Die größten Probleme als Ersthundbesitzer

  • Mein erster eigener Hund (also ohne Familie im Hintergrund, die sich auch kuemmert usw.), war vermutlich das, was man als 1. Hund nicht haben sollte..

    Als sie zu mir kam, hatte sie mehrfach gebissen und zeigte keinerlei drohen mehr.

    Die groesste Baustelle/das groesste Problem war es, diesen Hund 'alltagstauglich' zu bekommen..

  • Ich fand es eigentlich am schwierigsten, mich selbst von meiner blumigen Vorstellung vom eigenen Hund zu verabschieden. (Sowas wie, der Hund ist gerne bei seinem Menschen und achtet IMMER auf ihn :lachtot: nicht meine :ugly: ) Keine Vergleiche mit anderen Hunden zu ziehen und sie als das zu sehen, was sie ist. Meine Ohren zu verschließen, Rätschläge und Tipps zu filtern und auf mein Bauchgefühl zu hören.

    Den Hund lesen zu können fiel mir auch schwer....und teilweise tut es das tatsächlich immer noch.

    Konsequenz.....ja fiel mir auch schwer.

    Welpenblues hatte ich keinen.

  • Meinen ersten eigenen Hund habe ich damals mit 17 bekommen.

    Ist jetzt 12 Jahre her, aber ich kann mich noch gut erinnern, wie anstrengend die ersten Wochen waren.


    Kara war so ein Energiebündel, dass schlecht zu Ruhe kam, in alles was sich bewegt die Zähne reinhauen musste und mich am Anfang schon sehr gefordert hat.

    Dafür hatte ich echt Glück mit Stubenreinheit (hat nur ein einziges Mal rein gepinselt) und dass ich von Anfang in der Schäferhund OG Menschen mit viel Erfahrung hatte, die mir immer bereitwillig mit Rat und Tat beiseite standen.


    Deshalb fande ich insgesamt Karas Welpen und Junghunde Zeit zwar anstrengend , aber doch sehr schön und ich denke auch jetzt noch sehr gerne dran zurück.


    Buddy war als Welpe gar nicht so verschieden von Kara und das hat es vermutlich auch leichter gemacht, zumal man beim zweiten Hund dann eh schon etwas entspannter ist.


    Von Welpenblues etc. bin ich Gott sei Dank bisher verschont geblieben

  • In meinem Kopf war ständig der Gedanke, dass ein Welpe viel schlafen muss und man sie nicht überfordern soll. Das hat mich so irre gemacht, weil Pauli nichts davon hielt, 20 Stunden zu schlafen.

    Außerdem hat er nur geschlafen, wenn ich mit ihm geruht habe. Das führte also dazu, dass ich durchgehend auf Couch oder Bett gelegen bin, 100 Serien und Bücher durch hatte und kein eigenes Sozialleben mehr hatte. Außerdem wollte ich Pauli ungern abgeben, also zb zu meinen Eltern, weil da schläft er nicht genug und Stress hat er vielleicht auch :headbash:

    Gott sei Dank ging das nicht lange so und ich wurde wieder zu einem normal denkenden Menschen :roll:

    Beim nächsten Welpen bin ich mir sicher, dass ich in die Falle nimmer tappe. Ich bin um einige Erfahrungen reicher, und, ganz wichtig, entspannter =)

  • Mein erster eigener Hund (also ohne Familie im Hintergrund, die sich auch kuemmert usw.), war vermutlich das, was man als 1. Hund nicht haben sollte..

    Als sie zu mir kam, hatte sie mehrfach gebissen und zeigte keinerlei drohen mehr.

    Die groesste Baustelle/das groesste Problem war es, diesen Hund 'alltagstauglich' zu bekommen..

    Whow! Das ist ja der Hardcore-Einstieg ins Hundehalterleben :ugly:


    Hast du das Gefühl, es hat dich schneller und weiter gebracht als ein sanfter, unkomplizierter Beginn oder hattest du dir ein langsameres Herantasten an die Thematik gewünscht?


    Dass du deine Hunde inzwischen mit Bravour meisterst, weiss ich...dass der Einstieg für dich so ein Sprung ins kalte Wasser war ist mir neu. Hut ab! Da können sich manche eine Scheibe abschneiden. Jetzt versteh ich auch, warum du (bei Ersthundehaltern und Gebrauchshunden) manchmal (berechtigterweise) so kompromisslos bist.

