Mein Hund hat meine Katze schwer verletzt

  • Zitat

    Denkt ihr wirklich, dass ich selbst mit Trainer, die Katzen und Cash nie wieder zusammen lassen kann, wenn ich zuhause bin? Dass ich sie nie wieder alleine lasse ist klar.

    Doch, du kannst sie genau dann wieder zusammenlassen, wenn du sie 1.) alle gut genug lesen kannst, um mögliche Probleme schon im Ansatz zu erkennen, und 2.)Cashs Bindung an dich so eng ist, dass du ihn nicht nur fest im Gehorsam hast, sondern wirklich auch in einer Krisensituation zwischen den Tieren sofort(!) unter Kontrolle bringen kannst und 3.) selbst wenn alles gut geht immer wachsam bleibst, also diesen siebten Sinn entwickelst, der dir schon beinahe instinktiv sagt "das könnte gleich gefährlich werden".


    Theoretisch machbar, aber ein langer, intensiver Weg, bei dem der Erfolg nicht garantiert ist. Ich würde mich da - ganz ehrlich - zwei Dinge fragen: 1) Ist den Katzen, vor allem der verletzten, ein Zusammenleben mit dem ständigen Risiko noch zumutbar?, und 2.) Kann ich selbst das aushalten? Kann ich mein bisheriges Hundebild total auf den Kopf stellen? Kann ich Cash, ohne emotionale Ansprüche an ihn zu stellen (zum Beispiel den, die Katzen als "Freunde" zu sehen oder dich nicht zu enttäuschen), einfach als das Raubtier nehmen, das er nun mal ist? Oder bin ich beim nächsten Vorfall wieder emotional total am Boden zerstört, tief enttäuscht und lasse den Hund das spüren?


    Es ist absolut keine Schande, sich und den Katzen sowas nicht zumuten zu können. Ich möchte es zum Beispiel nicht und verzichte darum auf eine Katze, obwohl ich gern eine hätte. Aber dann sei bitte auch fair gegenüber dem Hund und gib ihn zurück. Ihr seid alle in diese blöde Lage reingestolpert, keiner war mit Absicht bösartig - aber du bist diejenige, die jetzt Verantwortung wahrnehmen und handeln muß. Die Tiere können das nun mal nicht.

  • Denkt ihr wirklich, dass ich selbst mit Trainer, die Katzen und Cash nie wieder zusammen lassen kann, wenn ich zuhause bin?

    Kannst Du damit leben, dass Cash sich in einem unbeobachteten Moment erneut eine Katze packt, sie wieder schwer verletzt oder tötet? Wenn Du das Risiko verantworten kannst, dann lautet die Antwort: ja.

    Du musst auch bedenken, dass Du damit Deinem Kater ständig das Tier vor die Nase setzt, dass es töten wollte. Das ist Stress. Und Dich wird immer ein latentes Misstrauen gegenüber Cash begleiten, weil Du beobachten und überwachen musst. Auch das ist für einen Hund, der sensibel auf Stimmungen reagiert und sich eng bindet, nicht besonders schön.


    Du kannst den Jagdtrieb Deines Hundes natürlich mit Unterstützung eines Trainers in die richtigen Bahnen lenken. Wenn das nicht ginge, wären etliche Gebrauchshunde ja gar nicht einsetzbar. Aber ein Hund kann, z.B. an einem Wochenende, nicht 48 Std. die notwendige Konzentration und Impulskontrolle aufbringen. Er kann mal einen schlechten Tag haben, gestresst sein, deshalb nicht mehr dazu in der Lage sein, das zu leisten, was Du einforderst. Und schon hast Du ein dickes Problem.


    Mir wäre das einerseits zu riskant, andererseits weiß ich, wie viel Zeit und damit auch Geld es kostet, mit einem wirklich guten Trainer an solchen grundlegenden Dingen zu arbeiten. Du musst Dir gut überlegen, ob Du das leisten, finanzieren und riskieren kannst und willst.

  • Und genau das ist der Punkt. Was passiert, wenn ich ihn abgebe und in ein paar Wochen wieder zu mir komme und es zu tiefst bereue, weil ich plötzlich doch in der Lage bin ihm zu verzeihen?

    Dann darfst du trauern. Und froh sein, wenn es deinem Kater besser geht. Es geht hier nämlich nicht nur um dich und deine Gefühle, sondern um die Tiere, die du zum Zusammenleben zwingst!

