Einschläfern - Erfahrungen mit Empfehlungen von Tierärzten
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Sag mal, dass hat doch überhaupt nichts mit "bockig sein" zu tun. Tierärzte sind doch keine kleinen Kinder die mal aus Jux und Dollerei mal so oder so entscheiden. Wie Bonadea schon sagte, der Arzt ist es, welcher letzten Endes die Spritze setzt und ein Leben beendet. Und wenn eine Euthanasie für sie/ihn nicht mit dem Gewissen vereinbar ist, dann sollte man dies auch akzeptieren.
Könnte es sein, dass Du meinen Beitrag irgendwie falsch verstanden hast?
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Hi
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Sag mal, dass hat doch überhaupt nichts mit "bockig sein" zu tun. Tierärzte sind doch keine kleinen Kinder die mal aus Jux und Dollerei mal so oder so entscheiden. Wie Bonadea schon sagte, der Arzt ist es, welcher letzten Endes die Spritze setzt und ein Leben beendet. Und wenn eine Euthanasie für sie/ihn nicht mit dem Gewissen vereinbar ist, dann sollte man dies auch akzeptieren.
Könnte es sein, dass Du meinen Beitrag irgendwie falsch verstanden hast?
Wie gesagt, letztendlich kann hier keiner sagen, ob der Tierarzt zu bockig ist oder nicht.
Ich meiner eher nicht. Ich weiß schon worauf du hinaus willst, aber deine Wortwahl ist da etwas unpassend.
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Ich hatte eine ähnliche Situation mit meiner Hündin. Sie war sechzehn und hatte ebenfalls starke Probleme mit dem Bewegungsapparat, alle medikamentösen Möglichkeiten ausgereizt. Als ich das Thema Einschläfern bei der Tierärztin angesprochen hatte, meinte sie, aus ihrer Sicht wäre es noch nicht so weit, aber die Entscheidung läge bei mir und sie würde mir glauben, weil ich den Hund kenne und den ganzen Tag um mich habe. Ich denke, bei Arthrose gibt es zwei Aspekte, die die Tierärztin bei uns nicht hundertprozentig einschätzen konnte:
1) Anna ist in der Praxis hundertmal besser gelaufen als zuhause. Vermutlich durch den Stress. Wenn ich sie nur da hätte laufen sehen, hätte ich nie ans Einschläfern gedacht.
2) Hier schon öfter angesprochen: Was macht das individuelle Hundeleben aus? Anna war glücklich, wenn sie unterwegs war, wenn sie rennen und neue Orte erkunden konnte und wenn sie ihre Lieblingsorte kontrollieren konnte. Auf dem Sofa liegen und kuscheln, das war ok für sie, aber das Hundeherz hing nicht daran. Deshalb war die Arthrose für sie eine größere Einschränkung als es für andere Hunde gewesen wäre.
Ich habe damals auf die Tierärztin gehört und noch ein paar Monate gewartet. Ob das richtig war, weiß ich bis heute nicht. Es waren viele gute Tage dabei, aber auch einige elende. Als wir den vierten, schlechten Tag infolge hatten, habe ich in der Praxis angerufen mit dem klaren Wunsch, sie einschläfern zu lassen. Eine Diskussion gab es nicht, meine Entscheidung wurde vollkommen akzeptiert.Wenn deine Freundin sicher ist, dass es der richtige Weg ist, sollte sie es in der Tierarztpraxis klar so sagen, nicht fragen, das Thema nicht vorsichtig oder ängstlich antesten. Ich könnte mir vorstellen, dass ihre Entscheidung dann besser akzeptiert wird. Dass die Tierärztin glaubt, die Inkontinenz sei das Hauptproblem, lässt mich vermuten, dass sie vielleicht nicht vor Augen hat, wie eingeschränkt die Hündin in ihrem täglichen Leben tatsächlich ist.
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Wenn Du weißt, worauf ich hinaus will - ob Wortwahl unpassend oder nicht - dann geht Deine Antwort aber um 100% an meiner Aussage vorbei.
