-
-
Ich überlege was ich schreiben soll, hab aber ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich ansetzen sollte.
Seit ich denken kann, war fast immer ein Hund in der Familie.
Aber der Bezug war halt immer anders.
Hund 1 war ein DSH-Mix Rüde ( laut TA mit vermutlich Bracke, kann aber auch irgendwas anderes Mittelgroße, kurzhaariges mit Schlappis gewesen sein) namens Willy. An ihn erinnere ich mich kaum, und aufgrund eines Beißvorfalls hat meine Mutter ihn von den Kindern getrennt ( meine Schwester hat Mist gebaut und ihn bedrängt, daraufhin hat man etwas überreagiert und den Hund als gefährlich erachtet, obwohl er bspw mir ggü soweit ich mich erinnern kann, nie Aggressionen gezeigt hat).
Ich erinnere mich vor allem an den Tag, an dem er eingeschläfert wurde. Jeder hat geweint und ich hab es damals nicht verstanden.
Hund 2 ist Susi. Sie lebt immernoch. Zwischen Willys Tod und ihrem Einzug lagen nur ein paar Monate. Als sie eingezogen ist, ging ich noch in den Kindergarten.
Sie ist für mich lange wie "mein Hund" gewesen. Richtig gemerkt hab ich das erst mit 13. Da war sie schon 7 Jahre alt, und ich hab sie erzogen und an den ein oder anderen Problemen gearbeitet.
Das waren für mich die ersten richtigen Bezüge bzgl "so fühlt es sich also an mit Hunden zu arbeiten".
Mit ihr fing auch bspw meine Forenzeit an. Sie war nicht ganz einfach, und das ist sie heute auch nicht. Vor allem gesundheitlich gab es immer Probleme, und eben wegen ihrer Allergien, kam ich zum ersten Mal in ein Hundeforum, um nach Rat zu fragen.
So ergab es sich dann auch dass ich bspw ein Erziehungs Tagebuch geschrieben und ins Forum gestellt hab, aber inzwischen gibt's das nicht mehr.
Susi war immer der Hund meiner Eltern, bzw wird immer der Hund meiner Mutter sein ( und ihr letzter Hund bleiben), trotzdem war sie fast ihr ganzes Leben über einfach so, als wäre sie meine Hündin. ( Erst nach Lilos Einzug merkte ich so richtig dass es nicht so ist)
Der erste Eigene Hund, zog 2019 ein.
Vorher hatte ich auch mit fremden Hunden Erfahrungen sammeln können, und hab mich über Jahre informiert welche Rasse es sein sollte.
Auch wenn ich mich in zwei Tierheim Hunde verguckt hatte, kam für mich der Tierschutz nicht in Frage ( Die Art Hunde die ich dort bevorzuge, passen einfach nicht. Zum Anderen Bedenken dass ich aufgrund meines Alters dort ohnehin keinen Hund bekommen würde, und vor allem wollte ich wissen wo mein Hund her kommt und wie die Gesundheit der Rasse steht, um eine ähnliche Krankgeschichte wie die von Susi weitgehend vermeiden zu können).
Immer wieder kam der Mittelschnauzer auf, welcher es schlussendlich auch wurde.
Ich hab sehr viel über diese Rasse gelesen und ich hab Halter mit ihren Hunden kennen gelernt. Trotzdem wurde es spontaner als geplant, und trotzdem lief auch nicht alles so wie ich es gedacht hätte.
Ich wollte zB einen Hund der zwar wachsam sein darf, aber dennoch Verträglich ist. Einen Hund der Alltagstauglich ist, und Fremden ggü einfach desinteressiert.
Genau das war mein Eindruck bzgl des Schnauzers im Allgemeinen - Ein Hund der zwar sehr wachsam sein kann, sich im Kern für Fremde Menschen und Hunde allerdings einfach nicht interessiert.
Als meine erste, eigene Hündin eingezogen ist, hab ich mir Dann manche Dinge schwerer vorgestellt, und andere leichter.
Zwecks Welpe an sich hatte ich denke ich nen Glücksgriff. Sie hat nix teures kaputt gemacht, ich konnte die Nächte durch schlafen da nachts Stahlblase, sie neigt nicht zum übermäßigen kommentieren, allein bleiben ging relativ gut, ect...
