Wie Pech und Schwefel - Tipps zur Zusammenführung von zwei sehr unterschiedlichen Hündinnen
-
-
Allerliebste Foris,
ich schreib euch mal wieder einen kleinen Roman, bei uns ist schon wieder was los! :)
Es steht nämlich nochmal eine große Veränderung ins Haus, meine kleine Wahnsinnige und ich ziehen, erstmal probehalber mit Aussicht auf dauerhaft, raus aus der Metropole in ein etwas ruhigeres Umfeld. Die letzten Monate waren für uns beide sehr anstrengend, bei Suki sind nach der zweiten Läufigkeit viele Themen aufgeploppt, an denen wir arbeiten müssen und ich merke, dass das Großstadtleben uns bei Allem nicht gerade dienlich ist. Da der Traum, etwas weiter raus zu ziehen bei mir schon vor Suki da war, ists vielleicht der richtige Zeitpunkt und wir haben ein tolles Angebot bekommen, weshalb es uns jetzt doch viel schneller als gedacht in ein riesiges Haus mit riesigem Garten in eine schöne, vielbewaldete Gegend und dennoch nicht zu weit weg zieht, so dass ich meine Arbeit behalten kann, ich freue mich total!
In der neuen WG lebt jedoch auch bereits eine Hündin (worüber ich mich grundsätzlich total freue) und mir klingelt durchs Viellesen hier in den Ohren, dass es bei zwei Hündinnen schnell kippen kann, deshalb möchte ich natürlich alles richtig machen bei der Zusammenführung der beiden, zwei Begegnungen gab es schon, aber vielleicht kurz erstmal ein bisschen dazu, was für Charaktere aufeinandertreffen werden:
Die bereits vorhandene Hündin, Abby, ist ein ca. 7-jähriger Aussie, also nicht mehr die Jüngste und eine wahnsinnig ruhige, entspannte, liebe und sehr menschenbezogene Hündin, für Spiel mit Menschen und Hunden, die sie mag, lässt sie sich noch sehr begeistern. Sie wurde vor 4 Jahren aus sehr üblen Verhältnissen geholt, war bei ihrer Vorbesitzerin teilweise bis zu 15 Stunden alleine und hatte entsprechend anfangs riesige Verlustängste, die anscheinend aber größtenteils überwunden sind. Sie kennt andere Hunde in ihrem Zuhause, was wohl zu keinem Zeitpunkt problematisch war. In den bisherigen Begegnungen mit Suki war sie sehr freundlich und unaufdringlich aber stellenweise vielleicht etwas unsicher, die beiden haben nach einiger Zeit miteinander gespielt und es wirkte sowohl auf mich als auch auf Abbys Mensch wie echtes Spiel und sehr harmonisch.
Suki ist jetzt etwas mehr als 1 Jahr alt und ist ein Direktimport aus Ungarn. Sie kam in sehr schlechtem Gesundheitszustand vor 8 Monaten bei mir an, war unter Anderem extrem abgemagert, es könnte sehr gut sein, dass sie ein Ressourcenthema mitbringt. Sie ist sehr wild und teilweise fordernd, hat gleichzeitig noch immer mit einigen Unsicherheiten zu tun und entwickelt gerade einen recht ausgeprägten Jagdtrieb, gleichzeitig ist auch sie sehr freundlich, offen-interessiert und menschenbezogen, sie neigt aber leider dazu, mich als Ressource gegen andere Hunde zu verteidigen (was wir natürlich üben und was schon viel besser geworden ist). Sie kennt bisher coronabedingt noch kaum Hundekontakte drinnen, bis auf mit einer anderen Hündin, wobei die beiden sich draußen sehr gut verstehen, wir in der Wohnung aber viel trennen und regulieren müssen, was aber eher an der älteren Hündin liegt, die schon vorher da war. Im Kontakt mit Abby war Suki sehr schnell vergleichsweise sicher (sie ist in Hundebegnungen schnell eingeschüchtert), zeitweise habe ich den Eindruck, sie ein bisschen bremsen zu müssen, damit sie Abby nicht auf die Nerven geht.
