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Beim Querlesen durch verschiedene Freds ist mir eine Frage in den Sinn gekommen, die mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht.
Was waren/sind für euch die größten Herausforderungen/Schwierigkeiten bzw. Hindernisse, die euch als Ersthundbesitzer vor Probleme gestellt haben/stellen? Was konkret hat den Welpen-Blues verursacht? Was war/ist mit eurem Welpen für euch schwierig und wie geht ihr damit um?
Ich bin gespannt, ob es bestimmte Themen gibt, die sich durchziehen oder ob es eine sehr individuelle Sache ist.
Bei Tobi, GR, meinem ersten Hund, war es für mich sehr schwierig, Baby und Welpe zeitlich zu koordinieren. Wir wohnten damals im dritten Stock ohne Lift und ohne eingezäunten Garten. Ich könnte meine Tochter nicht alleine lassen um nur kurz mit dem Hund runter zu gehen und musste sie immer mitschleppen. Umgekehrt war es zu Beginn eine ziemliche organisatorische Herausforderung, bei einem Kinderarzt-Termin o.Ä. einen Hundesitter zu finden.
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Hi
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Hm, die Familienhunde nicht mitgerechnet, war Lucy mein erster eigener Hund mit Anfang 20, aber ich hatte halt schon vorher mit Hund zusammen gelebt, das macht es sicher leichter. Mit Lucy waren es nun insgesamt 7 Welpen, die hier eingezogen sind, einen "Welpenblues" hatte ich tatsächlich nie. Aber ich denke schon, das ist sehr Kopfsache/Typfrage und ob man da von Kind an reingewachsen ist.
Bei Lucy damals hat sich das alleine-bleiben-können sehr gezogen, aber sie war halt auch Einzelhund und ich sehr "yipieh, endlich wieder ein Hund in meinem (nicht mehr im Elternhaus) Leben!!!" und etwas Glucken-"Mami"Danach könnte ich so nicht sagen, was an einem Welpen schwierig gewesen wäre, aber war ja erst recht dann kein Ersthund mehr. Letztes Jahr sind 2 Welpen eingezogen mit 6 Monate Abstand, guuut, der 2. hat so etwas mit der Stubenreinheit gebraucht , aber das ist ja eh individuell. Ansonsten waren beide total easy. Auch bei den anderen fällt mir so nichts, was über normales Welpenverhalten hinaus geht oder ich als schwierig empfunden hätte. Hm, Enya hat einige Schuhe geschreddert. Grisu hatte ausgeprägte Unsicherheitsphasen als sehr junger Hund. Alle 3 Shelties waren gefühlt als Junghunde immer easpeasy (ggf. bis auf Stubenreinheit ). Bei Aussie Joey fällt mir so rückblickend auch gar nichts "anstrengendes" ein.
Wobei, Welpen mag ich eh und dann gemeinsam Welt entdecken und langsam Grundlagen legen. Die können gefühlt eh nichts falsch machen für mich. Bin da aber auch sehr entspannt und ohne große Erwartungen, was da wann wie funktionieren muss
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Bei mir war der letzte Hund Jahre her und in einem anderen räumlichen Umfeld - ich seh mich also mal als Ersthundebesitzer.
Dass du Anfangs 24/7 mit einem Lebewesen zusammenhockst, das du nicht kennst und verstehst und das abhängig von dir ist. Kann zu einer ganz schönen psychischen Belastung werden.
Dass Alleinebleiben nicht von heute auf morgen geht. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Einschränkung am Anfang haben viele oft nicht im Blick, besonders wenn man alleinstehend ist.
Dass unter Umständen der eigene Besitz leidet. Ein Welpe/Hund unterscheidet nicht zwischen Hundedecke und Tante Fridas Lieblingspatchworkarbeit. Den Frust muss man verarbeiten lernen.
Dass die romantische Vorstellung dass der Hund ein Seelentröster ist und einen sofort liebt Humbug ist. Meiner fängt an richtig blöd zu werden wenn er bei mir Schwächen bemerkt und hüpft auf mir rum wenn ich im Bett liege und es mir nicht gut geht. Wenn, dann kommt sowas mit der Zeit.
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Zu sagen "Klar kann ich Grenzen setzen, ja ich bin konsequent, ja ich weiß, dass Hundeerziehung Arbeit ist" und das ganze dann zu fühlen. War bei mir ein himmelweiter Unterschied. (Ich bin konsequent und kann Grenzen setzen, aber diese Anstrengung konnte ich nicht vorher fühlen)
Und das was bereits erwähnt wurde, dass man das Lebewesen eben noch nicht lesen kann. Und zwar nicht, weil man das Individuum noch nicht kennt, sondern die Gattung Hund noch nicht so recht. Und ich bin auch mit Hunden groß geworden.
