Welcher dieser Hunde passt am Besten zu uns?

  • So, jetzt habe ich fertig gelesen.



    Zu dem Thema mit Großer Hund und Frau, mag ich noch was sagen :


    Ich hab die ein oder anderen Russischen Terrier kennen gelernt. Ein Hund vom Kaliber eines Riesenschnauzers bis Rottweilers. Entstanden aus den beiden genannten, plus Neufundländer, plus Airedale. Ursprünglich eine Art Experiment um den perfekten Hund fürs russische Militär zu züchten.

    Trotzdem - so mein Eindruck - ist diese Rasse ein Frauenhund. Die meisten Russen die ich kannte, waren in der Hand von Frauen.

    Ich ( klein und zierlich) bin auch schon mit dieser Rasse spazieren gegangen.

    Diese Hunde sind nicht ohne, mögen oft fremde Menschen und andere Hunde nicht, sind territorial und passen sehr ernst auf. Trotzdem konnte ich sie handeln, weil sie a) erzogen sind, und b) eher gemütlicher unterwegs sind und deshalb nicht ganz so viel wums haben.

    Einen Riesenschnauzer in der Gewichtsklasse? ( Wir reden von 35 bis 60 Kilo, RS gehen nur bis 50) Keine Chance.

    Den würde ich niemals halten können.

    Nun ist es aber so, dass der Riesenschnauzer für mich so eine Art Traumrasse ist. Aus Vernunftsgründen hab ich mich für die Nummer kleiner entschieden.

    Auch die knapp 19 Kilo meiner Mittelschnauzer Hündin haben ordentlich wums wenn sie wollen. Die hat Kraft, wenn sie los legt! Aber das kann man auch als kleiner zierlicher Mensch noch gut handeln.


    Das Hauptding is aber : Selbst wenn man einen Hund handeln kann der sehr viel Kraft hat - will man das wirklich?

    Ich empfehle euch deshalb mal : Geht ins Tierheim, und geht mit nen paar Hunden Gassi. So bekommt ihr ein besseres Gefühl von, was es bedeutet einen 10, 20, 30 oder 40 Kilo Hund an der Leine zu haben.


    Beim Lesen dachte ich : Eigentlich schreit das irgendwie nach was List-mäßiges.

    StaffBulls bspw - die haben Power, sind nicht so triebig wie bspw DSH, die haben ne handliche Größe, und obwohl sie nicht riesig sind, so viel Ausstrahlung/Image, dass sie SEHR abschreckend sind.

    Allerdings, sind es Listenhunde. Mit dem Image muss man umgehen können. Es gibt Auflagen, man kann sie nicht mal eben überall hin mitnehmen, und mit so einem Hund, macht man sich leider auch bei ganz vielen Menschen zur Zielscheibe.



    Ich geb dem Dalmatiner noch eine Stimme.

    Groß aber noch sportlich, Familientauglich, lebt deutlich länger als ne Dogge, und - sie können wachen.

    Der Dalmatiner war im Ursprung Kutschenbegleiter. Kutschenbegleithunde sollten in der Regel auch auf die Kutschen aufpassen, und gleichzeitig sind sie prädestiniert um überall mit dabei zu sein.

    Aber, sie sind auch so lange weg von diesem Job, um Familienhund geworden zu sein.

    Ganz im Gegensatz zu Pinschern und Schnauzern bspw - die zwar auch Kutschen begleiteten, aber in erster Linie Hof- und Wachhunde waren und stellenweise den Weg zum Gebrauchshund eingeschlagen haben.



    Zum Kleinen Hund mag ich noch sagen :

    Ich bin mit Westie aufgewachsen. Ich war auch in einem ähnlichen Alter wie eure Tochter alleine mit dem Hund unterwegs. Teils auch nachts.

    Selbst dieser kleine, weiße Hund, hatte genug Eindruck gemacht um einigen Leuten ausreichend Respekt einzubringen.

    Die hatte mit Fremden Menschen absolut keine Probleme, hat aber nachts aufgepasst wie ein Luchs, und Niemandem aus den Augen gelassen.


    Heute hab ich eine Mittelschnauzer Hündin. Unabhängig von der Wachsamkeit, werde ich mit Hund deutlich seltener doof angemacht. Die Menschen halten überwiegend Abstand, und wenn nicht, überlegen sie es sich zweimal.