Es gab bislang zwei Begegnungen mit den beiden Hündinnen. Zum ersten Treffen haben wir uns draußen verabredet und eine längere Runde gedreht, zuerst an der Leine, dann mit beiden im Freilauf, das hat extrem gut geklappt. Wir sind dann zusammen mit den Hunden problemlos ins Haus. Dort haben wir direkt die Regel etabliert, dass drin nicht getobt wird, Suki hat das leider noch nicht verstanden und spielt Abby immer wieder an, da muss ich also wahrscheinlich noch eine Weile sehr dahinter sein.
Beim zweiten Treffen sind wir direkt ins Haus, das schien ebenfalls kein Problem zu sein, Abby hat Suki sehr entspannt begrüßt, Suki war leider etwas drüber, aber es war halbwegs okay. Beim zweiten Mal waren wir den ganzen Nachmittag und über Nacht da, leider gab es zwei Konfliktsituationen.
1. Suki hat auf der Terrasse einen Stock gekaut und dann da liegen lassen. Sehr viel später ist Abby dort hin gelaufen und hat daran geschnüffelt, daraufhin hat Suki sie deutlich angeknurrt und weggedrängelt.
2. Beim gemeinsamen Schnüffeln im Garten hat Suki plötzlich versucht an Abby zu rammeln (das ist eines unserer großen Themen grade, das macht sie ganz viel und ich habe noch nicht so genau rausgefunden, warum sie das genau macht, weil die Situationen sehr unterschiedlich sind), daraufhin hat sie eine ziemliche Ansage von Abby bekommen.
In der ersten Situation habe ich eingegriffen , bin allerdings sehr ruhig geblieben und habe Suki einfach auf ihre Decke geschickt und den Stock weggeräumt (und mich mega über mich geärgert, dass ich das nicht gecheckt habe, als er da noch einfach nur lag). Abby war danach allerdings eine Weile erstmal deutlich verunsichert. In der zweiten Situation bin ich nicht dazwischen, ich hatte auch den Eindruck, dass Suki das sofort verstanden hat und danach waren beide wieder entspannt.
Meine Fragen an euch jetzt: Wie würdet ihr, nach dieser Beschreibung, weiter vorgehen? Was glaub ihr, was wichtig für uns alle ist, dass die beiden gut miteinander auskommen? Welche Hausregeln würdet ihr etablieren? Als wie dramatisch schätzt ihr die beiden bereits stattgefundenen Konflikte ein?
Ich freue mich wie immer über alle kleinen Tipps, Hinweise und Erfahrungsberichte von euch! :)
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Wie Pech und Schwefel - Tipps zur Zusammenführung von zwei sehr unterschiedlichen Hündinnen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Erstmal würde ich versuchen, da nicht alllZU verkopft ranzugehen. Ich habe den Eindruck, dass Hunde die Anspannung von Zweibeinern da sehr schnell spüren und es dann erst recht zu Schwierigkeiten kommen kann, weil die dann auf diese unterschwellige Anspannung auch reagieren.
Bei meinen Hunden muss ich tatsächlich sehr wenig managen/eingreifen, da sie im Zusammenleben miteinander gelernt haben, sich gegenseitig trotz aller Differenzen halt zu akzeptieren. Aber da ist die Konstellation halt eine erwas andere, Ersthund Rex ein souveräner unkastrierter Rüde, der sich von Hündinnen prinzipiell aus "Ritterlichkrit" mehr bieten lässt und meine Zweithündin Jasmin in gewissen Situationen gar nicht für voll nimmt - Jasmin war/ist tendenziell eher unsicher und sehr auf mich bezogen, wo es schon mal vorkommen kann,dass sie sich zB bei der Begrüßung vordrängelt ofer ihn nicht im Bett haben will - pronzipiell würde ich da zB deutliche Ansagen und Management empfehlen, in der Konstellation hier ist das aber tatsächlich gar nicht wirklich notwendig, da Rex da nach dem Motto "Idt doch eh alles nur heiße Luft" cool bleibt und sich davon null beeindrucken lässt.