Ich hab dann trrotzdem ein paar Dinge festgestellt die mir vorher nicht so klar waren :
- Futter war ein schwieriges Thema. Ich hab gedacht der Hund bekommt halt einfach ein gutes Trockenfutter, evtl Nassfutter und dann gibt sich das. So ein Hund leidet ja nicht übermäßig an Allergien, warum sollte ich mir da besondere Gedanken über das Futter machen?
Und am Ende bin ich beim Barfen gelandet. Katastrophe! Jemand Unerfahrenes barft einen jungen Hund im Wachstum! Aber es war der Einzige Weg. Sie hatte keine Parasiten, es lag nicht an einem Infekt, auch nicht an der Bauchspeicheldrüse. Es war schlicht das Einzige was sie ohne Bauchschmerzen bzw Durchfall vertragen hatte...
- Die Sache mit der Wachsamkeit und Verträglichkeit, hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Boa, das Tier bekommt dauernd eine Bürste! Kannte ich vorher bei keinem Hund, macht die bestimmt um größer auszusehen, und bestimmt setzt schon der Wachtrieb ein.
Nee, setzen, 6! Das Tier is einfach nur unsicher hoch 100, und Kamm stellen ist das selbe wie Gänsehaut. Wieder was dazu gelernt
- Vielleicht war das Ignorante das ich von anderen Schnauzern vorher kannte, doch ein ordentliches Stück Arbeit? JETZT verstehe ich den Typ ( Züchter MS P/S) auf Messe, der mich und meinen Ex nicht für voll genommen hat. Aha!
- Misstrauen bedeutet offenbar doch nicht dass der Hund intuitiv weiß wer gut und böse ist.
- Dieser Hund reagiert erheblich kleinlicher auf mein Verhalten, als es Susi je tat.
- Scheiße, wenn das so weiter geht, hab ich statt meines lang ersehnten eigenen Hundes, einen Hund mit Einstufung! Shit!
Aber - und das ist der Punkt : Ich glaube ohne die ganzen Vorigen Erfahrungen, hätte ich das nicht stemmen können.
Heute bereue ich es keine Sekunde mich für diesen Hund entschieden zu haben.
Und natürlich macht jeder mal Fehler oder hat falsche Weißheiten im Kopf, aber schlussendlich ist das finde ich schlicht Anfängertypisch.
Was an diesem Thema so tricky ist :
Hund 1 ist nicht mein Ersthund.
Hund 2 irgendwie auch nicht.
Hund 3 aber auch irgendwie nicht.
Hund 2 ist eigentlich mein erste Hund mit dem ich Erfahrungen gemacht hab, Hund 3 aber erst der, für den ich die komplette Verantwortung trage.
Ich kann mir nicht vorstellen dass ich mit Lilo klar kommen würde, wäre sie mein aller Erster Hund. Und auch wegen ihr, weil ich sehe wie viel anders sie im Vergleich zu Susi ist, empfehle ich auch die Rasse nicht gern weiter.
Ich glaube Susi war ein solider Hund für erste Erfahrungen. Wenn ich was verbockt hab, hab ich es gemerkt ohne dass sie es mir krumm genommen hat. Sie reagierte darauf entweder mit Ignoranz oder Abwehr - kann man nicht verkennen. Im Zweifel hat sie halt Abstand gehalten. Sie ist komplett unsensibel und eigenständig genug, um sich nicht übermäßig um mich zu scheren.
Meine Anfängerfehler haben da nix kaputt gemacht oder den Hund versaut.
Mit einem anderen Hund, wäre das anders gewesen.
Ich kann allerdings keine Antwort konkret bzgl des Ersten Hundes bieten. Wie gesagt ka wo ich diesen genau einordnen soll.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Die größten Probleme als Ersthundbesitzer* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Der wirklich erste Hund war für mich absolut einfach, weil ich völlig unbefangen an die Sache rangegangen bin und zwar genauso, wo ich mich heute drüber aufregen würde. Ich war zarte 22, wollte nen Hund, bin ins Tierheim und ne halbe Stunde später bin ich mit nem Terrriermix wieder da raus. Internet gabs noch nicht und die paar Bücher, die ich gelesen habe, haben nicht wirklich viel Info über Mixe hergegeben. Also musste ich einfach machen und ich hatte auch Glück mit dem Hund. Zwar war etwas verrückt, aber aus heutiger Sich ein einfacher Hund.