    Ich kam bisher noch nie mit Hund in eine gefährliche Situation, und das obwohl ich städtisch lebe und regelmäßig im Stock Dunklen unterwegs bin.

    Ein Hund überhaupt, schreckt ab. Egal ob er eingreifen würde oder nicht.

    Bedenken außerdem : Die meisten Menschen können Hunde nicht einschätzen, haben eine natürliche Angst vor Raubtieren und vor Dunkelheit. Diese Ängste stecken so ein bisschen instinktiv im Menschen drin.

    Wenn jemand in Dunkeln einen Hund sieht, sieht diese Person erstmal nur eine Silhouette. Diese Silhouette wirkt meist bedrohlicher als der Hund selber, da Dunkel.

    Aber im Kern wollte ich damit sagen : Fremde Menschen kennen den Hund nicht. Sie wissen nicht ob er schützt oder nicht. Und im Kern, will das Niemand riskieren ;)

  • Vielleicht hilft es dir, dir besser vorzustellen, wie der Umgang mit einem Hund mit Schutztrieb ist, wenn du ein paar konkrete Situationen hörst. Mein Freund hat einen Schäferhund, der im Schutzdienst eingesetzt wird (Diensthund).


    Ich kann mit ihm rausgehen, aber es ist halt schon anspruchsvoller als mit nem "normalen" Hund. Fremde Menschen werden immer erstmal fixiert, wenn man das nicht genau im Auge hat und entsprechend regelt, würde er "verdächtige" Personen stellen und im schlimmsten Fall auch beißen. Verdächtig kann aber auch eine Oma, die vornübergebeugt läuft, ein Betrunkener, der nach ner Zigarette fragt oder ein Kind mit einem großen Stock sein. Das im Griff zu haben, funktioniert zumindest bei uns über Kommando. Dafür muss der Hund aber erstens einen wirklich guten Gehorsam haben und müsste zweitens alle Mitglieder der Familie (auch deine Frau, deine Tochter) für voll nehmen.


    Man muss beim Gassigehen aber immer auf der Hut sein und eine Art 360 Grad Blick haben, wenn nämlich z.B. plötzlich jemand aus dem Gebüsch kommt, weil er pinkelm musste, muss ich trotzdem schneller sein, als der Hund. Einen An-/ Aus-Schalter hat der in gewisser Hinsicht schon auch, aber der Schutztrieb ist nicht weg, nur weil er gerade kein Kommando kriegt, dass er aufpassen soll.


    Als direkten Vergleich ist mein Retriever halt einfach nur entspannt, wenn da plötzlich ein Kind/ Hund auf einen zugeschossen kommt, muss man sich keine Sorgen machen, den kann man überall mitnehmen. Ich persönlich kann nicht so ganz verstehen, warum man sich einen Hund wie den Schäferhund (also den von meinem Freund) antun will, wenn man den Schutztrieb nicht braucht, wenn man auch so was friedliches, nettes, wie meinen Retriever haben kann :thinking_face:


    Der Schäferhund ist bestimmt nicht repräsentativ, aber so kann es halt auch laufen. Und die Vorstellung, das wäre was Gutes, wenn der Hund einen verteidigt, kann ich nicht teilen. Ich (auch eine junge, zierliche Frau) war jedenfalls noch nie in der Situation, dass ein Angriff durch den Hund als Notwehr durchgegangen wäre. Ein einfaches dumm Anmachen von einem Betrunkenen reicht dafür nämlich nicht.


    Ich würde mir den Hund wirklich rein nach den Gesichtspunkten aussuchen, was wirklich zu euch passt. Wenn du dir Sorgen um deine Tochter machst, kann ich Kampfsport empfehlen. Als 50 kg Frau wirst du zwar auch keinen 100kg Mann platt machen, aber oft reicht ja schon ein entsprechendes Auftreten zur Abschreckung

  • Meine bald 23-jährige Tochter hat nun knapp 14 Jahre Hundeplatzerfahrung. Sie fing wenige Tage nach ihrem neunten Geburtstag mit unserem damals zehn Wochen alten Irish Soft Coated Wheaten Terrier-Welpen in der Welpengruppe an und absolvierte die gesamte „Hundeplatzkarriere“ bis zur Begleithundeprüfung mit ihm. Anschließend führte sie ihn im Sport. Als sie 19 Jahre alt war, zog ihr eigener Wheaten bei uns ein.