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Ich wünsche mir vom Tierarzt schlicht eine professionelle Hilfe, die mich und mein Vorhaben (nämlich Leiden vermeiden) unterstützt.
Ich kenne es von mir und von vielen Menschen in meinem Umfeld nämlich, dass man eine gewisse Betriebsblindheit aufbauen kann, wenn es um jemanden geht den man liebt. Manchmal werden dann Dinge einfach verzerrt wahr genommen. Es ist keine böse Absicht und hat auch nichts damit zu tun, dass man nicht das beste für sein Tier will. Man sieht es einfach nicht. Vielleicht hat es bei Poco an seinem letzten Tag Anzeichen gegeben, die ich einfach nicht gesehen habe oder nicht sehen mochte. Ich weiß es bis heute nicht. Aber ich möchte dann einen Tierarzt haben der sagt: "ok, es ist soweit" oder eben "meiner Meinung nach haben wir das Ende noch nicht erreicht". Man kann es nie zu 100% vorher wissen.
In nicht allzu weiter Zukunft wird mir die Entscheidung wieder bevorstehen. Rosie ist jetzt 11,5 Jahre alt und bisher geht es ihr, ausser auf ein paar neue Macken, recht gut. Hoffe ich. Aber auch bei ihr wird es die Entscheidung geben. Es sei denn sie macht es so unmissverständlich klar wie Poco.
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Wir hatten erst kürzlich einen Hund in der Familie, der aufgrund einer langen Leidensgeschichte schließlich eingeschläfert wurde - das war die absolut richtige und gute Entscheidung, die sich niemand leicht gemacht hat. Es war ein gutes, ein schönes und am Ende ein krankes Leben, das friedlich zuende gegangen ist.
Und - deswegen schreibe ich - auch hier war schon lange vorher klar, wie die Bestattung stattfinden soll, die Urne wurde eigenes angefertigt und alles notwendige mit den entsprechenden Stellen - auch mit dem Tierarzt, der den Kontakt zum Krematorium hergestellt hat - abgeklärt. Ich finde und fand dies richtig. Wenn es soweit ist, dann sind mein Herz und mein Verstand bei meinem Tier und nicht bei der Organisation, bei den Kosten oder bei den Möglichkeiten, die ich im Anschluss an die finale Entscheidung habe. Wenn ich also schon früh(er) weiß, dass mein Tier am Ende dieser Krankheit (oder an zunehmenden Altersgebrechen) sterben wird, dann empfinde ich es als angemessen sich mit der Organisation einer möglichen Bestattung, den Kosten und dem Ablauf auseinanderzusetzen.
Weder spreche ich damit jemanden tot, noch bin ich herzlos - ich verstecke mich nur nicht aus lauter Angst vor dem Tod. Der gehört dazu und mit ihm auch die Zeit des Andenkens an ein geliebtes Tier.
In unserem Falle wurde die Urne über ein Jahr* verwahrt und es war ein tolles, wunderbares Jahr, das schließlich zum richtigen Zeitpunkt ein Ende fand. Und dafür war dann alles vorbereitet, sodass es reibungslos ablief, der Schmerz war sowieso groß genug.
* das die erwartete Zeit um viele Monate übertraf
Es ist in Ordnung, wenn diese Herangehensweise nicht für jede Person gemacht ist, aber sie ist mitnichten eine unangebrachte Verhaltensweise - im Gegenteil. Es ist wichtig und richtig sich rechtzeitig mit dem Sterben und mit dem Tod auch und gerade eines Tieres auseinanderzusetzen, schon um der Ohnmacht und Hilflosigkeit ein wenig entgegenzusetzen, die viele überkommt, wenn es dann scheinbar "plötzlich" so weit ist.
Ich finde die Vorbereitungen allerdings irgendwie "schräg" ... Urne bereits da, klingt für mich schon so ein Stück weit nach "nun kratz mal endlich ab" ...
