Mein Hund hat meine Katze schwer verletzt

  • Als erstes tut es mir sehr leid was passiert ist. Das ist ein Bild, was man seinen ärgsten Feinden nicht wünscht. Dass man unverhältnismäßig reagiert, ist menschlich.

    Gute Besserung an deinen Kater!


    Aber: wie viele schon schrieben, ist sozialer Entzug das Grausamste, was es auf der Welt gibt. Schlimmer als jede körperliche Folter.

    (Kinder sterben ohne Soziale Kontakte, gibt ne Studie dazu- als Vergleich. Aber das ist ot.)


    Je länger der Hund sozial isoliert bleibt, desto größer werden die Probleme, im Schlimmsten Fall kann es auch gegen dich gerichtet werden, und dann wird es richtig, richtig übel.


    Also auch nochmal meine Bitte:

    Entscheide dich für Deine Tiere.

    Für deinen Kater wird das Leben mit deinem Hund nie wieder Stressfrei. Das ist eine Qual für deine Katzen, für deinen Hund, für dich.

    Eine Abgabe ist wirklich keine Schande!


    Ich hoffe, du kannst meine Worte als Wertneutral auffassen. Ich möchte dich weder angreifen, noch verurteilen.


    Ich wünsche euch alles Gute.

  • Ich sehe das Problem dahingehend, dass der Hund deinen Unmut ihm gegenüber wahrnimmt oder sogar teilweise spiegelt. Damit schaukelt ihr euch quasi gegenseitig hoch und das ist eine Endlosspirale. Um da wieder Normalität in den Alltag zu bekommen, musst du dich in den Griff bekommen und einige Schritte auf den Hund zugehen.


    Nur als Beispiel....wenn ich einen schlechten Tag habe oder gerade wegen Irgendwas stinksauer bin und dann mit meinen Mädels rausgehe, kann ich drauf warten, dass beide Hunde ihr gutes Benehmen vergessen haben....dann ziehen Beide an der Leine, müssen jeden einzelnen Grashalm mehr als ausgiebig beschnüffeln und jeden Radfahrer oder Fußgänger anmotzen. Das alles regt mich dann wieder auf und ich motze die Hunde an....klar, nützt nix, weil die Hunde nicht wissen, was sie falsch machen....sie spiegeln nur meinen Gemütszustand bzw. wollen meiner schlechten Laune entgehen. Dann hilf nur tief durchatmen, den Kopf leer machen und die Laune zumindest zu neutralisieren. Sofort sind dann meine Hunde auch wieder entspannter und die Runde läuft gewohnt entspannt.


    Bei euch ist die schlechte Stimmung nun schon über Tage und das ist für euch Beide einfach Mist. Drum hatte ich auch gefragt, was du von deinem Hund erwartest, damit du wieder auf ihn zugehen kannst.

  • Also unser Hund hört sehr genau auf die tonlage.

    Bin ich freundlich und unaufgeregt, hört sie fast perfekt.


    Bin ich aber mal gestresst oder auch genervt, dann überlegt sie ob sie folgt.


    Wenn ich sie anschereien würde, dann wäre komplett durchzug bei ihr.


    Ein scharfes NEIN oder WEHE ist da etwas anderes.


    Du wirst für Cash immer unberechenbarer mit deinem Verhalten, auch wenn ich dich sehr gut verstehen kann.


    Und ein Rudeldührer ist immer berechenbar.


    Da seh ich wie andere auch ein neues Problem entstehen, wenn der hund dich nicht mehr als Rudeldührer anerkennt.

  • Hi,


    Es tut mir sehr leid, was deinen Tieren und damit dir passiert ist. Ich glaube, da liegt im Umgang und auch in Verständnis deinen Tieren gegenüber einiges im Argen.



    Es ist schon sehr viel gesagt worden, das ich auch so sehe:



    Lass einfach alles nochmal sacken, was dir angetragen wurde. Überleg, wo es hingehen soll bei euch, so kann es nicht bleiben.


    Ich würde mir auch einen gutenTrainer kommen lassen und mal alles von der Seele reden. Vielleicht kannst du das Tierheim kontaktieren, aus dem du deinen Hund übernommen hast und mit ihnen gemeinsam eine Lösung finden?