  • Doch, du kannst sie genau dann wieder zusammenlassen, wenn du sie 1.) alle gut genug lesen kannst, um mögliche Probleme schon im Ansatz zu erkennen, und 2.)Cashs Bindung an dich so eng ist, dass du ihn nicht nur fest im Gehorsam hast, sondern wirklich auch in einer Krisensituation zwischen den Tieren sofort(!) unter Kontrolle bringen kannst und 3.) selbst wenn alles gut geht immer wachsam bleibst, also diesen siebten Sinn entwickelst, der dir schon beinahe instinktiv sagt "das könnte gleich gefährlich werden".

    Ich stimme dem absolut zu und würde noch ergänzen: Du kannst sie unter genau diesen Umständen wieder zusammen lassen aber du wirst sie nie wieder ENTSPANNT zusammen lassen können. Und das wäre für mich persönlich nicht denkbar. Wenn ich zu Hause nicht alle meine Liebsten - und dazu gehören bei dir mit Abstand hoffentlich Katzen UND Hund - entspannt um mich herum haben könnte sondern immer auf der Hut sein müsste.

    Und das heißt aus meiner Sicht ebenfalls, die Tiere wären nie entspannt. Und auch das ist für mich nicht denkbar. Das ist kein gutes zu Hause für Tiere, wenn sie dort nicht entspannt leben können.

    Und wenn ich dieses Umfeld für meine Tiere dauerhaft nicht bieten kann - dann muss ich eines oder einen Teil der Tiere abgeben, damit ich wieder ein entspanntes Umfeld schaffen kann. Für meine Tiere und für mich.

  • Denkt ihr wirklich, dass ich selbst mit Trainer, die Katzen und Cash nie wieder zusammen lassen kann, wenn ich zuhause bin? Dass ich sie nie wieder alleine lasse ist klar.

    Ich halte das nicht für unmöglich, aber dafür brauchst du erstmal einen guten Trainer der sich das bei euch anschaut, du musst lernen deinen Hund besser lesen zu können und ich würde dringend empfehlen einen guten Maulkorb zu kaufen (so dass Cash gut atmen und trinken kann) und dann mit Maulkorbtraining zu beginnen. Ich denke das wird auch dir im Umgang mit ihm helfen wenn du weiß dass er zusätzlich gesichert ist.

  • Und genau das ist der Punkt. Was passiert, wenn ich ihn abgebe und in ein paar Wochen wieder zu mir komme und es zu tiefst bereue, weil ich plötzlich doch in der Lage bin ihm zu verzeihen?

    Wenn das erst in ein paar Wochen soweit ist, ist das letzte Fünkchen Vertrauen, das der Hund in dich hatte, eh hinüber und euer Verhältnis so nachhaltig gestört (aus Hundesicht), dass das eh nix mehr wird.


    Entweder du rappelst dich gleich auf und versuchst ein Hundemensch zu werden, oder du vermurkst ihn nicht noch vollends. So, wie der jetzt vegetiert, wird es höchstens noch schlimmer.

  • Und genau das ist der Punkt. Was passiert, wenn ich ihn abgebe und in ein paar Wochen wieder zu mir komme und es zu tiefst bereue, weil ich plötzlich doch in der Lage bin ihm zu verzeihen?

    Die Frage die du dir dazu vllt stellen solltest ist ob das fair ist? Sowohl Cash als auch dir gegenüber?


    Nehmen wie mal: Du machst weiter wie bisher und in -sagen wir mal 3- Wochen fühlst du dich langsam in der Lage Cash zu verzeihen.


    So du versuchst also wieder ein normales Leben mit ihm und den Katzen zu leben, stellst sicher das sie niemals wieder alleine sind und hast ein Auge darauf. Das Problem ist aber das du Cash zu diesem Zeitpunkt schon seit über 4 Wochen (das läuft ja schon seit über einer Woche) misshandelt, sein Vertrauen zu dir wohl so ziemlich zerstört hast und einen Hund hast der gelernt hat das Menschen nicht zu trauen ist. Weil "sein Mensch" hat ihn schließlich ohne jeden Grund (er ist schließlich schlicht nicht in der Lage zu wissen für was er die ganze Zeit bestraft wurde) über einen aus Hundesicht ewig langen Zeitraum eines seiner wichtigsten Bedürfnisse beraubt und sich so verhalten das für Cash klar ist das er keinen Menschen vor sich hat auf den er sich in irgendeiner Weise verlassen kann.