Eure Konstellation ist natürlich wieder ewas anders, auch wegen der Gleichgeschlechtlichkeit, wobei es ja auch sehr viele Hündinnrn gibt, die in friedlicher Koexistenz miteinander leben oder sich sogar sehr gern mögen :)
Ich würde vermutlich von Anfang an die üblichen Hausregeln etablieren und versuchen, potentielle Konfliktsituationen von Beginn an aus dem Weg zu räumen, also zB:
- eigene Rückzugsorte für jeden der Hunde etablieren
- keine Ressourcen wie Futter, Spielzeug etc frei rumliegen lassen
- Türgitter beschaffen, sodass man auch mal räumlich trennen und Distanz schaffen kann
- drinnen kein Anspielen dulden, wenn Suki da noch recht ungestüm ist. Auch kein Nerven, Bedrängeln etc durchgehen lassen
- Suki notfalls drinnen an die Hausleine nehmen
Die beiden bescriebenen Konfliktsituationen schätze ich tatsächlich erstmal als halb so wild ein. Beim ersten Beispiel finde ich gut, dass du eingegriffrn hast, allerdings würde ich da eben generell ein Auge drauf haben, dass keine Ressourcen frei rumliegen.
Beim zweiten Beispiel hätte ich sofort eingegriffen, allerdings war wohl Abby da sehr fix mit ihrer Ansage, diese dürfte fair und für Suki verständlich gewesen sein. Natürlich sollte man dieses Rammeln, da es öfter auftritt, generell auf mögliche Uraschen hin erforschen - ich tippe stark auf Stressabbau/Übersprung. Würde Kontakte zu fremden Hunden ds auch nur wohldosiert zulassen, eingreifen, sobald Suki überfordert wirkt, sie aus der Situation holen. Alltag eventuell anpassen, wenn ja doch noch einiges sehr fordernd für sie ist mental - weniger ist oft mehr.
-
Ich finde ,das klingt erstmal nach einem guten Einstieg - zum Beispiel auch die Tatsache ,dass Suki zurechtgewiesen wurde und diese Zurechtweisung akzeptiert hat, ohne dass eine von beiden ernsthaft ins Giftige abgekippt ist. Sowas werden sie in Zukunft sicher mal ausdiskutieren müssen ,ihr könnt nicht ständig danebenstehen - und wenn das ohne großes Theater abgegangen ist, ist doch alles schick und ein vielversprechender Anfang.
Ich würde mich da auch nicht allzusehr mit verkopften Plänen belasten, sondern die Hündinnen einfach entspannt und selbstverständlich zusammenführen und nur aufpassen ,dass Suki die Geduld der vierbeinigen Hausherrin nicht auf eine allzuharte Probe stellt - dann müßte das eigentlich klappen.
-
Super, lieben Dank für den ausführlichen Beitrag! Ich geh mal ein bisschen auf die einzelnen Punkte ein.
Erstmal würde ich versuchen, da nicht alllZU verkopft ranzugehen. Ich habe den Eindruck, dass Hunde die Anspannung von Zweibeinern da sehr schnell spüren und es dann erst recht zu Schwierigkeiten kommen kann, weil die dann auf diese unterschwellige Anspannung auch reagieren.
Ja, stimmt, ich gehe die meisten Herausforderungen sehr verkopft an und tatsächlich weiß ich auch, dass das mit meiner Hündin ziemlich ungünstig ist, weil sie sehr sensibel ist und meine Stimmungen viel Einfluss auf sie haben. Ich denke, dass es sehr gut für uns ist, dass wir das ja letztlich in einer Viererkonstellation gemeinsam lösen und Abbys Mensch mit ihrer Persönlichkeit auch viel Entspannung mit rein bringt, letztendlich finden wir zusammen also bestimmt einen guten Mittelweg.
Die beiden bescriebenen Konfliktsituationen schätze ich tatsächlich erstmal als halb so wild ein. Beim ersten Beispiel finde ich gut, dass du eingegriffrn hast, allerdings würde ich da eben generell ein Auge drauf haben, dass keine Ressourcen frei rumliegen.
Das beruhigt mich erstmal etwas aber ja, das war natürlich voll der dumme Fehler von mir, ich habe den ollen Stock gar nicht so richtig wahrgenommen, das passiert mir auf jeden Fall nicht nochmal.