Nach einigen "gebrauchten" und "fremdversauten" Hunden mit special effects wollten mein Mann und ich endlich auch mal nen Welpen. Das war dann mal ne komplett andere Hausnummer.
Ich hab im Vorfeld alles über Hunde und Welpen im Speziellen gelesen, was ich bekommen konnte, hab theoretisch nochmal viel gelernt und hab mich gut gewappnet gefühlt. die ersten zwei, drei Tage mit Welpen hab ich dann tatsächlich versucht, alles lehrbuchmäßig zu machen....also Schlafenszeiten einhalten, Fütterungszeiten und Futtermengen, Spielzeiten, hab den Hund mit Liebe überschüttet, ständig den Schlafplatz aufgeschüttelt und kuschelig gestaltet, nachts kaum ein Auge zugemacht, um den Hund zu hören, falls was ist, gegrübelt, warum Welpe nicht das macht, was er eigentlich sollte, ständig alles völlig verkopft durchgezogen. Nach den zwei, drei Tagen war ich fix und alle weil nebenher ja auch noch Familie und Haushalt zu organisieren war.
Da kam dann mal ganz kurz der Welpenblues ans Licht und ich hab heulend dagesessen und gedacht, was ich mir da eigentlich noch selber aufgebürdet habe. So hatte ich mir das nicht vorgestellt und so sollte das nicht laufen.
Also hab ich ne Nacht drüber geschlafen und dann nen Schalter umgelegt. Grundwissen und Bauchgefühl habens dann gerichtet, weg von der Lehrbucherziehung....und wir hatten ne wirklich tolle Welpenzeit. Zwei Jahre später beim zweiten Welpen lief es dann von Anfang an wesentlich einfacher, obwohl Luna ein Chaoszwerg war.
-
Wir waren zwar nicht Ersthundbesitzer, allerdings ist der Wuff unser 1. Welpe gewesen.
Unser vorheriger Hund war bereits ca. 5 Jahre alt als er bei uns einzog und wirklich mega entspannt. Relativ gut erzogen, mit einigen Baustellen aber im Haus wirklich ein Engel.
Im Februar zog unser kleines gepunktetes "Monster" ein. Ich habe ja lang und breit in meinem eigenen Strang darüber geschrieben
Die richtige Dosis zu finden für Ruhe und auf der anderen Seite Erlebnisse und Prägung ist uns zu Beginn sehr sehr schwer gefallen.
Ich wollte ALLES richtig machen, habe Bücher gelesen, Podcasts angehört, Fernsehsendungen geschaut und mir viel vorgenommen wie ich mir das vorstelle und wie es laufen soll(te)
Es kam anders und ich war gefrustet, hatte das Gefühl alles falsch zu machen (habe ich vielleicht auch in gewisser Hinsicht) und totale Panik, dass wir den Hund "versauen".
Von diesem Denken loszukommen hat sehr lange gedauert. Rückblickend würde ich viel anders machen.
Ich glaube der Schlüssel war wirklich mehr Bauchgefühl und weniger Lehrbuch. Einfach ausprobieren und guten was für uns passt.
Die Pubertät ist jetzt auf andere Weise anstrengend aber ich nehme jeden Tag als neue Chance.
Klar ist es nervig, wenn heute das was gestern noch saß nicht funktioniert aber dann vielleicht morgen wieder.
Aber für mich ist es einfacher, weil ich auch nicht mehr ständig das Gefühl habe meinen Hund zu überfordern. Ich merke dann recht schnell wenn es zu viel wird oder wir es vielleicht lieber komplett bleiben lassen.
Schlechter Tag? Gut, dann machen wir heute eben kein Leinenführigkeitstraining oder verschieben es auf einen anderen Spaziergang.