  • Ich dachte eigentlich auch, dass ich alles ohne Probleme meistern würde… :smirking_face: Bin mit Hunden aufgewachsen und es war immer ein Hund im Haus. Auch immer eingezogen als Welpen, welche man mit grosser Liebe und Sorgfalt grossgezogen hat. Finley ist nun mein erster eigener Hund und mein grosser Traum seit - ach - mindestens 10 Jahren! Ich dachte, das würde alles locker-flockig flutschen, denn genug Erfahrung war da.

    Aber wie das dann halt so ist: Wenn man rund um die Uhr ALLEINE für einen Welpen sorgen muss, schaut die Situation ganz anders aus. Ich war sowas von übermüdet, wollte immer alles richtig machen (ich las hier bereits das Stichwort „Perfektionismis“) und entwickelte mich zu einer richtigen Glucke (vor allem in Bezug auf die Bewegung/ Belastung). Ich kann gar nicht richtig sagen weswegen sich diese (teilweise) neuen Züge entwickelten. Ich glaube es war so viel Neues auf einmal (der letzte Familienwelpe ist mittlerweile ein 11-jähriger Hund; ich glaube, nach dieser langen Zeit habe ich einfach auch viele von diesen Gefühlen vergessen :grinning_face_with_smiling_eyes:).

    Was mich konkret auch gestresst hat, war einerseits die Stubenreinheit (obwohl wirklich nicht viel in die Wohnung ging) und dann auch der Vergleich zwischen uns und den Welpengeschwistern („Die können schon viel mehr als wir!“).

    Mittlerweile habe ich eine gute Coolness entwickeln können. :winking_face: Wir sind im Training super dran und ich bin voll zufrieden mit meinem Kleinen. Auch wenn andere vielleicht rückwärts durch einen Reifen springen können in dem Alter heisst das nicht, dass er das genauso können muss.


    Nebst allem Stress den so eine Welpenaufzucht mit sich bringt - missen möchte man die Zeit auf keinen Fall. :smiling_face_with_hearts:

  • Dass du Anfangs 24/7 mit einem Lebewesen zusammenhockst, das du nicht kennst und verstehst und das abhängig von dir ist.

    DAS! Das war das Schwierige für mich. Am Anfang ist es ja zumindest bei mir noch nicht so, dass ich das Tier total liebe, es ist erstmal ein fremdes Tier.

  • Oh, wie spannend! Bei meinem ersten, eigenen Hund vor 12 Jahren bin ich in die "der muss bis zur 16 Woche alles können oder der wird dich ein Leben lang terrorisieren" Falle getappt! :see_no_evil_monkey: Sprüche wie: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" und so ein Blödsinn! Hab mich die ersten 3 Wochen ziemlich unter Druck gesetzt, bis ich in die Hundeschule kam und die Trainerin mir gesagt hat, dass das Schwachsinn ist. Von da an, hab ich alles aus dem Bauch heraus gemacht und siehe da, aus dem großen, schwarzen Labbi ist ein Traumhund geworden. Der war so gechillt, der hat in Hamburg in der S/U-Bahn, im größten Trubel, auf der Seite gelegen und tief und fest geschlafen! Mein Seelenhund! Gott, wie ich ihn vermisse! :smiling_face_with_hearts:

  • Lucy_Lou ich kann so vieles aus deinem Text ganz dick unterschreiben.


    Tobi war ja echt ein megaeasy-Welpe. Nach ihm dachte ich noch, hey, wie einfach ist das alles.


    Whisky hat mir dann alle Nerven gekostet, die ich hatte. Jagdtrieb wie Sau, reaktiv und triebig ohne Ende, ist auf alles angesprungen was möglich war und kam dann nicht mehr runter, dazu noch ein komplett eigener Kopf und viel zu intelligent und selbstständig für mich damals. Sie hätte viel mehr Führung und Klarheit gebraucht, die ich ihr aber nicht geben konnte. Noch dazu war ich im Alltag mit ihr, 2 Kleinkindern, Baustelle und Neugeborenem alleine weil mein Mann nach der Arbeit noch Abendschule machte. Dieser Hund hat mir so viel beigebracht und so viel gezeigt. Ich bin unendlich dankbar für jede Minute mit ihr, obwohl es manchmal nicht grad einfach war. :smiling_face_with_hearts:


