Mein Hund hat meine Katze schwer verletzt

  • Ich kann mir aktuell keine Hundepension leisten und ich kenne niemanden der ihn für längere Zeit nehmen würde.

    Bring Cash her, hier kann er nach dem Stress mal richtig aufleben.

  • Wirklich "alles blöd"

    Aktuell leider für deine Tiere.


    Ich verstehe, dass du ihn grundsätzlich behalten willst weil du ihn ja aus dem Tierheim hast und ihm ein gutes Zuhause sein wolltest/ willst.

    Nur bist du das aktuell nicht. Überleg doch mal, du ignorierst ihn seit über 1 Woche fast komplett, schreist ihn an, sperrst ihn in ein Zimmer (grösse ist hier gar nicht so relevant, es wär auch nicht ok wenn er den ganzen Tag allein in einem Haus wäre.) Du bist sein Sozialpartner, veranstaltest aktuell das "Obengenannte" und er hat keine Ahnung warum.

    Dann willst du ihn weggeben und irgendwann wieder holen... Sorry, ich fürchte Vertrauen hat Cash da erstmal nicht gerade in dich, ob das noch was wird bezweifle ich ehrlich gesagt...

  • Hallo,

    Ich habe bis zur Seite 10 gelesen und möchte nicht wiederholen, was die anderen geschrieben haben.

    Aber ich habe mich gefragt, ob das Tierheim aus dem Cash zu dir kam, vielleicht entlasten kann. Vielleicht gibt es eine Pflegestelle, die ihn für eine Woche nehmen kann? Dann kannst du Abstand gewinnen und Cash leidet hoffentlich weniger.

    Letztendlich würde ich auch raten, ihn abzugeben, aber das ist deine Entscheidung.

    Viele Grüße

  • Es ist ja auch nicht verwunderlich, dass er zur Zeit nicht auf deine Kommandos hört. Du bist sehr kühl ihm gegenüber. Hunde arbeiten mit dem Menschen zusammen, wenn der Mensch motivierend und einladend ist. Wenn Cash dich momentan so gar nicht einschätzen kann, warum sollte er dann mit dir zusammenarbeiten wollen?
    Für einen Hund ist es so wichtig, sich auf seinen Menschen verlassen zu können und diesen einschätzen zu können und das kann Cash bei dir gerade überhaupt nicht.


    Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde nur ein paar Sekunden lang ihr Verhalten mit der Folge verknüpfen können.

    Wenn du mit deinem Hund "sitz" trainierst, dann gibst du ihm das Signal "sitz", er setzt sich hin und bekommt direkt von dir das Leckerchen. Das hat auch seinen guten Grund! Wenn du das Leckerchen erst 2 Minuten später geben würdest, dann würde der Hund gar nicht mehr wissen, dass er das Leckerchen für das Kommando "sitz" bekommt. Für den Hund wäre es so, dass er ein Leckerchen völlig aus dem nichts bekäme.

    Für positive Belohnung werden Leckerchen also unmittelbar nach dem gewünschten Verhalten gegeben, damit die Verknüpfung hergestellt wird: sitz=leckerchen=gut


    Bei der Strafe ist es genauso. Nur wenn du Cash während des Unfalls erwischt hättest, würde er verstehen dass sich die Strafe auf eben dieses Fehlverhalten (Fehlverhalten aus deiner Sicht. Aus der Sicht von Cash durfte er immer mit den Katzen "spielen" (spielen=jagen) und deshalb wird es für ihn sogar erlaubtes Verhalten gewesen sein) bezieht.


    Aktuell weiß Cash wirklich nicht warum du ihn ignorierst. Du verhältst dich vom einen auf den anderen Moment anders zu ihm und er kann (= ist geistig nicht dazu in der Lage, weil er ein Hund ist) das nicht verstehen. Und das ist das schlimmste überhaupt, weil es für einen Hund so wichtig ist sich auf seinen Menschen verlassen zu können. Du musst berechenbar für ihn sein.