Die Bemerkung trifft ziemlich genau die unverschämte Unterstellung, dass jemand, der sich aktiv mit dem nahenden Tod und der anschließenden Trauerzeit auseinandersetzt, das eigene Tier am liebsten loswerden will. Dabei ist es schlicht und ergreifend eine andere und offensive Art sich mit dem Tod auseinanderzusetzen - und (meines Erachtens) eine gute Weise, um etwas, das zum Leben gehört auch als solches zu erfassen.
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Als ich 18 war, hat meine Mutter unseren damaligen Hund einschläfern lassen. Chico war 14, Zeit seines Lebens nie wirklich stubenrein und nach einer Hirnhautentzündung mit 12 sehr problematisch: er ist jede Nacht stundenlang umher gewandert, hat sich an den Türen die Pfoten blutig gekratzt und alles vollgepinkelt. Alleine bleiben war überhaupt nicht mehr möglich. Körperlich war er völlig gesund.
Damals hat der Tierarzt das gemacht, weil er auch gesehen hat, das es meine Mutter kaputt gemacht hat.
Ich denke, wenn man dem Tierarzt vertraut und er sowohl Mensch als auch Hund kennt und das Gesamte sieht, dann stellt sich die Frage nicht. Dann ist das eine Entscheidung, die alle Faktoren mit einbezieht.
Jeder hat seine eigene Meinung dazu, was Lebensqualität ausmacht. Deswegen ist das kein "schwarz oder weiß" Thema.
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Ich finde die Vorbereitungen allerdings irgendwie "schräg" ... Urne bereits da, klingt für mich schon so ein Stück weit nach "nun kratz mal endlich ab" ...
Wir haben vorab alles abgesprochen, wie wir es machen wollen, aber mehr würd ich da schon seltsam finden.
Also ich sehe darin weder etwas Schräges noch Seltsames und hat mitnichten etwas damit zu tun, das ein geliebtes Tier "endlich abkratzen" soll! Wie kommt man nur auf solche komischen Gedanken!?
Wir haben uns bewusst vorab Gedanken gemacht, als die Zeit für unsere Weisen endlich wurde und eine Woche bevor Buffy mit 16,5 Jahren eingeschläfert werden musste, habe ich eine Urne bestellt. Ich wünschte mir eine runde Urne, wie die Kiste voller Seifenblasen, die ein glücklicher Hund in seinem Leben verbraucht und diese Urne war schwierig zu finden. Das Krematorium wurde informiert und mit dem Tierarzt alles abgesprochen. Das war für mich persönlich schon ein Stück Trauerbewältigung alles geregelt zu haben und in den letzten Stunden mich voll auf den jeweiligen Hund konzentrieren zu könnte, das sie hier zuhause in meinem Arm gehen und wir in Ruhe trauern durften und ich wollte nach der Kremierung keinen Pappbehälter mit der Asche nach Hause tragen. Kam trotzdem so, weil sich die Lieferung verzögerte und die Urne genau am Tag der Abholung eintraf.
Gefühlt höre ich diese Tendenz (Besitzer sind "endlich" soweit, TA rät ab vom Einschläfern) in den letzten Jahren verstärkt - ist das nur Zufall oder geht euch das auch so?
Nein, verstärkt nehme ich das nicht wahr und es ist auch ein Trugschluss zu glauben, dass der Besitzer alleine entscheidet wann sein Tier eingeschläfert wird, sondern der TA wägt ab und entscheidet mit. Bei einem Gespräch mit meine TA kam eher das Gegenteil heraus, das er sogar völlig gesunde oder "nur" alte Hunde einschläfern sollte, weil die HH kein Bock mehr auf sie hatten, was er natürlich ablehnte. Doch es gibt ja dann noch zig andere TA ....... mehr will ich dazu nicht sagen.
Sehr schwieriges Thema.
Im Optimalfall hat man ein gutes Vertrauensverhältnis zum Tierarzt und kann alle Sorgen und Ängste besprechen und dann gemeinsam eine Entscheidung treffen.