Beim zweiten Beispiel hätte ich sofort eingegriffen, allerdings war wohl Abby da sehr fix mit ihrer Ansage, diese dürfte fair und für Suki verständlich gewesen sein. Natürlich sollte man dieses Rammeln, da es öfter auftritt, generell auf mögliche Uraschen hin erforschen - ich tippe stark auf Stressabbau/Übersprung. Würde Kontakte zu fremden Hunden ds auch nur wohldosiert zulassen, eingreifen, sobald Suki überfordert wirkt, sie aus der Situation holen. Alltag eventuell anpassen, wenn ja doch noch einiges sehr fordernd für sie ist mental - weniger ist oft mehr.
Stimmt, Abby hat sehr schnell reagiert, hätte die Situation länger angehalten, hätte ich eigegriffen. Du hast Recht, ich führe aktuell schon ein "Rammel-Tagebuch", um langfristig herausfinden zu können, warum sie das macht und bin auch schon mit einer Trainerin darüber in Kontakt. Ich tippe auch auf Übersprung und Stress, kann aber leider noch nicht eindeutig sagen, in welchen Zusammenhängen das auftritt. Dass ich mir manchmal schwer damit tue, eine Balance für unseren Alltag zu finden und Suki nicht zu doll zu fordern weiß ich aber auch, da fehlt mir manchmal noch so ein bisschen das Gespür dafür und ich muss sie da auf jeden Fall noch genauer beobachten lernen.
-
grundsätzlich darauf achten, dass die Hunde locker bleiben. Am leichtesten geht das, indem ihr erst mal recht eng vorgebt, wie ihr euch den Umgang miteinander vorstellt. Anstatt drauf zz warten, dass die das alleine rausfinden. Konflikte vermeiden, managen. Ruhe und Höflichkeit belohnen.
-
-
Ich würde es auch langsam angehen und sie vielleicht anfangs nicht gleich den ganzen Tag ständig aufeinander hocken lassen, sondern immer mal wieder Auszeiten im eigenen Zimmer verordnen.
Wo ich vor allem aufpassen würde ist in der Küche, wenn ihr kocht. Und beim Essen, dass da keiner meint, den Tisch und das Essen bewachen zu müssen.
Irgendwann wird das bestimmt alles Normalität, aber anfangs lieber etwas mehr aufpassen.
Insgesamt klingt es doch vielversprechend.
-
Ich finde ,das klingt erstmal nach einem guten Einstieg - zum Beispiel auch die Tatsache ,dass Suki zurechtgewiesen wurde und diese Zurechtweisung akzeptiert hat, ohne dass eine von beiden ernsthaft ins Giftige abgekippt ist. Sowas werden sie in Zukunft sicher mal ausdiskutieren müssen ,ihr könnt nicht ständig danebenstehen - und wenn das ohne großes Theater abgegangen ist, ist doch alles schick und ein vielversprechender Anfang.
Toll, danke für das Feedback. So würde ich das eigentlich auch einschätzen. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden sich von Anfang an eigentlich zugewandt und freundlich begegnet sind, dass die Situation sich gut aufgelöst hat und beide im Anschluss okay miteinander waren.
Ich würde mich da auch nicht allzusehr mit verkopften Plänen belasten, sondern die Hündinnen einfach entspannt und selbstverständlich zusammenführen und nur aufpassen ,dass Suki die Geduld der vierbeinigen Hausherrin nicht auf eine allzuharte Probe stellt - dann müßte das eigentlich klappen.
Ja, ich glaube auch, da muss ich bestimmt am Anfang viel hinterher sein, auch, weil ich denke, dass es auch für meine kleine Giftzwergin ganz schön stressig ist, wenn sie das Gefühl hat, ständig mit dem anderen Hund in Interaktion treten zu müssen.
grundsätzlich darauf achten, dass die Hunde locker bleiben. Am leichtesten geht das, indem ihr erst mal recht eng vorgebt, wie ihr euch den Umgang miteinander vorstellt. Anstatt drauf zz warten, dass die das alleine rausfinden. Konflikte vermeiden, managen. Ruhe und Höflichkeit belohnen.
Danke dir für die Rückmeldung! Ich mache mir in den Tagen bis zum Umzug auf jeden Fall nochmal einige Gedanken dazu, welche Regeln mir im Zusammenwohnen bezüglich der Hunde wichtig wären und gleiche das mit den Mitbewohnis ab, dass wir da alle auf einer Linie sind.