    Dazwischen hatten wir dann noch Cookie, einen Jagdhundmix-Pflegi. Sie wuchs in einem finsteren Verschlag am Bauernhof auf, kannte nichts, wusste nichts, war komplett verängstigt und von Beginn an "komisch". Zu ihr hatte ich nie eine wirkliche Bindung. Ich versorgte sie und bemühte mich, sie alltagstauglich zu machen, wuchs aber nie mit ihr zusammen. Sie blieb dann bei uns weil niemand sie wollte. Sie wurde mit der Zeit immer unberechenbarer, das normale Familienleben war viel zu viel für sie und sie wurde im Alltag immer problematischer. Sie reagierte dann auf sämtliche Bewegungsreize aggressiv, bis es mit 1,5 Jahren fast zu einem Vorfall mit unserem Sohn kam. Wenn mein Mann nicht dazwischen gegangen wäre, hatte sie ihn garantiert verletzt. Beim Tierarzt stellte sich raus, dass sie einen Hirntumor hatte, der ins Auge wuchs. Sie blieb dann bei der (kinderlosen) Assistentin des Tierarztes und musste ein paar Wochen später eingeschläfert werden. Ein dunkles Kapitel in meinem Leben. :crying_face:


    Jetzt, bei Nomi, ist alles komplett, ich weiss nicht....wunderschön. Es klappt alles so selbstverständlich, ich weiss genau, was ich mache, es gibt nichts schwieriges, nichts umständliches, nichts kompliziertes bei ihr. Es läuft einfach. Grade arbeite ich dran, die Trieblage bei ihr etwas höher zu bekommen. Sie ist komplett tiefenentspannt. Fürs Arbeiten eigentlich zu sehr :beaming_face_with_smiling_eyes: Bei Whisky hatte ich das gegenteilige Problem. So wächst man wohl mit seinen Aufgaben und lernt ständig dazu.

  • Das größte Problem war das er beim allein bleiben alles kaputt gemacht hat. Geheult od so hat er nicht, u wenn man nH gekommen ist hat er sich ganz normal gefreut. Er war also nicht furchtbar gestresst od so, ihm war einfach langweilig, u so hat er sich halt beschäftigt (trotz vorher raus, Spielzeug/Kauknochen vorhanden usw).

    Das Problem war das er nicht einfach Zeitungen od Hausschuhe kaputt gemacht hat, sondern alles wo er dran gekommen ist.

    U mit 'alles' meine ich ALLES!!

    Bevor er 1. Jahr alt war hatten wir das 3. Sofa. Im Wz hat er einen Teil (ca 2m²) vom Parkettboden raus gerissen u zu Sägespähnen gemacht, u er hat ein Loch in die Tür zum Stiegenhaus gefressen.

    Die Dutzenden Fernbedienungen, Schuhe, Pflanzen kann ich ebenso wenig mehr zählen wie die Sessel- u Tischbeine, meine Schulsachen, od den angefressenen Rand von Kästen u Regalen.

    Sein zu großes Interesse an Jagdbarem war auch nicht lustig!


    Ich war zwar erst 13, aber ich war zu 100% selbst für ihn verantwortlich. (außer das ich Futter u Ta nicht selbst bezahlen musste, u wir zum Welpenkurs mit dem Auto gefahren wurden)

    Ich hab mich erst vor ein paar Wochen mit einer Freundin unterhalten, wie einfach es eigentlich gewesen wäre wenn ich nur 5cm von dem gewusst hätte, was ich heute weiß!

    Damals hatte halt noch nicht jeder i-net zH (u wenn dann zum arbeiten), so war es eben nicht so unglaublich einfach an Infos zu kommen. Klar gab's da auch schon Bücher, aber die hätte man 1.bestellen müssen, u 2.hätt man erstmal überhaupt wissen müssen das es dieses eine Buch gibt, bevor man es hätte bestellen können!

    Mit Lerntheorie u Bedürfnisorientiert arbeiten/belohnen war da auch noch nicht so viel. Vielleicht anderswo, aber nicht bei uns in der Huschu. Da war noch das 'wenn er an der Leine zieht, Kette drauf, Leinenruck, u streng 'nein!' sagen ...

    Wir haben unseren Weg gefunden, als ich mit 16 ausgezogen bin stand auch felsenfest mit das wir nur gemeinsam gehen (ich wär nicht mal auf die Idee gekommen ihn nicht mitzunehmen!), u trotz all dem u was noch gekommen ist, war er mein aller aller bester Freund! 11 Jahre waren es am 4.Juni, u es gab noch nicht einen einzigen Tag an dem ich nicht an ihn gedacht u ihn vermisst habe!

    Aber es macht mich schon traurig wenn ich drüber nachdenke wie einfach das eigentlich alles hätte sein können..

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