Als hätte sich ein Schalter umgelegt. Hund rastet aus. Was jetzt?

  • zweitmeinung. Insbesondere zu den möglichen Entwicklungen. Bei Kindern im spiel würde ich nämlich kein Risiko eingehen wollen, dass der hund (wieder) und plötzlich starke schmerzen entwickelt. Und auch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für den fall einer solchen plötzlichen/ akuten Verschlechterung nicht aufbürden wollen. Als da wäre die konstanten Sicherheitsvorkehrungen, strikte Trennung, niemals freier/ unbeaufsichtigter Umgang, sicherung nachts etc.. du machst das echt toll.

  • Warten oder Auge sofort raus ist ja nur ein Aspekt.

    Wenn man davon ausgehen muss, dass in absehbarer Zeit auch das zweite Auge betroffen sein wird, bleibt der Hund eine tickende Zeitbombe.

    Wie soll denn die Zukunft von Loki aussehen?

    Soll er doch erstmal bei euch bleiben?

    Oder in andere Hände übergehen?

    Ich finde das jetzt unglaublich schwierig, eine richtige Entscheidung zu treffen.

  • Ich wäre auch für eine Zweitmeinung weil ganz ehrlich? Warum soll man da Ewigkeiten dran rumdoktern, dem Hund vermutlich immer wieder starke Schmerzen zumuten und immer die Gefahr haben das er wieder vor lauter Schmerzen aggressiv wird, wenn das Ergebnis, Auge raus, am Ende doch das gleiche ist? Bis auf das man das unvermeidliche hinauszögert und viel Geld ausgibt seh ich da ehrlich gesagt keinen Vorteil. Vorausgesetzt das die Tierärzte wirklich davon ausgehen das das Auge früher oder später eh raus muss, auch wenn man sich jetzt gut darum kümmert.

  • Auch ich schließe mich an: Zweitmeinung.


    Neuer Aspekt: FALLS das Auge eh nicht zu retten ist? Je jünger der Hund, desto eher und leichter kommt er doch mit einem fehlenden Auge klar. Dazu das Schmerz-Risiko (mit dem ggf. ein Risiko vom Hund ausgeht).... Falls die Zweitmeinung auch davon ausgeht, dass es eh rausmuss? Ich sehe den "Gewinn" eines weiteren Jahres nicht.

  • Die Ärztin hat ja selber von „Zeit gewinnen“ gesprochen, da würde ich mir auch eine Zweitmeinung holen. Ich wäre da auch eher für jetzt schon raus nehmen und das andere Auge eben regelmäßig kontrollieren lassen um dort rechtzeitig eingreifen zu können wenn es dann auch betroffen ist.

  • Danke für eure Antworten und Meinungen. Wir haben jetzt entschieden, dass wir den Termin am 2. August in Hofheim wahrnehmen und dort nach einer Zweitmeinung fragen werden.

    Da hast du vollkommen recht und das sind die Fragen die mich derzeit auch quälen.


    Einerseits kann man den Vorfall nicht ungeschehen machen, aber andererseits habe ich nun eine Erklärung für das Geschehene.


    Also was tun? Ich meine, das einzige was für mich momentan feststeht ist, dass Loki auf jeden Fall solange hier bleibt bis wir wissen wie es mit seinem Auge weitergeht.

    Aber danach? Ich würde lügen, wenn ich sage dass das Vertrauen, weil ich jetzt eine Erklärung habe, wieder da ist. Ich würde aber auch lügen, wenn ich sage, dass die Tatsache, dass er wahnsinnige Schmerzen hatte und deshalb so reagiert hat keine Entschuldigung für das was passiert ist ist.


    Aber ihn je wieder mit meinen Kinder zusammen zu lassen? Aktuell unvorstellbar. Mein Mann ist auch immer noch sauer, er ist einfach nicht so ein Hundemensch wie ich, was auch Spannungen auslöst, weil er meint ich bin nicht nachtragend genug und zu versöhnlich was Loki betrifft. Aber Loki ist nunmal ein Tier, er braucht mich jetzt, ich muss meinen inneren Groll und meine Zerrissenheit hinten anstellen, damit er die bestmögliche Versorgung in seiner doofen Lage bekommt. Deshalb musste ich ihm "verzeihen". Das klingt alles vermutlich total schräg und ist zu menschlich gedacht, aber ich versuche mich gerade zu ordnen.

  • So wie viele hier habe ich dieses Thema mit großer Bestürzung verfolgt. Das, was jeder Hundehalter von hier mitnehmen sollte ist, dass wirklich jeder Hund aus zunächst unerkannten Gründen heftigst "austicken" kann. Da gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Um uns allen diese vielleicht auch unbequeme Erkenntnis wieder ins Gedächtnis zu rufen, ist dieses Thema enorm wichtig hier.


    Ich kann mir vorstellen, wie ratlos und zerrissen du im Moment bist und hoffe, dass du für deine Familie, deine Hunde und für dich eine gute Lösung findest. Mein Gedankengang wäre folgender: Wie hier zu lesen war, gehen Hunde unterschiedlich mit Schmerzen um. Es wurde ja z. B. geschrieben, dass sich ein Hund mit Glaukom sehr zurückgezogen hatte und unnormal ruhig geworden war. Ihr habt nun die schlimme Erfahrung machen müssen, dass Loki zu den Hunden gehört, die bei Schmerzen unvermittelt nach vorn gehen. Wie schlimm und unerträglich die Schmerzen für ihn sein müssen, um dieses Verhalten auszulösen, weiß man nicht und das lässt sich letztendlich auch nicht herausfinden. Selbst wenn die Augensache eines Tages durch Medikamente oder OP im Griff ist, kann er als alter Hund später mal andere Schmerzen haben, z. B. im Bewegungsapparat. Man muss also für den Rest seines Lebens damit rechnen, dass er auf Schmerzen wieder so reagieren könnte. Und damit ist er in einer Familie mit Kindern einfach wirklich an der falschen Stelle, finde ich.


    Alles Liebe für euch!

  • Das ist nicht schräg - das ist Selbstreflexion, das ist hinterfragen und analysieren der Situation, das ist Verantwortung für alle Beteiligten wahrnehmen. Was in der Situation an sich schon ein Hochseilakt ist.


    Das ist extrem toll :respekt:

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