    Einzusehen, dass man einen Fehler gemacht hat, den andere ausbaden müssen (in deinem Fall dein Kater und der eingesperrte Hund), ist ein schmerzhafter Prozess. Manche Einsichten bringen das eigene Weltbild gehörig ins Wanken. Man dachte vielleicht, sich eigentlich gut auszukennen mit seinen Haustieren und erkennt jetzt, dass man eigentlich von ganz viel keine Ahnung hat. Das tut weh.


    Ging mir auch so in der Vergangenheit, und man fühlt sich beschämt und verletzt.

    Letztlich ist es aber an dir, was du daraus machst. Nutze die Expertise, die einige Hundehalter hier haben und nimm das Wissen an, das sie dir weitergeben. Denk darüber nach, hol dir Hilfe und Unterstützung im Tierheim, bei Bekannten, Freunden, Angehörigen, und dann überlege, was für deine Tiere das Beste ist.


    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

  • du erwartest Verständnis vom Cash für dein Verhalten... sorry das geht nicht.


    Bitte hab du Verständis für deine Tiere - es ist definitv für alle Katzen und Hund das beste wenn du Cash abgibst.

    1. irgendwann passt du vielleicht einen Moment nicht auf und es kann wieder passieren

    2. die Katzen haben etwas schreckliches erlebt und werden momentan gezwungen mit dem Feind in einer Wohnung zu leben - das ist Dauerstress

    3. Cash wird von dir mit Missachtung (zumindest viel weniger Aufmerksamkeit), weniger Auslastung etc. bestraft - das kann ganz schön nach hinten losgehen wenn bei dieser Hunde-Mischung noch Frust aufgebaut wird

    4. du Vertraust Cash nicht mehr ... wie soll er dir vertrauen?

    ......


    Bei allem Verständnis für die wirklich schreckliche Geschichte - mach bitte so nicht weiter. Das ist falsche "Tierliebe" - keiner würde dir hier einen Vorwurf machen wenn du Cash wieder abgibst - auch wenn du dir vielleicht geschworen haben solltest, dass du ihn für immer "gerettet" hast.

  • Ich finde man gibt ein Tier nicht einfach zurück wie einen Fernseher wenn etwas nicht passt.

    Diese Einstellung ist ja grundsätzlich absolut lobenswert - allerdings nur dann, wenn man die Ressourcen dafür hat, mit dem Problem adäquat umzugehen.


    Deine Ressourcen sind z. Zt. eingeschränkt.

    Die finanziellen, wenn ich es richtig verstanden habe - was nach hohen Tierarztkosten erstmal per se nicht verwerflich ist, wenn sie aber dazu führen, dass man nicht entsprechend agieren kann (Trainer, Pension, ggf. Zubehör, wie Türgitter, etc), dann sind sie ein limitierender Faktor, den man nur eine begrenzte Zeit lang hinnehmen sollte.

    Die mentalen/psychischen, die es Dir seit über 9 Tagen nicht möglich machen, Cash angemessen zu versorgen. Auch da stellt sich die Frage, wie lange das noch so gehen soll? Einen wie langen Zeitraum würdest Du selbst für noch tolerabel halten, in dem Du nicht in der Lage bist, mit Cash normal umzugehen?


    Das Zitat da unten ist ein gesetzlicher Verordnungstext.

    Einem einzeln gehaltenen Hund ist täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mit Betreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen.

    Diese Textpassage gilt ausnahmslos. In der Verordnung steht nix davon, dass man einen Hund ruhig mal über Tage ohne adäquate soziale Kontakte zur Bezugsperson halten darf, weil man grad wütend auf ihn ist.

    Denk da bitte mal ganz allein für Dich drüber nach.

    Warum es solche Verordnungstexte überhaupt gibt, warum es so wichtig ist, einem Hund den sozialen Kontakt zum Halter zu gewährleisten und was wohl mit einem Lebewesen passieren mag, wenn das über Tage und länger nicht der Fall ist.