    Das mit der Leinenaggression wird mit Sicherheit viel schlimmer werden, wenn du dich weiter so verhältst. Gerade bei solchen Problemen braucht der Hund einen Menschen, dem er Vertrauen kann und auf den er sich verlassen kann. Außerdem könnte es passieren, dass Cash von alleine negative Verknüpfungen herstellt, die später ganz schwer wegzubekommen sind. Wenn du ihn bestrafend behandelst und in dem Moment läuft ein Kind vorbei, das er sieht, könnte es sein, dass er rumschreien(=negativ) mit dem Kind verknüpft und Kinder in Zukunft doof findet. Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen, aber es kann sehr schnell bei Hunden passieren (auch etwas rassenabhängig), dass solche Verknüpfungen hergestellt werden. Ein anderes Beispiel ist vielleicht eine negative Verknüpfung mit dem Raum, in dem er gerade festsitzt (14 qm sind auch nicht gerade viel auf Dauer). Wenn er da nun mehr oder Weinger dauerhaft eingesperrt ist und du immer weggehst, könnte es sein dass er eine negative Assoziation zu geschlossenen Räumen herstellt. Muss alles nicht sein, ist aber alles möglich.


    Es nimmt dir niemand krumm, wenn du sagst, dass du emotional nicht in der Lage bist ihm das "zu verzeihen", aber dann sei doch bitte fair allen gegenüber. Wenn du so weiter machst, dann steigert sich die Aggression bei Cash und entweder hast du dann später unfassbar viel Arbeit damit das wieder hinzubekommen oder halt eben die neuen Besitzer*innen, falls du ihn abgeben solltest.


    Und mal so als weitergedacht: Wenn Cash jetzt schon dauernd beschwichtigt, du aber gar nicht drauf eingehst und ihn weiter so unberechenbar behandelst, dann hätte ich an deiner Stelle etwas Angst davor, dass sich die Aggressionen früher oder später gegen dich richten könnten. Das ist gar nicht böse gemeint, sollte aber nicht außer Acht gelassen werden. Hunde sind Tiere und keine Menschen. Cash kann nur körpersprachlich kommunizieren und wenn er schon beschwichtigt - was erwartest du noch von ihm?

    Das würde mich wirklich interessieren. Was genau erwartest du von Cash, damit du ihn wieder normal behandelst?

  • Er weiß genau, dass er etwas falsch gemacht hat, da er sich jedes mal ganz schuldig duckt, wenn ich komme

    馬上坐

    Du führst nun bitte aus, was ich Dir in traditionellem Chinesisch geschrieben habe. Folgst Du meiner Anweisung nicht sofort und fehlerfrei, brülle ich Dich zusammen. Komm mir jetzt auch bitte nicht mit so einem Schwachsinn wie "mimimi, ich kann gar kein Chinesisch". Kannst Du, weiß ich. Wenn Du zusammenzuckst oder ängstlich guckst, ist das für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass Du Dich schuldig fühlst, weil Du genau weißt, was ich will, aber es aus Bockigkeit nicht ausführst.


    Außerdem erwarte ich von Dir, dass Du sämtliche mit dem oben genannten chinesischen Satz in Zusammenhang stehende Regeln sofort und fehlerfrei umsetzt. Bekommst Du das nicht auf die Kette oder stellst Dich dumm und spielst mir vor, dass Du die Regeln nicht kennst, sperre ich Dich in ein Zimmer und die einzige Zuwendung, die es gibt, ist die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln.


    Nebenbei möchte ich Dir mitteilen, dass Du ein Vollversager bist, weil Du die ungeschriebenen Regeln sehr genau kennst, sie aber nicht befolgst. Deine Ignoranz und Unfähigkeit finde ich absolut unerträglich. Und außerdem quälst und verletzt Du Deine Tiere, obwohl Du ganz genau weißt, dass das nicht gestattet ist.


