress.


    Übrigens auch beim Thema Stubenreinheit. Hat bei Jin relativ lang gedauert - ich glaube, weil ich so einen Stress mit dem Thema hatte.


    Beim Alleinebleiben mit ihr haben wir ein paar Fehler gemacht, weil der Hund meiner Schwester extreme Verlassensangst hatte und da wir zusammen gewohnt haben, eben das Thema mit beiden Hunden zusammen trainiert haben. War zu viel "Bohei" um das Thema für Jin. Irgendwann hab ich Jin gar nicht mehr alleine gelassen (war nie wirklich nötig) und nach Umzug in die neue Wohnung dann direkt mal 4h (allerdings zusammen mit den Hunden meiner Schwester). Seitdem bleibt sie recht problemlos alleine (wobei sie grundsätzlich nicht lang alleine sein muss, mal für Einkaufen, Arzttermine usw.).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!