Während der Welpenzeit hatte ich ständig das Gefühl dass mir die Zeit davon rennt wenn wir das jetzt nicht abhaken.
Hund war nicht in der belebten Innenstadt
Hund war nicht im Restaurant (coronabedingt...)
Hund hat dieses und jenes nicht kennengelernt als Welpe
Ist halt jetzt so - müssen wir durch und uns langsam herantasten an verschiedene Dinge. -
Ich hatte vorher noch nie einen Hund, auch nicht in der nahen Familie.
Mein größtes Problem als Ersthundhalter war die viele Lektüre, die ich beim Warten auf den ersten Hund gefressen habe ( über 10 Jahre). Man war so vollgestopft mit Ideologien, dass es einen verzweifeln ließ, wenn etwas davon nicht funktionierte. Es machte Stress, "schnell" zu sein und man fühlte sich als schlechter Hundehalter, wenn der Hund nicht wie in den Büchern war. Das hat Bauchgefühl komplett getötet.
Auch dieser Hang, ständig nach dem neuen Hund zu schauen, dass er nicht ins Haus pinkelt oder was kaputt macht, empfand ich als sehr anstrengend. Coolness in vielen Bereichen fehlte mir einfach, weil man bei der Hundehaltung teilweise so perfektionistisch rangeht.
-
Auch dieser Hang, ständig nach dem neuen Hund zu schauen, dass er nicht ins Haus pinkelt oder was kaputt macht, empfand ich als sehr anstrengend. Coolness in vielen Bereichen fehlte mir einfach, weil man bei der Hundehaltung teilweise so perfektionistisch rangeht.
Falls es Dich beruhigt, wir tun das auch als erfahrene Hundehalter.
Dieser Welpe (10Wochen alt) pinkelt einfach noch so oft in die Wohnung, dass wir in seinen Wachphasen immer ein Auge auf ihn haben, damit Pipi nicht zu lange irgendwo auf dem Parkett liegt.
Und ich denke es ist völlig normal, gerade die ersten Wochen, dass man einen Welpen nicht einfach sich selbst überlassen kann wenn er wach ist, es sei denn er ist in einem Welpenauslauf o.ä.
Wir arbeiten beide im Homeoffice. Richtig entspannt arbeiten geht nur wenn Hund a) schläft (egal wo) oder b) sich im selben Raum wie wir sind beschäftigt. Ansonsten besteht immer die Gefahr das er was neues tolles entdeckt was wir weniger toll finden.
-
-
Zitat
Meine größte Herausforderung mit meinem ersten eigenverantwortlichen Welpen war, dass ich ihn nicht mit in die Schule nehmen konnte nicht mal reinschmuggeln war möglich, da er sich als quirliger Weimaranermix nicht ruhig unter meine Klamotten stopfen ließ
Ha - auch das hab ich mit meinem ersten Superwelpen bzw. da schon Junghund geschafft! Ich hab sie regelmäßig in einer Freistunde vor dem Biounterricht geholt und ihr beigebracht, im Klassenraum ganz still unter einem drübergelegten Islandpullover zu liegen. Das kapierte sie wie üblich im Handumdrehen, zumal es hinterher als Belohnung einen tollen Waldspaziergang gab (die Schule lag am Wald) Unser Biolehrer grinste zwar, tat aber netterweise so, als sähe er nichts. Offiziell war das natürlich nicht erlaubt.
Klappte wunderbar, und ich sonnte mich weiterhin in diesem "Ich bin die größte Hundepädagogin der Welt!"-Hochgefühl. Bis wir einen neuen, extrem unsympathischen Direktor kriegten ,der unter anderen fiesen Angewohnheiten auch die hatte, unvermittelt und ohne Anklopfen während des Unterrichts die Tür aufzureißen und in die Klasse zu stürmen. Da lernte ich dann eine andere Seite meines Superhunds kennen: den ausgeprägten Sinn für drohende Gefahr. Diese mal gerade sechs Monate alte Hündin schoß los wie eine Kanonenkugel, bevor ich noch irgendwie reagieren konnte, sprang den Eindringling bellend und mit gefletschten Zähnen an und stellte ihn buchstäblich an die Wand. Ließ sich dann zwar sofort zurückrufen, aber der Direktor, der a)eine Scheißangst vor Hunden hatte, und b) natürlich hier keinen vermutete, war wirklich aschgrau. Ich sicher auch.