    Experiment Ende- wie geht es Dir damit?

    Denk mal ganz in Ruhe darüber nach, denn exakt so geht es Deinem Hund gerade, nur dass er deutlich weniger Verstand hat, als Du selbst.

  • Noch eine Stimme für Abgeben.

    So kann der Hund nicht leben und je länger du dich in deine Abneigung reinsteigerst, desto schwerer fällt es dir, ihn jemals wieder zu akzeptieren - wenn dieser Zug nicht eh schon abgefahren ist.

    Und auch für die Katzen wäre es bestimmt wieder angenehmer.


    Und wenn ihr dann wieder eure Ruhe habt und niemanden mehr hassen müsst, kaufst du dir erstmal paar g'scheite Bücher und informierst dich über Hunde und Hundeverhalten.

  • Lass uns doch mal für ein Gedankenspiel davon ausgehen ,dass du Cash behältst, und ein bisschen - rein hypothetisch - vorausdenken: Der Hund bleibt also da. Du hast gelernt und lässt ihn nie wieder mit den Katzen alleine. Alles normalisiert sich. Sind deine Katzen damit in Sicherheit?


    Meine Antwort wäre: Nein, das werden sie niemals sein. Ganz getrennt kannst du die Tiere nicht halten ,weil du da eine Seite zu sehr vernachlässigen müßtest. Und ein Hund, der so gestrickt ist, wie du Cash schilderst, der also heftig auf Bewegungsreize (Jogger, Radfahrer!)jagt und dazu schon einmal die Schwelle zum Katze-Packen überschritten hat - mit dem ist der nächste Unfall vorprogrammiert.


    Den braucht nur mal, außerhalb deiner Aufmerksamkeit, eine frech gewordene Katze zurechtzuweisen, oder, der Klassiker: Hund döst irgendwo unten ,die siehst fern, spielende Katze springt von oben urplötzlich direkt vor den Hund und schießt vor seiner Nase weg. Hund ist, bevor er noch richtig wach ist, schon hinter dem unvermittelten Bewegungsreiz her und hat eventuell sogar zugepackt. Und nu?


    Das sind Momente, in denen es total auf eines ankommt: auf deine bombenfeste Verbindung zu deinem Hund. Er muss dir soweit vertrauen, dass er sozusagen bereit ist, dein Urteil über seins zu stellen, also auf dein Kommando sofort abzulassen, oder, noch besser, sich in einer unklaren Situation nach der ersten Instinktreaktion innezuhalten, sich dir zuzuwenden und mit den Augen zu fragen: "Was jetzt?"


    Das erzähle ich dir nicht etwa aus der grauen Theorie heraus. Es ist die wichtigste Erfahrung aus den neun Jahren, in denen ich einen super jagdtriebigen Hund mit einer ebenso super verlockenden Beute, mit gackernden, flatternden Hühnern, so eng zusammenhalte, dass die Hennen sogar regelmäßige Hausbesuche machen.


    Dabei hab ich wirklich vor allem eins gelernt: du kannst zwar mit Restriktionen einiges erreichen, aber im Alltag geht ohne ein ganz festes Band, ohne das Vertrauen des Hundes in dich, gar nichts. Ohne diese legendäre unsichtbare Leine bleibt so eine Vergesellschaftung immer Hochrisiko.


    Und da liegt für mich das Schlimmste an eurer traurigen Geschichte: GENAU dieses Grundvertrauen, diese Bindung des Hundes an dich, die der nächsten Katze das Leben retten könnte, schlägst du gerade systematisch in Trümmer.

  • Ich hasse Cash nicht. Das wurde jetzt schon öfter behauptet, aber stimmt einfach nicht. Ich bin wütend, enttäuscht, ja, aber Hass? Nein.


    Und genau das ist der Punkt. Was passiert, wenn ich ihn abgebe und in ein paar Wochen wieder zu mir komme und es zu tiefst bereue, weil ich plötzlich doch in der Lage bin ihm zu verzeihen?


