Mein Hund hat meine Katze schwer verletzt

  • Hallo!


    Ich habe einen Border Collie/Schäferhund Mischlingsrüden namens Cash. Er ist ca. 2,5 Jahre alt. Ich habe ihn vor einem Jahr aus dem Tierheim adoptiert. Ich habe außerdem 3 Katzen. Mir war bei der Adoption nur wichtig, dass mein zukünftiger Hund sehr katzenverträglich ist und so kam ich auf Cash. Cash ist grundsätzlich nicht der einfachste Hund (Er hat eine starke Leinenaggression, jagt Jogger, Radfahrer und co,..), aber das mit der Katzenverträglichkeit schien vollkommen zu stimmen.


    Die Zusammenführung lief problemlos und schon nach kurzer Zeit lagen Hund und Katzen zusammen und haben sogar gespielt.


    Ich habe immer klar gemacht, dass die Katzen einen höheren Rang im Rudel haben, direkt nach mir. Sie wurden immer zuerst gefüttert, durften überall hin, selbst da wo es für Hund tabu war, sie wurden immer zuerst begrüßt und gestreichelt,...


    Leider kam es vor ein paar Tagen zu einem ganz schrecklichen Vorfall. Ich war nicht zuhause, weiß also nicht was passiert ist, aber als ich heim kam fand ich 2 verstörte Katzen vor und die dritte fehlte. Als ich dann ins Wohnzimmer ging sah ich ein Schlachtfeld, Haarbüschel und Blut. Mir blieb das Herz stehen. Ich bin dann in die Küche, wo sich Jack (der verletzte Kater) hingeschleppt hatte, da der Hund durch ein Trenngitter nicht hineingeht.


    Er lag unter dem Küchentisch und blutete heftig, ich dachte er wäre tot. Er konnte in der Tierklinik gerettet werden. Aber es musste ein Auge, ein Vorderbein und ein Stück vom Schwanz amputiert werden.


    Ich kann Cash seitdem nicht einmal mehr richtig ansehen. Ich bin so stocksauer und traurig und enttäuscht. Er weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat, da er sich jedes mal ganz schuldig duckt, wenn ich komme. Natürlich gab es einen mega Anschiss und eine Strafe. Mittlerweile ignoriere ich ihn größtenteils, damit er lernt, dass es verdammt böse war, was er getan hat. Aber auch weil es mir schwer fällt ihn gerade zu mögen. Wie soll ich ihm jemals wieder vertrauen?


    Ich hätte sowas niemals erwartet, sie haben sich alle so gut verstanden, ich habe Cash vertraut.


    Was kann ich jetzt machen? Wie kann ich sicher gehen, dass sowas nie wieder passiert? Wie kann es überhaupt dazu kommen? Wie gesagt, er mochte die Katzen alle sehr gerne. Wie kann man einen Freund so schwer verletzen?


    Ich bin völlig ratlos.

  • Der Hund reagiert auf Bewegungsreize. Im Grunde war es mAn fast nur ne Frage der Zeit, bis die Katzen evtl. mal zur Beute werden.


    Der Hund weiss nicht, dass er was falsch gemacht hat. Anschiss und Strafe waren sinnlos, weil er es nicht versteht. Das selbe gilt fuers ignorieren jetzt. Der duckt sich, weil er dich und deine Laune meidet!

    Und Katzen und Hunde bilden ebenso wenig ein Rudel wie Hunde und Menschen (abgesehen davon, dass das Rangfolgezeug Bloedsinn ist!).


    Was du jetzt tun kannst? Hund und Katzen trennen und dir nen gescheiten Trainer suchen..

  • Hallo,

    Erstmal tut es mir natürlich sehr leid was deinem Kater passiert ist.


    Allerdings ist es sehr unfair deinem Hund die Schuld zu geben, nach deiner Schilderung hast du ( meiner Meinung nach) die Fehler gemacht, nicht Cash...


    Freunde waren sie mit Sicherheit nicht und diese "im Rang über ihm stehen" Sache, nunja damit hast du wahrscheinlich leider auch nichts gutes gemacht.


    Den Hund zu ignorieren ist nicht fair. Er versteht nicht warum du das tust...

  • Die Zusammenführung lief problemlos und schon nach kurzer Zeit lagen Hund und Katzen zusammen und haben sogar gespielt.

    Sicher das es nur ein Spiel war?


    Natürlich gab es einen mega Anschiss und eine Strafe. Mittlerweile ignoriere ich ihn größtenteils, damit er lernt, dass es verdammt böse war, was er getan hat. Aber auch weil es mir schwer fällt ihn gerade zu mögen.