Unser netter Biolehrer rettete mir dann den ***, indem er irgendwas von einem Unterrichtsprojekt Hund erzählte, während sich der Direktor überstürzt verabschiedete und zum Glück nicht weiter nachfragte. Allerdings war der Schulbesuch meiner Jule dann doch beendet. Den Trick mit dem Zugedeckt-Stilliegen irgendwo, wo Hunde eigentlich nicht hin durften, haben wir aber noch ein ganzes Hundeleben lang prima brauchen können.
-
Dieser Welpe (10Wochen alt) pinkelt einfach noch so oft in die Wohnung, dass wir in seinen Wachphasen immer ein Auge auf ihn haben, damit Pipi nicht zu lange irgendwo auf dem Parkett liegt.
Und ich denke es ist völlig normal, gerade die ersten Wochen, dass man einen Welpen nicht einfach sich selbst überlassen kann wenn er wach ist, es sei denn er ist in einem Welpenauslauf o.ä.
Wir arbeiten beide im Homeoffice. Richtig entspannt arbeiten geht nur wenn Hund a) schläft (egal wo) oder b) sich im selben Raum wie wir sind beschäftigt. Ansonsten besteht immer die Gefahr das er was neues tolles entdeckt was wir weniger toll finden.
ganz genau, ich glaub das geht uns allen so mit Welpen. Ob man die Sache dann aber mit Humor und "ist einfach so" nimmt oder die Nerven wegwirft, wenn was nicht 100%ig klappt, DAS macht den großen Unterschied find ich.
Na klar geht bei Nomi Mal was daneben, na klar hat sie ausgerechnet während eines wichtigen Meetings ihr 5 Minuten, na klar versucht sie, in Whiskys neues Bett ein Loch zu tackern usw.
Aber wenn ich dann vor lauter Perfektionismus selbst nervös werde, KANN der Welpe a) weder etwas daraus lernen noch b) von mir in der Situation gut geführt werden.
Ich glaub DA liegt der große Unterschied zu den vorigen Welpen, zumindest bei uns. Nomi kann mich durch nichts, was sie macht, aus der Ruhe bringen. Ich selbst bin mir, im Moment zumindest noch, bei allem total sicher, was ich tue. Sie selbst ist vermutlich in ihrem Verhalten gar nicht anders, als es die anderen Welpen waren (ausgenommen Cookie, die im Nachhinein betrachtet einen ordentlichen "Schaden" hatte). Aber meine Reaktion und meine innere Einstellung dazu ist jetzt anders.
-
Puuuh ich fand alles anstrengend. Hab letztens mit meinem Freund drüber geredet, dass wir, wenn wir nicht beide zu stolz gewesen wären und nicht so dickköpfig, Ginny vermutlich nach ein paar Wochen weitervermittelt hätten weil wir alles absolut unterschätzt haben.
Ich kann ja mal berichten wie Ginny so als „gerade noch Welpe“ war, als sie mit 4 Monaten aus Rumänien zu uns kam.
Zuerst mal war sie fast dauerhaft komplett drüber. Shelter-Welpe, kannte nix außer anderen Hunden und war vom Leben in nem Haus mit 5 Bewohnern gnadenlos überfordert. Wir haben natürlich vorher die GU Welpenerziehungsbücher durchgewälzt und uns Tipps von unserer Mitbewohnerin geholt, die einen Labbi-Appenzeller Mix besitzt, den sie (wie es sich anhörte) komplett erzogen mit 8 Wochen in die Hand gedrückt bekam. Während Ginny dann aus Zahnwechsel und Stress Gründen alles zernagen wollte was sie gefunden hat und natürlich nicht auf ein „nein“ reagiert hat, durften wir uns dann anhören dass Ginny uns nicht als „Rudelführer“ annimmt und uns nicht respektiert. Sie empfehle uns dass allseits beliebte „Hund auf den Rücken drehen“. Soviel dazu.