    Auf diese Rasse kamen wir damals, weil wir einen mittelgroßen, familientauglichen, nicht überzüchteten Hund suchten. Eigentlich hatten mein Mann und ich eher vom großen, schwarzen (dunklen) Hund geträumt. Er wollte einen gestromten Boxer und ich liebäugelte mit einem Berner Sennenhund. Diese und ähnliche Rassen schieden jedoch u.a. wegen der schlechten Gesundheit aus. Rassen wie der Schwarze Terrier und der Bouvier des Flandres wurden auf „nach den Kindern“ vertagt, weil sie einfach nicht in einen trubeligen Familienhaushalt passen. Zudem wollten wir unbedingt vermeiden, dass Freunde unserer drei Kinder (wir haben noch zwei jüngere Söhne) nicht mehr zum Spielen kommen dürfen, weil deren Eltern Angst vor dem großen Hund haben. Genau dies ist mir nämlich selbst passiert, als meine Tochter eine Kindergartenfreundin hatte, die auf einem Bauernhof mit Mastiff als Hofhund lebte.


    Als Ende 2019 unser Familienhund gestorben war, haben mein Mann und ich kurz wieder an den Schwarzen Terrier oder den Bouvier gedacht. Unsere Tochter hat berechtigterweise ihr Veto eingelegt und uns nachdrücklich erklärt, dass sie definitiv keinen Hund möchte, den sie im Notfall nicht auch halten, hochheben und zumindest ein kurzes Stück tragen kann. Bei einer Verletzung auf freiem Feld und bei Alter und Krankheit des Hundes erschien ihr dies unverzichtbar. So zog schließlich ein weiterer Wheaten Terrier bei uns ein.


    Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es auch bei einem mittelgroßen, blonden Hund der 20-Kilo-Klasse niemand mit schlechten Absichten tatsächlich darauf ankommen lässt. Das Gebiss ist nämlich keinesfalls kleiner, als bei so manchem Schäferhund. Und obwohl unsere Hunde keinen Schutztrieb haben, haben sie sehr feine Antennen für ungute Situationen und würden im Ernstfall sehr wohl reagieren.


    Allerdings sehe ich keinen Hund, gleich welcher Rasse, mit deiner Tochter und deren Clique im Park abhängen. Das wollte ich weder Kind noch Hund zumuten.

  • Ich trau es mich kaum zu schreiben, weil Pudel so oft als Oma-Hunde belächelt werden (zu Unrecht!).


    Aber auch mein Kleinpudel, 48cm, 15kg, würde mich im Falle des Falles verteidigen. Und auch das wäre für den Angreifer nicht witzig.


    Und trotzdem ist er ganz weit entfernt von dem, was man als Schutztrieb bezeichnet. Er passt auf, ja. Er bekommt mit, wenn eine Situation komisch ist, ja. Aber er begrüßt auch jeden Besuch, er ist freundlich zu allen, die hier ein- und ausgehen und macht genau den Trubel mit, den der TE beschreibt.

  • Dafür hat man als 14-jährige Hundeanfängerin auch einfach nicht die Muße würde ich mal behaupten.

    Mit 14 hatte ich täglich die Nachbarshündin dabei. Gemeinsam waren wir mit Freunden und anderen Hunden unterwegs. Ich hatte sie mit zum Reitstall, zu Verabredungen, zum Sport - was man in dem Alter halt in seiner Freizeit macht.


    Und zwar völlig sorgenfrei und naiv. Ein ernsthaft schützender Hund wäre da das Schlimmste gewesen, was man mir hätte mitgeben können. Damit macht man sich doch auch völlig zum Außenseiter. Das klingt so nett, den DSH mit Freunden im Park dabei zu haben. In der Realität ist das aber einfach nur eine enorme Belastung und absolut Fahrlässig. Das ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand verletzt wird.


    Es soll nicht viel trainiert werden, der Hund soll ein angenehmer Alltagsbegleiter sein. Das sind keine Voraussetzungen für einen Gebrauchshund, das wird nicht funktionieren.


    Bei uns lief damals übrigens tatsächlich ein schwarzer Labrador mit. Der war unkompliziert, aber die meisten Leute hatten Angst vor ihm.

