Hündin schnappt aus Angst

  • Hallo liebes Forum,

    da ich als Ersthundebesitzer schon bei zwei anderen Themen tolle Hilfe bekommen habe dachte ich, dass ich das Thema auch mal adressiere.
    Ich bin wirklich beeindruckt von Mascha, sie ist erst seit fünf Wochen hier und benimmt sich meistens wirklich toll, sie zieht nicht an der Leine, sie bellt oder pöbelt nicht, sie hat keine Probleme mit Joggern, Radfahrern, Kindern oder ähnlichem.

    Jedoch ist sie super ängstlich wenn sie Menschen (aus meinem Umfeld) zum ersten Mal kennenlernt. Das ist okay, ich sage meinen Bekannten dann, dass sie einfach Zeit braucht und die Menschen, die sie schon 2-3 mal gesehen hat findet sie auch toll und freut sich.

    Heute hatte ich allerdings einen längeren privaten Termin und habe Mascha daher bei einer guten Freundin (die beiden kennen und mögen sich) abgegeben. Als der Partner der Freundin Nachhause kam hat Mascha wohl aus Angst geschnappt in den Schuh. Es ist nichts passiert. Keine Wunde, keine Schmerzen aber der Mann, der eh schon Angst hat vor Hunden war dann völlig verängstig und fertig.
    Ich habe meine Hündin dann natürlich sofort abgeholt.

    Ich wollte jetzt eigentlich nur wissen wie ich Mascha diese Angst vor neuen Menschen nehmen kann? Ich habe natürlich Geduld mit ihr und manche Hunde (wie auch Menschen) sind einfach vorsichtiger und ängstlicher beim Kennenlernen, aber dass sie aus Furcht nach anderen schnappt ist natürlich nicht so toll. Ich war jetzt leider nicht vor Ort dabei, daher weiß ich auch nicht wie die Situation genau war, aber auch ich habe bei solchen "neuen" Bekanntschaften schon bemerkt, dass sie einfach sehr ängstlich ist und da würde ich ihr gern helfen.

    Sorry für den langen, vielleicht wirren Text, ich bin jetzt leider selbst einfach so mitgenommen gewesen.

    Danke und liebe Grüße
    Mascha und Manuel

  • Mal blöd gefragt: muss Mascha bei Besuch denn immer dabei sein? Muss sie immer im gleichen Zimmer sein oder kann sie auch ausweichen?


    Ich hab hier auch eine Hündin, die Angst vor Besuch hat. Die schnappt zwar nicht, wenn man sie sich bedrängt fühlt, aber es reicht schon, dass jemand Fremdes da ist, damit sie sich verkriecht. Und das darf sie auch. Sie muss nicht mit dem Besuch interagieren, sie muss nicht Hallo sagen, sie wird auch genau gar nicht vom Besuch beachtet.

    Besuch kommt, Bonny verkrümelt sich in ihre sichere Stoffbox und alle sind happy.

  • Hallo du,

    also Mascha war ja gar nicht bei mir Zuhause sondern in der Wohnung einer Freundin und deren Partner (den Mascha noch nicht kannte) kam eben Nachhause. Also doof eigentlich als Situation und einfach viel für sie (nicht die eigene Wohnung, fremder Mann, ich als Bezugsperson nicht dabei).

    Bei mir Zuhause ist es tatsächlich so, dass Mascha einen Rückzugsort hat, wenn Besuch kommt. Sie hat eine Ecke für sich im Wohnzimmer und auch in Küche und Schlafzimmer jeweils noch "ihre" Orte wo sie hin geht wenn es ihr zu viel wird.

    Ich habe natürlich viel gelesen und weiß auch, dass es eben manche Hunde und Hündinnen gibt, die immer vorsichtig und ängstlich sein werden bei neuen Menschen, aber wenn es etwas geben kann, damit ich ihr das einfacher machen kann dann würde ich gern helfen. Denn generell würde ich mich natürlich schon freuen, wenn ich sie auch mal wo anders für ein paar Stunden hinbringen kann oder für eine Nacht mal.

