Als hätte sich ein Schalter umgelegt. Hund rastet aus. Was jetzt?

  • lieber nur ein Auge statt ständig Kopfschmerzen. Ich Bin Migräne Patientin. Das ist so erschöpfend. Ich würde sofort das räumliche sehen eintauschen.

    Und man ist dadwirklich wirklich nicht man selbst.

  • Bei unserer ersten Hündin waren beide Augen vom Glaukom betroffen, von daher musste ich mich mit Thema intensiver befassen.


    Zum einen ist beim Hund ein Glaukom wirklich extrem schmerzhaft- beim Menschen ist dies meist gar nicht der Fall, weswegen es oft unentdeckt bleibt.

    Dazu kommt natürlich noch das schlagartig verschlechterte bis ausgefallene Sehvermögen.


    Für die Behandlung des Glaukoms ist oft die Therapie mit drucksenkenden Tropfen und regelmäßiger Kontrolle erfolgreich.


    Je nach Ursache des erhöhten Drucks gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, durch OPs, wie zum Beispiel der Vereisung des Ciliarkörpers, den Druck dauerhaft zu senken.


    Die Entfernung des Auges ist wirklich erst die allerletzte Option, und, wie hier viele schon geschrieben haben, kommen Hunde eigentlich auch mit einem Auge hervorragend zurecht.


    Hut ab vor deinem besonnenen Umgang mit der Situation und alles Gute für euch!

  • Eddy09 hat auch Erfahrung mit Augenproblemen.

    Jop, Eddy lebt seit 2017 mit zwei Prothesen statt Augen. Er hatte beidseitig Glaukome im Abstand von zwei Jahren. Beim ersten wurde gelasert, das funktionierte zwei Jahre dann ganz gut, aber das zweite bekamen wir nicht in den Griff. Die Augentropfen (Azopt) brachten nicht wirklich was in unserem Fall, zusätzlich hatte Eddy eine massive Allergie gegen die Bestandteile davon und damit dann Haarausfall inklusive Wimpern rund um die Augen…

    Er lebt ohne Augen aber seit Jahren super und sehr entspannt. Er war allerdings auch nie aggressiv durch das Problem.

  • Ich glaub, ich würde das Auge entfernen lassen.


    1. Weil ich mir erhöhten Augeninnendruck so vorstelle, wie die Schmerzen die ich bei einem Migräne Anfall bekomme. Ich weiß nicht ob es das selbe ist, aber stelle dir vor, jeder einzelne Nerv in deinem Auge ist kurz vorm Explodieren. So fühlt sich das an, und das sind echt höllische, richtig ekelhafte Schmerzen. Wenn auch nur die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Schmerzen derart schlimm sind, muss man dafür sorgen dass die, nie wieder auftreten können.


    2. Kommen die Schmerzen immer wieder, und soweit ich weiß, wird es auf Dauer bei sowas eh auf das Entfernen hinaus laufen.


    3. Geht mit diesen Schmerzen/diesem Auge, eine Gefahr von Loki aus. Ihr könnt es medikamentös einstellen, aber wenn der Schmerz wieder kommt, oder es sich verschlimmert, kann es sein dass es auch erneut zu einem Beißvorfall kommt.



    4. Kommen Hunde mit einem fehlenden Auge oft besser klar als man denkt. Einen Menschen würde das deutlich stärker einschränken.



    Und im Falle der Abgabe, sollte der zukünftige Besitzer auch das Gesunde Auge beobachten. Denn es kann vorkommen, dass er es irgendwann auch auf dem anderen Auge bekommt. ( Ich hoffe nicht)

  • Hallo,

    mach dir bitte wirklich keine Vorwürfe, dass du es nicht früher erkannt hast! Ein Glaukom ist einfach eine beschi..... Krankheit. Meine Hündin hats selbst im Frühjahr erwischt. Am Vortag war noch alles tutti, hat super mitgearbeitet usw und am nächsten morgen kommt sie mir mit einem zugekniffenen Auge entgegen. Wir sind auch gleich zum AugenTA, hatten noch Hoffnung das sie nicht blind wird, da die Netzhaut noch gut aussah. Wir hatten sie zügig operieren lassen, lasern und Shunt, aber letzte Woche mussten wir doch das Auge wg Komplikationen entfernen lassen.