    Wie denkst du sieht euer zusammenleben dann aus? Vor allem wenn dir auch noch jeden Tag die verletzte Katze vor der Nase herumläuft und dich jeden einzelnen Tag daran erinnert was passiert ist. Kannst du garantieren das du durch die ständige Erinnerung nicht wieder in dieses Verhalten kippst und Cash gegenüber massiv unfair wirst? Kannst du mit allen Rückschritten leben? Damit das du kein vertrauenswürdiger Mensch mehr bist in seinen Augen und dir diesen Status hart zurück erkämpfen musst wenn es denn überhaupt möglich ist? Und vermutlich auch wieder gut Geld in einen Trainer stecken?


    Kannst du das sowohl psychisch als auch finanziell leisten? Das ist übrigens keine Frage du du hier beantworten musst, nur etwas über das du ganz für dich nachdenken solltest.


    Wobei du es wenn du magst natürlich auch hier besprechen kannst, das ist deine Entscheidung. So wütend und hart der Ton hier auch oft wird wenn jemand absoluten Mist baut und sich schlecht um sein Tier kümmert, so friedlich können hier eig auch alle wieder werden wenn sich deutliche Besserung zeigt. Ist zumindest meine Erfahrung hier, denn niemand hat etwas gegen dich persönlich, es ist dein Handeln das den Ton so deutlich hat werden lassen.

  • Denkt ihr wirklich, dass ich selbst mit Trainer, die Katzen und Cash nie wieder zusammen lassen kann, wenn ich zuhause bin? Dass ich sie nie wieder alleine lasse ist klar.

    Wenn du ihn behälst und Hund und Katze nicht dauerhaft trennen kannst, dann muss dir klar sein, dass JEDE kurze Unaufmerksamkeit von dir dazu führen kann, dass eine deiner Katzen schwer verletzt oder getötet wird.


    Kurz auf dem Sofa wegnicken, schnell mal zur Tür laufen um ein Paket entgegen zu nehmen, etwas brennt in der Küche an... du musst die Tiere IMMER vorher trennen.


    Cash hatte schon einmal mit seinem Verhalten Erfolg, kein Trainer der Welt kann dir garantieren, dass er es bei der passenden Gelegenheit nicht wieder versuchen wird. Er ist ein Hund, ein Beutegreifer und das wird er immer bleiben.


    Ich persönlich könnte nicht so Leben, zu wissen, dass jeder kleine Fehler einem meiner Tiere das Leben kosten könnte, ich wäre im dauerstress... (und meine Tiere dadurch auch), in meinem eigenen zu Hause möchte ich mich wohl fühlen und abschalten können.

  • Ich kann mir aktuell keine Hundepension leisten und ich kenne niemanden der ihn für längere Zeit nehmen würde.

    Bring Cash her, hier kann er nach dem Stress mal richtig aufleben.

    @Cashdog Schau mal, Dalila hat dir ein Angebot gemacht. Vielleicht ist das ja etwas und sie kann mal ein, zwei Wochen Cash in Pflege nehmen, sodass du runterfahren und dir in Ruhe Gedanken machen kannst? Ich glaube, dass dir das jetzt akut gut tun würde. Und vor allem ist Dalila ja auch hundekundig, vielleicht kann sie dir dann noch den ein oder anderne Tipp zu Cashs Verhalten geben.


    Das wäre doch sowohl für Cash als auch für dich gerade die Option =)

  • Ich würde den verletzten Kater nie wieder mit Cash zusammen lassen. Wenn ich mich recht erinnere, hat der Kater nur noch drei Beine, keine Rute mehr und ist einäugig. Heißt, er ist nicht mehr besonders flott unterwegs, und der Gleichgewichtssinn ist auch nicht mehr der Beste. Wie soll dieser Kater flüchten oder sich wehren, wenn nochmal was passiert. Mal davon abgesehen, das Cash entsprechend anders auf ihn reagieren könnte, da er sich anders bewegt und auch anders riecht. Ich habe ja auch zwei Katzen und wenn ich nur mit einer beim Tierarzt war, verstehen die beiden Katzen sich für 2-3 Tage gar nicht mehr und Kasper reagiert dann auch anders auf die beiden, weil die sich streiten. Ich würde, wenn ich Cash behalten würde, komplett trennen.

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