    Ich sehe in Deinem Fall das Problem darin, dass nicht nur etwas nicht passt, sondern dass es vor allem keine Perspektive in einem vertretbarem Zeitrahmen gibt (der meiner ganz persönlichen Meinung nach mit 9 (?) Tagen schon weit überschritten ist, daran etwas so zu ändern, dass man eine Besserung erhoffen kann.


    Und dann ist für mich zum Wohle der Tiere eine Abgabe nicht nur vertretbar, sondern sogar eine Chance für ALLE Beteiligten, wieder ein entspanntes, friedliches Leben führen zu können.


    Eine Chance. Keine Schande. Kein Versagen. Sondern Verantwortung für anvertraute Lebewesen.

  • Cash ist momentan in meinem Arbeitszimmer (14 qm), wo er alles hat was er braucht.

    Wäre es für den Übergang zumindest eine Lösung, dass du die Tür des Arbeitszimmers offenlässt und ein Türgitter reinmachst, sodass Cash dich wenigstens sehen kann, wenn er schon alleine in dem Zimmer sein muss?


    Grundsätzlich schließe ich mich der Meinung der anderen an, dass es für Cash und für deine Katzen das beste wäre, wenn er ein neues Zuhause bekommt.

  • Nur mal als Erinnerung: Türgitter gab es schon vor dem Vorfall, sonst hätte der verletzte Kater ja nicht dadurch noch flüchten können.


    Heißt aber auch, dass ich in diesem Fall definitiv Türgitter als nicht geeignet sehe damit die Katzen keinen weiteren Schaden nehmen. Ein Hund in der Größe kommt auch ohne Probleme über ein solche Gitter, wenn er wirklich will.

    Vor allen in der derzeitigen Situation, wo unter Garantie die Nerven beim Hund auch mega angespannt sind.

    Nicht das durch solche Experimente noch eine weitere Katze zu Schaden kommt.


    Egal wie, Katzen und Hund müssen sicher getrennt bleiben - dauerhaft, da zu erkennen.

  • Nur mal als Erinnerung: Türgitter gab es schon vor dem Vorfall, sonst hätte der verletzte Kater ja nicht dadurch noch flüchten können.

    Ich weiß!

    Ich sehe da trotzdem einen Unterschied!

    Der Unfall passierte nämlich, weil der Mensch auch nicht zugegen war.

    In solchen Momenten würde ich Hund und Katzen strickt trennen!


    Wenn der Mensch zu Hause ist, würde ich es mit Kindergitter laufen lassen, und den Hund zustätzlich noch mit Leine absichern!



    EDIT: damit wir uns richtig verstehen.

    In einem Haushalt, wo halt eben noch nichts passiert ist!

    Immerhin muß ein Hund ja auch erst einmal lernen, daß Katzen im eigenen Haushalt IMMER tabu sind.

    Ist für viele nicht einfach! Zumal bei "falscher Bewegung" von den Katzen nun einmal der Jagdtrieb geweckt wird.

  • Vielleicht könntest du mit dem Tierheim in Kontakt treten und bitten, den Hund weiterzuvermitteln an einen Haushalt ohne Katzen und mit hundeerfahrenen Personen. Dann wäre es für dich nicht das "zurückgeben" was für dich wie "abschieben" behaftet ist (und grundsätzlich ja eine gute Einstellung, wenn es zum besten aller Beteiligten ist) und du könntest, wissend, die beste Entscheidung für euch Alle getroffen zu haben, mit deinen Katzen weiterleben.

    Es tut mir echt leid was dir passiert ist und beim Durchlesen war ich zeitweise auch echt wütend. Vor allem, weil der Hund hier so sehr vermenschlicht wird und du ihm Emotionen unterstellst, zu denen ein Hund nicht fähig ist, schlimmer noch, dass daraus ein Umgang mit dem Hund resultiert, der für Hunde wirklich seelische Folter ist.

    Aber letztlich bringt Wut niemals etwas. Und ganz ehrlich, auch wenn du Fehler gemacht hast, ihr könnt doch beide so nicht weitermachen, oder? der einzige Weg, euch allen eine Heilung zu ermöglichen ist, dieses Kapitel abzuschließen. Du schadest dir und dem Hund seelisch unglaublich! Und das ist der Punkt, wo man eigene kategorische Imperative hinterfragen darf und muss.

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