    Sie kommt mit ihrer einseitigen Blindheit gut zurecht. Leider ist es nur so, dass je nach Ursache, das zweite Auge meist innerhalb der nächsten 1-2 Jahre auch erkrankt. :verzweifelt:


    Ich wünsche euch nur das Beste und vor allem auch deinem Sohn!

  • Ich habe das Thema tatsächlich grade erst entdeckt und mir quasi alles durchgelesen.


    Wahnsinn, was du grade leistest für die Kids und auch ganz besonders für Loki!! Ich finde es super wie bemüht du bist, wie genau du hin schaust und wie du trotz allem dem total klar wirkst und nichts überstürzt.

    Das alles ist keine leichte Zeit und die Entscheidung wie es weiter geht ist echt schwer. Das menschliche denken, der Bezug zum Hund das sagt irgendwie „es wäre so schön, wenn es ein Happy End bei euch geben würde, er konnte ja nichts dafür“ und dennoch ist es völlig klar, dass das Vertrauen welches da war weg ist… und das ist ja schon emenz wichtig.

    Ganz egal wie du dich am Ende entscheidest ich finde es ist beides völlig ok und legitim.

    Nimm dir die Zeit, die du brauchst.


    Zum Glaukom. Ich habe es zwar nicht bei meinen eigenen Hunden mitbekommen, aber bei diversen anderen (Tierheim und privates Umfeld). Ich kann mich an keinen erinnern, wo es nicht damit geendet ist, dass das Auge raus musste. Du wirst sicherlich morgen mit der Ärztin nochmal mit mehr Ruhe sprechen können. Finds absolut vertretbar in so einem Fall lieber „schneller“ den Schritt zu gehen als Monate mit Augentropfen rum zu eiern die am Ende nicht das gewünschte erzielen.


    So oder so ich drücke allen Beteiligten 2 und 4 beinern die Daumen.

    Deinem Sohn&dir weiterhin gute Besserung!

  • Einer meiner halbtags-Waus hatte mal böse Probleme mit dem Augendruck.

    (Ich bilde mir zwar ein das es das gleiche war, aber nachdem's eben nicht mein eigener war weiß ich's nicht mehr 100%ig.)

    Irgendwann sind ihre Leute mal zum Tierarzt weil irgendwas 'komisch' war. Sie war nicht aggressiv oä, u mir ist im Alltag auch nicht wirklich was aufgefallen. Sie ist zwar manchmal mMn unnötig stehen geblieben od nicht sofort los gegangen wie alle anderen, u zeitweise war sie auch sehr 'raunzig', aber nachdem sie vom Charakter her grundsätzlich sehr Prinzessin ist, hab ich das einfach immer darauf geschoben.

    Erst gab's monatelang Augentropfen zu ganz bestimmten Zeiten, u regelmäßige Termine beim Tierarzt bzw Augenspezialist.

    Ein ewiges hin u her von 'schaut gut aus', zu 'Druck war bei der Kontrolle viel zu hoch, Tropfen müssen öfter/mehr/andere rein', zu 'es wird drauf raus laufen das es raus muss' u 'vielleicht geht's ja doch'.

    Schlussendlich kam es raus weil's nicht mehr ging u sie so Schmerzen hatte. (Tapfere Maus! Wenn man's nicht gewusst hat u die winzigen Anzeichen nicht kannte, hat man ihr immer noch nix davon angesehen! Die Tä war ganz baff u hat gemeint, dass sie nicht versteht, das sie nicht schreiend u schnappend im Kreis rennt bei den Schmerzen die sie nach dem Befund haben MUSS.)

    Das Auge war weg u es gab absolut gar keine Probleme!

    Nach ca 1.Wo musste man 2, 3 T aufpassen das sie nicht versucht mit dem Kopf am Boden zu scheuern um zu kratzen, u das war's.

    Kein Problem bei der Wundheilung, u auch nicht danach beim 'nur noch mit 1. Auge zurecht finden'.


    Ca 1 1/2, 2 Jahren später musste leider auch das 2. raus.

    Aber auch da, absolut kein Problem!

    (Ich werfe manchmal zum spielen Kexe in den Bach bei uns im Wald u die Hunde dürfen dann nach u sie fangen wenn sie davon schwimmen - super lustig! ajF, SIE war die, die die wenigsten Kexe 'nicht gesehen hat'/der die wenigsten davon geschwommen sind ohne das sie's erwischt hat! Das war so faszinierend zu beobachten wie die Nase hundertprozentig an den Stellen an der Wasseroberfläche lang ging, wo der Kex vorher war!)