  • Der Hund ist erst 5 Wochen bei dir, wieso um Himmelswillen muß der schon ständig neue Leute kennen lernen? Das ist für die meisten Auslandshunde einfach viel zu viel.


    Du erwartest zu viel und zu schnell von dem Hund.


    Du mußt Geduld haben, dem Hund Zeit geben und nicht mit neuen Dingen überfordern, denn dann reißt eben der Geduldsfaden beim Hund und es passieren solche Sachen, wie oben geschildert.


    Auslandshunde brauchen viel Ruhe um die ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten und nicht ständig neues und wechselndes Programm.


    Richtiges ankommen dauert oft viele Monate, 5 Wochen sind da überhaupt kein Zeitraum.

  • Hey,

    der Hund muss nicht ständig neue Leute kennenlernen, aber das "normale" Leben geht eben trotzdem weiter und sie braucht eben außer mir noch andere Bezugspersonen, wo sie eben mal sein kann wenn bei mir etwas anderes ansteht wo sie eben nicht mit kann. Das war jetzt heute das erste Mal, dass ich sie "weg gegeben" habe und war auch "nur" drei Stunden.

    Es ist also kein High Life und ständiger Trubel etc.

  • Meine Hündin ist auch aus dem Tierschutz und wohnt jetzt seit 2 Jahren bei uns.

    Sie schnappt ebenso wie deine Masha aus Unsicherheit und Angst, ( bzw sie würde, denn ich lasse es nicht mehr dazu kommen.)


    Deine Masha muss verstehen, dass sie nicht bedrängt wird. Alle Leute aus dem Umfeld sollten sie ignorieren, und nicht anfassen. Sie muss genügend Sicherheitsraum um sich herum haben.

    Dafür musst du sorgen.


    Wenn Besuch kommt oder ich Donna mitnehme zu Treffen, bekommt sie einen sicheren Platz/ Decke zugewiesen. Auf diesem Platz ist sie unbedingt in Ruhe zu lassen. So etwas solltest du mit Masha auch antrainieren.


    Zuhause ist das ihre Box oder ihr Lieblingskörbchen, unterwegs eine Decke. Sie muss zuverlässig auf ihren Platz gehen und dort bleiben können. Wir haben das mit den besten Leckerchen in Ruhe auftrainiert.


    Wenn Masha ihr Decken/Platz- Signal gut kennt und angenommen hat, wird sie in trubeligen Situationen dorthin geschickt und bleibt dort am Rande des Geschehens.

    Bis ihr das umgesetzt habt, lass sie besser in einem anderen Raum und noch nicht alleine bei deiner Freundin.


  • Hallo du,

    das war ein toller Beitrag und das üben wir auch so. Sie hat ihren Platz Zuhause und eine Decke. Wir üben auch und das klappt besser und besser. Auf ihrem Platz lasse auch ich sie in Ruhe, denn das ist eben ihr Ort.

    Das klingt nach der Situation wie es irgendwann sein sollte hoffentlich, ich weiß natürlich auch, dass fünf Wochen noch keine lange Zeit sind und das noch alles wird und wir gerade die Weichen miteinander stellen.

    Ich bin auch sehr zufrieden und glücklich mit ihr und will es ihr natürlich nur so leicht wie möglich machen. Nur leider ist das Leben eben nicht immer so, dass man dem Hund 100% gerecht wird, heute kam eben etwas persönliches dazwischen wo sie nicht mit konnte und ich sie nicht 3-4h alleine lassen wollte.

  • Hallo liebes Forum,

    .............

    Jedoch ist sie super ängstlich wenn sie Menschen (aus meinem Umfeld) zum ersten Mal kennenlernt. Das ist okay, ich sage meinen Bekannten dann, dass sie einfach Zeit braucht und die Menschen, die sie schon 2-3 mal gesehen hat findet sie auch toll und freut sich.
    .


    Hallo du,

    also Mascha war ja gar nicht bei mir Zuhause sondern in der Wohnung einer Freundin und deren Partner (den Mascha noch nicht kannte) kam eben Nachhause.................