    Völlig sinnlos, die Situation ist schon vorbei. Weder Strafe, noch ignorieren bringen jetzt etwas. Der Hund hat überhaupt keine Ahnung was er getan hat.


    Meiner Meinung nach lag der Fehler bei dir. Hund und Katze würde ich in meiner Abwesenheit immer trennen.


    Hol dir einen Trainer zu Hilfe und bespreche mit ihm das weitere Vorgehen. Der Hund ist nur seinem natürlichen Trieb nach.

  • Er weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat, da er sich jedes mal ganz schuldig duckt, wenn ich komme.

    Nein das weiß er nicht.

    Alles was er weiß, ist, dass du wütend auf ihn bist und darauf reagiert er mit Beschwichtigung. Das ist kein schlechtes Gewissen.

    Un sorry, aber das was du da gerade mit deinem Hund machst, ist seelische Folter.

    Er versteht nicht, dass es was falsch war, er merkt nur, dass er sozial isoliert wird und daraus wird er nichts lernen, außer dass er sich auf dich nicht verlassen kann.


    Schon die Herangehensweise mit der Überlegung, die Katzen müssten "ranghöher" sein, ist überholter Unsinn. Die Katzen können tabu sein, aber nie ranhöher. Was du getan hast über Monate, war schlicht Konkurrenz um soziale und andere Ressourcen aufzubauen.

    Es ist gut möglich, dass dein Verhalten überhaupt erst zu den Spannungen geführt hat, die zum Eklat geführt haben.


    Was du jetzt machen kannst?

    Trenne Hund und Katzen wenn du nicht zuhause bist und such dir schnell einen Trainer, der sich das ganze einmal vor Ort ansieht. und einschätzt, ob da etwas zu retten ist. Bis dahin, sei deinem Hund gegenüber wieder fair und hör auf ihn zu ignorieren. Bist du emotional dazu nicht im Stande, sei so fair und gib den Hund sofort an Leute, die nicht ihren Groll psychisch an ihm auslassen, denn dieser Umgang macht die Situation nur noch schlimmer.

  • Hallo

    .............


    Ich habe immer klar gemacht, dass die Katzen einen höheren Rang im Rudel haben, direkt nach mir. Sie wurden immer zuerst gefüttert, durften überall hin, selbst da wo es für Hund tabu war, sie wurden immer zuerst begrüßt und gestreichelt,...

    Es tut mir sehr leid, was passiert ist, dass ist wirklich äußerst schrecklich


    Womöglich hast du genau dadurch (Zitat oben) heraufbeschworen, dass der Hund Frust gegenüber den Katzen geschoben hat. Klug war dein Verhalten da nicht. Und allgemein aus deinem Worten unten ist zu entnehmen, dass dir anscheinend einiges an Wissen in Bezug auf Hunde zu fehlen scheint.


    .....

    Er weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat, da er sich jedes mal ganz schuldig duckt, wenn ich komme. Natürlich gab es einen mega Anschiss und eine Strafe. Mittlerweile ignoriere ich ihn größtenteils, damit er lernt, dass es verdammt böse war, was er getan hat.

    Dein Verhalten ist menschlich verständlich, aber völliger Unsinn was den Hund wirklich betrifft. Der Hund guckt nicht schuldig, der spürt deine Stimmung und reagiert darauf. Und der Anschiß war zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr korrekt, weil der Vorfall da schon längst vorbei war.


    Und den Hund jetzt zu ignorieren bringt überhaupt nichts und ist wirklich nicht fair und der Hund lernt daraus überhaupt nichts.


    Allerdings, würde ich definitiv Katzen und Hund nicht mehr zusammenlassen - überhaupt nicht mehr. Da würde ich dem Hund auch nicht mehr trauen. Davon abgesehen finde ich, dass man ein Zusammenleben dem geschädigten Kater definitiv nicht mehr zumuten kann.


    Da wird dir wohl nur eine Abgabe es Hundes übrig bleiben, wenn du nicht dauerhaft Hund und Katzen trennen kannst für den Rest ihres Lebens.

  • Tja, und die Arschkarte hat.... der Hund.


    Er wird bestraft


    Er wird ignoriert


    Er weiss nicht, was passiert


    Er versteht nicht, wieso sich sein Besitzer dermassen unberechenbar und aversiv benimmt.


    Das ist fies.


    Natürlich ist es tragisch, dass die Katze schwer verletzt wurde. Aber da ist der Mensch sehr stark schuldig an dem Desaster.