Sowie die Abhängigkeit von mir (und was das mit mir macht). Oder das Ding: Klar nehm ich Willy überall mit hin und dann festzustellen, dass ich sie zwar in meiner Freizeit überall mithinnehmen könnte, aber eben nicht zum einkaufen, zu Ärztinnenbesuche etc.
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@BurisHand : ich glaub, das ist der Vorteil, wenn man mit Hunden aufgewachsen ist . Spielzeug nicht weggeräumt, selbst Schuld. Hund muss erst raus, bevor Mama xy mit einem spielen kann?, tja, ist so. Hundehaare als Deko,... fällt gar nicht mehr auf. Ich will xy spielen mit Hund, Hund sagt, nö ist nicht... will aber... irgendwie Hund zu motivieren...?? Grmpf, dann halt nicht...
Anschließend ist der erste wirklich eigene Hund im Erwachsenenalter vermutlich eh kein Thema mehr
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Hier ist es zwar schon ein 8-jähriger Rüde - aber ganz schwer finde ich das mit der Körpersprache in den unterschiedlichen Situationen. Ich hoffe das wird mit der Zeit besser
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Wir hatten zwar immer Tiere in der Familie, auch Hunde, aber Chako als mein erster Welpe für den ich alleine zuständig war, war echt eine Herausforderung.
Das schwierigste von allem war diese Ungewissheit, diese Neuheit. Ich wusste nicht wie ich was machen soll, wie ich ihn richtig erziehe, wie ich mich verhalten soll. Es war einfach alles neu, und so ein kleines Hundewelpchen mit riesigen Augen das non stop an mir gehangen hat und völlig von mir abhängig war... schwierig. Die ersten Wochen war ich so unglaublich gestresst... Ich hatte echt Angst ihn komplett zu versauen. Das hat sicher ein halbes Jahr gedauert, bis ich sicherer wurde.
Jetzt nach zwei Jahren mit ihm, Sitter-, Gassi- und einem Pflegehund hab ich sehr viel Sicherheit, weiß "wies läuft" und freue mich schon auf den nächsten Pflegehund und irgendwann auch auf den nächsten eigenen Welpen
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Mein Hauptproblem ist und war, dass ich es immer schaffe, selbst so an den Welpen/Hunden zu kleben, dass das Alleine bleiben einfach nicht entspannt funktioniert.
Sprich, ich hab im Alltag gefühlt ständig ein Auge, mindestens meine Gedanken bei den Hunden und hab sie zu Sekundenklebern herangezogen.
Daraus resultiert natürlich automatisch ein blues, weil man extrem gebunden ist und wenn man einfach weg ist, weiß man, dass die Hunde leiden.
Zieht sich leider bis heute durch wie ein roter Faden, erfordert Management und bringt viele (zeitliche) Einschränkungen.
Das lässt mich am meisten grübeln, ob hier nochmal ein Welpe einzieht.
Ansonsten war es immer wieder der Gedanke, ob ich den Hunden gerecht werden kann, vor allem wegen meinem Vollzeitjob. Heute weiß ich, dass auch ein Tag weniger Programm oder auch mal ein Tag faulenzen niemanden umbringt und es den Hunden sogar gut tut. Da war ich etwas überambitioniert, auch als meine Ersthündin Welpe war und hab sie dadurch zum Stresskeks gemacht. Mussten wir lange gegenarbeiten, hat aber gut funktioniert. Bei Maja, meiner Zweithündin, bin ich das Thema Auslastung schon viel gelassener angegangen und ohne, dass ich mir da so viel Druck mache.
Der Rest, sprich das Gefühl für Körpersprache, Sozialverhalten, die Erziehung, der Alltag Zuhause und außerhalb, die Zusammenführungen der Tiere (Hund/Katze, Hund/Hund...) sind und waren nie ein Problem. Aber ich denke das rührt auch daher, dass ich zwei total einfach Hunde erwischt habe. Bei Maja hat sich die Stubenreinheit länger gezogen, war aber nicht weiter schlimm.
Davon ab hatte keiner der beiden eine merkbare, pupertäre Phase. Sie haben gelernt zu kommen, wenn ich rufe, zu gehen, wenn sie im Weg stehen, sich zu legen, wenn sie das sollen, sich ruhig zu verhalten, wenn es die Situation erfordert und sind ansonsten einfach nur freundliche Hunde gegenüber anderen Hunden/Tieren/Menschen, die man fast überall frei laufen lassen kann. Und das eigentlich von Tag 1, ohne Unterbrechung.
Ein bisschen Gespür für Hunde schiebe ich mir aber natürlich auch selber zu, wir hatten einfach im Familien- und Bekanntenkreis schon immer Hunde und ich bin von klein an damit aufgewachsen. So im Teeniealter hatte ich etliche Pflegehunde.