Ich würde es auch langsam angehen und sie vielleicht anfangs nicht gleich den ganzen Tag ständig aufeinander hocken lassen, sondern immer mal wieder Auszeiten im eigenen Zimmer verordnen.
Wo ich vor allem aufpassen würde ist in der Küche, wenn ihr kocht. Und beim Essen, dass da keiner meint, den Tisch und das Essen bewachen zu müssen.
Irgendwann wird das bestimmt alles Normalität, aber anfangs lieber etwas mehr aufpassen.
Insgesamt klingt es doch vielversprechend.
Auch nochmal voll die guten Hinweise, tausend Dank! Ich dachte auch schon, dass es bestimmt nicht schlecht wäre, wenn die Küche beim kochen für die Hunde komplett tabu wäre (eine ganz hundefreie Zone kann sie leider nicht sein, weil man durch muss, wenn man in die anderen EG-Räume will). Auszeiten find ich auch gut und wichtig, Abby schläft aber bisher im Gemeinschaftsbereich und ich hätte voll das schlechte Gewissen, wenn Suki in unserem Zimmer hocken müsste, während wir alle mit Abby unten sind. Mal sehen, wie das so klappen kann. Aber ich werde eh auch darauf achten, dass trotz neuen zwei- und vierbeinigen Hausgenoss*innen auch genug Zeit für Sukis und meine Zweisamkeit bleibt.
Deine Schlusseinschätzung stimmt mich aber auch positiv. Ich bin gespannt und freue mich voll auf unser neues Zuhause!
-
Oje, liebe Leute,
ich brauche dringend Hilfe, Trainer*innentipps rund um Lüneburg sind auch sehr willkommen!
Suki und ich sind seit Freitag im neuen Zuhause und es ist leider wirklich sehr, sehr anstrengend. Meine Hündin scheint durch den Umzug wirklich extrem belastet zu sein und kommt nur sehr schwer zur Ruhe. Ich habe zum Glück noch die ganze Woche frei für unser Ankommen hier und versuche ihr Halt und Struktur zu geben, wir sind grade tatsächlich wieder so unterwegs, wie ganz am Anfang unseres Kennenlernens. Es gibt nur kurze Spaziergänge auf den immer gleichen Wegen an der Schleppi, einen ziemlich festen Tagesablauf und ganz, ganz viel Schlaf, Rückzug und auch Körperkontakt, den sie total sucht. Trotzdem ist sie sehr aufgedreht und hat offensichtlich super viel zu verarbeiten, wofür ich total Verständnis habe, was mich aber dennoch überrascht, nachdem sie unseren letzten Umzug so entspannt weggesteckt hat. Ihr Erregungslevel ist teilweise so hoch, dass sie anfängt, in den Boden zu beißen (also, sie versucht es) und sie rammelt wieder. Sie tut mir so Leid und ich möchte ihr gerne helfen, bin aber damit überfordert.
Das Hauptproblem für Suki scheint Abby zu sein, die ältere Hündin, die hier schon lebt. Es hat sich herausgestellt, das Suki ein deutliches Ressourcenthema hat und ich mache mir große Sorgen, dass das eskaliert. Wir lassen selbstverständlich kein Spielzeug oder dergleichen rumliegen und trennen beim Füttern, aber das ganze nimmt ein Ausmaß an, mit dem ich nicht gerechnet habe, den Suki verteidigt zum Beispiel auch ihre Liegeplätze und unser Zimmer und ich könnte ein par Ideen dazu brauchen, wie ich damit besser umgehen kann.
Situation Zimmer:
Alle Mitbewohnis haben die Zimmer im ersten Stock, Suki und ich leben dort im kleinsten Raum, es sind also wirklich nur 2m vom Bett zur Tür. Abby schläft leider eigentlich unten (das gesamte EG ist Gemeinschaftsfläche und alle Räume gehen ineinander über), sie kommt aber immer morgens gegen 6 Uhr nach oben und möchte zu ihren Menschen ins Zimmer, Suki rastet dann jedes Mal vollkommen aus. Sie stürzt sich knurrend an die Tür und macht da so lange Terz, bis Abby entweder wieder nach unten geht oder oben reingelassen wird. Danach ist Suki dann total im Stress und kommt nicht mehr runter. Ich habe schon einiges versucht würde mich aber wirklich extrem über Anregungen dazu freuen, wie ich mit dieser Situation umgehen kann, damit sie nicht so eskalieren und wir nicht jeden Tag so in den Morgen starten müssen.
