Mein Hund hat meine Katze schwer verletzt

  • Ja, klar, sorry! Danke für die Korrektur. Meinte ich im Prinzip ja auch. Hier scheint es den Aussagen der TE nach so, als hätten die Katzen es ganz gut weggesteckt, daher war ich hier jetzt vorrangig bei Cash. Aber du hast natürlich Recht. =)

  • Ich lebe in einer Wohnung, ohne Garten. Die Wohnung ist aber nicht klein. Ich könnte, wenn ich nicht zuhause bin schon immer trennen, das wäre kein Problem. Die Frage ist eher was ich tue, wenn ich zuhause bin, da ich ja quasi immer entscheiden müsste mit welchen Tieren ich Zeit verbringe.

    Wie läuft euer Alltag zur Zeit? Lässt du es zu, dass Hund und Katzen in irgend einer Form Kontakt haben? Du schreibst, Cash ist die meiste Zeit in einer Box.

    Nein, Hund und Katzen haben seit dem Vorfall kein einziges Mal Kontakt gehabt.


    Cash ist nicht in einer Box, das hast du falsch verstanden. Jack, mein Kater ist die meiste Zeit in einer Box, da er wegen den vielen Nähten und Wunden ruhen muss und der verrückte selbst in seinem jetzigen Zustand keine Ruhe gibt.


    Cash ist momentan in meinem Arbeitszimmer (14 qm), wo er alles hat was er braucht.

  • Cash ist momentan in meinem Arbeitszimmer (14 qm), wo er alles hat was er braucht.

    Nein, hat er eben nicht, er hat keinen vernünftigen Sozialkontakt. Und das zeigt sich bereits.

    Dein Hund hat Angst vor dir, verweigert die Kooperation und je länger du diesen Zustand aufrecht erhältst, desto schwerer wird es werden, das Vertrauen wieder aufzubauen und zu dem Verhältnis zurück zu kehren, das ihr vor dem Vorfall hattet.


    Nochmal die Frage:

    Wie lange willst du das deinem Hund noch antun?

    Wann glaubst du, hat er genug gelitten, um deinen Frust und deine Wut zu besänftigen?


    Du machst deinen Hund gerade seelisch kaputt und abgesehen davon, dass er leidet, wird es im Nachhinein eine Menge Arbeit, Geduld und Geld benötigen, um das was du da gerade anrichtest, wieder zu beheben. Das geht nicht spurlos am Hund vorbei und es kann gut sein, dass du da gerade einen dauerhaften Schaden verursachst.

    Und wenn du jetzt schon so wütend und ablehnend bist, wie wirst du erst reagieren, wenn der - in deinen Augen böse - Hund, beginnt auch nicht mehr richtig zu funtkionieren im Alltag?

  • Hey.

    Ganz ehrlich, ich kann dich verstehen. Als ich meine Hündin aus Rumänien („katzenverträglich“) bei uns in die WG eingezogen ist, in der schon ein Kater gewohnt hat, hab ich wegen der angeblichen katzenverträglichkeit alles zu nachlässig gesehen. Ich dachte, der Hund kann mit Katzen und ich wusste dass die Katze bei uns auch Hunde kennt. Am 3. Tag kam es dann soweit, dass Ginny (eigentlich gar nicht böse gemeint) auf den Kater zugelaufen ist um mal zu schnüffeln/hallo zu sagen oder was auch immer und weil sie damals noch ein Welpe war ist sie halt recht schnell auf den Kater zugetapst. Der hat sich dann erschrocken weil sie so nah war und ihr eine gewischt. Ginny hat sich dann erschrocken und ist n lautem Gebell hinterher. Das war der Moment, in dem Ginny sich entschieden hat, nicht mehr katzenverteäglich zu sein. Ab da wurde ein erscheinen des Katers im selben Raum jedes Mal mit lautem Gebell und aufgestelltem nackenhaar kommentiert. Wir haben die Hündin monatelang nur an der Leine aus dem Zimmer geführt, damit da nichts passiert, und haben versucht, Begegnungen zwischen den beiden herbeizuführen, die neutral verlaufen, um die beiden doch noch aneinander zu gewöhnen. Das hat nicht geklappt. Am Ende sind mein Freund und ich mit Hund ausgezogen in eine eigene Wohnung, weil das einfach kein Zustand war. Hätte der Kater uns gehört, hätten wir vor der selben Entscheidung gestanden wie du jetzt. Abgabe oder Trainer.