Ja, das finde ich auch sehr wichtig! Unser TA kennt unsere Hunde von Welpen an und mir war seine Meinung / Einschätzung schon sehr wichtig, auch weil man manchmal betriebsblind wird.
Bei Rowdy war die Beurteilung sehr schwierig, er hatte ein Chondrosarkom auf der Hüfte das kontinuierlich wuchs. Mit 15 Jahren diagnostiziert, blieb uns jedoch noch fast 3 Jahre zur Einschläferung. Auch wenn der Tumor mit der Zeit großen Raum einforderte, teilweise ein Stück der Wirbelsäule deformierte, kam der Zwerg gut zurecht und war gut drauf. Schwieriger empfand ich das Bemitleiden des Umfeldes, doch darüber konnte ich ja aufklären. Rowdys Befinden und der Tumor wurden engmaschig überwacht.
Dann kam die Zeit als das Laufen und die Last des Tumors sehr beschwerlich wurde und Metastasen andere Organe stark befallen hatten und die Haut, durch die Überdehnung, anfing Risse und Wunden zu bilden. Da war für mich eigentlich Schluss. Doch als als der TA zum Einschläferungstag kam, wollte er Rowdy noch nicht einschläfern, weil er noch Lebensqualität hätte. Ob die Entscheidung nun richtig war, lasse ich mal dahingestellt, denn 3 Wochen später musste er dann doch erlöst werden, weil ich die Wunden kaum noch versorgen konnte und Rowdy deutlich zeigte, das er einfach nicht mehr konnte und wollte. Trotzdem finde ich es wichtig mit dem TA eng zusammenzuarbeiten, auch wenn ich in einer gleichwertigen Situation wohl hartnäckiger diskutieren und zum Wohle des Hundes ein "eher gehen dürfen" befürworten und durchsetzen würde.
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aber deine Wortwahl ist da etwas unpassend.
Empfinde ich grade generell so.
Allein das:
Ich finde die Vorbereitungen allerdings irgendwie "schräg" ... Urne bereits da, klingt für mich schon so ein Stück weit nach "nun kratz mal endlich ab" ...
Finde ich schon echt zum kotzen und völlig daneben.
Soll Menschen geben, die sich nach dem Tod ihres Tieres nicht noch damit auseinander setzen wollen, welche Urne es nun sein soll, oder welche Art der Einäscherung man nun bevorzugt.Ich find es richtig und gut, sich vorher darüber Gedanken zu machen.
Ich zahle jetzt schon monatlich Anjus Einäscherung, Urne und das ganze drumherum ab, damit ich dann in ein paar Jahren (!) wenn es soweit ist, mir nicht auch da noch den Stress machen muss.
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Das Beispiel mit dem Collie geht aber meiner Meinung nach irgendwie am Thema vorbei.
Der Hund zeigt tatsächlich mit jeder Faser, dass er WILL, aber nicht KANN. Da sehe ich keine Rechtfertigung für eine Euthanasie, Schmerzen könnte man gut behandeln wenn sie denn da wären, ich unterstelle aber mal, dass mir das nicht nach Schmerz aussieht.
Hier ist Lebensfreude da, Spielverhalten, Neugier, Aktivität.
Ich erzähle die Geschichte in letzter Zeit öfter, als sonst, aber seit ich einen Hund auf seinem letzten Weg bis zum hässlichen Ende begleitet habe, weil man immer noch ein wenig und doch ein Mal mehr versuchen musste, was offensichtlich aussichtslos war.
Ich persönlich bin der Meinung, nach diesem Erlebnis mit meinem Hund, dass kein Tier jemals so sterben müssen soll, solange ich da handeln kann. Und ja, vielleicht spiele ich da Gott, vielleicht nehme ich uns auch Zeit. Vielleicht entscheide ich falsch. Aber auf jeden Fall verhindere ich, dass jemand, der mir wichtig ist, qualvoll verendet
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