Situation Gemeinschaftsbereich:
Generell ist Suki sobald wir alle unten sind meist sehr im Stress. Sie versucht das mit fiddeln und damit zu kompensieren, Abby anzuspielen, ich lasse das drinnen aktuell grundsätzlich nicht zu. Allerdings ist es super schwer zu händeln, mit beiden Hunden gleichzeitig unten zu sein, weil Suki sich dann nicht entspannen kann. Gleichzeitig hat Abby auch gar keine Rückzugsmöglichkeit vor Suki, weil unten ja eigentlich ihr Bereich ist. Aber ich kann ja schlecht Suki oben lassen, wenn alle anderen unten sind. Habt ihr Lösungsideen dafür?
Ich mache mir natürlich nen ziemlichen Kopf, dass ich mit dem Umzug hier her nicht richtig entschieden habe, ich bin ja schon auch für Suki umgezogen, weil ich dachte, die Kleinstadt und das ruhigere Umfeld würde ihr gut tun. Dass sie mit dem anderen Hund so überfordert sein würde, hätte ich nie gedacht. Mir ist klar, dass wir jetzt auch noch nicht lang hier sind und sich das erst einspielen muss, aber ich möchte ihr so gern zumindest einen Teil des Stresses beim Einleben nehmen! Denkt ihr, das kann noch werden mit den Hunden? Draußen bei gemeinsamen Spaziergängen sind die beiden übrigens super leib und freundlich miteinander. Sie toben immer mal wieder kurz, schnüffeln aber einfach auch nur sehr viel gemeinsam und laufen nah beieinander.
-
Ich finde, so ganz schlimm hört sich das doch nicht an. Die beiden Damen könnten sich ja auch ernsthaft an die Wäsche wollen.
Damit das so bleibt und nicht noch kippt, halte ich sehr konkrete Regeln im Zusammenleben für nötig, zumindest solange bis sich das eingespielt hat und man gut einschätzen kann, wo genau Interaktionen problematisch werden können.
Den Damen unten feste Liegeplätze zuweisen, wenn beide unten sind beispielsweise. Keine der beiden hat am Liegeplatz der anderen etwas verloren. Interaktionen im Haus anfangs nicht zulassen.
Suki abbrechen, wenn sie sich morgens so reinsteigert. Sie muss lernen, zu tolerieren, dass Abby sich ausserhalb eures Zimmers bewegt.
Ich denke, je enger ihr führt und je mehr die Hunde merken, dass ihr das reguliert, desto mehr wird der Stresslevel sinken. Ich finde gerade am Anfang sollte man sehr viel regeln, denn lockerlassen kann man immer noch. Wenn es aber zwischen den Hunden erst mal gekippt ist, wird es viel schwieriger.
-
Oh, ich hab da sehr belebte Bilder im Kopf.
Habt ihr vorher auch mit mehreren Menschen zusammengelebt? Wieviel Zeit verbringt ihr in der Gemeinschaft? Sind ausreichend Ruhe und (ungestörte) Rückzugszeiten am festen Rückzugsort möglich?
Könnte Suki allein oben bleiben, hast du das mal probiert? Es gibt auch Hunde, die das bevorzugen. Meine Kröte definitiv.
Deine eigene Gelassenheit kann euch da sehr unterstützen. Seit Freitag ist ja noch nichts. Wenn hier wegen anderem Hund vor der Tür gepöbelt wird, wird gleich ins Körbchen geschickt. Dort liegt vielleicht ein Kaffeeholz oder Schnüffeltuch. Schon im Ansatz abbrechen. Familie wird nicht bestalkt und nicht bepöbelt. Wer mit Freiheit nicht umgehen kann, bekommt Regeln, an die sie sich halten kann. Stell dir vor der andere Hund wäre deiner und das gehört sich jetzt so. (Aber natürlich auch gucken was der andere macht, nicht das nur einer die Stellschrauben bekommt)
Durchhalten. Gib euch beiden noch ein wenig. Auch für dich ist alles anders. Das ist ok. Lohnt sich. Wünsche euch viel Erfolg bei der Trainerfindung!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!