    Ich hab immer davon geträumt, Hund und Katze zusammen zu halten, weil ich beide Tiere mag. Aus eigenverschulden wird das solange ginny lebt, leider nicht möglich sein. Hab ich verbockt. Trotzdem muss man eine Lösung finden, mit der sich alle wohl fühlen. In unserem Fall war das leicht, einfach ausziehen. Ich hab Ginny auch mal angeschissen oder bestraft, aber nur, während sie gerade den Kater angebellt hat. Nie danach. Das verstehen Hunde dann einfach nicht mehr.


    Ich glaube in deinem Fall würde ich das tun, was am besten für die Katzen ist. den Hund abgeben. Bei dem Kater in unserer WG war es irgendwann so weit, dass er sich vor Stress regelmäßig übergeben hat und zusammengezuckt ist, wenn er Ginnys Geschirr im Flur klimpern gehört hat. Und er wurde „nur“ angebellt. Nie verletzt. Die beiden hätten sich im Leben nicht mehr miteinander arrangieren können, das hätte nicht geklappt. In deinem Fall wurde deine Katze schwer verletzt und trägt auch bleibende Schäden davon. Die wird sich niemals wieder gut fühlen, solange der Hund bei dir wohnt. Es sei denn ihr bekommt das mit nem wirklich guten Trainer in den Griff. Das bezweifle ich aber ehrlich gesagt.


    Liebe Grüße, ich hoffe du triffst eine gute Entscheidung!

  • Das weißt du ja nicht Sambo71 HO z.B. machen z.Z. mehr denn je ;)


    EDIT: ich habe den Hundenamen mit dem Katernamen verwechselt, sorry und nehme hiermit alles zurückt!

    Der Hund scheint lt. Erzählungen derzeit nur verwahrt zu werden :verzweifelt:

  • Die Frage ist eher was ich tue, wenn ich zuhause bin, da ich ja quasi immer entscheiden müsste mit welchen Tieren ich Zeit verbringe.

    Was machst Du denn, wenn Du zu Hause bist?

    Davon ist ja etliches abhänging.



    Also, wäre ich es, ich würde die Türen mit Kindergitter absichern, so daß die Katzen rein und raus laufen können, wie sie wollen. Genug Plätze anbieten, Catwalk an den Wänden, wo sie sich zurückziehen können und dem Hund erklären, daß diese für ihn tabu sind.


    Ich habe ja den Hund im Auge, kann also was sagen, sollte der Hund auf Katzenaktionen reagieren. Wenn er nur den Kopf bewegt.

    Sollte er agieren, indem er aufsteht, würde ich mit einer Leine absichern, sonst darf der Hund frei laufen, soll nur selbst aktiv die Katzen in Ruhe lassen :ka:


    Aber ja, ich würde sozialen Kontakt zu dem Hund "neu" aufbauen.

    Trainineren.

    Ihm geben, was er braucht.

    Ebenso den Katzen.

  • @Cashdog


    Könnte es sein, dass Du Dich so sehr reinsteigerst, dass der Hund "böse" sein muss, damit Du Dir nicht selbst eingestehen musst, dass der Fehler ganz klar bei Dir liegt?


    Du hast einen Hütehundmix gekauft. Diese Hunde sind passionierte Jäger. Mit potentieller Beute spielen, sie lecken etc ... gehört bei denen mit zu den Jagdsequenzen. Nicht nur bei denen. Auch Wölfe "spielen" scheinbar vorher mit ihrer Beute:


    Bei Hütehunden ist eine gewisse Hemmung reingezüchtet eine Beute zu töten. Was nicht heißt, dass sie das gar nicht können, sondern nur, dass sie toleranter sind, länger "Geduld" haben und beim Zupacken nicht sofort komplett tot machen, sondern auch dort erst Mal gehemmt vorgehen. (Deshalb hat Dein Kater wohl überlebt.)


    Kein vernünftiger Schäfer käme jemals auf die Idee seinen Hütehund mit anderen Tieren zusammen allein zu lassen und dann zu erwarten, dass da nichts passiert.


    Mit etwas Informationen über die Rassemischung, die Du Dir zugelegt hast, hättest Du leicht an diese Infos kommen können. Vielleicht hattest Du sie sogar. Und bist jetzt sauer auf Dich, weil Du zu naiv warst und es Dir schönreden wolltest?