    Das größte Problem an der ganzen Sache ist das es halt gewöhnungsbedürftig aussieht wenn Hund keine Augen hat, sondern 2 Löcher.

    Als das 2. weg war, war sie anfangs ein bissl unsicher, aber das hat sich nach ein paar Tagen gelegt.

    Wenn man wo fremd ist muss man halt bissl langsamer gehen u sie drauf aufmerksam machen wenn zB plötzlich was am Weg ist.

    Wenn sie unsicher ist möchte sie gern an die Leine u bittet sogar wirklich selbst drum angeleint zu werden. U sobald der Karabiner eingehakt ist geht sie sofort mit, u einem Außenstehenden würd gar nichts auffallen.

    Mittlerweile ist sie 14, u schon eine richtige Oma, die aber immer noch drauf besteht das es zw 12 u 12.30h Mittagessen gibt, u um 17h möchte die Dame zu ihrer täglichen 1.Std-in-den-Wald Runde. Das alles bitte ziemlich pünktlich! :nicken:

    U wehe es verzögert sich da was um eine Viertelstunde.. dann lernt man ganz fix was ich oben gemeint hab mit 'sie ist sehr Prinzessin'.. :lol:


    Das einzige was ihre Leute ändern würden, sie würden nicht so lange herum tun sondern das Auge, zumindest das 1., gleich entfernen lassen. Es wäre uns allen eine ganze Menge Arbeit, Sorgen u ihr va Schmerzen erspart worden.

    Wenn die Möglichkeit besteht das es wieder gut wird ok. Aber wenn's sowieso drauf raus läuft das es früher od später raus muss, u die einzige Frage ist ob das jetzt in 1. od 2.Jahren ist - in denen natürlich immer irgendwelche Schwankungen beim Druck, u darum furchtbare Schmerzen sein können - würd ich's wahrscheinlich auch eher früher als später machen.


    Ich find wirklich gut wie gut dein Bauchgefühl anscheinend ist, wie sachlich du alles betrachtest, u das du so kurz nach dem Vorfall (der für euch ja noch dazu aus dem nichts gekommen ist!), schon so viel Ordnung da rein gebracht hast. Wirklich Respekt!

    Ich wünsche euch allen wirklich alles, alles liebe!

  • Es hilft dir und deinem Sohn hoffentlich bei der Verarbeitung, dass Loki nicht böse war oder was gegen deinen Jungen hat, sondern Schmerzen. Du machst dir viele Gedanken und wirst am Ende bestimmt die richtige Entscheidung treffen.


    Bei Hunden habe ich keine Erfahrung mit Augen OP, aber ich kenne zwei einäugige Pferde und die haben sich beide überhaupt nicht verändert und kommen prima zurecht.

  • Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte!


    Die Tierärztin heute hat mir ähnliches gesagt. Das Auge wird früher oder später raus müssen, aber das ist der letzte Schritt und sie findet ich soll die Entscheidung nicht zu voreilig treffen, da Loki noch nicht komplett blind ist und wir mit Medikamenten, lasern/OP noch etwa 1 Jahr gewinnen könnten, wenn es gut geht.


    Wir haben uns jetzt erstmal geeinigt Loki zu beobachten, ich muss anfangs alle paar Tage zum Druck messen kommen, damit wir die Tropfen ganz genau einstellen können.


    Sollte er sich medikamentös nicht richtig einstellen lassen und ihm der Schmerz nicht erspart bleiben werde ich aber nicht lange überlegen. Der Schmerz ist wohl fast unvergleichbar schrecklich, wenn unbehandelt. Leider neigen viele Hunde ja dazu diesen gut zu verstecken. Aber der Gedanke, dass Loki über eine Woche immer wieder leiden musste ohne, dass ich etwas getan habe, tut mir schon weh.


    Die Ärztin hat nochmal bestätigt, dass es bei manchen Hunden zu starken Aggressionen kommen kann, weil sie fast wahnsinnig werden vor Schmerzen. Das war wohl der Grund warum Loki in diesem "Tunnel" gefangen war bei dem Vorfall.


    Ich werde nichts überstürzen, werde Loki ganz genau beobachten, ihn weiterhin auf keinen Fall mit den Kindern zusammen lassen. Mal schauen wie es weiter geht, was jetzt erstmal zählt ist, dass wir Loki komplett schmerzfrei bekommen und den Augendruck richtig anpassen.

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