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Ich fand es in den ersten Tagen schwer, mich auf den Hund einzustellen, also im Sinne von: Da ist jetzt ein Lebewesen, aber ich verstehe seine Bedürfnisse noch gar nicht richtig. Weil ich zwar immer Kontakt zu Hunden von Freunden oder Nachbarn hatte, aber die habe ich ja nicht erziehen müssen oder musste nicht mit ihren Eigenheiten klarkommen. Also im Prinzip der Realitätsschock von Theorie und Beobachtung zu eigener Verantwortung. Ich weiß noch, wie sie bei uns am ersten Tag aus der Box kam und ich dann trotz sooo langer Vorbereitung dachte: Und jetzt? Weil Theorie und Erfahrungen Dritter zwar eine ganz gute Vorbereitung sind, aber den eigenen Hund im Wohnzimmer stehen zu haben, das hat sich ganz anders angefühlt.
In den ersten Tagen war ich außerdem total müde, weil ich gefühlt ständig draußen war - und sie dann doch unter den Wäscheständer Zuhause gemacht hat. Das hat sich aber zum Glück sehr schnell gelegt.
Die ersten Wochen war es manchmal anstrengend, dass sie sehr vorsichtig von ihrer Art her ist, was durch den Halterwechsel und die neue Umgebung zu vielen Unsicherheiten geführt hat. Gerade als es dann in den Herbst ging war es abends manchmal sehr schwer, mit ihr raus zu gehen, weil sie sich vor allem erschreckt hat, dann nicht gepinkelt hat, und ich sie draußen ja auch nicht so lange stressen wollte, bis sie endlich gemacht hat. Auch anstrengend fand ich es am Anfang, dass sie mir wirklich überall hinterhergedackelt ist, weil ich ja wusste, dass sie das nicht machen soll, sie mir aber auch Leid tat, dass sie sich unwohl fühlt, wenn ich das Zimmer verlasse. Ich habe dann zwar die Tür zugemacht, wenn ich zur Toilette oder in die Küche gegangen bin, aber es war gar nicht so einfach (oooh, das arme süße Hündchen, so ganz alleine, liegt vor der Tür und fiept ).
Zum Glück hat sich das alles schnell gelöst, seit sie Vertrauen gefasst hat. Schwieriger war es, dass sie meinen Mann am Anfang sehr skeptisch beäugt hat, ihm immer ausgewichen ist. Das war vor allem blöd, weil er dann natürlich nicht so happy mit der Situation war. Aber auch das ging vorbei.
Interessant war zu sehen, wie oft man (trotz Corona) eigentlich das Haus verlässt und mal kurz unterwegs ist, wie oft man nach der Arbeit noch einen Abstecher macht, zur Post, zum Supermarkt und so weiter, und das gar nicht so auf dem Schirm hat, bis man weiß, dass Zuhause ein Hund wartet. Das hat an ein paar Tagen zu einem organisatorischen Chaos geführt, also war schon deutlich umständlicher, als geplant, dass ich zum Beispiel an einem Tag SOFORT das Haus verlassen musste wegen eines Notfalls, den Hund nicht mitnehmen konnte (sommerliche Temperaturen und Auto) und ich meinen Mann von der Arbeit heimgebeten habe, weil wir da mit dem Alleinebleiben noch nicht bei mehreren Stunden waren natürlich.
Das klingt jetzt alles so negativ, wenn man es auflistet, aber wir hatten keine wirklichen Probleme außer eben, dass sie erst einmal ankommen musste und dass sie eben sehr vorsichtig ist, was ich anfangs auch herausfordernd fand. Bei uns ist nichts kaputt gegangen (außer ein paar Zeitschriften), aber ich habe mich auch bewusst gegen einen Welpen entschieden und hatte das Glück, einen sehr ruhigen Hund bekommen zu haben.
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Bei mir lief es einfach doof. Mein Mann ist chronisch krank (IBD)und just zum Einzug des ersten eigenen Welpen (Ronja) hat er einen akuten Darminfekt bekommen, der wegen der Grunderkrankung so heftig zugeschlagen hat, dass es ihn zwei Wochen pflegebedürftig lahm gelegt hat. Die ersten paar Tage mit hohem Fieber, das sich nachts nur mit regelmäßig gewechselten Wadenwickeln unter 40 halten ließ. Und Ronja hatte es faustdick hinter den Ohren. Nach 3 Tagen war ich zombiegleich unterwegs, nach 5 Tagen wollte ich sie auf die A3 spielen schicken. Beide.
Ansonsten war mein Problem massiver Perfektionismus, der gottseidank sehr wirkungsvoll von der sehr eigenen Persönlichkeit wirkungsvoll ausgebremst wurde.
Und: Ich hatte mir in den Vorjahren das typische seminaroptimierte Innenstadt-Banker Pokerface angewöhnt. Ich musste wieder erst lernen, Mimik und Körpersprache frei herauszulassen.
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