Was auch frustrierend war, dass wir Ginny 10 mal pro Stunde irgendwo abpflücken mussten, wo sie nichts zu suchen hatte, weil sie sonst alles kaputt gemacht hätte, und auch beim 100. mal nicht verstehen wollte, dass sie das nicht darf.
Nachdem wir dann gemerkt haben, dass sie einfach drüber ist weil viel zu viel Input und abends 2 Stunden lang Kreise rennt, weil sie nicht genug geschlafen hat, kam der nächste Fehler. Ein Welpe soll bis zu 20 Stunden am Tag schlafen.
Also ne Box bestellt und mit Stoppuhr mitgezählt ob sie genug schläft. Wenn sie geschlafen hat, hat sich keiner von uns bewegt, damit sie nicht aufwacht. So haben wir uns dann ne kleine Klette rangezogen, die gejault hat und das Zimmer zerstört hat, wenn ich ein Stockwerk tiefer duschen war und sie „alleine“ gelassen habe.
sonstige problemchen: Besuch wurde verbellt sobald er sich leicht bewegt hat, die Katze durfte nicht mehr den Raum betreten, ginny war gefühlt den ganzen Tag in der Box, wir konnten das Zimmer nur abwechselnd verlassen, und von allen anderen kamen doofe Ratschläge. Achja und dass wir nicht mal ansatzweise versucht haben, alleine sein zu üben, ist glaub ich auch klar.
Also ich glaube was mich am meisten überfordert hat, war:
- Rumänische Hunde sind keine Labradore und werden auch keine wenn man sie so erzieht wie man das möchte
- Blöde Ratschläge und Sprüche wie „du wirst nicht als rudelführer respektiert“
- Dass man Welpen nicht nach Ratgebern programmieren kann
Beim nächsten Hund würde ich einfach viel gelassener an alles rangehen und nicht bei allem was der Hund tut eine Verhaltensstörung hineininterpretieren, die bis ins Erwachsenenalter nicht weg geht. Also sowas wie „Welpe klaut Hausschuhe, die ist frech und wird mir für immer auf der Nase rumtanzen“
-
Es war da mal ein unbedarftes, junges Pärchen, die beschlossen, dass sie gerne einen Hund wollen. Sie hatte noch keinen, er ist mit einer super netten Samojedin aufgewachsen.
Also wälzten sie ein paar Rassebücher und schauten, was ihnen an Rassen so gefällt und vom Typ her auch ins Leben passen würde.
Ein Allrounder sollte es sein, gern dabei, gute Nerven, gerne bereit was zu machen, aber nicht zu fordernd. Möglichst keinen Jagdtrieb. Einfach ein immer dabei Hund.
Hängen blieben sie am Wolfsspitz (in meinem Augen auch heute noch keine schlechte Waan für sich).
Daraufhin wurde sich informiert und auch brav ein VDH Züchter gewählt. Da hat augenscheinlich alles auch gepasst. Und dort wurde ein kleiner Rüde ausgewählt. Ein Welpe mit mittlerem Temperament, der beim Besuch sich auch einfach schlafen legen konnte.
Ein paar Wochen später zog der kleine Ari dann auch ein.
Abgeholt haben wir in mit den verabschiedenden Worten: "Jetzt wird es richtig ruhig hier, wenn Ari weg ist".
Tja, das war dann auch sehr prophezeiend.
Ari war ein unglaublich niedlicher kleiner Flauschball und konstant im Stress.
Der Zwerg war komplett überfordert mit der Welt. Es war nicht mal mehr wirklich ein Balanceakt ihn vorm Überdrehen zu bewahren, es war praktisch nicht möglich. Er hatte null Stressverarbeitung weil er eine miese Reizverarbeitung hatte.
Wir haben alle kaum geschlafen und alle gestresst und wir haben glaube beide den Einzug ein bisschen sehr bereut.
Ein Hauptproblem war definitiv auch, dass wir einfach noch nicht das richtige Werkzeug hatten. Heute würde uns es definitiv einfacher fallen das Zwerglein gut durch die Welt zu führen, aber damals war es wirklich, wirklich schwer.
Den Hund irgendwohin mitnehmen war fast unmöglich.