    Ja, sich selbst zuzugestehen, dass man so richtig Mist gebaut hat, ist sehr frustrierend. Da ist es einfacher auf ein wehrloses Tier sauer zu sein. Das Problem: Dieses Tier hat nichts Böses getan. Jagdverhalten hat mit Aggressionsverhalten - also mit "böse sein" gar nichts zu tun.


    Wenn Du mit einer Rassekombi, die jahrhundertlang auf Jagdverhalten selektiert wurde nicht klar kommst, dann gib den Hund ab und leg Dir nie wieder so einen zu!


    (Mein Altdeutscher Hütehund hat vor einigen Jahren mein geliebtes Zwergkaninchen getötet. Das zweite hat nur überlebt, weil es sich in eine Flache Hütte flüchten konnte, wo der Hund nicht ran kam. Die Kaninchen hatten ein Gehege im Garten, in dem sie waren, wenn keiner dabei war. Sobald ein Mensch mit im Garten war, konnte man Hunde und Kaninchen problemlos zusammen laufen lassen. Die Hunde hatten die Ansage von den Kaninchen fern zu bleiben, was sie auch taten. Sie schliefen sogar. Blöderweise hat irgendwer eines Tages beim Kaninchen einsperren die Tür nicht richtig geschlossen und so waren Hund und Kaninchen allein im Garten ... Jahrelang war der Hund bis dahin schon völlig unauffällig unter Aufsicht mit den Kaninchen zusammen gelaufen. Klar war ich die ersten zwei Tage etwas unterkühlt mit dem Hund. Aber eher wegen meiner emotionalen Lage. Der Hund wurde nicht gestraft oder sonstiges - für was denn auch?)

  • Cash ist momentan in meinem Arbeitszimmer (14 qm), wo er alles hat was er braucht.

    Nein, das hat er eben leider nicht. Ihm fehlt ein fairer, berechenbarer und einschätzbarer Sozialpartner.

    Du sagst ja selbst, dass du zu deiner Verantwortung stehen möchtest - das bedeutet aber eben nicht, den Hund auf Biegen und Brechen und behalten, sondern aus diesem Vorfall die Konsequenzen zu ziehen und dir einzugestehen, dass du deinen Tieren in dieser Konstellation schlicht und einfach nicht gerecht werden kannst.

  • Ich kann dich und deine Reaktion schon ein Stück weit verstehen.


    Mein Hund hat meinen Sohn und mich gebissen, (scheinbar) aus dem nichts. Nachdem der erste Schock vorbei war kamen auch bei mir Wut und Enttäuschung hoch. Da auch ich zuerst nicht wusste wie ich jetzt mit ihm umgehen soll, habe ich ihn in den Garten "verbannt". Der Unterschied war, dass ich noch eine Hündin habe, die ihm Gesellschaft geleistet hat. Aber auch ich habe die ersten 4 Tage kaum Kontakt zu meinem Rüden gehabt, bis auf die Notwendigkeiten natürlich.


    Jedoch habe ich selbst sehr schnell gemerkt wie unfair ich mich gerade verhalte und dass es aus hündischer Sicht absolut keinen Sinn macht, was ich da tue. Deshalb habe ich mich sehr schnell nach Hilfe umgesehen. Ich habe einen Kollegen aus dem Verein in dem ich bin kontaktiert, damit mein Hund jemanden hat, der ihn vernünftig auslastet, konnte sogar ausmachen, dass besagter Kollege ihn zur Pflege aufnimmt, wenn es denn nötig wäre. Ich bin auch über meinen eigenen Schatten gesprungen und habe kurz darauf wieder Kontakt zu meinem Hund aufgenommen (mit MK gesichert).


    Es ist also durchaus möglich, auch nach einem traumatischen Erlebnis seinen Hund artgerecht zu versorgen. Es ist keine Schande nach Hilfe zu fragen. Es muss ja keine Tierpension sein, du musst ihn nicht einmal durchgängig weggeben. Was wäre, wenn du jemanden aus dem Bekanntenkreis fragst ob er/sie Cash halbtags nehmen könnte? Damit er wieder mehr Ansprache bekommt. So gewinnst du Abstand und hast zumindest ein paar Stunden Zeit, ganz ohne schlechtes Gewissen, in dich zu gehen.

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