  • Ich bin selbst eine Frau, Mitte 20 und habe einen Labrador der knapp 35kg wiegt. Das ist schon ein ordentliches Muskelpaket wenn man das an der Leine hält. Er ist mittlerweile etwas über 2 Jahre alt und man merkt, dass er erwachsener und ernster wird, vermutlich so wie du es dir vorstellst.


    Wenn ich abends eine kleine Runde drehe und mir z.B. zwei Betrunkene Männer entgegenkommen, bleibt er schonmal stehen, macht sich steif und wirkt schon sehr imposant. Wenn ihm wirklich etwas unheimlich ist bzw. Arg komisch vorkommt, fängt er ein bisschen an zu knurren/grummeln und als letzte Instanz bellt er (was sich schon echt bedrohlich anhört). Der Unterschied zu vielen anderen (Gebrauchs)Hunden? Bei ihm ist bellen die letzte Eskalationsstufe. Im Anschluss würde er versuchen zu flüchten, aber definitiv keine Aggression zeigen oder nach vorne gehen. Und das oben genannte Verhalten zeigt er auch nur, wenn er merkt dass ich sehr unsicher bin/Angst habe etc.


    Eigentlich ist das ja das, was ihr "braucht". Einen Hund, der abends abschreckend wirkt, vielleicht Mal bellt aber dann ist's auch gut. Und ihr habt keine tickende Zeitbombe in der Hand. Ich würde mir das wirklich überlegen, z.B. einen schwarzen Labradorrüden aus einer Showlinie, die wirken sehr imposant und bullig :)

  • Noch kurz zu der Idee, dass die Tochter den Hund mitnimmt, wenn sie zu Freunden geht:


    Für den hin und Rückweg ja vielleicht toll.


    Aber wie finden die Eltern der Freunde das, wenn da ein Hund angeschleppt wird, der in deren Haus möglicherweise deren Besuch oder sie Hausbewohner selbst,nicht toleriert, weil er die Tochter schützen will.

    Hunde lernen so Orts- und personenbezogen, dass das in fremden Haushalten nicht Automatisch auch funktioniert.


    Außerdem: wer keinen Hund hat, der ist oft eh schon skeptisch gegenüber Hunden und toleriert deutlich weniger.

    Doggen sabbern wie Sau, manche Rassen Haaren doll, langes dichtes Fell bringt viel dreck rein etc.


    Da ist ein freundlicher Labrador oder ein Dalmatiner einfach ein besserer Hausgast.

  • Ich glaube, so ziemlich jeder Hund, der das Motzen anfängt ist beeindruckend.

    Ich habe zwei eher große Hunde (58 und 62cm) und zwei kleine. Der Sheltie (40cm), ist der, der im Ernstfall nach vorn gehen würde. Er findet fremde Menschen eh doof, also wartet er nur darauf, dass Frauchen ihm das Motzen mal nicht verbietet.

    Der größte, 62cm, liebt alles was atmet. Da er aber einen großen Schwarzanteil hat, weichen viele Menschen ohne Hundeerfahrung zurück, wenn sie ihn sehen.

    Will sagen, Angst vor Hunden beim Gegenüber ist nicht rational. Mein Kleiner ist eben niedlich, ergo ungefährlich. Der Blonde ist Lassie, ergo ungefährlich. Der körperlich größte (wenn auch jüngste) hat viel schwarz, ist also gefährlich.


    Dieser hoch gefährliche Langhaarcollie würde gut in deine Familie passen. Liebt Kinder und liebt Action, übermäßig sensibel ist er nicht.

    Grundsätzlich würde ich allerdings auch eher zum schwarzen Labbi raten, denn Collies können auch mal ziemlich geräuschempfindlich und sensibel sein. Mein Jungspund isses nicht, aber ich nenne ihn auch nicht umsonst Labbi im Colliekostüm.

    Es wurde ja schon gesagt, aber nochmal. Deine 14-jährige darf einen 50kg Hund in der Öffentlichkeit nicht führen. Wäre ja auch unverantwortlich, wenn Du da mal objektiv drüber nachdenkst.

  • Die Hundehaare wollte ich auch nochmal ansprechen - es ist ein Segen, einen Hund zu haben, der nicht haart =) Ich will es nie wieder anders xD


    Leonberger haaren im Fellwechsel in groben Büscheln übrigens wie verrückt. Wollte ich noch dalassen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!