Nach der anstrengenden Welpenzeit kam die im Prinzip genauso, nur anders, anstrengende Pubertät. Generell finde ich bis heute die Welpenzeit schlimmer, aber letztendlich waren wir zur Pubertät einfach schon besser eingegrooved.
Aris praktisch nicht vorhandene Stressresistenz und Reizverarbeitung wurde im Prinzip noch schlechter. Und er hat angefangen seine Überforderung nach vorne (bzw nach hinten) umzusetzen.
Wir sind im Prinzip mit einem offen gelegten Nerven spazieren gegangen. Der teilweise bei zu viel komplett explodiert ist und komplett wie von Sinnen wild um sich gebissen hat.
Den Hund jetzt irgendwohin mitzunehmen war schlicht nicht machbar. TA und co ging nur noch mit Maulkorb.
Und zu dem Zeitpunkt kamen dann auch die ersten körperlichen Probleme bei unserem kleinen Montagsmodell dazu.
Ich hab einige Tränen vergossen und war teilweise wirklich schlicht überfordert. Aber wir Menschen haben, mit Hilfe unserer Trainerin, gelernt, gelernt, gelernt und irgendwann haben wir es geschafft den Spinner gut durchs Leben zu führen.
Und dann wurde er langsam älter. Hund Nummer 2 kam dazu (der uns gezeigt hat, wie einfach Welpen auch sein können) und Aris Fähigkeiten mit der Welt umzugehen wurden immer besser.
Er ist immer noch speziell und hat total viele seltsame Marotten, aber heute ist er eigentlich ein ziemlich toller Hund (sofern man bestimmte Regeln beachtet).
Er ist mein größter Sargnagel und bester Lehrer und mein absoluter Schatz
Im Nachhinein bereue ich nichts, aber leicht wars nicht, es gab viel Verzweiflung und ich bin mir sicher, viele hätten irgendwann aufgegeben.
Was ich auch verstanden hätte.
Sogar unsere Trainerin hat mal gesagt, dass sie eigentlich nicht wirklich damit gerechnet hat, dass wir das komplett durchziehen. Hätten wir Kinder gehabt, wäre es zeitweise auch wirklich grenzwertig gewesen.
Auf jeden Fall kann ich sagen, wäre Ari nicht der erste Hund gewesen, hätten wir deutlich weniger über Hunde und Hundeverhalten gelernt. Wäre zuerst Cashew und dann Ari gekommen, hätte er uns vermutlich fast genauso viel abverlangt wie anders herum.
Es war auf jeden Fall alles wert
-
OT Schulstory :
Erinnert mich irgendwie grade dran, als zur Grundschulzeit Susi immer mit zur Bushaltestelle gegangen ist.
Irgendwann fiel mir ein dass ich was Wichtiges vergessen hatte, und meine Mutter glaub ich (?) ging direkt zurück um es zu holen.
Ich stand dann da, mit Rucksack auf, und mit Susi zusammen an der Bushaltestelle. Dann war der Schulbus da, und ich dachte mir "Ich kann doch nicht mit Hund in die Schule! Ich kann sie aber auch nicht alleine nach Hause laufen lassen!".
Also den Busfahrer gebeten kurz zu warten.
Ich bin mit Susi zurück nach Hause gerannt und hab dann Hund gegen das getauscht was ich vergessen hatte.
Aber irgendwie gab's dann immer diese Träume, was wäre wenn ich ausversehen den Hund mit in die Schule nehmen würde?
Hätte mich auf jeden Fall vor der ein oder anderen scheiß Situation bewahrt ( weil einer der größten Vollidioten der weiterführenden Schule, riesige Angst vor ihr hatte *hust*)...
Auf der Berufsschule hatte ich dann nen Sportlehrer der Huskys gezüchtet und Schlittenhundesport betrieben hat. Hab mich immer mit ihm über Hunde unterhalten, und er meinte mal, dass er es mal zugelassen hat dass ein Mädel mit ihrem Hund zum Sportunterricht kommt und ne Dogfrisbee Nummer vorführt. Fand ich echt toll dass er sowas mal zugelassen hatte.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!