    Der Hund - ich hoffe für Cash, dass du dir sofort einen sehr guten Trainer suchst. Und dass du ganz schnell sehr viel lernst. Denn du hast grossen Nachholbedarf! Wenn du das nicht kannst, oder nicht willst, such für Cash ein nettes neues Zuhause. Auch wegen deinen Katzen!


    Armer Hund, arme Katze.

  • Ich stimme meinen Vorschreiberinnen zu und möchte noch ergänzen:


    Du warst nicht dabei und niemand weiß wie die Situation wirklich war.

    Natürlich liegt der Verdacht bei verletzter Katze und jagdlich ambitioniertem Hund auf der Hand, aber.... In dubio pro reo und so.


    Es könnte auch um Ressourcen gegangen sein, auch die Katzen könnten den Hund angegriffen haben, es könnte aus Frustration entstanden sein (Erzfeind geht am Fenster vorbei, Hund rastet aus und richtet sich gegen die Katze), Schmerzen könnten eine Rolle gespielt haben (Hund bleibt mit Pfote in Heizung hängen und greift in Panik die Katze an), etc.

    Was ich damit sagen will: jetzt sauer auf den Hund zu sein ist absolut unfair. Er hat keine Ahnung was er falsch gemacht hat und leidet unter deiner Wut.


    Hund und Katzen trennen und einen Trainer rufen.


    Parallel Maulkorbtraining (passendes Modell bitte) starten.

  • Für deinen Kater tut es mir sehr leid. Für dich allerdings nicht so. Sorry für die harten Worte, aber Heuchelei mag ich halt nicht.


    Ein Rudel besteht IMMER aus artgleichen Tieren. Also immer aus Katzen, immer aus Hunden, immer aus Wölfen, etc.

    Ein Rudel besteht NIEMALS, wirklich NIEMALS aus artfremden Tieren.


    Sprich, du und dein Hund bilden kein Rudel, genau so wenig wie du und deine Katzen oder der Hund mit den Katzen. Und schon gar nicht seid ihr ein grosses Rudel.


    Das was du getan ist ist, 4 Beutegreifer in eine Wohnung zu sperren und zu denken „klappt schon“. Und nun merkst du, „oh, hat nicht geklappt“.

    Es gibt gute Gründe für Sprichwörter wie „Die sind wie Katz und Hund“.

    Katzen sind für Hunde Fressfeinde. Mehr nicht.

    Fressfeinde werden in erster Linie verjagt. Kann der Feind nicht schnell genug flüchten wird er eben gestellt und angegriffen.


    Nur weil die sich einigermassen ertragen heisst das noch lange nicht, dass die Freunde sind und sich mögen.


    Ich habe auch 4 Hunde und 2 Katzen. Mir käme es im Leben nicht in den Sinn die 6 alleine ohne Aufsicht zu lassen.

    Wenn ich weg muss und die Hunde zu Hause bleiben, dann trenn ich die Tiere räumlich voneinander. Alles andere ist wirklich fahrlässig. Wirklich.


    Den Hund zu bestrafen, den Hund zu ignorieren, dem Hund die Schuld zu geben ist heftig asozial von dir.

    Denn der Hund kann absolut nichts dafür.

    Du hast im Umgang mit deinen Tieren so viele Fehler gemacht, da kannst du dich an der Nase nehmen und sauer auf dich sein. Aber ganz sicher nicht auf den Hund.


    Such dir einen guten Hundetrainer. Nicht für den Hund, sondern für dich. Lass dir von ihm erklären was ein Rudel ist, wie es funktioniert und warum du nicht der Rudelführer sein kannst.

    Lass dir erklären wie man mit Hunden umgeht, wie man sie hält und wie man sie erzieht.


    Wie gesagt, sorry für die harten Worte. Aber deine Fehler auf den Hund abschieben und sauer auf ihn zu sein geht in meinen Auge einfach überhaupt nicht.

  • Zitat

    .... und haben sogar gespielt.

    Und da liegt der Fehler, DEIN fast tödlicher Fehler: sowas hättest du bei so einem reaktiven und offenbar auf Bewegungsreize jagenden Typ Hund niemals zulassen dürfen. NIE!


    Spiele zwischen Hund und Katze kippen leider manchmal blitzschnell in ernstes Jagen, und wenn es einmal *klick* gemacht hat, überlegt der Hund nicht mehr, sondern reagiert nur noch auf den Jagdreiz. Ich kenne einige Fälle, in denen Katzen so zu Tode gekommen sind, oft nach jahrelangem friedlichem Zusammenleben.

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