    Naja, du erzählst von "Bekannten" (Mehrzahl), die der Hund kennengelernt hat und davon, dass der Hund nach 2-3 mal sehen, die dann ok findet.

    Das auf einen Zeitraum von 5 Wochen gesehen, heißt für mich auf einen Auslandshund bezogen schon, dass der Hund ständig mit anderen Menschen konfrontiert wird.


    Und du weißt, dass dein Hund ängstlich ist und gibst ihn trotzdem in Betreuung zu einer Person, die der Hund kaum kennt und wo der Partner dem Hund völlig unbekannt ist. Noch dazu in fremder Umgebung. Das kann man eben mit einem Auslandshund meistens nicht einfach machen.


    Da zählt auch nicht deine Argumentation mit das "normale" Leben geht weiter - ja sorry, wenn du dich nicht den Bedürfnissen des Hundes anpassen kannst, dann hättest du ihn nicht holen dürfen. Oder dir halt einen unbeschwerten Welpen vom Züchter anschaffen müssen.


    Für deinen Hund ist das alles kein normales Leben, sondern hochgradiger Stress. Der hat doch keine Ahnung, dass du ihn wieder abholst, der Hund, der wer weiss was vorher erlebt hat, findet sich nur wieder in völlig fremder Umgebung wieder bei ihm fremden Menschen.


    Versuch dich mal mehr in den Hund rein zuversetzen, du überforderst das Tier derzeit total.

  • Wir hatten Lilly gut zweieinhalb Jahre, bevor wir sie zu Bekannten in Fremdbetreuung gegeben haben. Natürlich ist ein Backup wichtig. Aber möglichst doch nicht schon nach so kurzer Zeit, sie konnte bisher ja noch nichtmal die Ankunft bei Dir wirklich verarbeiten. Und mit etwas Pech hast Du Dir mit diesem Event jetzt noch einen dicken Stein zusätzlich in den Weg gelegt.


    Ja, Du kannst Ihr helfen. Indem Du sie erstmal hier ankommen lässt, ihr Vertrauen in Eure täglichen Routinen gibst, ihr Sicherheit vermittelst und mit behutsam aufgebauten kleinen Übungen ihr Selbstvertrauen stärkst. Ihr vermittelst, dass sie entspannt bei Dir zu Hause alleine bleiben kann und dass sie sich da auch entspannen kann, wenn Andere da sind. Und darauf aufbauend, dass sie sich auch entspannen kann, wenn Du mit ihr irgendwo zu Besuch bist. Und sie darauf aufbauend dann auch mal irgendwo unterbringen.


    Wenn das zeitlich bei Dir nicht hinhaut, dann würde ich eher zu einer professionellen Hundebetreuung raten, die weiß, wie sie mit ängstlichen Hunden umzugehen hat.

  • wo sie nicht mit konnte und ich sie nicht 3-4h alleine lassen wollte.

    Manchmal sind drei oder vier Stunden alleine bleiben gar nicht so schlimm für einen Hund, denn in der Zeit können sie endlich in Ruhe ausschlafen und regenieren. Dann müssten sie mal nicht auf HabAcht-Stellung sein.


    Falls Masha also generell kein Problem mit Alleine sein hat, würde ich sie eher nicht wohin geben sondern zu Hause lassen.



    5 Wochen sind nichts! und ihr braucht noch bestimmt bis zu einem Jahr, bis ihr euch wirklich kennen gelernt habt.

    Du musst noch viel kleinschrittiger und langsamer denken und nicht zu schnell zu viel wollen :streichel:


    Donna ist bis heute, je nach Nervenkostüm-Zustand, nicht absolut zuverlässig was schnappen angeht. Darauf hab ich mich eingestellt und hab es akzeptiert. Und verhindere, dass es zu brenzligen Situationen kommen kann.

    Ich weiß ja, dass sie nicht "aus Bosheit" abschnappt, sondern weil sie sich nicht anders ausdrücken kann.

    Der Mann deiner Freundin ( oder deine Freundin)hat sicherlich alle Signale nicht erkannt, die vorher waren. Versteifen, Lefzen kräuseln oder hochziehen, schräg und streng schauen etc..

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