    Ich habe jetzt ein paar meiner Freunde und Familie gefragt ob sie Cash für ein paar Stunden täglich nehmen könnten, ohne Spaziergang (das mute ich keinem zu). Das Problem ist, dass Cash nicht so der klassische Kuschelhund ist. Er ist eher ignorant zu anderen Menschen, lässt sich nicht gerne anfassen und geht meistens weg, wenn ihn wer streicheln will, deshalb steht er nicht so hoch im Kurs bei meinen Freunden.


    Aber ich konnte meine Eltern und meine beste Freundin überzeugen es wenigstens einmal auszuprobieren und ihn mir stundenweise abzunehmen, damit ich mich voll und ganz um mich und die Katzen kümmern kann.


    Danke übrigens für diese Idee. In meinem Kopf war irgendwie nur "ganz oder gar nicht" Also entweder gleich für ein paar Wochen in eine Pension oder hier bleiben. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.


    Denkt ihr wirklich, dass ich selbst mit Trainer, die Katzen und Cash nie wieder zusammen lassen kann, wenn ich zuhause bin? Dass ich sie nie wieder alleine lasse ist klar.


    Ich frage, weil ein Trainer aktuell wirklich mehr ist als ich mir überhaupt noch leisten kann. Ich habe Tausende von Euros in der Tierklinik liegen lassen, muss die Nachbehandlungen schon auf Raten zahlen. Ich will keinen Trainer kontaktieren um dann nach ein paar Stunden zu hören, dass es sowieso sinnlos ist.


    Und bevor ihr es falsch versteht, ich bin nicht geizig, ich verweigere Cash nicht absichtlich Hilfe durch einen Trainer, aber ich kann einfach momentan nicht. Dieser Vorfall hat mir all mein Erspartes gekostet und mehr.


    Ich muss vieles was hier geschrieben wurde nochmal durchlesen und sacken lassen. Ich kann glaube ich momentan wirklich nicht rational denken und vielleicht habt ihr ja sogar Recht was die Abgabe betrifft. Aber das ist keine Entscheidung die man einfach so trifft, vor allem wenn man bedenkt, dass ich es wirklich bereuen könnte.

  • Denkt ihr wirklich, dass ich selbst mit Trainer, die Katzen und Cash nie wieder zusammen lassen kann, wenn ich zuhause bin? Dass ich sie nie wieder alleine lasse ist klar.

    Die Frage ist halt: Wärst du denn bereit das Risiko, dass so etwas nochmal passiert (während du z. B. in der Dusche oder kurz auf dem Sofa eingenickt bist), einzugehen?


    Das Risiko besteht immer. Leider, muss man wirklich so sagen.

  • Deine Situation ist fürchterlich.


    Deine schwerstverletzte Katze vor Augen und den Kater zu pflegen, ihn leiden zu sehen, das tut täglich, sekündlich, nur zutiefst weh.


    Dazu Cash, der deine Zuwendung braucht, der deine fürsorgliche, verlässliche Führung benötigt und du zudem für die bereits grundsätzlich bestehenden Themen einen kompetenten Trainer brauchen würdest.



    Dein Kater wird aufgrund seiner Verstümmelungen einen ganz anderen Bewegungsablauf haben - etwas, worauf gerade Hunde wie Cash, noch massiver reagieren.



    Kannst du - bitte sei ehrlich zu dir selbst - das alles emotional leisten?

    Kannst du das finanziell leisten?


    Durch deine emotionale Reaktion gegenüber Cash verstärkten sich sämtliche Problematiken.


    Dein Kater wäre gezwungen, mit einem Tier, was sein Leben bedrohte und weiterhin bedroht, zusammenzuleben.

    Wie soll dein Kater damit jemals klarkommen und v.a. angstfrei leben dürfen?



    Beantworte dir bitte folgende Frage: WEM tust du etwas Gutes, wenn du Cash behältst?

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